Biografie Tutanchamun

Luxor-Kolonnade 

Grab KV 62

(Bilder oben: links:Tutankhamun Period God Amun/gemeinfrei wikipedia - rechts: Jon Bodsworth, public domain) 

Unter Tutanchamun wurden im ganzen Lande umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt sowie der Grundstein für neue Tempelbauten gelegt. Es gibt Hinweise auf seine Bautätigkeit von Giseh bis nach Nubien. Einige seiner Denkmäler werden durch Haremhab usurpiert.

Giseh:

Um 1953 wurde in der Nähe der Sphinx zu Gisa von Selim Hassan die Reste einer Kalksteinstele (zerbrochen in zwei Teile) entdeckt. Im Halbrund der Stele unter dem pt – Himmelzeichen schwebt die Sonnenscheibe mit zwei Uräen an denen Anchzeichen hängen. Rechts im Bildfeld stand wohl ein Beamter in anbetender Haltung vor dem ihm gegenüber stehenden König. Über dem Beamten befinden sich der Thron - und Geburtsname des Königs.

1  nb tAwj (nbxprwRa)|   

2  nb xaw (twtanxJmn hoAJwnw)|

3  Lebend wie Re

Der König trägt die Blaue Krone mit Uräus und hinten herabhängendem Band, in der rechten Hand hält er das Heqa-Zepter. 

Hinter ihm steht seine etwas kleinere abgebildete Gemahlin Anchesenamun. Sie trägt die flache Krone mit Sonnenscheibe und zwei Federn, in der linken Hand hält sie einen Wedel (?).

 Zwischen König und Königin befindet sich eine Schriftzeile, die Titel und Namen der Königin nennt, gefolgt von der Bezeichnung „die Lebende“.

(
Bildumzeichnung aus MDAIK 42)

E. Baraize fand in einem Gebäude (bekannt als Rasthaus des Tutanchamun), südwestlich des Chepren-Taltempels gelegen, einen Türbalken aus Kalkstein. Die Inschrift wurde später von Ramses II. usurpiert.

In der Mitte des Türsturzes befand sich unter der pt–Himmelshieroglyphe die Kartuschen von Tutanchamun und seiner Gemahlin Anchesenamun, die beide als geliebt vom Gott Hauron ***  bezeichnet werden.

Heute befindet sich der Türsturz unter der Nr. JdE 57195 im Museum von Kairo.

(*** Kanaanäischer Gott, der zuerst von Fremden in Ägypten verehrt wurde. Wegen der Nämensähnlichkeit mit einem ägyptischen Wort für "Sphinx" wurde er bei dem großen Sphinx von Gisa als (Hauron-Harmachis) verehrt und dieser als dessen Abbild verstanden.)

Türsturz  aus dem sog. "Rasthaus Tutanchamun" in Giseh
Nr. JdE 57195
im Museum von Kairo
(
Bild aus MDAIK 42 )

Kartusche Tutanchamuns in grober Arbeit überschnitten mit der Kartusche 
von Ramses II:

 

Nach Helck in "Urkunden der 18. Dynastie:
a.  Tor: Kairo - JdE 57195 / Urk. IV. 2043
     "König von Ober- und Unterägypten
(Nb yprw Ra)|, Sohn des Re 
      (
&wt anx Imn – Herrscher vom oberägyptischen Heliopolis)|, geliebt von Hauron. 
      Die große königliche Gemahlin (
anx c n Imn)|, sie lebe. “ 
b.   Türpfosten:  Kairo JdE 48838 / Urk. IV.  2043
       "
„Sein geliebter leiblicher Sohn des Re [ ……………….. ], geliebt von (R)nnwtt. “

Der König ließ nach den Spuren zu urteilen ein ziemlich bedeutendes Gebäude südwestlich vom Taltempel des Chephren auf der anderen Seite dessen Rampe erbauten. Bei dessen Freilegung war das aus ungebrannten Ziegeln errichtete Gebäude noch mehrere Meter hoch anstehend. Heute ist nur noch der Rahmen einer Tür aus Kalkstein erhalten, die den Namen des Königs zeigt, mit dem Zusatz „geliebt von Hauron “. Der Bau wurde später von Ramses II. für sich übernommen.   

