Biografie Thutmosis I.


Bauten Thutmosis I.

Ahmose, Sohn des Ebana:
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Grab in Elkab Nr. 5 -

Das bescheidene Felsgrab Nr. 5 in Elkab enthält wichtige Informationen über die Könige der frühen 18. Dynastie und über wichtige geschichtliche Ereignisse.

Grab Elkab Nr. 5
- der Grabherr mit einem langen Würdenstab -
 neben seinen Beinen ist in verkleinerter Darstellung sein Enkel Paheri zu sehen. (Elkab Nr. 3)
(Bild: Elvira Kronlob)

Grabbiografie:
Ahmose, Sohn des/die Ebana berichtet, dass er seine Jugendzeit in der Stadt Elkab verbracht hatte, in der sein Vater Bibi ( wohl BabA oder Bbj  geschrieben), der Sohn der R-Ant, Offizier des Königs Sekenen.re, dem seligen, von Ober- und Unterägypten war. Ahmose berichtet, dass er selber an seiner Statt auf dem Schiffe "der Wildstier" zur Zeit der Hyksos ein Offizier wurde, obwohl er noch ein Junge war und kein Weib gefreit hatte (noch nicht verheiratet war).

Als Kapitän ( Hrj  Xnjjt ) der ägyptischen Flotte (Oberster der Schiffsmannschaft)  umfasste seine lange Karriere die Regierungszeiten der ersten drei Herrscher der 18. Dynastie. Ahmose I., Amenophis I. und Thutmosis I. Schon sein Vater Bibi ( BabA ) war Soldat unter König Seqenenre Tao und hat an Kämpfe gegen die asiatischen Fremdherrscher der Hyksos teilgenommen. Er selbst schildert Kämpfe gegen die Hyksos und die Eroberung ihrer Hauptstadt Auaris sowie die dreijährige Belagerung von Scharuhen in Südpalästina, wohin sich die Hyksos zurückgezogen hatten. Ferner berichtet er über einen nubischen Feldzug und die Abwehr eines Teti-an ( Ttj - an ) unter König Kamose (sonst wird dieser Abwehrkampf immer unter Ahmose angegeben ???). Unter König Amenophis I. erfolgte ein weiterer Feldzug gegen Nubien und unter dessen Nachfolger König  Thutmosis I. zog er abermals nach Nubien und auch nach Syrien, wo es am Euphrat zu ersten Kämpfen zwischen Mitanni und Ägypten kam. Bei letztgenanntem syrischen Feldzug wird Naharin erreicht.

Bei Abschluss der Inschrift berichtet der Grabherr über seine Belohnungen:

Die Lebensgeschichte des Admirals Ahmose (I Hmc)
Aus seinem Felsgrab bei Elkab
- nach Kurth Sethe, Urk. IV. 1-3 -
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Greisenalter:

"Ich bin alt geworden, ich habe das Greisenalter erreicht, meine Gunst war wie..........meine Beliebtheit war [.....]. Ich [gehe ein] in dem Felsgrab (Xrt) das ich (mir) selbst gemacht habe.

II. Aufzählung dessen, was dem Ahmose im Laufe seines Lebens 
von den Königen, denen er diente, geschenkt wurde.

a) Grundbesitz
    [.........................................(so und so viel Aruren)] in BHj (
1). Abermals
     wurden mir vom König von Ober- und Unterägypten [N.N. gegeben ..........] 
     60 Aruren in H
A-dA-a(1). Zusammen: [x Aruren]

b) Sklaven und Sklavinnen aus der Kriegsbeute
    Namensverzeichnis der Sklaven und Sklavinnen von der Beute, die mir 
    gegeben wurden: Sklave
PA-mdj (2), Sklave PAj-Abdw (3), Sklave Snb-nb(f)
  
(4), Sklave PA [....], Sklave Qnj-pA-HqA (5), Sklave DHwTj-snbw (6), Sklave
   
Sbk-ms (7), Sklave Hrj (8), Sklave PA-aAm (9), Sklavin TA-tjm, 
  
Sklavin Sdm(S)-nz (10), Sklavin Bkt (11), Sklavin KA[....] j-Sj (12), Sklavin 
   T-amT (13), Sklavin Wab-n-tA-sxmt (14), Sklavin Istr'm (15), Sklavin Itf-nfr
  
(
16), Sklavin Hdt-KA (17), Sklavin Imn-Hr-ccnb (18).

