Biografie Mykerinos

Pyramide Cheops

Pyramide Chephren

Dem Beispiel seines Vaters und Großvaters folgend, ließ sich Mykerinos/Menkaure seinen Pyramidenbezirk in Giza errichten, es ist der Süd–westlichste der drei Pyramiden auf dem Plateau. Die Pyramide ist bedeutend kleiner als die seiner Vorgänger, sie umfasst weniger als ein Viertel der Grundfläche der Cheopspyramide. Die verbaute Masse beträgt sogar nur etwa ein Zehntel von ihr.   

Die Pyramide Mykerinos liegt ca. 450 m südwestlich der des Chephren, ungefähr auf einer Linie, die jeweils die Südwestecke der drei Pyramiden von Giza schneidet. Er musste sich dabei schon mit einem vom Standort her ungünstigeren und niedrigeren Terrain begnügen, welches großer Terrassierungsarbeiten bedurfte, doch konnte er dafür die in unmittelbarer Umgebung der Pyramide gelegenen ausgedehnten Steinbrüche nutzen. 

Pyramide des Mykerinos
(Bild: Jon Bodsworth - thanks for public domain)

 

Entdeckungsgeschichte:

Seit der Errichtung dieser Pyramide waren rund 2000 Jahre vergangen, als erstmals Herodot über ihre Existenz berichtete, jedoch lediglich mit den beiden Sätzen:

"Auf jeder Seite fehlen 20 Fuß an 3 Plethren [1 Fuß = 29,6 cm; 
1 Plethron = 29,6 m]. Sie ist viereckig und bis zur Hälfte aus äthiopischem Stein."

Herodot führt in diesem Zusammenhang noch aus, dass sie auch wirklich dem König Mykerinos gehöre und nicht etwa der "Hetäre Rhodophis", wie einige Griechen behaupteten. Der Historiker Diodorus Siculus (er bereiste Ägypten während der Ersten Perserherrschaft) knüpfte an die Beschreibung Herodots an und nannte ebenfalls als Verkleidungsmaterial den äthiopischen Stein, den wir als Rosengranit kennen. Auch der Historiker Strabon berichtete um die Zeitenwende von der Mykerinos-Pyramide, meint aber, sie wäre für Rhodophis erbaut worden. Die weiteren Überlieferungen für dieses Bauwerk bleiben dann lange Zeit aus, und erst von einigen arabischen Geschichtsschreibern hört man dann wieder etwas über die Mykerinos-Pyramide. Bei dem ägyptischen Historiker Ahmad El-Makrizi (geb. 1364 in Kairo - gest. 1442 in Kairo), der sich mit der Geschichtsschreibung von Ägypten während der arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert bis zur Zeit der Mamelucken befasste, ist zu lesen:

"Zwei von den Pyramiden sind sehr groß und in den gleichen Maßen gebaut; sie liegen nahe beieinander und bestehen aus weißen Steinen. Was die dritte anlangt, so ist sie um etwa ein Viertel kleiner als die beiden anderen, aber sie besteht aus rotem, gesprenkeltem Granit von außerordentlicher Stärke und Härte; das Eisen bedarf sehr langer Zeit, um eine Spur auf ihm zu hinterlassen. Du findest sie im Vergleich mit jenen beiden nur klein, aber wenn du zu ihr hinkommst und sie ganz für sich beschaust, so erschreckt dich ihr Anblick und das Auge ermüdet, wenn es sich in ihre Betrachtung versenkt."

(Zitat aus "Histoire des Sultans Mamlouks, de L'Egypt" / Ahmad el Makrizi - aus die ägyptischen Pyramiden/Karlheinz Schüssler/Dumont-Verlag Köln 1983)

Die arabischen Historiker des Mittelalters waren Augenzeugen der voranschreitenden Zerstörung der Pyramide. Sie überliefern uns haarsträubende Berichte über das Schicksal der Pyramide des Mykerinos. Abd el-Latif schreibt dazu:

"Es kam da ein unwissender Ausländer und spielte dem El-Malik el-Aziz Othmann ben Salah ed -din [= Saladin] Jusuf vor, unter der kleinen Pyramide seien Schätze zu vermuten. Daraufhin schickte dieser Steinmetzen und den größten Teil des Heeres dorthin; und sie begannen mit der Zerstörung und arbeiteten Monate lang daran. Dann ließen sie infolge von Unfähigkeit, die Sache auszuführen, und von offensichtli8chem Versagen in finanzieller und geistiger Hinischt davon ab."

(Zitat aus " ägyptischen Pyramiden"/Karlheinz Schüssler/Dumont-Verlag Köln 1983)

Nichts von dem, was die arabischen Kalifen erstrebten und erhofften, hatten sie erreicht. Es wurde nur die Pyramide beschädigt und alle Anstrengungen und Geldmittel waren vergeblich. Dies geschah lt. dem Historiker El-Makrizi im Jahre 593 [der Hidschra = 1215 n. Chr.]. In den nächsten Jahrhunderten besuchten unzählige Reisende die Pyramiden von Giza, aber ihr Hauptinteresse galt sicherlich dem "Wunderwerk des Cheops" - der kleineren Pyramide des Mykerinos schenkten sie wohl weniger Interesse. 

Erst der dänische Forscher Frederik Lewis Norden (1708-1742), der um das Jahr 1737 diese Gegend aufsuchte, beschrieb die Anlage etwas genauer, nannte den Totentempel und den Aufweg und zeichnete sie zusammen mit den beiden großen Pyramiden und dem Sphinx (siehe Bild)

 

(Zeichnung Frederik L. Norden 1737)
- dieses Bild ist gemeinfrei -

Die Verkleidung war bereits am Ende der dreißiger Jahre des 17. Jahrhunderts zu einem großen Teil abgerissen worden. Im 19. Jahrhundert ließ der Statthalter Muhammad Ali (1805-1848 n. Chr.) Rosengranitblöcke aus der Verkleidung für den Bau des alexandrinischen Arsenals verwenden.

Der Genueser Schiffskapitän Giovanni Battista Caviglia (1770 - 1845), der während seiner Tätigkeit als Kapitän dem britischen Ägyptologen Richard William H. Vyse begegnete und von diesem angeheuert wurde, versuchte im Winter 1836 sich gewaltsam einen Zugang in die Pyramide zu verschaffen. Er trieb in den oberen Teil der von den Arabern unter Kalif Othmann zurückgelassenen Bresche in der Nordwand einen Stollen vor, gab aber seine Arbeit am 13. Febr.. 1837 entnervt auf, nachdem es ihm nur unter größter Mühe gelang etwa 2 m voran zu kommen. Richard W. H. Vyse setzte nun an diesem von Caviglia geschlagenen Zugang mit Dynamit an, trieb den Stollen auf den Mittelpunkt der Pyramide zu und stieg von dort aus senkrecht hinab. Beim Erreichen des felsigen Untergrunds der Pyramide erkannte er aber, dass der Pyramidenoberbau offenbar keine Innenräume besaß, so dass die gesuchte Grabkammer sich nur im unterirdischen Bereich des Bauwerkes befinden konnte.

Zusammen mit dem englischen Künstler Edward J. Andrews (gest. 1848) räumte Vyse die Schuttmassen vor der Nordwand fort und entdeckte am 29. Juli 1837 den Eingang zur Pyramide. Die Forscher drangen in den Schacht ein, kamen aber nur langsam durch Sand und Steinbrocken voran. Sie fanden den Rest eines alten Korbes, Töpferscheiben, einige Zweige und einen grob gewebten Leinenfetzen. 

Der Pyramideneingang befindet sich auf der Nordseite - 4 Meter über der Pyramidenbasis
- darüber die gewaltige Bresche, die angeblich Kalif Othmann im 1. Jhd. schlagen ließ -
dort unter diesem Stollen befindet sich auch der heutige Eingang.

Bild:         Giza Plateau - Pyramid of Menkaure
Urheber:  Daniel Mayer aus wikipedia
Lizenz:     
CC BY-NC-SA 2.0
         Bild:  mit freundl. Dank Saamunra

Nun war auch der Bauingenieur John Shae Perring dabei. Der Künstler Edward Andrews fertigte viele der Pläne und Querschnitte an, welche später die Werke Vyse über die Pyramiden illustrierten.

Am 1. August 1837 entdeckten die Forscher nun endlich die Grabkammer. Überall wohin sie auch schauten, lagen Unmengen von Sand und Schutt: Bis zu 60 cm bis unter die Decke waren Vorkammer, Fallsteinanlage und Zugangspassage zur großen Grabkammer mit Schutt angefüllt - wohl Hinterlassenschaften der Grabräuber. Die Aufräumarbeiten gestalteten sich zeitraubend. Einige arabische Wörter, die mit Kreide an den Wänden aufgeschrieben waren und welche die Forscher nicht entziffern konnten, erregte ihre Aufmerksamkeit. Später wurden dann der Name Mohammed Rassul entziffert, während die anderen Wörter wohl aus dem Koran stammten. Das bedeutete, dass vor der Entdeckung der Grabkammer durch Vyse schon andere an diesem Ort waren. 

An der Westwand der mit Granit verkleideten Grabkammer fand sich der offene, aber leere originale Sarkophag des Königs aus Granit. Er trug keinen Deckel und an seiner Innenwand erblickte Vyse arabische Buchstaben. Der Deckel, der wohl in arabischer Zeit entfernt worden war, fand sich dann größtenteils in Fragmenten am abwärtsführenden Schacht in der großen Vorkammer. Der blank polierte und dunkelrot und an den Bruchstücken bläulich schimmernde Sarkophag war offensichtlich aus einem Basaltblock herausgesägt worden. Seine vier Außenwände trugen das sehr sauber gearbeitete Ornament der Palastfassade. Es fanden sich aber keinerlei Inschriften auf dem Sarkophag.

    Mykerinos-Sarkophag

Mit großer Mühe ließ Perring diesen einzigartigen Steinsarkophag (er wog 3 Tonnen) des Königs aus der Pyramide herausholen, um ihn dem Britischen Museum zu vermachen. Er wurde nach Alexandria gebracht und im Herbst 1838 an Bord des Handelsschiffs mit Namen Beatrix verstaut. Doch dieses Schiff kam niemals in England an, denn die Beatrix ging etwa um den 12. Okt., vor der spanischen Küste in der Nähe von Cartagena unter.

(Zeichnung nach Perring)

 

    Sargkammer der Mykerinos-Pyramide

Blick in die große Sargkammer der Mykerinos-Pyramide
(von Süd nach Nord). Der feine Basalt-Sarkophag ging auf der Überfahrt nach England verloren. 

(Originalbild von Georg Ebers "
"Egypt: Descriptive, Historical, and Picturesque." Volume 1. Cassell & Company, Limited: New York, 1878. p 14

Datei:     Sepulchral Chamber of Men-ka-ra  
Urheber: Strassberger, B.
Lizenz:     CC BY-SA 2.5

Während der Zeit, als Richard Vyse sich in England befand setzte sein Assistent H. Raven in dessen Auftrag die Ausräumung der Pyramide fort und fand dabei ein bedeutendes Stück des zerbrochenen Sarkophagdeckels in der Eingangshalle nahe der abwärtsführenden Rampe. 

An der gleichen Stelle fand Raven oberhalb eines Steinblocks den beschädigten Deckel eines menschenförmigen gearbeiteten Holzsarkophags auf dem zwei Spruchbänder von der Brust bis zu den Füßen hinabliefen. In jeder Reihe stand der Name des Mykerinos/Menkaure von einer Kartusche umschlossen.  

    Fragmente des Deckels 
    eines Holzsarkophages
Teile eines Holzsarges wurden gefunden, die wahrscheinlich von einer Restaurierung des Begräbnisses aus der Zeit der 26. Dynastie stammen. Sie befinden sich heute im Britischen Museum EA 6647.
Die Inschriften auf dem Holzsarg nennen als Eigentümer 
„ Osiris Menkaure, dem das ewige Leben geschenkt wurde, geboren vom Himmel, von der Himmelsgöttin Nut über dir …….. “

Sarg und Skelettreste befinden sich heute im Britischen Museum.

Rechte Zeichnung: Original drawing made by excavator Richard Vyse and published in 1840.

Neben dem Sarkophag fand Raven verschiedene Teile eines Skeletts: Rippen, Rückenwirbel, Bein- und Fußknochen, eingewickelt in wollene Mumienbinden, die mit einer harzigen Substanz behandelt worden waren (Brit. Mus. EA 18212), welche man zunächst Mykerinos zuordnen wollte, nach neueren Untersuchungen mit der Radiokarbon–Methode (C 14) gehören die Skelettreste aber in die spätantike oder fühchristlichen Zeit. Schon Kurt H. Sethe (1869-1934) hatte zuvor nachgewiesen, dass der Holzdeckel aufgrund seines Musters und der Art der Ausführung nicht vor der Saiten-Zeit hergestellt worden sein konnte. Offenbar wurde zu dieser Zeit das beraubte Begräbnis aufgeräumt und die Reste der königlichen Mumie in einem neuen Sarg bestattet. Bei späteren Untersuchungen holte man noch weitere Holz- und Stoffreste unter dem Schutt hervor, die ebenfalls wie die Skelettreste ins Britische Museum nach London geschickt wurden, wo sie sich noch heute befinden.

Geringe Aufmerksamkeit widmete die Lepsius-Expedition der Pyramide des Menkaure und auch Petrie beschäftigte sich nur kurz Anfang der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts mit ihr.

    Mykerinos-Pyramide
    mit Nebenpyramiden

Zugleich mit seiner Suche nach dem Eingang in die Mykerinos-Pyramide ließ der britische Ägyptologe Richard Vyse im Sommer 1837 nach den Zugängen zu den drei kleinen Nebenpyramiden forschen, die sich vor der Südachse der Königspyramide befanden.

 

(Bild: Mit frdl. Genehmigung 
Martin Peters)

Die östliche und größte der kleinen Pyramiden ( G 3a ) konnte am 30. Juni 1837 geöffnet werden. Allerdings war die Pyramide bereit früher von Einheimischen betreten worden, den der Deckel des hier befindlichen Sarkophages war zur Seite geschoben worden und einige Zeilen der 112 Sure des Korans innerhalb der Pyramide angebracht worden.  