Der rechteckige Bau war in Nord–Süd–Richtung ausgerichtet und umfasste elf Räume, die von einem Mittelgang ausgingen. Einer davon war mit einem Wasserbecken und Abfluss ausgestattet. Zu den Räumlichkeiten des Baus gehörte auch ein Bad.

Nach Reiner Stadelmann
Von einer Kapelle – nicht von einem Rasthaus des Tutanchamuns  und der Anchesenamun wurden nur der später von Ramses II. mit einer Erneuerungsinschrift versehenen Türrahmen gefunden. Er befindet sich heute in Kairo, JdE 57195. Tutanchamun  wird darauf als „geliebt von Hauron“ bezeichnet. In dieser Kapelle stand wohl die stark zerstörte Stele des jungen Königpaares.

Heliopolis:

In Arab Abu Tawila nahe Heliopolis fanden sich Blöcke mit dem Namen des Königs.

Raum Memphis:

Landschenkung an Ptah von Memphis am 16. Tag, 3. Monat der smw–Jahreszeit.
Zwei Türstürze (?) und eine Königsbüste (?). Textlich ist ein memphitischer Tempel „Haus des Herrn – der – Gestalten – ein – Re “ bekannt.

Saqqara:

Im Serapeum zu Saqqara wurde zur Zeit Tutanchamuns in einer Einzelkammer eine Bestattung vorgenommen, die dritte ihrer Art hier.  (Apis Nr. III., Gruft C)

Medinet Gurob:

Es fanden sich Spuren einer Bautätigkeit.

Siut:

Man kann davon ausgehen, dass die Tempel der alten Götter in Siut unter Echnaton eine schwierige Zeit durchmachten.
Eine Zeremonialschale mit dem Namen Tutanchamun (Bronzegefäß, BM 43040 / Nr. 330) stellt eine Stiftung des Königs in dem Tempel des Upuaut dar und könnte laut Inschrift eine Art Versöhnungsgeste gewesen sein.

Amarna:

In Amarna fanden sich einige Skarabäen mit dem Thronname des Königs und dem Zusatz „geliebt von Amun–Re “ 
oder „lebendes Abbild des Amun–Re “. Damit müsste der Namenswechsel des Königs noch in Amarna stattgefunden haben.

1.  Stele Berlin Nr. 14197

Stele aus dem Beginn der Regierungszeit 
König
Tutanchatons.
- Berlin Nr. 14197

König Tutanchaton beim Blumenopfer vor Amun–Re und Mut. Der König trägt die blaue Krone von der Bänder hängen und ein langes plissiertes Gewand. Der König trägt noch seinen Namen "Tutanchaton".

Auffallend ist die Unsicherheit der Zeichnung der Götter. - Diese Stele soll aus Amarna stammen (?).

(Bild-Quelle: Stele Berlin 14197 nach Ludwig Borchardt / H. Ricke, "die Wohnhäuser PL 64" - Bild aus Helmut Brandl, 
Die Schutzgottheiten Sched und Thoeris in Amarna: ****)

****Die Stele Cambridge E. 31.1937 und das Polytheismusphänomen unter Echnaton, in: Caris-Beatrice Arnst, Ingelore Hafeman, Angelika Lohwasser (Hrsg.), Begegnungen. Antike Kulturen im Niltal. Festgabe für Erika Endesfelder, Karl-Heinz Priese, Walter Friedrich Reineke, Steffen Wenig, Leipzig, 2001, S. 91-106

Das Stück wurde 1998 (?) von Dr. Reinhardt in Kairo angekauft und der Berliner Sammlung geschenkt. Seine Herkunft ist somit unbekannt.