Anmerkungen:
(1) Unbekannter Ort , (2)"Der vom (nubischen) Stamme Matoi", (3) "der von Abydos", (4) "Sein Herr sei gesund", (5) "Tapfer ist der Herrscher", (6) "Thout ist gesund "(?), (7) "Suchos hat geschaffen", (8) Fremdname, geschrieben: "HA-r-j, (9) "der Asiat", (10) "Sie gehorche mir", (11) "Dienerin", (12) "Dann (belohne?) ich sie" (13) Wohl ein semitischer Fremdname, geschrieben: TA-aA-mT,
(
14) "Rein ist das Land der Sechmet.". (15) Fremdname, geschrieben: "Ic-tA-r-sw-ms", (16) "der gute Vater", (17) "die welche Kusch.......", (18) "Amun macht gesund".

 

Ahmose Pennechbet:
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Grab Nr. 2 in Elkab -

Ahmose Pennechbet  ( JaH-msw P-A-n-nXbt)  hat in seinem Felsgrab mit der Nr. 2 in Elkab zusammen mit seinem Bruder Chaemwese (vergl. Porter & Moss V. 176/177 ) eine umfassende autobiografische Grabinschrift hinterlassen. Er trug die Titel eines 1- Vorstehers der Speicher, Offizier (General), Schatzmeister unter Königin Hatschepsut und Erzieher der Prinzessin Neferu-Ra, sowie 1. Königssohn von Elkab. 

Unter König Ahmose I. kämpfte er in Syrien, unter Amenophis I. in Nubien und im Khk-Land ( Nubien oder Libyen?), unter Thutmosis I. wieder in Nubien und in Naharin, unter Thutmosis II. mit den Beduinen 
(
sAsw ) wohl in Südpalästina. Seine Belohnungen führt er in einer eigenen Inschrift auf. 

Er wurde unter Thutmosis I. auf seinem syrischen Feldzug mit dem Gold der Tapferkeit ausgezeichnet. Ahmose Pennechbet muss zu diesem Zeitpunkt bereits im fortgeschrittenen Alter gewesen sein.

Auch er berichtet in seiner Grabinschrift über die zahlreichen Belohnungen, die er im Laufe seines Lebens erhielt.

Bericht über die Belohnungen von Ahmose Pennechbet
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Quelle: Kurt Sethe, Urk. IV. 36-38, Übersetzung Seite 17 ff. -

" Der  ( rpat, Hatj-a), einzige Freund, den der König von Oberägypten gross gemacht hat, den der König von Unterägypten für vortrefflich hielt, [desssen] Wesen [der Herr der beiden Länder gemacht hat], in Beliebtheit bleibend im Königshaus ein Herr der Gunst am Hofe ( ctp-sA), er lebe, sei heil und gesund; [der] heraus[tritt, um] die Menge [zu befriedigen]; indem er4 wiederholt den Mund des Königs von Unterägypten seinen Edlen, der Vorsteher der Schatzmeister, Berichterstatter, Fechter, IaH-mc, genannt Pn-Nxbjt; er sagt: Beim Herrscher, er lebe ewiglich! Nicht wich ich vom König in den Schlachten, vom König von Ober- und Unterägypten Nb-pHtj-rA (Amosis), dem seligen, bis zum König von Ober- und Unterägypten  aA-xpr-n-ra (Thutmosis II.), dem seligen. Ich war in der Gunst des Königs bis zum König von Ober- und Unterägypten Mn-xpr-ra (Thutmosis III.), er lebe ewiglich. Es gab mir der König von Ober- und Unterägypten Dcr-ka-ra (Amenophis I.) Gold, 2 Ringe (aa), 2 Spangen (Sbw), 1 Armband (mskwt), 1 Dolch, 1 Stirnband, 1 Szepter (mH-t), 1 mxtb-t. Es gab mir der König von Ober- und Unterägypten aA-xpr-kA-re (Thutmosis I.) Gold 4 Ringe (aa), 4 Spangen (Sbw), 1 Armband (mckw-t)  6 Fliegen, 3 Löwen, (sowie aus) Gold 2 Beile. es gab mir der König von Ober- und Unterägypten aA-xpr-n-ra (Thutmosis II.) Gold 4 Ringe (aa), 6 Spangen (Sbw), 3 Armbänder (mckw-t), 1 mxtb-t, (sowie aus) Silber 2 Axtklingen. (1)

* (1) Eine andere Kopie derselben Inschrift gibt statt der zuletzt genannten Gechenke Thutmosis II. die Folgenden: "Gold 3 Ringe (aa), 4 Armbänder (mckw-t).