Die erste Öffnung der mittleren Nebenpyramide ( G 3b ) in der Neuzeit fand am 4. Juli  1837 durch Vyse und Perring statt. Der von Vyse entdeckte Granit-Sarkophag war ebenfalls geplündert. Im Inneren fand man dennoch Bruchstücke eines Holzsarkophages, eine zierliche Kinnlade mit bemerkenswert guten Zähnen und Knochenreste. Neben einigen roten Handwerkermarkierungen erblickten die Forscher den Namen des Mykerinos in einer Kartusche an der Decke. Aus der Größe des Sarges und dem Knochenbefund schloss man, dass hier einst eine Prinzessin bestattet wurde.

 

Bei der Öffnung der westlichsten der drei Nebenpyramiden ( G 3c )stellte Vyse fest, dass sie sich in einem "erbärmlichen" Zustand befand. Französischen "Gelehrten" hatten die Nordseite unter Einsatz von Kanonen zu öffnen versucht. Erst nachdem Vyse den Schutt vor der Nordseite wegräumen ließ, entdeckte man am 25. Juli 1837 im Pflaster des Hofes die Zugangsöffnung. Der Einstieg ins Innere gelang aber erst am 27. Juli. Die Grabkammer scheint unvollendet geblieben zu sein und es sah aus, als ob die Arbeiter damals ihre Tätigkeit recht abrupt beendet haben, denn es lagen dort noch Steinhämmer und eine geringe Menge von inzwischen zu Staub zerfallenem Holz herum.

Bei der Auslosung für die  Grabungslizenzen für das Giseh-Plateau im Jahre 1899 im Mena-House-Hotel, ging die Konzession für die Mykerinos-Pyramide an George Reisner mit seinem Team der Harvard University und des Bostoner Museums of Fine Art. Reisner, der wusste, dass die Pyramide zwar die Kleinste von den Dreien war, ihre Tempel aber die reichsten Funde versprach, konnte die Geschichte der Pyramide weitgehend rekonstruieren, da er seiner Zeit bezüglich der Grabungs-  und in der Aufzeichnungstechnik weit voraus war. Er beschäftigte sich  in einer gründlichen archäologischen Untersuchung des gesamten Komplexes in den Jahren 1906 - 1927 mit der Pyramide und der Grabkammer, die Königinnenpyramiden, den Totentempel sowie den Aufweg und den Taltempel. 1908 entdeckte die Havard–Boston Expedition im Taltempel insgesamt siebzehn Statuen und Statuengruppen, darunter Einzelstatuen des Mykerinos bzw. seiner Gemahlin, Doppel–Statuen, aber auch sog. Triaden, die den König zusammen mit der Göttin Hathor und einer Gaugottheit zeigen. (Siehe hier:    )

Die Ägyptische Altertümerverwaltung beauftragte 1968 den Chefinspektor der Pyramiden von Giseh, Ali Hassan, mit der gründlichen Säuberung der Mykerinos-Pyramide und der Räumung der Schuttmassen unterhalb des Eingangs an der Nordseite. Dabei kamen auf der Granitverkleidung etwa einen halben Meter links unterhalb des Eingangs fünf Hieroglyphen-Zeilen zum Vorschein. Die leider beschädigte Inschrift nannte Jahr, Monat und Tag von Menkaures dortiger Bestattung, die „reich gewesen“ sei. Der Begräbnistag ist der 23. Tag des 4. Monats der Winterjahreszeit. Nach unserer Zeitrechnung war das um den 14. März herum, das würde angesichts der rund 70 Tage dauernden Mumifizierung bedeuten, dass der Tod Menkaures um den 3. Januar eingetreten ist.

Im Jahre 1996 ließ der damalige Leiter des SCA, Zahi Hawass, weitere Arbeiten im Pyramidenkomplex des Mykerinos durchführen.

Inschrift Nordseite der Mykerinos-Pyramide
-
östlich des Eingangs auf der bereits geglätteten Granitverkleidung -
(
nach dem Artikel von Roman Gundacker in SOKAR 19, 2009, Verlag Michael Haase)

Schon Diodor (Diodor von Sizilien: Bibliotheke, Buch I 64.8) erwähnte im 1. Jahrhundert v. Chr. diese hieroglyphische Inschrift  in seinem Geschichtswerk. Sie nennt Namen und den Todestag König Menkaures, den 3. Jan. (2471 ?).  

"Und auf ihrer [scil. der Pyramide] Nordseite steht geschrieben, dass sie Mykerinos gebaut hat."

Heute ist diese Inschrift teilweise nur mehr schwach zu erkennen. In den 60ziger Jahren gab Ahmed Fakhry (The Pyramide, Chicago/London 1969) folgende Beschreibung:

„ [ … ] in einer Entfernung von einem halben Meter vom Eingang (unterhalb und östlich davon) fand sich eine hieroglyphische Inschrift auf der Granitverkleidung. Der Text besteht aus mindestens fünf Zeilen in versenktem Relief. [ … ]Er teilt uns das Datum mit, an dem der König in seinen ewigen Aufenthaltsort, seinem Grab, bestattet wurde, wobei das Jahr unglücklicherweise fehlt. An der Stelle wo das Jahr stehen sollte, ist der Stein stark verwittert, aber durch den erhaltenen Teil wissen wir, dass sein Begräbnis am 23. Tag des 4. Monats der Winterjahreszeit stattfand. [ … ] Vier Kartuschen mit königlichen Namen sind zu erkennen, allerdings mir Schwierigkeiten, da sie schlecht erhalten sind. Die Namen in zwei von ihnen sind bis zur Unkenntlichkeit zerstört und ein dritter ist nicht sicher. Die erhaltene Kartusche enthält den Namen (Menkaure)|. Wir können annehmen, dass eine der drei anderen Kartuschen die seines Sohnes (?) Schepseskaf ist, da er es war, der Menkaure auf dem Thron folgte, die Bestattungszeremonien ausführte. [ … ] Die Granitverkleidung der Pyramide blieb rau; nur der bereich um den Eingang in dem auch die Inschrift liegt, wurde geglättet. “  

(Zitat aus Sokar 19 /Roman Gundacker)

Bei der problematischen Datierung der Inschrift sind sich die Gelehrten aber höchst uneinig, doch schlug man zwei Datierungssätze vor. Bei der ersten wird angenommen, dass es sich um eine Restaurationsschrift während der ramessidischen Periode unter der Leitung von Chaemwase aus dem memphitischen Raum handelt und eine Parallele in einer Inschrift der Unas-Pyramide findet. Als andere Alternative wird vermutet, dass es sich um eine Inschrift der Spätzeit (evtl. 26. Dynastie) handelt, die mit der Restaurierung der Bestattung bzw. der sekundären Bestattung in Verbindung stehen könnte, deren Reste Richard W. H. Vyse noch vorfand. 

Einzig A. Fakhry scheint die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es sich hierbei um eine Inschrift aus dem Alten Reich selbst handeln könnte und die eigentliche Bestattung Menkaures erwähnt. Dieses ist allerdings lt. Roman Gundacker als unwahrscheinlich einzustufen, da es ein einmaliges Zeugnis ohne jegliche Parallele wäre und keine "plausiblen Argumente beizubringen sind, die eine solche singuläre Maßnahme begründen könnte". 

Details der Hieroglypheninschrift östlich des Eingangs der Mykerinos-Pyramide auf der bereits geglätteten Granitverkleidung
(Bild:  Jon Bodsworth - thanks for public domain)

Anhand der Lesung der erhaltenen Passagen und der teilweisen Wiederherstellung des abgewitterten Textes ist lt. Gundacker folgendes zu vermuten:

 (Zitat) 
"Nach einer einleitenden Datumsangabe (?) folgt der Bericht, demzufolge [König] Apries aus irgendeinem Grund auf den geplünderten und/oder verfallenen Pyramidenkomplex Mykerinos aufmerksam wurde (Zeile A-B der Textrekonstruktion). Es folgen die Öffnung des Pyramideneingangs, der "sein Geheimnis preisgibt". (Zeile 1), und nach Nachforschungen erben sich das Datum der originalen Bestattung, ihr somit hohes Alter und die Würde des darin bestatteten Königs. Man beschließt eine Erneuerung der Bestattung (Zeile 2) und der Beigaben, die ausführlich aufgelistet waren, und versiegelt den Pyramideneingang erneut (Zeile 3). Es folgt eine kurze Ausführung über Apris, der für diese Restauration verantwortlich ist und den Namen Mykerinos "zu neuem Leben erweckt hat" (Zeile 4). Die Unterschrift bilden die Kartuschen aller beteiligten Könige, Mykerinos als Grabbesitzer,  Schepseskafs als Ausrichter der Originalbestattung und, allen voran, diejenigen Apries als Restaurator (Zeile 5)

(Zitat aus Sokar 19 /Roman Gundacker)

Beim Datum in Zeile 2 kann nicht entschieden werden, ob es sich um das Original-Datum der Bestattung Mykerinos unter König Schepseskaf oder um das Datum der Restauration des Begräbnisses unter Apris (?) handelt.

Pyramidenkomplex:

Die Pyramide Mykerinos war ebenso wie die der Cheops- und der Chephren-Pyramide mit einer Mauer umgeben. Im Süden der Pyramide befinden sich drei Nebenpyramiden, welche heute mit den Ordnungsnummer G III-a, G III-b und G III-c bezeichnet werden. Alle drei Nebenpyramiden besitzen Kapellen aus Lehmziegeln. Höchstwahrscheinlich war die Pyramide G III-a mit rosa Granit verkleidet. Aufgrund ihrer Substruktur scheint diese Pyramide ursprünglich als Kultpyramide Menkaures erbaut und als symbolisches Grab für den königlichen Ka geplant, was wohl lt. Forschermeinung aus ihrer Substruktur hervorgeht. Sie war höchstwahrscheinlich geglättet und mit rosa Granit verkleidet. Die allgemeine Forschermeinung geht dahin, dass sie nachträglich zu einem Königinnengrab (wahrscheinlich für die Königsmutter  Chamerernebti I. umfunktioniert wurde. Bei den beiden anderen Nebenpyramiden handelt es sich um Stufenpyramiden, welche von Anfang an als Königinnengräber konzipiert waren. In G III-b konnten die Forscher sogar noch Knochenreste einer jungen Frau finden.

Der Totentempel befindet sich an der Ostseite der Pyramide und ähnelt in seinem Grundriss dem des Cheops. Er ist mit dem Taltempel über einen 600 Meter langen Aufweg verbunden. Ursprünglich war wohl geplant, die Tempelanlagen des Pyramidenkomplexes aus Stein zu errichten, doch starb Mykerinos noch vor ihrer Fertigstellung. Vollendet wurde beide Tempel (Tal- und Totentempel) sowie Aufweg von Mykerinos Nachfolger Schepseskaf (evtl. seinem Sohn), allerdings in kostensparende Ziegelbauweise. 

Unter der Regierung Mykerinos scheint das große Gräberfeld in Giza keine bedeutende Erweiterung erfahren zu haben. Erwähnenswert ist dort lediglich das Felsgrab seines Sohnes Chuenre. Dieses wurde in einem Steinbruch südöstlich der Mykerinos Pyramide angelegt. Bootsgruben, wie sie im Pyramidenkomplex von Cheops und Chephren gefunden wurden, konnten in der Umgebung der Mykerinos-Pyramide nicht ausfindig gemacht werden.

Plan des Giseh-Complex (bearbeitet von Nefershapiland)

Bild:        Giza pyramid complex map.svg
Autor:     Messer/Woland
Lizenz:    CC BY-SA 3.0

 

Pyramide:

 

Name in der Antike:  "Göttlich ist die Pyramide des Menkaure."
Höhe:   65,6 - 66 Meter (125 Ellen) - nach M. Lehner
Seitenlänge:  102,20 x 104,60 Meter = 196 x 200 Ellen
Neigungswinkel:  51°20'25" / 51°20' = 52/3 H auf 1Elle
Pyramide: Fertigbau - Basislänge 200 Ellen, Rohbau 150 Ellen
Pyramide Bauvolumen 260.000m3 / Lehner 235.183m3/ Theis 233 757,3m3
Innere Kammern:  3
Aufweg:  608 Meter
Passagen:  2  ( aufgegebene obere Passage u. absteigende Passage)
Nebenpyramiden:  3  ( G 3a - c )
Eingänge:  1  (ca. 4 m über dem Fuß an der Nordseite der Pyramide)

Zum Name des Pyramidenbezirks:

Der Name der Pyramide lautete: Netjeri(MnkA.wRa)|  „Göttlich ist (die Pyramide) Mykerinos“ oder „die Göttliche des (MnkA.wRa)| = „Menkaure ist göttlich“ (Z. Hawass 1997)

NTrMnkawRaw  „Göttlich ist (die Pyramide des) Menkaure“ / „Göttlich ist die Pyramide des Menkaure“ (Schneider / Lexikon der Pharaonen 2002)

Netjeri – Menkaure „Göttlich ist die Pyramide des Menkaure“


 

 

 

 

Bei der Grabpyramide König Mykerinos handelt es sich um die dritte und kleinste Pyramide in Giza. Flinders Petriehat aufgrund der architektonischen Besonderheiten (doppelte Gangsystem)
angenommen, dass Mykerinos ursprünglich eine kleinere Pyramide mit der Seitenlänge von 52 m = 100 Ellen geplant hat.
Rainer Stadelmann, der ehemalige Direkter des DAIK, verneint diese Vermutung von zwei Bauphasen, mit dem Hinweis auf den Befund der oberen Kammer (B), in welche der obere Gang mündet und ebenso durch den Befund an der nördlichen Mündung des oberen Ganges. (siehe Stadelmann

Seit der Pyramide des Djedefre in Abu Roasch ist eine Granitverkleidung der unteren Lagen der Pyramide die Regel, die sogar bei der nur begonnenen Pyramide des König Baka in Zawiet el– Aryan zu beobachten ist. Der obere Gang zeigt am Ausgang keine Granitverkleidung, die bei der Konstruktion unbedingt schon hätte mit eingefügt sein müssen und nicht wieder entfernt werden konnte. 