2Nach „Urkunden der 18. Dynastie“ von W. Helck  / Urk. IV 2063

 "Herr der beiden Länder (Nb xprw Ra)|, Herr der Kronen 
(&ut anx Itn)| “
vor „Amunrasonther / Amun- Re, König der Götter “ und „Mut, Herrin des Himmels, Herrin der beiden Länder.“

3.  Nach „ Urkunden der 18. Dynastie “ von W. Helck  / Urk. IV 2062

Leinenaufschrift:

„Der gute Gott, Herr der beiden Länder (Nb xprw Ra)|, geliebt von Min.
Leinen aus dem Jahr 6.“

 

Abydos:

Es fanden sich Hinweise auf ihn.

Raum Theben:
-
Karnak -


Bauten Tutanchamun in Karnak

Theben-West:
-
Malkatta -

Hier fanden sich im Palastbereich Objekte mit dem Namen des Königs.

Medinet-Habu:

 

Medinet Habu
- Totentempel des Königs -
Nach M. Ullman in „Könige für die Ewigkeit“ ( ÄAT 51 )

Allgemein wird in der älteren Literatur immer davon ausgegangen, dass König Eje den Totentempel seines Vorgängers Tutanchamun einfach übernahm, und dieser Bau dann wiederum von Haremhab usurpiert wurde. Die Ausgrabungen der Tempelanlage Eje/Haremhab durch das Orientalische Institut Chicago erbrachte keine Hinweise auf einen Vorgänger-Bau von Tutanchamun. Sämtlich entdeckte Gründungsdeposite des Tempels enthielten ausschließlich den Namen Ejes, und somit kann kein Zweifel bestehen, dass er diesen Bau in Auftrag gab. Archäologisch ist ein Totentempel für Tutanchamun bisher in diesem Gebiet nicht nachweisbar, es gibt lediglich einige Indizien, die auf die Existenz eines solchen schließen lassen.

An erster Stelle ist ein gestempeltes Tonsiegel aus dem Grab des Königs (KV 62) zu nennen, das eine Lieferung für die Grabausstattung aus dem Hw.t (Nbxpr.w– [ Ra] )| n  pr  Jmn belegt. Außerdem existiert noch eine von Naville in Deir el–Bahari gefundene, heute im Metropolitan Museum New York, Nr. 05.4.2 befindliche Stele eines gewissen 
Wsr
HA.t
  (Userhat) die unmittelbare in die Nachamarnazeit datiert wird. Dieser  WsrHA.t. war sowohl in einem Tempel Amenophis III. als auch in einer Kultanlage Tutanchamuns  als Hoherpriester tätig.

„ Schreiber des Zählens aller vollkommenen Dinge im Haus des Nb MAa.t Ra, erster Gottesdiener [ … ] im Haus des (Nb xpr.w Ra)| “

Weiter befindet sich im Britischen Museum ein Uschebti eines königlichen Wab-Priesters Tutanchamuns namens Pairi / PAjrj  (TT139).  In Theben–West selbst fand sich einzig ein Ziegel mit der Namensaufschrift (Nbxpr.wRa)|, welcher am westlichen Hohen Tor von Medinet Habu gefunden – (nach Hölscher). Dieses weist auf eine Bautätigkeit des König in dem Gebiet hin. Wahrscheinlich liegt er unter dem Tempel von Medinet Habu für immer begraben.

Während der Regierungszeit von Eje blieb die Anlage sicher bestehen – vielleicht wurde sie falls nötig notdürftig zu Ende gebaut. Eventuell benutzte Eje nicht mehr benötigtes Baumaterial von diesem Bau für seinen eigenen, etwas weiter nördlich begonnenen Totentempels  – etwa die beiden kolossalen Quarzitstatuen, die sicher für den Bau des Totentempels Tutanchamuns bestimmt waren - und ließ sie in seinem eigenen Totentempel aufstellen. Er ließ wohl auch Veränderungen an den Gesichtszügen vornehmen (?). Kurz darauf wurden diese beiden Kolosse dann wieder seinerseits von König Haremhab usurpiert, der den kompletten Totentempel Ejesl für sich übernahm.