Die Grabinschrift muss wohl kurz nach dem Tode der Königin Hatschepsut verfasst worden sein, d. h. am Anfang der Alleinherrschaft Thutmosis III. Ahmose Pennechbet rühmt sich darin, unter vier Königen gedient zu haben:

 „ Ich habe begleitet die Könige von Ober – und Unterägypten, die Götter (inzwischen bereits verstorbene Könige), unter denen ich gelebt habe, auf ihren Gängen in dem südlichen und nördlichen Fremdlande, an jedem Ort, an den sie sich begaben, den König von Ober – und Unterägypten (Nebpehtire)|, den Seligen, den König von Ober – und Unterägypten (Djeserkare)|, den Seligen, den König von Ober – und Unterägypten (Aacheperkare)|, den Seligen, den König von Ober – und Unterägypten (Aacheperenre)|, den Seligen, bis zu diesem Guten Gott, den König von Ober – und Unterägypten, (Mencheperre)|, der mit Leben beschenkt sei ewiglich. “

*
den Seligen: = bereits verstorbenen König

Aus dieser Inschrift geht hervor, dass Ahmose Pennechbet unter dem König Ahmose I. in Syrien, kämpfte, unter dem Nachfolger Amenophis I. in Nubien und evtl. auch in Libyen, dann unter Thutmosis I. wieder in Nubien und in Naharina und schließlich unter Thutmosis III., dem "Guten Gott", wohl in Süd-Palästina

Ebenso wird in der Grabinschrift auch die damals "nichtlegitime" Königin Hatschepsut genannt.

„ Es erwies mir auch die Gunst, die Gottesgemahlin, die Große Königliche Gemahlin (Maatkare)|, die Selige; ich zog auf ihre Große Tochter, die Königstochter Neferure, die Selige, als sie ein Kind war, das an den Brüsten lag."

Was bedeutet, dass die Königstochter Neferure zu diesem Zeitpunkt schon tot war ( " die Selige") - ebenso wie ihre Mutter, die hier als "Große Königliche Gemahlin Maatkare, die Selige", bezeichnet wird.
In seiner Biografie zählt Ahmose Pennechbet lediglich die zu diesem Zeitpunkt als legitim angesehenen Könige auf. D. h., die Königin Hatschepsut (Maatkare) muss kurz zuvor verstorben sein. Er erwähnt sie nur mit ihren Titeln "Gottesgemahlin" und "große Königsgemahlin". Zu Beginn der Alleinherrschaft von Thutmosis III. existierte sie offiziell nicht mehr als Königin, obwohl Ahmose Pennechbet  ihr lange gedient haben musste.

Bislang sind von Ahmose Pennechbet 3 Denkmäler belegt:

  1. Das Grab Nr. 2 in Elkab
  2. eine im Louve befindliche Statuenbasis mit der Nr. 49
  3. eine Statue "Mr. Finley" im Royal Scottish Museum, Edingburgh / 1948, 486

Der Vater von Ahmose Pennechbet hieß Amenhotep ( Jmn-Htp ). Sein Bruder, mit dem er sich das Grab teilt, hieß Chaemwese. Über evtl. Kinder gibt es keine Belege.

Imhotep:
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Schachtgrab QV 46 im Tal der Königinnen -

Wesir unter Thutmosis I. war ein gewisser Imhotep, der ein Schachtgrab (QV 46)  im Tal der Königinnen besaß. Schiapearelli fand dieses Grab Anfang des 20. Jahrhunderts im Tal der Königinnen am Südwesthang des Hauptweges. Ein Schacht führt zu zwei kleineren, unregelmäßigen Kammern. 
Imhotep war Richter und Wesir von Oberägypten zur Zeit König Thutmosis I. Er selber bezeichnete sich als Erzieher der Königskinder.