  Flinders Petrie 1897
(Bild: gemeinfrei)

Zum anderen ist es ein allgemeines Konstruktionsprinzip unterirdische Felskammern, dass diese von oben nach unten ausgehöhlt wurden. Wäre Kammer (B) je als Sargkammer oder Vorkammer einer zu dem oberen Gang gehörigen Pyramidenkonstruktion vorgesehen gewesen, müsste die Kammer eine größere Höhe als die 0,48m über dem Korridor gehabt haben, es sei denn, diese erste Planung sei bei Beginn der Aushöhlung der Kammer schon aufgegeben worden. 

Vyse hebt jedoch ausdrücklich hervor, dass der obere Gang von Norden aus, d. h. von oben her, durch den Fels gegraben wurde, also noch bevor darüber das Kernmauerwerk der Pyramide errichtet worden ist, wodurch ausgeschlossen wird, dass er später angelegt worden sei, um etwa die traditionelle Mündungshöhe des Grabkorridors der 4. Dynastie von 12 m Höhe oder mehr zu erbringen. Der untere Korridor mit seinem Ausgang in 3,97 m über der Pyramidenbasis ist demnach eine weitere, vereinfachende Neuerung, die zu dem ebenerdigen Eingang der 5. Dynastie führen wird, der nicht nur die Einbringung der Bestattung und der Blockiersteine erheblich erleichterte, sondern auch zu der baulich wie kultisch befriedigenden Lösung der Nordkapelle führt.

Falls die Vermutung zweier Bauphasen doch richtig sein sollte (R. Stadelmann verneint dies mit stichhaltigen Argumenten), hätte der Eingang in diese kleinere  Pyramide knapp oberhalb der Basis der Nordseite der Pyramide gelegen. In diesem 1. Baustadium wird die Seitenlänge dann etwa 52 m (100 Ellen) betragen haben. Der Korridor führt von dort in einem Winkel von 27° 34` zuerst durch Mauerwerk, dann durch den gewachsenen Felsen nach unten. 

Nach 19m geht er in die Horizontale über, um nach weiteren 6 m in die Vorkammer zu münden, deren östliches Ende direkt unter der Vertikalachse der Pyramide liegt.

(Zeichnung:  Fakhry - bearbeitet von Nefershapiland)

Jedoch wurde der Pyramidenkern nachweislich als Stufenbau konstruiert, dies ist deutlich an der tiefen Bresche die nach der Tradition von den Mamelucken erst um die Jahrhundertwende des 18. Jahrhunderts in die Pyramidennordseite geschlagen worden sein soll, deutlich sichtbar. Vyse hat diese Bresche auf der Suche nach Kammern im Pyramidenkörper ausgenutzt um einen Gang durch das Mauerwerk zu treiben, bis er auf den gewachsenen Fels im Zentrum der Pyramide stieß. 

An der Bresche und dem von Vyse vorangetriebenen Gang lassen sich deutlich zwei Stufen ausmachen. Die erste in Höhe der Granitverkleidung außen, die zweite etwa 10 Lagen höher (25. Lage), die darauf hindeuten, dass der Pyramidenkern nicht in Schalen, sondern  in Stufen errichtet worden ist. Nach „Änderung“ des Bauplans „stülpte“ man eine weitaus größere Pyramide über die Alte und erweiterte damit die Grundfläche auf etwa das Vierfache. Die Pyramidenbasis betrug nun nach Schlüssel (Ägyptische Pyramiden) 108,50m und sie erreichte nun bei einem Winkel von 51° 20`eine Höhe von ca. 66,50m.

Im unteren Drittel (die unteren 16 Lagen) verkleidete man die Pyramide mit Rosengranit aus 5. Lage), die darauf hindeuten, dass der Pyramidenkern nicht in Schalen, sondern  in Stufen errichtet worden ist. 

Nach „Änderung“ des Bauplans „stülpte“ man eine weitaus größere Pyramide über die Alte und erweiterte damit die Grundfläche auf etwa das Vierfache. Die Pyramidenbasis betrug nun nach Karlheinz Schüssler (Ägyptische Pyramiden) 108,50m und sie erreichte nun bei einem Winkel von 51° 20`eine Höhe von ca. 66,50m. Im unteren Drittel (die unteren 16 Lagen) verkleidete man die Pyramide mit Rosengranit aus Asswan, darüber jedoch mit geglätteten feinem Turakalkstein, woraus deutlich wird, dass dies von Anfang an so geplant war. Die Granitverkleidung wurde nur um den Eingang und in der Mitte der Ostseite hinter dem Totentempel geglättet, der Rest weisen noch die Bossen auf. Rainer Stadelmann erwägt als Grund, dass der Granitmantel nicht geglättet war, kleinere Baurampen die bis zur 16. Lage hinaufreichten und bis zum Abschluss der Arbeiten an der Pyramide die Sockelzone bedeckten. Zudem war die Glättung von Granit ein anderes Arbeitsverfahren als das von  Kalkstein, und dies sollte wohl nachtäglich geschehen. Dazu kam es aber wohl wegen des Todes des Königs nicht mehr, weshalb sie schließlich ganz unterblieb. Diese kostbare Granitverkleidung beweist aber auch, dass die Pyramide sicher nicht mehr vergrößert werden sollte.

Ähnlich wie beim Bau der Chephren-Pyramide war es auch bei der Mykerinos-Pyramide erforderlich , den Felsuntergrund, besonders um die Nordostecke herum, gründlich zu bearbeiten. Der Höhenunterschied zwischen den Grundflächen beider Pyramiden ist geringfügig: Die Mykerinos-Pyramide liegt nur zweieinhalb Meter höher. Der Kern setzt sich aus Kalksteinblöcken des Giseh-Plateaus zusammen. 

Bis zu einer Höhe von 15 Metern bestand die untere Verkleidung der Pyramide aus großen Blöcken von Rosengranit aus Assuan, der ungeglättet geblieben ist. Die Granitverkleidung wurde nur um den Eingang (linkes Bild) und in der Mitte der Ostseite hinter dem Totentempel (rechtes Bild) geglättet.

Die oberen Verkleidungsschichten bestanden aus feinem geglätteten Turakalkstein, woraus deutlich zu sehen ist, dass dies ursprünglich so geplant war und keineswegs die ganze Pyramide mit Granit verkleidet werden wollte. Heute ist von dem Kalksteinmaterial nichts mehr zu sehen, von dem Rosengranit sind aber immerhin noch 16 Lagen zum Teil erhalten. 

Bild:  Giza-0027 The mortuary temple of Menkaure
Urheber:  Kairoinfo4U
Lizenz:     
CC BY-NC-SA 2.0

Bild: Jon Bodsworth - Thanks for public domain

 

Schnitt durch das Gang- und Kammersystem der Mykerinos-Pyramide
(Skizze nach Philip Winton/Audran Labrousse - bearbeitet von Nefershapiland)

 

Pyramideneingang an der Nordwand

Der Pyramideneingang liegt auf der Achse der Nordwand in einer Höhe von etwa 4 Metern über der Erde. Die Granitfläche ist lediglich an der Einstiegsöffnung und an einem Teil der Ostwand geglättet. Man legte 4 m über dem Boden der Nordwand bei der Durchführung der 2. Bauphase einen neuen Eingang an.

 

(Bildausschnitt: mit frdl. Genehmigung Peter Alscher)

Unter dem Niveau der Pyramidengrundfläche fällt ein Gang (der "unterer Korridor"), mit der traditionellen Neigung von ca. 26 ° ab, bis er nach knapp 32 m als waagerechte Passage weiterläuft und sogleich in eine 3,65 m lange und rund 3,10 m breite Gangkammer erreicht, die auf allen Seiten eine Nischendekoration aufweist. Diese Gangkammer ist eine Neuerung, ein Vorläufer späteren Gangkammern der 5. Dynastie und war vielleicht notwendig, um den Steinsarkophag über dem Knick des absteigenden zum horizontalen Korridor in die Sargkammer zu manövrieren. Die Kammerdurchgänge wurden durch Vyse sehr in Mitleidenschaft gezogen, als er den prachtvollen, nischendekorierten Sarg des Mykerinos aus der Pyramide entfernen ließ. An seinem Ende folgt eine Fallsteinkammer mit drei Fallsteinen. 

                  Blick in Fallgatter-Korridor

Nach einer absteigenden Passage erreicht man die erste nischendekorierten Vorkammer (Vorkammer a), von der man durch eine weitere Tür in einen kurzen Korridor mit drei steinernen Fallgatter gelangt.   
                                       (Bild: Jon Bodsworth - public domain)

                Blick nach Norden in die Fallsteinkammer





                              
                 (Bild: Jon Bodsworth - public domain)

Der Korridor setzt sich dann mit einem sehr leichtem Gefälle fort und mündet in die sogenannte "obere Vorkammer". Diese ist ganz aus dem Felsen herausgearbeitet, nicht verkleidet und hat eine glatte, flache Decke. Diese Kammer misst 14,20 m (= 27 Ellen ) lang und 3,74 m (= 7 1/13 Ellen) breit und hat eine Höhe von 4,87 m (= 9 1/4 Ellen) Höhe. (Maße nach Stadelmann) 

Im Westen der Kammer ist eine Art Nische abgetrennt, die leicht vertieft ist. Die gesamte Kammer, aber nicht die Nische, hatte ein Kalksteinpflaster. Man hat angenommen, dass diese Kammer in einer ersten Planung die Sargkammer gewesen sei, und der Sarg in der Nische gestanden habe, doch kann nach Meinung von Rainer Stadelmann eine Felsenkammer mit flacher Decke nicht als Sargkammer geplant gewesen sein. Im übrigen kann der nischendekorierte Sarg, den Vyse in der späteren Grabkammer gefunden hat, zwar von den Maßen, jedoch nicht aufgrund seiner Dekoration in der Aushebung der Nische gestanden haben. In dem Schutt der Kammer fand Vyse Fragmente eines Holzsarges mit dem Namen Mykerinos, die von einer ramessidischen oder saitischen Restaurierung des Begräbnisses herrühren. Die darin gefundenen Mumienteile sollen aber nach neueren Radiokarbon-Untersuchungen von einer früh-christlichen Bestattung stammen. Aus der Mitte der Kammer B führt ein etwas höherer Gang weiter nach unten in den Fels. Dieser Gang ist ganz mit Granitblöcken ausgekleidet und trifft nach 9,90 m auf eine weitere Fallsteinvorrichtung. Von hier leitet ein kurzes, horizontales Gangstück, ca. 4 m lang und 1,5 m breit, aber 2,02 m hoch, in die echte Sargkammer ( C ), die ebenfalls ganz mit Granit ausgekleidet ist und ein Tonnengewölbe aus mächtigen Granitbalken hat, die als Giebeldach verlegt und nachträglich gerundet waren. In der Grabkammer fand Vyse einen herrlichen dunklen Sarkophag mit eingelassener "Palastfassade". Er war leer und der Deckel fehlte, der später in einer oberen Kammer neben Knochen und Mumienbinden einer männlichen Leiche teilweise in Fragmenten gefunden wurde. Der Sarkophag ging später leider mit dem Schiff Beatrice , das ihn 1838 von Ägypten nach Großbritannien bringen sollte, bei einem Schiffbruch zwischen Malta und Spanien verloren. 

          Grabkammer Menkaure`s

Blick von Süd nach Nord.

Die Sargkammer C liegt 15,55 m unter der Pyramidenbasis und misst mit der Granitverkleidung innen 2,62 m x 6,59 m und hat eine Höhe von 3,43 m. Da die Kammer nicht in einem offenen Schacht erbaut, sondern wie unter der Cheopspyramide über die Korridore ausgeschachtet worden sind, ergaben sich ohne Zweifel dieselben Schwierigkeiten der Luftversorgung wie bei Cheops. Die Baumeister der Mykerinos-Pyramide hatten jedoch inzwischen Erfahrungen gesammelt, so dass sie diese Komplikationen voraussehen und Abhilfe dagegen einplanen konnten. Allein dafür diente der rätselhafte zweite Korridor über dem Grabkorridor, der während der Ausschachtungsarbeiten von oben her angelegt worden ist, bevor noch das Kernmauerwerk darüber errichtet wurde. 

Die Grabkammer besitzt erstmals ein Falsches Gewölbe, das durch Ausarbeitung des Giebeldaches entstand und ist vollständig mit Granit verkleidet.

(Bild: Thanks to Jon Bodsworth for public domain) 

Der Luftschacht von oben stößt oben auf die Nordwand der Kammer B und setzt sich in den Tunnel X fort, der aus der Nische von B über die Decke der Grabkammer C führt. So war während der Ausschachtung stets für genügend Luftzufuhr gesorgt.

Kurz vor dem Eingang zur Sargkammer führen auf der Nordseite der horizontalen Eingangspassage sieben Treppenstufen in einen weiteren Raum hinein, in dem sich sechs längliche Nischen befinden, vier auf der Ostseite, zwei auf der Nordseite, jeweils etwa 2,57 m lang und 0,70 - 0,90 m breit bei nur 1,40 m Höhe. Gegenüber der Treppe ist in die Gegenwand eine Nische eingelassen, die wohl der besseren Manövrierung beim Einbringen sperriger Gegenstände in den Nischenraum gedient hat. Die Nischen haben weder Ellenmaße, noch sind die Wände verkleidet oder geglättet, was darauf hindeutet, dass dies ein Magazintrakt sein könnte, ähnlich den Galerien der älteren, unterirdischen Felsengräbern der 3. Dynastie. Die Bedeutung der Nischen ist trotz einer gewissen Analogie zu denen in der Mastaba Faraun des Schepseskaf und im Stufengrab der Chentkaus I. nicht ganz klar. Nach Ricke dienten sie zur Beisetzung von vier Kanopen mit den Eingeweiden des Herrschers (Ostseite) und der Kronen von Ober- und Unterägypten (Nordseite)

Rechteckiger Magazinraum mit 6 Nische - Die Nischen haben weder Ellenmaße noch sind die Wände verkleidet oder geglättet, was die Vermutung in ihnen Magazinräume zu sehen stützt, jedoch könnte auch eine kultische Nutzung in Frage kommen.
                                                             (Bild: Jon Bodsworth -public domain)

 

Pyramidenumgang und Umfassungsmauer:

Der die Pyramide umgebende Pyramidenhof/-Umgang ist bislang nur auf der Ost und Nordseite ausgegraben. 