Haremhab ließ vermutlich im Verlauf seiner Regierungszeit - als der Kult im Totentempel Tutanchamuns aus religiös–politischen Gründen nicht mehr fortgeführt werden sollte, neben anderen Bauwerken des Herrschers auch dessen Totentempel in Theben–West abreißen. Eventuell wurde das Steinmaterial des Baus in seinen eigenen dortigen Kultbau wiederverwendet. Aufgrund der fast vollständigen späteren Zerstörung der Anlage kann  dieser allerdings nur vermutet werden. 

Eine evtl. Totenkultanlage Tutanchamuns in Theben-West:

Der Totentempel Tutanchamuns muss sich in der Gegend von Medinet Habu befunden haben. Seine Reste könnten heute unter dem Totentempel Ramses III. in Medinet Habu liegen.  

             Kolossal-Statuen Tutanchamuns
                  - aus dem Totentempel des König -
               - hier links: Statue Oriental institute, Chicago

Bei den Grabungen des Oriental Institute of Chicago kamen 1931 im Gebiet des Totentempels Eje/Haremhab zwei kolossale Statuen aus rötlichen Quarzit mit Bemalung zutage. Gefunden wurden diese Statuen am Boden liegend am Eingang einer Säulenhalle (dem quer verlaufenden Hypostyl des Tempels an der Süd- und Nordseite der hinteren Tür) in den Ruinen des Baus, der nach dem Neuen Reich durch einen Sturzbach zerstört worden war.Diese Statuen stellen aller Wahrscheinlichkeit nach König Tutanchamun dar, dessen sanfte Gesichtszüge trotz der Zerstörung einen Ausdruck von Jugend und Heiterkeit bewahrt haben. Der König trägt die Doppelkrone über dem Nemeskopftuch und den Zeremonialbart.
Bildautor:     mharrsch
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aus der engl. Wikimeia Commons. 
Originalbild    hier


                    Kolossal-Statuen Tutanchamuns
                  - aus dem Totentempel des König -
                         - hier links: Kairo
JdE 59869 -
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Bekleidet ist er mit einem breiten Halskragen und dem plissierten
schendi–Schurz, in dessen Gürtel ein Dolch mit falkenköpfigem Griff steckt. Auf der Gürtelschnalle steht heute der Thronname König Haremhabs eingraviert. Ursprünglich stand hier der Name König Ejes, den dann Haremhab überschreiben ließ, eventuell stand ganz zu Beginn hier bereits der Thronname Tutanchamuns. Eje
ließ sie wohl von der noch unvollendeten Anlage Tutanchamuns in seinen Totentempel schaffen, später wurden sie dann wiederum ihrerseits von Haremhab übernommen. 

Heute befindet sich eine der Statue im Museum zu Kairo, JdE 59869 + JdE 60134 (der Sockel der Statue ist im Museum Kairo getrennt ausgestellt), die andere ist  in Chicago 0/14088.

Material:  Quarzit - bemalt,
Höhe: 2,85m, Breite 0,73m, Tiefe 0,87m.

Bild:
Jürgen Liepe, Berlin - alle Rechte vorbehalten
- bearbeitet von Nefershapiland -

 

Kolossalstatue Berlin 1479 :

1844 wurde durch die preußische Expedition unter Karl Richard Lepsius eine monumentale Büste unmittelbar nördlich des Tempels von Medinet Habu in Theben–West gefunden -  in dem Ruinengelände, das ein knappes Jahrhundert später durch die Grabung des Oriental Institute Chicago als der von Haremhab erweiterte Totentempel des Eje identifiziert wurde.