Funde im Grab:

Museum Turin 5073: Kanopengefäß
Museum Turin 5074: Ovale Plakette
Museum Turin 6067: Sargfragmente
(Quelle: Porter & Moss: Theben Nedropole, Part II. Royal Tombs, Oxford 1964)

Ineni / Enene /Anena:
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Grab: TT 81 -

Ineni lebte in der Zeit des Amenophis I. bis in die Anfänge (etwa das Jahr 5) der gemeinsamen Regierungszeit von Hatschepsut (die nicht mit dem Titel einer regierenden Königin benannt wird) und Thutmosis III. Er war der Sohn eines Richters gleichen Namens und dessen Gemahlin Satdjehutj. Seine Frau hieß Tjuju.

Aus seiner autobiografischen Grabinschrift geht hervor, dass er während dieser Zeit verschiedene Ämter innehatte. Einer seiner wichtigen Titel war "Aufseher des Kornspeichers des Amun" in der Zeit des Amenhotep I. Ineni führte außerdem die Oberaufsicht über die königlichen Bauvorhaben im Raum Theben. Er war der Bauleiter des königlichen Grabes.

Auszüge der Lebensgeschichte des Ineni
- aufgezeichnet auf einem Denkstein in seinem Felsgrab zu Schech abd el Gurna -
Quelle: Kurt Sethe Urkunden IV. 52-74 -
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2.  Regierung Thutmosis I.
" [ Es bestieg den Thron........] der gute Gott, der die Nubier schlug, der Herr der Stärke, der die Asiaten [ Mntjw] vernichtete, er hat gemacht seine Grenze bis zum Horn der Erde, die Enden in dem Himmel [des Horus; dem gebracht wird das Zedernholz] des Waldes, wie [das Holz Ägyptens; zu dem Nubier kommen mit ihren Gaben wie] die dAdA-Früchte von Elephantine; die Hrjw-Aaj (1). mit ihren Gaben wie die Abgaben von Ober- u. Unterägypten, damit Seine Majestät sie schenke nach Theben seinem Vater Amon alljährlich. Mir  wurden (alle) diese Dinge überwiesen unter dem König von Ober- und Unterägypten, [diesem guten Gotte, weil.......und] weil er das Herz (so) von mir voll sein ließ. 

Ich wurde befördert zum Fürsten ( HAtj-a) und Vorsteher der Speicher; die Äcker des Opfergutes standen unter meiner Aufsicht, alle dauerhaften (mnx) Bauarbeiten insgesamt waren mir unterstellt. Ich sah die grossen Denkmäler, die er errichtete in [Karnak, wie man aufstellte den herrlichen Säulensaal mit Papyrussäulen] (2), wie man aufstellte die großen Pylontürme neben ihm aus schönem weissen jnw-Stein (3), wie man aufstellte die herrlichen Flaggenmasten an der Vorderfront des Tempels aus neuem Zedernholz von dem Besten der Treppe., ihre Spitzen waren aus dam - Gold. Ich sah, wie man aufstellte [.......] gearbeitet aus dam - Gold. Ich sah, wie man aufstellte das große Tor  Cxm-f Aw-Imn, sein großer Torflügel aus asiatischem Kupfer, der Gottesschatten darauf abgebildet aus Gold. Ich sah, wie man aufstellte die beiden [großen] Obelisken (4) [an der Vorderfront des Tempels aus rotem Granit]. 

[Ich sah] wie man zimmerte das herrliche Schiff von 120 Ellen in seiner Länge und 40 Ellen in seiner Breite, um diese Obelisken zu fahren; sie kamen glücklich, wohlbehalten und heil und wurden gelandet in Karnak. [Ich sah wie man grub den See, den sich Seine Majestät anlegte auf der Westseite] der Stadt, seine Seiten wurden bepflasterst mit allen süssen Bäumen. 

Ich sah, wie man grub das Felsengrab Seiner Majestät (5), im Alleinsein, es gab niemand, der sah, es gab niemand, der hörte. Ich suchte, das was nützlich war dafür [...............in] dauerhafter [Arbeit]. 

(1) "Die auf dem Sande", eine alte Bezeichnung für die semitischen Beduinen im Nordosten Ägyptens.
(
2) Es muss der von Thutmosis I. erbaute Säulensaal zwischen dem 4. und 5. Pylon gemeint sein; vgl. Nr. 236 - wäre der gleichfalls von Thutmosis I. gebaute Säulensaal hinter  dem 5. Pylon (s. Nr. 37) gemeint, so würde es im Folgenden von den beiden Pylonen nicht heissen, dass sie "daneben", sondern, dass sie "davor" errichtet seien.
(3) Hier nicht wie gewöhnlich "Kalkstein", sondern "Sandstein".
(4) Die Obelisken vor dem 4. Pylon.
(5) Das Grab Thutmosis I. im Tal der Königsgräber Biban-el-Moluk.