Den gesamten Pyramidenbezirk umgab eine Mauer aus Bruchstein, Kalksteinsplitter und Lehmmörtel. Im Norden ist diese Mauer gleichzeitig die des Chephrenbezirkes. Im Westen ist die Mauerführung deutlich vom Vorbild des Chephren beeinflusst. Vermutlich waren auch dort Werkstätten und Lager untergebracht.

Totentempel:

Der Totentempel Menkaures/Mykerinos grenzte, ähnlich im Pyramidenkomplex Cheops und Chephrens, nicht unmittelbar an die Pyramidenostwand. Er hatte einen fast quadratischen Grundriss. Das ursprüngliche Projekt des Tempels blieb offensichtlich zu weiten Teilen unvollendet, da der Herrscher vorzeitig verstarb. Die Gestalt des Totentempels lässt sich nur in sehr groben Zügen rekonstruieren

Mykerinos-Pyramide - Ostseite
-  mit Blick auf Totentempel  -

 (Bild: Jon Bodworth - thanks for public domain)

 

Im Norden des Tempels führt ein Korridor
 nach Westen mit einem Tor direkt in den gepflasterten Pyramidenumgang

               (Bild mit frdl. Genehmigung Mutnedjmet)                   (Bild mit frdl. Genehmigung Mutnedjmet)

Sicherlich war geplant, dass der Totentempel innen wie außen wie bei Chephren mit Granit verkleidet werden sollte. Im Nordkorridor dem Totenopfersaal des Tempels ist der Arbeitsfortschritt, der bis zum Tode des Königs erreicht war, noch deutlich zu erkennen. Die Steinmetze hatten an beide Korridorseiten Granitblöcke an der Sockelzone verlegt und schnitten die großen Kalkstein–Kernquader so zurück, dass die Vorderseiten der Granitblöcke mit der Vorderseite der Kalksteinblöcke plan abschlossen. Diese aufwendige Bauweise wurde jedoch durch den Tod des Königs gestoppt.
Der unfertige Granitmantel wurde dann später hinter vergipsten und gekalkten Lehmziegel
verborgen. Dies zeigt, eindeutig, dass der Tempel unvollendet blieb und nach dem Tode Mykerinos in aller Eile und in billigem Werkstoff soweit vollendet wurde, dass er den kultischen Ansprüchen genügte. 

Als Reisner die Lehmziegelwände entfernte, entdeckte er hellrot auf die Kernblöcke aufgemalte Nivellierlinien, Maßangaben und Namen von Arbeitermannschaften, leider sind diese heute nicht mehr sichtbar.

           Totentempel der Mykerinos-Pyramide
       - Blick von Südwest (von der Pyramide aus) 

Deutlich ist die Zeiteilung des Tempels in einen offenen Hof im Osten (linkes Bild), vor den eine lange Eingangshalle gelegt war, und den geschlossenen Totenkultbereich mit der eindrucksvoll tiefen Totenopferhalle in der Mitte.
Bild:     Giza-9928 The mortuary temple of Menkaure
Autor: 
Kairoinfo4U aus Flickr-Album
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CC BY-SA 3.0
Bild:     Giza-9934 The mortuary temple of Menkaure
Autor: 
Kairoinfo4U aus Flickr-Album
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CC BY-SA 3.0

 

Grundriss Totentempel Menkaure
- zum Zeitpunkt des Herrschertodes -
(nach Verner)

Grundriss Totentempel Menkaure
- Bauplanung und Vollendung durch Schepseskaf -
(nach Verner)

(Skizzen nach Ricke - bearbeitet von Nefershapiland)

Durch den geradlinig vom Taltempel herführenden Aufweg betritt man den Totentempel über das langgestreckte Vestibül. Diese Raumeinheit, das sogenannte "Per–Weru", war vom Totentempel des Chephren übernommen worden. Es handelt sich um einen Raum in Form einer langen geschlossenen Halle, er gehörte von nun an zum Standard der Totentempel. Dieser Eingangsraum ist aus großen Kalksteinquadern (siehe linkes Bild unten) errichtet und sollte sicherlich mit Granitplatten verkleidet werden. Heute sehen wir anstatt des Granits nur noch vielfach Reste von Nilschlammziegeln, die davon zeugen, dass der Bau nach dem Tod des Mykerinos in aller Eile von Schepseskaf soweit fertiggestellt wurde, dass er dem notwendigen Kultbetrieb dienen konnte.

Der anschließende rechteckige Hof war einst ganz mit Kalksteinplatten ausgelegt.  In seiner Gliederung entspricht dieser weitgehend dem Totentempel des Cheops. Ursprünglich war wohl geplant, dass der weite offene Opferhof einen Pfeilerumgang wie der des Cheops haben sollte, doch ist davon nur der gestaffelte Portikus im Westen fertiggestellt worden. Stattdessen hat der Hof eine Nischengliederung erhalten, die statt Kalkstein und Granit Ziegelmauerwerk benutzte, das anschließend verputzt wurde. Dieses ist bautechnisch und thematisch sehr aufschlussreich, denn es zeigt, dass die Nischengliederung sozusagen den Pfeilergang voll und ganz ersetzen kann. Ob vor den Nischen Statuen aufgestellt waren, lässt sich leider nicht mehr ausmachen. 

                                                          Totentempel Menkaures
         
Blick vom Per-Weru (Eingangshalle) auf den großen Opferhof und auf das Serdab
(hinten Bildmitte)

Bild:     Giza-0030 The mortuary temple of Menkaure
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Bild:     Giza-0029 The mortuary temple of Menkaure
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Der gestaffelte Portikus führt im Westen aus dem Hof heraus in einen großen langen Totenopfersaal, in dessen Westwand Reisner eine Scheintür vermutete. Die italienischen Ägyptologen Vito Maragioglio und Celeste Rinaldi wiesen diese Annahme von Reisner jedoch zurück und meinten, dass hier eine Statue des Herrschers gestanden habe, weil die Tempelrückwand nicht direkt an der Pyramide lag. Ihrer Meinung nach befand sich die Scheintür auf einer kleinen Plattform aus Rosengranit vor der Ostwand der Pyramide. Diese sei zunächst aus dem Ostflügel des Pyramidenhofs frei zugänglich gewesen, bevor das Bauwerk um weitere Räume aufgestockt und anschließend mit dem Totentempel verbunden worden sei.

Im nordwestlichen Teil des Totentempels befanden sich fünf zweistöckige Magazine, in denen ein Kalksteinaltar und Fragmente einer Sitzstatue des Mykerinos gefunden wurden. Im Süden begnügte man sich mit Ziegelbauten, die unvollendet blieben. Durch den Hof führte ein erhöhter Prozessionsweg zu dem Totenopfersaal. Später ist dieser Kult wohl bald wieder reduziert worden.

Korridor nördlich des Sanktuars des Totentempels gelegen, der in den Pyramidenumgang führt. Zu beiden Seiten des Korridors sind Reste der ehemaligen schwarzen Granitverkleidung erhalten geblieben.

Das Kernmauerwerk des Totentempels wurde so ausgearbeitet, dass die Verkleidungsblöcke aus Granit vorne eine plane Fläche bilden

Bild:     Menkaura mortuary Temple granite casing.jpg
Autor: 
HoremWeb
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Ein Dekret aus der Zeit Pepi I. aus der 6. Dynastie (siehe Urk. I. 274-76 (Goedicke, Königliche Dokumente aus dem Alten Reich 78-80)  sichert zwar erneut Opfer und Rechte, dafür mussten wohl von Seiten der dort tätigen Priesterschaft auch Anstrengungen gemacht werden. So hat man durch eine Ziegelmauer den Hof nach dem vielleicht schon ruinösen Totenopfersaal und den Magazinen geschlossen und direkt an die Pyramide eine kleine Kapelle mit einer Scheintür angebaut.

Heiligtum an der Pyramidenostseite:

Zwischen Totentempel und Pyramide - im gepflasterten Pyramidenumgang direkt an die Pyramide angebaut fand sich ein kleines Heiligtum - dessen Entstehungszeit umstritten ist, meist wird dabei von eine Zeit nach Mykerinos ausgegangen. Möglicherweise bestand hier bereits unter Mykerinos eine Opferstelle mit Scheintür (?). Später wurde der Bau erweitert, so dass er den ganzen Pyramidenumgang ausfüllte. Der Eingang liegt an der Nordseite. Er führt in eine schmale Kammer, die über die ganze Breite des Baus verläuft. In der Mitte befindet sich ein Durchgang zu einer rechteckigen Kammer oder offenen Hof, in dem wahrscheinlich eine Stele/Scheintür (?) stand. Rechts geht noch eine schmale kleine Kammer von der querliegenden Halle ab.

Dass diese Kapelle erst nachtäglich an die Pyramide angesetzt wurde, ist daraus ersichtlich, dass die Pyramidenverkleidung an dieser Stelle geglättet wurde, außerdem besteht zwischen Kapelle und Verkleidung kein Verbund wie sonst üblich. Ob diese Kapelle noch zur Zeit Mykerinos oder erst unter einem seiner Nachfolger erbaut wurde, kann nicht entschieden werden, ebenso wenig wann die Erweiterungen daran stattfanden. 

Wer auch immer für diese kleine Kulteinrichtung im Osten verantwortlich war, gerade die nachträgliche Errichtung an der Pyramidenostseite zeigt, dass eine entsprechende Kultstelle im Tempel selbst offenbar fehlte und die Notwendigkeit bestand, diese einzufügen, um den Kultanforderungen gerecht zu werden.

                                             Totentempel der Mykerinos-Pyramide

Blick über die Ruinen des Totentempels, im Vordergrund das Fundament der an die Pyramide angefügten kleinen Kapelle - dahinter die im Nordwesten gelegenen Magazine.
Bild:  Giza-0026 The mortuary temple of Menkaure
Urheber:  Kairoinfo4U
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CC BY-NC-SA 2.0
Bild:  Giza-023 The mortuary temple of Menkaure
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CC BY-NC-SA 2.0
 

      Westlicher Teil des Totentempels
          nach Peter Janosi in HÄB 37

Der erhaltene architektonische Befund im Tempelkomplex veranlasste Reisner zwei Totenopferstellen zu rekonstruieren. Eine Kultstelle identifizierte er im Tempel, die andere ergänzte er unmittelbar an der Ostseite der Pyramide. Die Identifizierung und Deutung dieser beiden Kultstellen ist jedoch nicht einfach. Die Opferstelle im Tempel nannte Reisner "outer offering room", was irreführend ist. Tatsächlich ist Reisners "outer offering room" der innere Teil der Tempelanlage und als das eigentliche Kultziel anzusehen. Dies zeigt bereits die Tatsache, dass dieser Raum zu den wenigen Tempelteilen gehört, die vollendet waren, als die Bauarbeiten im Pyramidenbezirk eingestellt wurden. Der Raum lag in der Tempelachse und war vollständig mit Granit verkleidet. 

Am Westende des Raumes rekonstruierte Reisner aufgrund der unregelmäßig vertieften Form des dahinterliegenden Kalksteinmauerwerks eine Nische (= Scheintür), die in der einstigen Granitverkleidung existiert haben soll. Aus seiner Zeichnung wird jedoch ersichtlich, dass der Befund an dieser Stelle des Kalksteinmauerwerks die Rekonstruktion einer derartigen Einrichtung nicht rechtfertigt.

Auch die Nachuntersuchung von Maragioglio/Rinaldi (die von Reisner angeführte Vertiefung befindet sich nicht in der Achse des Raumes) konnte für die Existenz einer Scheintür in der Granitverkleidung keinen Hinweis erbringen. Die fragliche Stelle des Kernmauerwerk unterscheidet sich nicht wesentlich von den unregelmäßigen Rücksprüngen der Nord– und Südseite des Raumes. Basierend auf seinen Untersuchungen und architektonischen Befund hat Ricke die Aufstellung einer Statue in diesem Raum vorgeschlagen.

Das wesentlichste Argument zugunsten dieser Annahme ist die Tatsache, dass dieser Raum den 5 Ost–West orientierten Räumen im Pyramidentempel des Chephren entspricht, in denen sicher keine Scheintüren standen

 

                                                                Blick über den Totentempel des Mykerinos
Links das Fundament des später eingefügten zweiten Totenopferkapelle, deren Scheintür nun direkt gegen die Ostseite der Pyramide stößt, dahinter und rechts der Magazintrakt des Menkaure-Totentempels.
                                                                   Im Hintergrund die Chephren-Pyramide

Bild:          Giza-0024 The mortuary temple of Menkaure
Urheber:  Kairoinfo4U
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Bild:        G 32-1040481
Urheber:  Kairoinfo4U
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Aufweg:

Die Strecke zwischen Taltempel und Totentempel beträgt ca. 608 m, jedoch nur 250 m (oberer Teil) sind tatsächlich in traditionaler Form in minderwertigen Materialien errichtet worden. Teile des Aufwegs sind heute noch recht gut erkennbar. Ebenso wie der Totentempel wurde auch der Aufweg nur in Fragmentierungen angelegt und dann von Schepseskaf eilig in Ziegelbauweise fertiggestellt worden, um den mit der Bestattung einsetzenden Kult zu dienen. 