Ohne die ausführlichen Berichte Inenis über seine Tätigkeit als Bauleiter in Karnak wären wir nicht so gut über die Bauten König Thutmosis I. im Tempel des Amun unterrichtet. Ineni berichtet, er habe im Auftrag Thutmosis I. zwei große Tore (Pylons) und dahinter eine große Säulenhalle errichtet (Text siehe oben in den Urkunden von Kurt Sethe). Des weiteren wurde Ineni vom König beauftragt, zwei Obelisken herstellen zu lassen und vor der neuen Tempelfront aufzustellen. 

Ein ganz besonderer Auftrag an Ineni war das Aushauen der königlichen Grabstätte. Er sagt darüber:
" Ich achtete darauf, dass das Aushauen des Felsgrabs Seiner Majestät heimlich geschah indem es keiner sah und keiner hörte....."
( Die bisherige Interpretation dieser Textpassage im Bezug auf ein Grab im Tal der Könighe muss wohl revidiert werden, da es sich dem von Ineni angelegtem Grab wohl nicht um KV 38 handeln kann.)

Der König war äußerst zufrieden mit den von Ineni ausgeführten Arbeiten und dieser erhielt als Belohnung dafür eine Anzahl von Sklaven sowie eine tägliche Zuteilung an Brot aus der königlichen Kornkammer.

Ineni berichte dann über den Tod von König Thutmosis I.:

" Der König schied aus dem Leben und stieg empor zum Himmel, nachdem er seine Jahre in Wohlbefinden vollendet hatte."
(Quelle: Sethe Urk. IV. 57-58)

Über den Tod von König Thutmosis II. und die Thronbesteigung seines Nachfolgers berichtet er folgendes:

"Er stieg zum Himmel empor und vereinigte sich mit den Göttern. Sein Sohn trat an seine Stelle als König der beiden Länder, er herrschte auf dem Throne dessen, der ihn erzeugt hatte. Seine Schwester, das Gottesweib Hatschepsut sorgte für das Land, die beiden Länder lebten nach ihren Plänen, man diente ihr, indem Ägypten in Demut war; der vortreffliche Same des Gottes, der aus ihm kam, das Vordertau Oberägyptens war sie, eine Herrin des Befehlens, deren Pläne vortrefflich waren, die die beiden Länder beruhigte, wenn sie redete........"
(
Quelle: Sethe Urk. IV. 57-58)


Paheri:
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Grab: Elkab Nr. 3 -
Paheri war der Enkel von Ahmose, Sohn des Ebana -

Der hohe Beamte Paheri  ist vor allem aus seinem Felsengrab in Elkab (Nr.l 3) - altägyp.  Nekhen - bekannt. Dieses Grab ist das größte und reichst ausgestattete Grab in Elkab. 

Bilder des Paheri-Grabes sind im "Fotoalbum" des Ägyptologie-Forums (Album Elkab) sehr schön von naunakhte abgebildet und dokumentiert.                          

     
Link zum Fotoalbum Elkab im Ägyptologie-Forum

Sein mütterlicher Großvater war der berühmte Ahmose, Sohn des Ebana. Durch seine Frau Apu hatte Paheri eine Tochter mit Namen Kem, die mit einem hohen thebanischen Würdenträger und Schreiber, der Atefrura hieß, verheiratet war. Dieser Atefrure war einer der Tutoren des königlichen Prinzen Wadjmose. Schon der Vater von Paheri war Prinzenerzieher des Königssohnes Iti-ru, hatte also einge Beziehungen zum Königshaus. Auch für Paheri sind derartige Beziehungen belegt.

Paheri trug den Titel eines Bürgermeisters ( HA.tj-a) von Elkab und eines Patriachen von Anyt (Letopolis oder Esna) und gehörte somit zur Spitze der Provinzverwaltung des dritten Oberägyptischen Gaus. Zugleich beikleidete er das Amt eines Prophetenvorstehers im Kult der Kronen- und Landesgöttin von Oberägypten, der Göttin Nechbet. Seine lange Karriere endete unter Thutmosis III.. Aus dieser Zeit dürfte auch die Grabanlage Elkab Nr. 3 stammen. 