Den Fußboden bildeten Kalksteinblöcke und festgestampfter Lehm unter Beimischung von Kalksteinsplittern, und etwas über zwei Meter starke Seitenwände aus Lehmziegeln stützten die Decke. Reisner war der Meinung, sie sei gefertigt worden aus Holzbalken und Matten, deren Reste er am unteren Ende des Weges fand. Angesichts der Breite der Seitenwände und aufgrund der Analogie mit dem Aufweg der Mastabat Faraun / Mastaba el-Faraun (Grabmal des Schepseskaf) waren Maragioglio und Rinaldi der Meinung, die Decke habe aus einem Ziegelgewölbe bestanden. Dies könnte eine Bestätigung in dem erst vor kurzen ausgegrabenen Aufweg der Knickpyramide des Snofru in Dahschur erfahren, der als Decke ein Ziegelgewölbe aufweist – (siehe dazu Jahresbericht des DAIK 2010 - Grabungen am Aufweg der Knickpyramide).

Im Gegensatz zu anderen Aufwegen ging der des Menkaure nicht vom Westteil des Taltempels aus, sondern verlief entlang seiner ganzen Süd- und zum Teil auch Westseite und war von den Magazinen im südlichen Tempelteil aus zugänglich.

                                                         Mykerinos-Pyramide mit Resten des Aufweges
 (Bild: Jon Bodsworth - thanks for public domain) Bild:         G34-1040488 Mykerinos-Pyramide
Urheber:  Kairoinfo4U
Lizenz:     
CC BY-NC-SA 2.0

 

Taltempel:

Am Westrand des modernen moslemischen Friedhofs sind noch spärliche Reste des Taltempels zu erkennen. Er wurde an der Mündung des hiesigen Hauptwadis errichtet. 

Mindestens zwei Bauphasen (wenn nicht mehr) sind klar am Tempel erkennbar. Die Rekonstruktion der Bauphase unter Menkaure ist im Falle des Taltempels noch schwieriger als beim Totentempel. Unter Menkaure/Mykerinos lassen sich vielleicht der westliche Teil der Grundfläche aus Kalksteinblöcken sowie der untere Teil des Kerns der Tempelnordwand einordnen. Dies zeigt wohl an, wie weit der Bau bis zum Tode Mykerinos gediehen war. Der Rest des Tempels wurde von seinem Nachfolger Schepseskaf in Lehmziegelbauweise notdürftig vollendet, zumindest soweit, dass er kultisch funktionsfähig war. Allgemein wird aufgrund eines Schutzdekrets Schepseskafs (gefunden im Totentempel am Eingang zum Sanktuar) für den Pyramidenbezirk des Mykerinos, davon ausgegangen, dass Schepseskaf als Sohn (?) des Mykerinos für dessen Fertigstellung verantwortlich zeichnete. - Siehe   .

Nach Miroslav Verner ("Die Pyramiden") kam es evtl. noch unter der 5. Dynastie zu einer schweren Beschädigung des Taltempels durch eine Überschwemmung, welche den westlichen Teil buchstäblich wegriss. Reisner ging deshalb davon aus, dass der Taltempel in der 6. Dynastie (unter Merenre I. und Pepi II. ) völlig neu aufgebaut wurde. Von Merenre I. existiert ein Dekret, dessen Fragmente Reisner im Portikus des Totentempels fand und  welches über Erneuerungsarbeiten im Pyramidenbezirk des Mykerinos berichtet. Unter anderem wird das Erneuern der Pyramidenspitze erwähnt. Ein weiteres Schutzdekret das im Taltempel aufgefunden wurde, stammt von Pepi II., es befindet sich  heute Museum of Fine Art, Boston

Bei dem Taltempel handelt es sich um einen Bau von 100 Ellen Ost-Westlicher Länge und ca. 93 Ellen Breite. Vor dem Bau muss eine Anlegestelle für die Nilbarken bestanden haben.

                        Taltempel
                     
- nach M. Verner -

a.  Quadratische Vorkammer (Vestibül) mit 4 Säulen
     - an beiden Seiten jeweils 4 Magazine -
b.  Großer offener Hof mit Pflaster aus Nilschlammziegel
c.   gestufter Portikus mit je 4 und 2 Holzsäulen
d.  Allerheiligstes (Totenopferkultstelle)
e   Aufweg zur Pyramide
f.   Magazine
g   Triade-Statue (Boston MFA 09.200

h.  Doppelstatue Menkaure und Chamerernebti II.

 

(Bild: aus Wikipedia - von seinem Urheberrechtsinhaber HoremWeb als gemeinfrei veröffentlicht)

Ursprünglich sollte der Tempel sicher ähnlich dem des Chephren eine Granitverkleidung erhalten, die aber nicht zur Ausführung kam. Der Eingang in der Mitte der Ostwand führte in einen kleinen quadratischen Vorraum/Torraum, dessen decke von vier Säulen getragen wird, von denen sich im gestampften Lehmboden lediglich Alabastersockel erhalten haben. Zur linken und rechten Seite dieser Kammer lagen jeweils vier Magazinräume oder Sakristeien. Nach neuerer Deutung wäre es durchaus möglich, dass hier einst die berühmten Triaden des Königs zusammen mit Hathor und einer Gaugottheit gestanden haben. 

Durch eine Pforte in der Mitte des Vestibüls (Vorraum) gelangt man in den weiten offenen Hof der Tempelanlage, der ein Pflaster aus Nilschlammziegeln aufweist und dessen Wände statt einer Pfeilerstellung eine Nischendekoration aufweisen. 
Über die Prozessionsstraße durch die Mitte des Hofes, gelangt man über eine niedrige Treppe zum gestuften Portikus mit je 4 und 2 Holzsäulen der gleichsam den Torraum des westlichen Tempelteils bildet. An der Rückwand des Portikus stand zu beiden Seiten des Durchgangs eventuell jeweils ein Paar der Alabasterstatuen des Mykerinos.

Durch ein Tor in der Mitte der Rückwand gelangte man in eine tiefe Opferhalle (Sanktuar), in der vielleicht einmal ein Alabasteraltar und die Doppelstatue des Mykerinos und seiner Gemahlin stand. 

Nördlich des Sanktuars lagen elf, südlich von ihr fünf Magazine. In einer dieser Kammern fand Reisner am 19. 6. 1910 die wunderbare Doppelstatue des Königs mit seiner Gemahlin aus dunklem Schiefer, die heute in Boston, Museum of Fine Arts, Nr. 11.1738 steht.  Siehe hier.  Außerdem wurden hier neben Bruchstücken von steinernen Gefäßen auch vier unvollendete Statuetten des Menkaure und Fragmente weiterer Statuen von ihm gefunden. An den Seiten der Halle mit dem Altar befanden sich ebenfalls Magazinräume.

Auch wenn der größte Teil des Taltempels erst nach dem Tode Mykerinos errichtet worden ist, so scheint es doch aufgrund der strukturellen Ähnlichkeiten mit dem Totentempel, dass er dem Plan des Mykerinos folgte. Spätere Umbauten am Taltempel haben keine wesentliche Änderungen erbracht. 

Nach Verlegung der Königsnekropole aus Giza bildete sich eine Siedlung um den Taltempel des Mykerinos die diesen schließlich auch im inneren einnahm. Ausgenommen war eventuell ein kleines dunkles Sanktuarium im rückwärtigen Teil des Taltempels. In dieser Zeit wurde vor der Fassade des Taltempels ein weiterer Torbau angefügt, dessen Eingang auf die Pyramidenstadt im Norden hin ausgerichtet war. Diese Pyramidenstadt wuchs bald auch in den Taltempel hinein und okkupierte bald den gesamten offenen Hof und die Magazine. Zu dieser Zeit wurde offenbar der gestufte Portikus und die Kultkapelle zu einer Art Stadttempel, in dem Mykerinos und Hathor in Gestalt der Königin (?) zusammen als Stadtgottheiten verehrt wurden.

Nördlich des neuen Torbaus fand sich ein rechteckiges, dreifach gestuftes, von Mauern umgebenes Wasserbecken, in dem der ägyptische Ägyptologe Selim Hassan ein Bassin für das Reinigungszeltes sah. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um ein Wasserreservoir für die Pyramidenstadt handelt, die nach Norden hin mit einer Reihe von eindrucksvollen großen Hausanlagen gegen die Grabanlage der Königin Chentkaus I. und die Nekropole des Chephren abschließt.

Die Maße des zentralen Bassins, in welches eine Wasserleitung aus Kalkstein von einem Ziegelgebäude her hineinführt, betragen am oberen Rand 9,68 m x 1,60 m, am unteren 8,80 m x 0,80 m. In dieses Becken mündet eine Wasserleitung aus Kalkstein von einem Ziegelgebäude herführend. Westlich des Beckens befindet sich ein gemauerter Brunnen.

Die gesamte Anlage – das kleine Ziegelgebäude, das gestufte Bassin und der Brunnen - wurden von Selim Hassan als Balsamierungsstätte für die Königin Chentkaus I. gedeutet. Jedoch erkannte schon Maragioglio, dass die Bauten dem Taltempel des Mykerinos zuzuweisen sind. (Quelle: B. Geßler-Löhr / Die heiligen Seen ägyptischer Tempel / HÄB 21)

Nach jüngsten Untersuchungsergebnissen scheint das Bassin eine Rolle im Sonnenkult gespielt zu haben. Wie sich herausstellte, hat Schepseskaf die Verehrungskultanlage im Taltempel mit der Sonnenkultanlage überlagert, so dass das Becken nördlich des Altarhofes zu liegen kommt.

Nebenpyramiden:

Zum Pyramidenkomplex Menkaures gehörten neben dem Totentempel, dem Aufweg und dem Taltempel noch eine Gruppe von drei kleineren Pyramiden, die in einer Reihe entlang der Südwand der Königspyramide standen. Diese Nebenpyramiden, die ähnlich wie die Anlagen  G III a-c im Cheops-Bezirk, direkt auf dem natürlichen Fels errichtet wurden, werden von den Archäologen als "G III. a-c" bezeichnet und den königlichen Gemahlinnen zugeschrieben. Wieweit der Boden präpariert bzw. anstehender Fels im Massiv mitverbaut wurde, ist nicht bekannt. Besonders an der Südweite ist eine starke Fundamentierung anzunehmen, da das Gelände nach Süden abfällt. Im Süden von G III. a wurden vor Jahren Teile des Fundaments aus großen Kalksteinblöcken und zahlreichen Verkleidungsblöcken freigelegt (siehe Leclant, Or 42 (1973), 398).  

                                  Pyramide des Mykerinos
     - Blick von Nordwest auf die Pyramide und die ihre drei Nebenpyramiden -

Bild:      Cairo,Gizeh,PyramidofMenkaure,Egypt,Oct 2005.jpg
Autor:   Przemyslaw "Blueshade" Idzkiewicz.
Lizenz:  cc-by-sa 2.5 license.

Die Nebenpyramiden wurden zum erstenmal in der Neuzeit ab 1910 von Vyse und Perring geöffnet und vermessen. Dabei stellte sich heraus, dass diese spätestens seit dem Mittelalter offen standen. George Reisner begann 1906 als Leiter der Gemeinschaftsgrabung der Harvard University und des Museums of Fine Arts, Boston, den Mykerinos-Komplex freizulegen. In Jahre 1910 begann er mit der Untersuchung der Tempelanlagen der Nebenpyramide G III. a und b. Da er in den folgenden Jahren durch seine Arbeit in Napata (Nubien) stark in Anspruch genommen wurde, führte er die Ausgrabungen im Tempel der westlichsten Nebenpyramide G III. c erst im Jahre 1923 aus. Weiter legte er die unterirdischen Anlagen der drei Bauwerke frei. Diese waren seit den Arbeiten von Perring zum Teil wieder unzugänglich geworden. Allerdings sind die Publikationen Reisners über die Aufnahme der unterirdischen Anlagen, obwohl sie über Perrings und Vyses Pläne hinausgehen, unbefriedigend und schematisch. Erst die Publikation von Maragioglio und Rinaldi bilden die Grundlage zur Architektur dieser Pyramide (die Publikation von ihnen ist allerdings bezüglich ihrer Angaben auf die unterirdischen Räume ebenfalls nicht befriedigend, da zu Zeit ihrer Untersuchungen die Eingänge der drei Nebenpyramiden wieder verschüttet waren und sie sich nur auf die Beschreibungen ihrer Vorgänger berufen konnten. Die Antikenverwaltung unter der Leitung ihres ehemaligen Chefs Zahi Hawass hat in den vergangenen Jahren begonnen, Grabungen um die erste Nebenpyramide durchzuführen - siehe dazu Leclant/Clkerc, 1995-1996; Hawass, Pair-Statue, S. 289-293; Quelle: Die Kultpyramiden des Alten und Mittleren Reiches/Peter Janosi/Sokar Nr. 7, 2003, S. 23 Anm. 64)

Grundriss und nordsüdl. Schnitt der Menkaure-Nebenpyramiden
(Zeichnung: nach Reisner / bearbeitet von Nefershapiland

 

Die Pyramiden G III. b und G III. c haben einen vierstufigen Kern (Stufenpyramiden), während das östlichste Bauwerk G III. a  als geometrisch "richtige Pyramide" erbaut worden war. Alle drei Bauwerke haben eine gemeinsame Umfassungsmauer.
                                  (Bild: mit frdl. Genehmigung
Martin Peters)

Die Besitzer der drei Nebenpyramiden sind bis heute unbekannt. Es liegen keine sicheren Hinweise vor, welche Anhaltspunkte für eine Identifizierung geben. Die Nebenpyramiden G III. b und c sind - wie erwähnt - als Stufenpyramiden erbaut und hatten jeweils auch an der Ostseite einen einfachen Ziegeltempel, dessen Raumsystem dem der der Kultkapellen vor den Prinzengräbern der späteren Giza-Mastabas gleicht. Die Pyramiden hatten jeweils eine im Fels liegende Grabkammer und eine Vorkammer. Der Grabkomplex endete ebenerdig vor der Nordseite der Pyramide.

Daten der Mykerinos-Nebenpyramiden
- Angaben nach Peter Janosi -

Bezeichnung Basis (Meter u. Ellen) Neigungswinkel Neigungswinkel Eingang-Korridor
G III. a 44,0    84   52°15' 27°12'
G III. b 31,24 60    --- 27°
G III. c 31,55 60    --- 30°

 

Nebenpyramide G III. a
- Kultpyramide / Lepsius Steinpyramide Nr. XII. -

Die östlichste der drei Nebenpyramiden G III. a ist die größte und unterscheidet sich durch ihre Bauweise von den anderen, außerdem war sie am Sockel mit Granit verkleidet. Es ist aufgrund der Tatsache, das die Nebenpyramide G III. a ursprünglich als "Kultpyramide" des Königs erbaut wurde, auszuschließen, dass sie von Anfang an für eine Gemahlin des Königs vorgesehen war. Für diese war offensichtlich die Pyramide G III. b bestimmt gewesen. Aufgrund der Bauausführung und Größe von G III. a vermutete Reisner, der nicht zwischen Kult- und Königinnen-Pyramiden unterschied, dass die Hauptgemahlin Chamerernebti II. in dieser Pyramide beigesetzt worden war. Diese Meinung ist heute allerdings umstritten ( siehe hier ). Peter Jánosi schreibt dazu in Sokar Nr. 7, 2003: Zitat "....was heute allerdings widerlegt ist, da das Felsgrab dieser Königin im "Central Field" von Giza liegt."

Es liegen bislang keine eindeutigen Anhaltspunkte vor, die eine Erklärung bieten, wann und warum die Pyramide G III a als Kultpyramide aufgegeben und dann in eine Grabpyramide umgewandelt wurde. Folgende Merkmale lassen dieses aber erkennen:

  1. Ein Tempel aus Schlammziegeln wurde im Osten in zwei Bauphasen errichtet, der zum Teil auf einen Fundament aus Kalksteinblöcken ruht.

  2. Ein Granitsarkophag wurde in der Felskammer der unterirdischen Anlage aufgestellt. - Dabei ist allerdings die Funktion der großen Vertiefung in Boden der Kammer (2,45 x 1,85 x 0,85 m) in welcher der Sarkophag steht, ungeklärt. Ob diese mit der Aufstellung des Sarkophages in ursächlichem Zusammenhang steht, erscheint wegen der auffällig verschiedenen Maßverhältnisse zweifelhaft. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Vertiefung zum ursprünglichen Bauplan der Pyramide gehörte und einen großen Gegenstand aufnehmen sollte, von dessen Form und Funktion nichts bekannt ist.

  3. Im horizontalen Verbindungskorridor wurde eine Fallsteineinrichtung eingebaut.

Grabpyramiden besitzen solche Blockiersysteme; Kultpyramiden dagegen nicht. Nach der architektonischen Umgestaltung war G III. a eine Grabpyramide, und wie der  archäologische Befund im Tempel zeigt, eine gewisse Zeit auch in Funktion. Im westlichen Teil des Tempels wurden noch Fragmente einer Alabasterstatue einer Frau mit Geierhaube gefunden, die die Annahme einer Königinnenbestattung stützen.

Die Funktionsänderung der Nebenpyramide G III. a hat zu verschiedenen Hypothesen und Vermutungen Anlass gegeben. Der französische Ägyptologe Jean-Philippe Lauer (geb. 1902 in Paris, gest. 2001 ebenda) machte einen komplizierten und durch den Befund wohl kaum zu haltenden Vorschlag (siehe Lauer, Or 38 1969, 570f., s. S 23), der mutmaßte, dass G III. a zwar als Kultpyramide ursprünglich vorgesehen war, aber nach einer Entscheidung des Königs dann doch als Grabpyramide für seine Gemahlin abgeändert wurde. Folglich wurde damit auch ein Totentempel im Osten notwendig. Man errichtete nun als Ersatz für die aufgegebene Kultpyramide die Anlage G III. b im Westen. Da diese als Kultpyramide mit entsprechend kleiner Kultanlage geplant war, wählte man einen kleineren Abstand zu G III. a. Da durch den unerwarteten Tod der ersten Gemahlin nun für die zweite Frau ebenfalls eine Grabanlage nötig wurde - nämlich G III. b - ließ man die ursprünglich vorgesehene Verkleidung der Pyramide G III. b weg, um genügend Platz für den Totentempel im Osten zu erhalten. Der Bau blieb als Stufenpyramide stehen. Nun wurde ein weiterer Bau als Kultpyramide erforderlich. Aber auch G III. c wurde später für eine Bestattung umgebaut und mit einem Totentempel versehen - wahrscheinlich erst nach dem Tod des Königs (Quelle: Die Kultpyramiden des Alten und Mittleren Reiches/Peter Janosi/Sokar Nr. 7, 2003, S. 13-14). 

Dieser komplizierten Ausführung von Lauer steht aber entgegen, dass nicht bekannt ist, wann die Gemahlinnen Menkaures starben, noch ist nachzuvollziehen, warum die Nebenpyramide G III. b nicht von Anfang an als Grabpyramide errichtet wurde. Außerdem ist durch die unterirdischen Anlagen der Pyramiden G III. b und c einwandfrei bewiesen, dass das Korridor- und Raumsystem der Königinnen-Pyramiden nicht durch eine nachträgliche Erweiterung der einfachen T-förmigen Anlage der Kultpyramide entstanden sein konnten. 

Es führen weder der archäologische Befund noch die spärlichen historischen Quellen für die Beantwortung der Frage nach der Bestattung in G III. a weiter und es ist lt. Peter Jánosi anzunehmen: 

Zitat: (siehe Sokar 7 2003, S. 14 -  Die Kultpyramiden des Alten und Mittleren Reiches)
"...Da das Fehlen oder die Aufgabe der Kultpyramide unter Mykerinos nicht wahrscheinlich ist, muss man annehmen, dass die Bestattung in G III. a erst nach der Regierungszeit Mykerinos erfolgte, und die Nebenpyramiden ihre kultische Funktion bei der Bestattung des Königs und einige Zeit danach noch erfüllte. Ob unter Umständen Schepseskaf für die Umgestaltung von G III. a verantwortlich war - vielleicht für die Bestattung seiner Mutter, deren Grab bis heute nicht bekannt ist -, wäre denkbar, kann aber nicht bewiesen werden".

Die Öffnung der Nebenpyramide G III. a  erfolgte durch Howard Vyse am 30. 6. 1837. Allerdings war die Pyramide bereits früher von Einheimischen betreten worden, denn der Deckel des hier befindlichen Sarkophages wurde zur Seite geschoben und einige Zeilen der 112. Sure des Korans innerhalb der Pyramide angebracht.

1910 untersuchte Reisner die kleine Tempelanlage von G III. a, die vor der Ostseite der Pyramide stand. Außerdem wurde die unterirdische Anlage, die seit Perrings Arbeit z. T. wieder unzugänglich war, freigelegt. Später fand eine abermalige Untersuchungen durch Maragioglio und Rinaldi statt. Bei neueren Arbeiten durch das SCA wurden zahlreiche Bruchstücke der einstigen Verkleidung aus Turakalkstein entdeckt. Laut Peter Janosi fanden sich sogar Reste des Pyramidions. Leider blieb nur die quadratische Basis des Pyramidion erhalten: Seitenlänge 1,125m = 15 Handbreit,
die Spitze fehlt. Die Unterseite der Basis ist glatt, weist jedoch
Löcher zur Befestigung des Steins auf.

Die große Anzahl der aufgefundenen Verkleidungsblöcke beweist, dass die Pyramide einst vollständig mit Kalkstein verkleidet war, lediglich die unterste Lage bestand aus Rosengranit. Vor Jahren wurden durch Sondagen (siehe Leclante, Or 42 (1973), 398) an der Südseite der Pyramide Teile des Pyramidenfundaments und zahlreiche Verkleidungsblöcke aus Kalkstein freigelegt. Die Verkleidung ruht auf gewaltigen Kalksteinblöcken von über 0,8 m Höhe. Es sind außerdem bei G III. a neun Granitblöcke der ersten Verkleidungslage an der Südseite in situ zu sehen. Die Blöcke besitzen eine Breite von 1,3-1,64 m und sind an der Außenseite nicht vollkommen geglättet, zeigen aber die Vorzeichnungen für den vorgesehenen Neigungswinkel (ca. 52 °), sowie die des darüberliegenden Verlaufs der Kanten, der heute verschwundenen zweiten Verkleidungslage (Der Befund der ungeglätteten Granitverkleidung ist merkwürdig, da die Pyramide nach dem erhaltenen Pyramidion zu urteilen, vollendet gewesen sein muss. Darüber hinaus weisen diese Verkleidungsblöcke an bestimmten Stellen regelmäßige, annähernd runde bis quadratische Erhebungen auf, die künstlich aus den Granitblöcken herausgearbeitet worden sind. Diese sind auch bei der Mykerinos-Pyramide vorhanden.) Reisner hat bei seinen Ausgrabungsarbeiten lediglich die Granitblöcke an der Ostkante der Pyramide festgestellt und daher vermutet, die Pyramide sei vollständig mit Granit verkleidet gewesen. Die zahlreichen Kalksteinblöcke der Verkleidung an der Südseite zeigen jedoch, dass die Pyramide ab der zweiten Verkleidungslage, mit Kalkstein verkleidet war. Auch das Pyramidion dieser Pyramide, das ebenfalls im Süden der Anlage liegt, ist aus Kalkstein.

Von der ursprünglichen Kultpyramide des Menkaure/Mykerinos ist das Pyramidion erhalten. Dieses liegt einige Meter südlich der freigelegten Fundamentblöcke der Pyramide und besteht aus Kalkstein.  Die ausgezeichnet ausgeführte Glättung ist trotz der starken Beschädigung auf drei Seiten erhalten geblieben. Es wurden aber keine Hinweise auf eine Vorrichtung, die auf die Fixierung eines Metallüberzuges hindeuten könnten gefunden. Die geglättete Unterseite der Spitze weist eine quadratische Vertiefung von genau 1 x 1 Elle und 1 H (Handbreit) Tiefe auf. Die ursprünglichen Maße des Pyramidions betrugen 1,125 m (15 H) Kantenlänge und bei einer Neigung von 52 ° erreichte es eine Höhe von annähernd 10 H.

Die Pyramide hatte eine Seitenlänge von ca. 44,3/1 m (= 84 Ellen) und sie erreichte eine Höhe von 28,35 m (= 54 Ellen) mit einem Volumen von 18.378,5 m³. Der Neigungswinkel besaß 52 °. Damit war die Kultpyramide Mykerinos die höchste des Alten und mittleren Reiches. In der Kantenlänge wird G III. a lediglich von der Kultpyramide in Dahschur-Süd übertroffen, die 100 Ellen maß. Da diese aber nur einen Neigungswinkel von 45 ° besaß, erreichte sie nur die halbe Höhe im Verhältnis zu ihrer Basis (siehe: Die Kultpyramiden des Alten und Mittleren Reiches/Peter Janosi/Sokar Nr. 7, 2003, S. 104, Anmerk. 708)

Die östliche Hälfte wird durch einen offenen Hof von 10 x 9 m eingenommen, der ein Kalksteinpflaster hatte, in dessen Mitte kein Altar, sondern ein Wasserbecken eingelassen war.     

     Nebenpyramide G III-a
     - Blick von Nord-West -

Die Pyramide war vollständig mit Kalkstein verkleidet. G III-a hatte das Aussehen einer richtigen Pyramide.

Bild:   Giza: piramide di Kamerernebti 
Autor:
Francesco Gasparetti
            - 25. 12. 2006 -
Lizenz: CC BY 2.0
Im Boden an ihrer Westwand war ein relativ kleiner und schlichter Sarkophag aus Rosengranit eingelassen, der schon früh Grabräubern zum Opfer fiel. Außerdem wurden in der Kammer noch Keramik sowie verkohlte Überreste von Holz und Matten gefunden. 
     Nebenpyramide G III-a
           - Blick von Norden -Ost -

Der Eingang in die Nebenpyramide 
G III. a befand sich in der Mitte der Nordwand, knapp über dem Boden. Die Grabkammer, die in den anstehenden gehauen wurde, liegt im Zentrum der Pyramidengrundfläche. 

 

Bild:     G 33-1040485
Autor:  Kairoinfo4U im Flickr-Album
Lizenz:
CC BY-NC-SA 2.0
     Nebenpyramide G III-a

Die unterste Steinlage bestand aus Granit.
- siehe die Sockelverkleidung im Bild -

 

 

Bild:     Giza-0035 Corner
Autor:  Kairoinfo4U im Flickr-Album
Lizenz:
CC BY-NC-SA 2.0

An der Ostseite der Nebenpyramide G III. a lag ein kleiner Totentempel  in Ziegelbauweise von ca. 25 x 20 m Umfang mit einer Abmessung von ca. 25 x 20 m. Offensichtlich sollte der Totentempel ursprünglich ganz in Kalkstein errichtet werden, doch scheint er zum Schluss eilig in Lehmziegelbauweise fertiggestellt worden zu sein. 

Ein Portikus aus Holzsäulen schloss den Hof nach Westen ab. Die Seitenwände des Hofes haben eine Nischendekoration, bei der jeweils drei einfache Nischen mit einer tieferen abwechselt. Durch ein Portal im Portikus gelangte man in einen Vorraum und von dort in einen Nord–Süd orientierten, rechteckigen Raum mit den Maßen 10,50 m (= 20 Ellen x 1,90m = 3 ½ Ellen), dessen Westwand wieder eine reiche Nischendekoration mit Prunkscheintüren hatte. Aus der Mitte dieses Raumes führt ein Tor nach Westen in einen letzten, kleinen Raum, dessen Westwand eine Nische für eine Statue(?) oder Scheintür (?) aufweist.

Seitlich des Hofes und der mittleren Räume lagen Magazine und im Südwesten eine Treppe zum Dach. Im ganzen ist dieser Tempel ein Modell eines Pyramidentempels, so wie die Kultpyramide ein Modell der Grabpyramide ist. 