Es ist auffallend, dass Paheri in seiner Grabinschrift sich nicht auf die normalerweise von den Höflingen im Umfeld des Königs getragenen Titel wie "einziger Freund" (smt wat) bezieht, sondern seine vorwiegend seine Titel als Nomach und Schreiber angibt. In seinem Grab sieht man neben Ausschnitten der Bestattung am Nordende der Westwand auch solche aus den unterschiedlichsten Aufgaben seiner Ämter. Eine der wichtigsten Aufgaben bestand in der Überwachung der Goldlieferungen von der Ostküste. Paheri war als Schreiber verantwortlich für die Kornlieferungen von Ant (Dendera) nach Nekhen.  Ebenso war er verantwortlich für die Flachsernte, aus deren Samenkapseln Leinöl gewonnen wurde und deren Fasern zur Herstellung von Leinenstoffen dienten. Diese Aufgaben waren eine sehr verantwortliche Tätigkeit, die er auch stolz in den Darstellungen seiner Grabbiografie erwähnt. Die landwirtschaftlichen Szenen belegen 3 Register auf der westlichen Grabwand. Angrenzend sieht man eine große stehende Darstellung des Grabherrn.

Weitere Szenen in seinem Grab zeigen ihn beim Opfern für seine Eltern. In zwei Registern werden dahinter weitere Personen vor einem Speisetisch gezeigt. Es handelt sich hierbei wiederum um die Eltern von Paheri und oben um die Darstellung seines mütterlichen Großvaters Ahmose, Sohn des Ebana/Ibana und dessen Frau. In insgesamt vier Registern folgen dann zumeist weitere Verwandte wie Großonkeln und Onkel bis zu seinen Brüdern. Weibliche und männliche Verwandte sind hier in den Darstellungen getrennt. 

Neben diesen wichtigen Ämtern rühmte sich Paheri auch der eines Prinzenerziehers des Königssohnes Wadjmose. An der Westwand, in einer Szene des oberen Registers, wird der Fürst von Elkab gezeigt mit dem Königssohn Wadjmose auf dem Schoß (als nacktes Kleinkind). Paheri wird hier als dessen Erzieher bezeichnet. Im Register darunter sitzen seine Schwiegereltern und ein Schwager.

Der Fürst von Elkab in seiner Funktion als Prinzenerzieher
- oberes Register mit Prinz Wadjmose auf dem Schoß -
(Bild: mit freundl. Genehmigung von Gitta Warnemünde)

Auf der östlichen Wand einer am Ende des Grabes gelegenen Statuennische ist eine Szene abgebildet, wo der Prinz Wadjmose und sein Bruder Amenmose (SA nj.sw.t   Imn ms), der hier in einer Beischrift als "sein geliebter Bruder " (sn = f   mr =f) bezeichnet wird, auf einem Stuhl sitzend, vom Grabherrn ein Totenopfer empfangen, obwohl ihnen das Epitheton eines gerechtfertigten "Verstorbenen" (mAa hrw
nicht beigegeben ist. Auf dem zweiten Stuhl hinter den königlichen Prinzen sieht man lt. Beischrift den Tutor des Sohns des Königs, Wadjmose, "Atefrura" und die "Geliebte des Hauses" Kem (Tochter Paheris). Unter dieser Szene sind die sitzend die neun Söhne und Töchter der Kem dargestellt.

Darstellung östliche Wand einer Statuennische
Der Grabherr gibt ein Totenopfer 
Vor ihm sitzen die königlichen Prinzen Wadjmose und Amenmose, dahinter sein Schwiegersohn Atefrura und Paheris Tochter Kem.
(Bild: bearb. nach
J.J. Tylor,F.I. Griffith / Das Grab des Paheri in Elkab, Erforsch. Ägypten, Kap. 11, 1894)


weitere Beamte unter Thutmosis I.:

Weitere Beamte unter Thutmosis I. waren neben den hier genannten hohen Vertretern der Beamtenschaft
ein Vorsteher der Schiffe mit Namen Neschi, die Vizekönige von Kusch Ahmose-Satiet (Seni) und Turi, die Hohepriester des Amun Djehuti und Min-Monthu, der Bürgermeister von Theben, der Garnisonskommandant Tetiki (TT 15) und der Siegelvorsteher und Schatzmeister Neferperet. Dieser leitete
auch den Bau des neuentdeckten Tempels in Abydos.


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