Nebenpyramide G III. b
- Stufenpyramide / Lepsius Steinpyramide Nr. XI. -

Die mittlere der drei Nebenpyramiden des Menkaure-Pyramidenbezirks unterscheidet sich von G III. a in einigen Details. So zum Beispiel durch die Lage des absteigenden Korridors und das Fehlen einer Barriere. Das Massiv von G III. b besteht aus vier Stufen, die unterschiedliche Höhen besitzen. Während die ersten Stufen jeweils 10 Ellen hoch und aus drei Blocklagen gebildet sind, weisen die folgenden beiden eine Höhe von 11 Ellen 2 Handbreit auf und besitzen fünf Blocklagen. Die vierte Stufe ist in beiden Fällen zu zerstört, um die ursprüngliche Höhe festzustellen. Sie dürfte aber lt. Peter Jánosi ebenfalls fünf Blocklangen besessen haben. Die Pyramide G III. b besaß wohl danach eine Gesamthöhe von knapp über 21 m = 40 Ellen ( Reisner, in "Mycerinus", 62f gibt 22 m an) 

Nord-Ost-Seite der Nebenpyramide Menkaures G III. b Nebenpyramide Menkaures G III. b

Bild:         Giza-0038 satellite pyramid of Menkaure
Urheber:  Kairoinfo4U
Lizenz:     
CC BY-NC-SA 2.0

Bild:         Giza-0039 satellite pyramid of Menkaure
Urheber:  Kairoinfo4U
Lizenz:     
CC BY-NC-SA 2.0

Die Blöcke sind mit großer Sorgfalt bearbeit , ohne große Zwischenräume verlegt und  an den Kanten abwechselnd als Läufer und Binder gelegt (siehe Maragioglio/Rinaldi, L' Architettura VI. 88). Das Innere der Pyramide besteht dagegen aus kleinen, annähernd rechteckig zugehauenen Blöcken, deren Zwischenräume mit Kalksteinsplittern und Mörtel aufgefüllt werden. Bei dieser Anlage ist gut zu erkennen, dass sie nicht in Schalen errichtet wurde.

Ein Indiz, das auf eine ursprünglich geplante Verkleidung hindeutet, sind die Eingänge zu den unterirdischen Anlagen. Sie liegen in einiger Entfernung vor der Nordkante der ersten Stufe und sind architektonisch mit dem Oberbau nicht verbunden. 

Hypothetisch rekonstruierter Eingang von G III. b

1) heutiger Standort des Pyramidenmassivs

2) die rekonstruierte Position des Pyramidenmassivs im Nord-
     westen (oben Mitte)

Bei einer hypothetisch rekonstruierten Verkleidung, die auf jeder Seite 12 Ellen beträgt (nach dem Baubefund von G III-a) hätte die Pyramide eine Basis von 84 x 84 Ellen besessen. Bei G III. b läge der Eingang zur unterirdischen Anlage dann genau an der Nordkante der vollendeten Pyramide und könnte die Rekonstruktion der Verkleidung in dieser Größe bestätigen.

(Skizze: Janosi/Pyramidenanlagen der Königinnen - bearbeitet von Nefershapiland)

Die erste Öffnung der Nebenpyramide in der Neuzeit fand im Jahre 1837 am 4. Juli durch Perring und Vyse statt.
1910 untersuchte Reisner die Tempelanlage von G III. b. Außerdem wurde die unterirdische Anlage, die seit Perrings Arbeit z. T. wieder unzugänglich war, freigelegt. Später wurde die Anlage nochmals durch Maragioglio und Rinaldi untersucht.
Vyse fand auf den Deckbalken der Grabkammer Baugraffiti in roter Schrift aufgemalt, die den Namen König Mykerinos nennen, dadurch war endlich geklärt, wem der Pyramidenbezirk zuzuordnen sei.

Die Besitzerin der Pyramide G III b ist ebenso wie die von G III. a unbekannt. Nach dem ursprünglichem Bauplan des Pyramidenbezirks des Königs wäre G III. b die erste Königinnenpyramide gewesen. Ungewöhnlich ist dass die Grabkammer von G 3b völlig dezentriert ist, so dass man annehmen möchte, dass sie ursprünglich weiter westlich konstruiert werden sollte. In der Grabkammer (sie ist die einzigste der drei Nebenpyramiden, die eine mit Kalkstein verkleidete Sargkammer besitzt) fand Howard Vyse einen unbeschrifteter zerbrochenen Sarkophag aus Rosengranit in dem die Reste eines Skeletts einer jungen Frau lagen. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass diese Knochenreste von der ursprünglichen Bestattung stammen. Reisner vermutete in dieser Pyramide das Grab der Mutter König Schepseskaf, der seinerseits Grabkammer und Totentempel fertig stellte. (Reisner in "Mycerinus, 63", "....she was a young female who died after the death of Mycerinus und was probably a second wife of the king") Es gibt allerdings für diese Hypothese Reisners keine Anhaltspunkte.

Ein Vergleich der Eingangskorridore und des horizontalen Ganges der Nebenpyramiden im Cheops- und Mykerinos-Bezirks zeigt, dass der Eingangskorridor bei allen Anlagen in Norden der Pyramide liegt. Er besitzt im Falle der Nebenpyramide G III. b eine steilere Neigung als bei den anderen Satellitenpyramiden vorher und nimmt stetig von Pyramide zu Pyramide ab. Nur der Korridor der Pyramide G III. c besitzt wieder einen steileren Neigungswinkel. Der noch in den Pyramiden G I-a und -b und auch bei G I-c zwar zusammengeschrumpfte aber trotzdem noch sichtbare horizontale Gang fehlt in der Pyramide G III. b und auch c nun völlig. Der schräge Eingangskorridor mündet direkt in die Vorkammer (Reisner hat hier an dieser Stelle zwar eine Stufe eingezeichnet, was aber nicht richtig ist - siehe dazu Maragiolglio/Rinaldi L'Architettura IV, 94, Tav. 14 Fig. 1

Die Vorkammer von G III b zeigt eine architektonische Besonderheit: Die Kammer war ursprünglich als eine Einheit mit der Sargkammer aus dem Fels gehauen. Erst durch die Verkleidung der Sargkammer mit Kalkstein wurde die Trennung der beiden Kammern erreicht. Der Vorraum wurde dadurch zu einer 8 x 6 x 5 Ellen großen, unverkleideten Felskammer, die im Gegensatz zu den Nordsüd orientierten Vorkammern von G 1 a-c  (Cheops-Bezirk) Ostwest orientiert ist. 

In der Anlage G III. b sind Vorkammer und Sargkammer nicht mehr getrennt (siehe Maragioglio/Rinaldi, L'Architettura VI. Tav. 13, Fig. 10), sondern lediglich mit einer kurzen Verbindungsrampe als räumliche Einheit aus dem Fels gehauen. Die architektonische Trennung in zwei Räume erfolgte durch die Verkleidung der Sargkammer, wobei eine Verbindungspassage eingebaut wurde, die eine Fallsteinvorrichtung besitzt. 

Die Sargkammer in G III. b war mit Kalkstein verkleidet und besitzt sieben Deckenböcke mit einer Größe von 4,2 x 0,9 x 0,3 m. Die Konstruktion der Decke machte hier keine Schwierigkeiten, da die Vorkammer und Sargkammer im ursprünglichen Zustand eine Einheit bildeten und das Einbringen der langen Blöcke ohne Schwierigkeiten erfolgen konnte.

In der Pyramide G III b  ist sowohl die Felskammer als auch die Kalksteinkammer Nordsüd orientiert (ebenso G III. c - allerdings ist diese unvollendet geblieben).  Dieses ist neben der im Verhältnis zum Oberbau der Pyramiden extrem dezentrierten Position der unterirdischen Anlagen das auffälligste Merkmal der beiden Pyramiden. Diese Orientierung ist einzigartig unter den Sargkammern der Königinnenpyramiden des Alten Reiches und findet auch bei den Königspyramiden lediglich eine einzige Entsprechung: in der zweiten Sargkammer der Mykerinos-Pyramide. Es ist evtl. aufgrund entsprechenden Architektur der beiden Sargkammern zu vermuten, dass wahrscheinlich mit einer annähernd gleichen Entstehungszeit zu rechnen ist. 

Kultanlagen der Pyramide G III. b

Der Eingang zu dem Kulttempel der Pyramide G III. b öffnete sich in der Mitte der nördlichen Tempelfront. Er führt in einen Torraum, von dem man den Hof über einen geknickten Zugangsweg erreicht. Ein dritter Durchgang im Torraum, der in eine kleine Nebenkammer führt, öffnet sich nach Westen. Die genaue Funktion dieser kleinen Kammer ist nicht eindeutig. Allgemein wird er als Unterkunft eines Wächters identifiziert.

Der Raum in dem das Totenopfer für den Verstorbenen dargebracht wurde, war einer der wichtigsten Räume des Pyramidentempels. Dieser Raum war auch bei den Anlagen der Königinnen vorhanden, da er wie die königlichen Totenopferräume charakteristische Merkmale und Einrichtungen besitzt. Es ist aber bei Betrachtung der Kultanlagen von G III. a - c festzuhalten, dass weder die Errichtung der Tempel sicher zu datieren ist noch die Zuweisung, wer für die Bauten verantwortlich war, einwandfrei feststeht. Es kann lediglich festgestellt werden, dass die Kultanlagen nicht vor dem Ende der Regierungszeit des Menkaure/Mykerinos - wahrscheinlicher sogar erst nach seiner Regierungszeit - entstanden sind. Es wurde auch ein anderer Baustoff als bei den Kultbauten des Cheops-Bezirks verwendet - nämlich Schlammziegel. 

Die Kulttempel der Satellitenpyramiden G III b und - c waren durch die geringen Abstände zwischen den Pyramiden in ihren Ostwest-Ausdehnungen eingeschränkt. Durch diesen Umstand war man gezwungen, die Tempel Nordsüd zu orientieren. Dennoch wurden eine Abfolge und Anordnung der einzelnen Räume beibehalten, welche der von G III a folgen. Alle drei Anlagen G III. a-c lassen sich in einen "vorderen" und "hinteren" Abschnitt unterteilen. Bei der Anlage G III. b umfasst der vordere Tempelteil:

  1. Eingangkorridor mit angeschlossenen Nebenraum,
  2. den Hof
  3. (ein Portikus fehlt bei G III. b)

Bei dem hinteren Teil findet man:

  1. den Vorraum
  2. der  Raum mit Opferstelle (hier ohne Nischen)
  3. der Nebenraum
  4. der Statuenraum (hier bei G III b mit Raum 3 identisch)
  5. Verbindungs- und Nebenräume (Magazine)

Alle drei Pyramiden des Giseh-Plateaus
Im Vordergrund die Pyramide des Menkaure
 mit ihren Nebenpyramiden  G III a - c (von rechts nach links)

Bild:     All Gizah Pyramids.jpg
Autor:  Ricardo Liberato
Lizenz:
CC BY-SA 2.0

Das Fundament des Totenopferkomplexes bestand wie bei G III. a (der einstigen Kultkapelle) aus Kalksteinblöcken. Dieses lässt gegebenenfalls den Schluss zu, dass ursprünglich ein Kultbau aus Kalkstein geplant war. Er wurde von Reisner als "secondary offering-room (?) or magazine" identifiziert. Bei der Rekonstruktion des Totenopferraums ist aufgrund des spärlichen Befundes mit einiger Vorsicht vorzugehen. Zwei Durchgänge führen von einem Nordsüd orientierten Raum (4) in zwei westlich gelegenen Räumen. Der eine liegt in der Achse der Pyramide, der zweite im Süden. 

Kulttempel der Königinnenpyramide G III-b
(
Zeichnung nach Jànosi Pyramidenanlage der Königinnen - bearb. v. Nefershapiland)


Reisner identifizierte den langgestreckten Raum (4) als "wide outer offering room" und verglich ihn mit den nischengegliederten Räumen von G III. a und G III. c. Der Raum misst ca. 5 x 20 Ellen und entspricht der Größe der nischengegliederten Räume. Es sind allerdings hier keine Nischen an der Westwand vorhanden. Ein weiterer Hinweis, dass es sich bei dem Raum um keinen Opferraum handelt, sondern um einen Vorraum, wird durch die Existenz eines Kalksteinbeckens in der Nordostecke deutlich. Es diente wahrscheinlich nur zur Reinigung und zum Entleeren von Flüssigkeiten während des Kultes. 

Wenn man den Beispielen in den Kulträumen von G III. a und - c folgt, stand lt. Reisner in Raum 5 die Totenopferstelle und eine Statue. Südlich des Nischenraumes (5 ) lag ein weiterer Raum (6), der nach Reisner ein "magazine or secondary offering-room" war. Im Gegensatz zu der Kapelle der Pyramide G III. a lässt sich hier im Tempel von G III. b kein eigener Statuenraum nachweisen.  Höchstwahrscheinlich war eine Statue, wie bei Mastabakapellen in dieser Zeit üblich, im Totenopferraum 5 selbst untergebracht.

Die Pyramidentempel der Königinnen besaßen Höfe (nicht aber ein "per-weru" - welches aufgrund seiner speziellen Bauform und Dekoration dem König vorbehalten war). In den Anlagen der Königinnen-Tempelhöfe der Mykerinos-Pyramide befinden sich die ältesten Tempelhöfe. Diese waren bis auf die Fundamentierung aus Kalkstein (bei G III. c nicht festgestellt)  aus Ziegeln errichtet. Architektonische und archäologische Details machen deutlich, dass die Höhe nicht zum ursprünglichen Planungskonzept der Tempelanlage, von G III. a-c gehörten, sondern später angefügt worden sind. Es fand am Ende der 4. Dynastie eine weitere Erweiterung der Tempel der Königinnen durch die Angliederung des Hofes statt. Während die Tempelhöfe von G III. a und -b eine Nischengliederung aufweisen, fehlt diese in G III. b völlig. Die Ursache hierfür ist nicht bekannt.

Nebenpyramide G III. c
- Stufenpyramide / Lepsius Steinpyramide Nr. X. -

Es fehlt bei der Nebenpyramide G III. c ebenso wie bei den beiden anderen  im Mykerinosbezirk jeder Hinweis, wer hier bestattet wurde. Lt. Jánose muss hier aber trotz der unvollendeten Sargkammer eine Beisetzung erfolgt sein. Dies geht aus dem im Verhältnis zu G III. b wesentlich größer angelegten Totentempel und seiner Benutzung hervor (siehe Reisner Mycerinus, 56). Statuen oder Inschriften wurden nicht gefunden. 

      Pyramide G III. c
Die Pyramide G III. c wurde am 24. 7. 1837 durch Howard Vyse und John S. Perring geöffnet, nachdem der Eingang bislang unter dem Pflaster des Pyramidenumgangs verborgen lag. Bereits früher hatten die Franzosen versucht, in die Pyramide einzudringen und um dieses zu erreichen, hatten sie Kanonen eingesetzt. Vyse und Perring gelangten am 27. 7. 37 in die Grabkammer und fanden Werkzeuge der Arbeiter, welche die Arbeiten hier anscheinend urplötzlich aufgegeben hatten. Reisner untersuchte im Jahr 1910 die Nebenpyramide G III. c. 

(Bild: mit frdl. Genehmigung
Martin Peters

Lt. Peter Jánosi fehlen auch bei G III. c Anhaltspunkte zur Datierung der Pyramide. Die Form sowohl von G III. b und -c als Stufenpyramide könnten die Vermutung nahe legen, dass diese Anlagen erst spät in der Regierungszeit des Königs begonnen und nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt wurden. Reisner vermutete eine Errichtung der drei Anlagen am Ende der Regierungszeit von Menkaure (siehe Reisner Giza I, 71). Peter Jánosi legt in seinem Werk "Die Pyramidenanlagen der Königinnen" dar, dass eine Überprüfung der Architektur der Oberbauten die obige Erwägung jedoch ausschließt: G III. b und -c sind nicht unvollendet. Lediglich die Sargkammer der Pyramide G III. c blieb unvollendet. Es ist nicht zu entscheiden, ob die drei Nebenanlagen gleichzeitig oder nacheinander errichtet wurden, aber alle drei Pyramiden entstanden unter der Regierung Mykerinos und die Erbauung erfolgte von Ost nach West. Die Pyramide G III. a wurde als erste als Kultpyramide errichtet, scheint dabei aber im Gegensatz zur exakten Nord-Süd-Kultpyramide von Snofru und Chephren ein wenig nach Osten verschoben zu sein. Dabei erlaubt der Mangel an genauen Plänen leider keine präzise Feststellung. Maragioglio und Rinaldi stützen sich auf die Angaben von Petrie, Vyse und Reisner, deren Pläne aber leider in manchen Dingen Unstimmigkeiten gegenüber den Angaben der Ausgräber aufweisen. Man könnte diese Verschiebung als Raumnot erklären und annehmen, dass man die Anlage im Westen bereits plante oder ebenfalls baute, als die Nebenpyramide G III a entstand.

Wir wissen nicht, wie die geplante "Urform" von G III b und -c geplant war (die Form der Anlage von G III b lässt den Rückgriff auf die ältere Kultkapelle von G 1-b und -c [Cheopsbezirk] deutlich erkennen und dabei stellt sich die Frage, ob der Ziegeltempel dieser Anlage auf ein älteres und nicht zur Ausführung gekommenes Baukonzept in Stein  zurückgeht. Es scheint hier nicht unwahrscheinlich, dass ursprünglich eine einfache Kapelle in Stein geplant war, die aufgrund des "teueren" Baumaterials nur drei Räume umfasste.) muss hier jeder Rekonstruktionsversuch unsicher bleiben. Es kann aber lt. Jánosi für diese beiden Anlagen (G III. b und -c) eine zeitliche Abfolge der Bauentwicklung ungefähr so festgelegt werden.

  1. Errichtung der Pyramiden mit geplanten Kalksteinkapellen. Diese kommen aber über das Verlegen des Fundaments nicht hinaus (Fundament nur in G III. b nachgewiesen).
  2. Errichtung der Ziegelkapellen
  3. Spätere Änderungen und Ausbesserungen.
Königinnen-Pyramiden

(im Vordergrund rechts G III. c)

G III. c
Basislänge:  60 Ellen = 31,55 m
Winkel:                       = 43°
26`75``
Höhe:                          = 40 Ellen = 21 m
Volumen:                    = 6967,8 m³

Bild:     Giza piramidi minori
Autor:   Francesco Gasparetti aus Flickr-Album
Lizenz:  CC BY 2.0

Die Stufenpyramide G III. c besaß ebenso wie auch G III. b eine Gesamthöhe von knapp über 21 m (40 Ellen), wobei Reisner eine Höhe von 22 m angibt. Der Baubefund der dritten Nebenpyramide Menkaures (G III. c) lässt genauso wie der von G III. b zwei Erklärungen zur ursprünglichen Konzipierung der beiden Pyramiden zu:

  1. Beide Pyramiden wurden als Stufenpyramide konzipiert und errichtet 

  2. oder die Arbeit an den beiden Pyramiden wurde durch unvorhergesehene Ereignisse unterbrochen und später nicht beendet. 

Erwiesenermaßen war der gesamte Komplex des Mykerinos in einem unvollendeten Zustand und dessen Fertigstellung wird allgemein seinem Nachfolger Schepseskaf zugeschrieben. Wie schon oben bei der Pyramide G III. b ausgeführt sind die unterirdischen Eingänge evtl. ein Indiz für eine ursprüngliche Verkleidung.

Irgendwann nach der annähernden Fertigstellung der unterirdischen Anlage von G III. b entschied man sich evtl. die Königinnenpyramide nach Südosten zu verlegen um sie in einer Linie mit der bereits fertiggestellten Pyramide G III. a zu erbauen. Die unterirdische Anlage der dritten Pyramide G III. c war ebenfalls schon im Bau und erhielt nun nach der Planänderung einen um 8 m längeren Eingangskorridor als der in der Pyramide G III. b. Dieses war nötig, damit Sargkammer und Vorkammer zumindest annähernd unter dem Pyramidenmassiv zu liegen kamen. Durch diese Änderung war nun eine gewisse Vergrößerung des Pyramidenmassivs nötig, was zu einer Reduktion des ohnehin schon begrenzten Raumes zwischen den Pyramiden führte. Dieses hatte Auswirkungen auf die ursprünglich geplanten Kultstellen aus Stein im Osten. Aus Gründen, die wir nicht kennen (evtl. der Tod Menkaures ?) scheint dann eine Bauunterbrechung an den Nebenpyramiden eingetreten zu sein. Nicht mehr zur Ausführung kamen nun die Pyramidenverkleidung von G III. c, die Vollendung der unterirdischen Anlage und die Kultstelle in Stein.

Hypothetisch rekonstruierter Eingang 
von G III. c

Der Eingangskorridor in die Pyramide beginnt ebenerdig an deren Nordseite. Während der steile Neigungswinkel der Eingangskorridore von G I. a bis G III. b stetig abnimmt, besitzt der Korridor von G III. c wieder einen steileren Winkel. Der horizontale Gang fehlt hier ebenso wie in G III. b und der schräge Eingangskorridor mündet direkt in der Vorkammer. Diese ist Nordsüd orientierst und besitzt annähernd die gleichen Maße wie die von G III. b (8 Ellen x 5 Ellen x 4 Ellen 2 Handbreit). Die Kammer blieb jedoch unvollendet, ebenso die Grabkammer, welche wie die von G III. b Nordsüd orientiert war.

(Skizze: Janosi/Pyramidenanlagen der Königinnen - bearbeitet von Nefershapiland)

 

Totenopferkomplex in G III. c

Ähnlich wie in den Räumen von G III. a (ehemalige Kultkapelle) kann der nischengegliederte Raum (5) und der westlich liegende Raum (7) als der Totenopferkomplex von G III. c identifiziert werden. Aufgrund der Zerstörungen ist allerdings eine Rekonstruktion der beiden Räume, vor allem des westlichen (7) nicht einfach. Reisner nahm an, dass aus dem Vorraum (4) ein Zugang zum nischengegliederten Raum (5) führte, wobei letzterer symmetrisch angelegt war. Maragioglio und Rinaldi äußerten Bedenken an der Existenz dieses Zugangs und schlugen einen Zugang zum nischengegliederten Raum über die südlich gelegenen Räume (8) und (8d) vor. Die südliche Hälfte des Kulttempels war lt. Reisner/Mycerinus 66f., plan VI  (Sektion A-B) bis unter das Fußbodenniveau zerstört. Evtl. befand sich lt. Jánosi zwischen den Räumen 4 und 5 eine zweiflügelige Tür, die sich nach Westen öffnete. (Anmerkung Peter Janosi in Pyramidenanlagen der Königinnen: Aufgrund der völligen Zerstörung ist es nicht sicher, ob bei der im Norden liegenden großen Nische die Hauptopferstelle lag, die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch. Vielleicht ist gerade die Zerstörung ein Hinweis darauf, dass sich vor der Nische etwas befand, was das Interesse der Grabräuber weckte.) Völlig ungeklärt muss die Existenz eines Steinbeckens im Süden des Raumes bleiben. Dieses Becken lag vor dem Durchgang zu Raum (8 d) und soll lt. Angaben der Ausgräber (Reisner/Mycerinius) in situ gefunden worden sein.

 Kulttempel der Königinnenpyramide G III. c
Zeichnung nach Jànosi Pyramidenanlage der Königinnen - bearb. v. Nefershapiland

Raum 1  =  Torraum
Raum 1a = sog. "Wächterraum"
Raum 4   = Vorraum
Raum 5   =  nischengegliederter Raum
                    mit Opferstelle

Raum 6   = Nebenraum
Raum 7   = Statuenraum
Raum 8d = Verbindungs- u. Nebenraum

Der Kulttempel war westlich des nischengegliederten Raumes stark zerstört und eine einwandfreie Rekonstruktion konnte nicht vorgenommen werden. Der von Raum (5) zugängliche Raum (7) ist Nordsüd orientiert und asymmetrisch nach Norden verlängert. Der Durchgang zu Raum (7) wurde mit einer einflügeligen Tür verschlossen, die sich nach Osten öffnete. Dieser Raum wurde von Reisner als Hauptkultstelle ("main offering room") identifiziert, welche in der Westwand ebenfalls Nischen besessen haben soll. Lt. Jánosi ist eine solche Rekonstruktion allerdings unwahrscheinlich, da ein Vergleich mit G III. a zeigt, dass an dieser Stelle der Statuenraum anzunehmen ist. Lt. Reisner befand sich in der Südwestecke des Portius "a niche or the opening of as doorway to toom (7)".  Die Laibungen dieser Öffnung waren verputzt. Diese Öffnung wurde jedoch zu einem späteren Zeitpunkt vermauert und verputzt. An der Nordwand des Raumes (7) wurde keine entsprechende Öffnung, die auf einen Durchgang hinweisen könnte festgestellt (Aus Reisners Angaben lässt sich nicht ermitteln, wie tief die Öffnung war noch welche Breite sie besaß). Südlich des Nischenraumes liegt der Vor- oder Durchgangsraum (8d), der im Westen zu einem ca. 5,2 x 1,6 m (= 10 x 3 Ellen) großen Nordsüd orientierten Raum führt. Reisner identifizierte diese Kammer als "secondary offeringroom or magazine". (siehe Reisner Mycerinius, 57). Die Funktion dieses Raumes ist heute nicht mehr sicher zu ermitteln, da in dem Raum nichts mehr erhalten geblieben ist. Evtl. handelt es sich hier auch um einen Nebenraum oder Magazin.

Im Tempel von G III. c ist der archäologische Befund für den Kapellenraum zu unklar. In Raum (7) könnte ein eigener Statuenraum vorhanden gewesen sein, ebenso ist eine Identifizierung als Totenopferraum mit aufgestellten Statuen möglich. Fragmente von Statuen wurden allerdings nicht gefunden.

In den Pyramidenanlagen der Königinnen von G III. a - c befinden sich die ältesten Tempelhöfe. Diese waren aus Ziegeln errichtet worden. Eine Fundamentierung aus Kalkstein - wie bei den beiden Anlagen von G III. a und -b - konnte bei G III. c nicht festgestellt werden. Es ist in allen drei Anlagen der Tempel von G III erkennbar, dass der Schritt von der einfachen Mastaba-Architektur zu den komplexen Tempelanlagen hier vollzogen wird. Archäologische und architektonische Details zeigen, dass die Höfe nicht zum ursprünglichen Baubestand bzw. zu dem Planungskonzept gehörten, sondern - wenn auch in kurzem zeitlichen Abstand - später angefügt wurden. 

In der Tempelanlage G III. c befand sich der größte Hof der drei Nebenpyramiden. Der Hofzugang erfolgte von Norden. Ein Portikus mit drei Säulen aus Holz, die auf Kalksteinbasen standen, lag am südlichen Ende des Hofes. Die Position des Portikus entspricht dem in G III. a. Auffallend ist, dass der Abstand zwischen den Mauerzungen und den Säulen selbst größer ist als der zwischen den Säulen selbst (eigentlich wäre der umgekehrte Fall die Regel, nämlich dass der Abstand zwischen den Säulen größer ist). Im Osten wird dies durch den in den südlichen Tempelteil führenden Durchgang verständlich, aber auch im Westen fanden die Ausgräber eine Verbindung oder eine Nische, die später vermauert wurde. Genauso wie der Tempelhof von G III. a besitzt der Hof von G III. c eine Nischengliederung. Der Tempeleingang öffnet sich jeweils in der Mitte der nördlichen Tempelfront und führt in einen Torraum, von dem man den Hof über einen geknickten Zugangsweg erreicht. Diese abgesetzte Anordnung der Durchgänge ist ein wesentliches Charakteristikum der Mastaba-Architektur, lässt sich aber schon in älteren Kultanlagen nachweisen. 

Ebenso wie in G III. a und -b fehlt auch in dem Kultbezirk der Pyramide G III. c ein eigenes Magazinkomplex. Es sind in diesen Anlagen zwar einige Kammern vorhanden, denen die Ausgräber keine genauen Funktionen zuweisen konnten und die allgemein als Magazine bezeichnet wurden, doch muss hier eine solche Identifizierung mit Vorsicht behandelt werden.


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