Als Geschenk von Mohamed Ali gelangte sie dann 1846 nach Berlin. Sie wurde in Berlin großflächig restauriert und man war der Auffassung, es handle sich um ein Bildnis von König Eje das Ergebnis entsprach den Erwartungen nach dem Grundsatz: es wird gefunden war man finden will!

Die umfangreichen Zementergänzungen am Torso und Gesicht suggerierten einen nahezu intakten Erhaltungszustand, so dass ein modern ergänztes, aber als authentisch angesehenes Gesicht zum Prototypen des Eje–Porträts werden könnte.

Ab 1850 stand die Büste dann an zentraler Stelle im Ägyptischen Hof des Neuen Museums Berlin. Sie galt seitdem als die einzig sicher zugeschriebene rundplastische Darstellung von König Eje, dessen Name auf der Statue unter der Tilgung durch Haremhab zu erkennen war. Der originale Befund wurde erst im Jahre 2000 sichtbar, als im Zuge der Restaurierung die alten Ergänzungen abgenommen wurden. Erhebliche Teile der rechten Gesichthälfte, des Kopftuchs, des Bartes und des Oberkörpers waren Zufügungen aus der Zeit vor 1850; als solche waren sie erst sichtbar geworden, als der Torso 1977 stark beschädigt aus dem Ruinenschutt des Neuen Museums geborgen wurde.

Kolossale Büste im Ägyptischen Neuen Museum Berlin 
- geborgen aus dem Ruinenschutt nach dem 2. Weltkrieg -
Bis ins Jahr 2000 hielt man diese rundplastische Büste für eine Darstellung von König Eje.
(Bild:
Archiv Ägypt. Museum  Berlin nach dem II. Weltkrieg)

So sah die links abgebildete Statue nach der frühen Restaurierung um 1850 aus - in der man ein Bildnis von König Eje vermutete.


(Bild:
SMB Berlin - aus "Echnaton" Aldred/Lübbe-Verlag 1968)

Erst nach Abnahme der Ergänzungen im Jahre 2000 kamen die jugendlichen Züge des ursprünglichen Gesichts zutage, die aufgrund ihrer Porträthaftigkeit und des jugendlichen Alters des Dargestellten mit größter Wahrscheinlichkeit Tutanchamun zugewiesen werden können. Der leicht maskenhafte Ausdruck des vorherigen Zustands, der durchaus typisch ist für die späte 18./ frühe 19. Dynastie ist, war allein des Ergebnis der Restaurierung. 

Kolossalstatue Berlin 1479 :
- nach Renovierung im Jahre 2000 -

- Zur Zeit nicht ausgestellt - 


(Bilder mit frdl. Genehmigung Gitta Warnemünde, Berlin)

Die Büste ist zu einer Sitzfigur mit einer Gesamthöhe von 5,50 m zu ergänzen: als solche mag sie, zusammen mit einem Pedant, für eine Aufstellung vor dem Pylon des Totentempels  bestimmt gewesen sein. 

Material:    Kalkstein
Höhe:          1,79 m
Fundort:      Theben-West, 
                    Totentempel Eje/Haremhab
heute:         
Berlin, ÄMP, 1479

 

Kom el Hetan:

Unmittelbar nach der Amarnazeit beginnt Tutanchamun mit der Restaurierung des Tempelkomplex Amenophis III.
Auf Blöcken aus dem sogenannten Ptah–Sokar–Osiris–Bereich fanden sich unlängst zwei Restaurierungsvermerke, deren Kartusche später von Sethos I. usurpiert wird.  

Tut/Rv 003: Renovierungsvermerk in einer Ritualszene:
„[Erneuerung des Denkmals, das der] (König) für seinen Vater Amun [gemacht hat].“  

Tut/Rv 004:    in einer Ritualszene:
„Erneuerung des Denkmals, das der KN für seinen Vater [A]mun gemacht hat“  

Tutanchamun ließ im Totentempel seines Großvaters Kalkstein-Sphingen aufstellen, die ihn beim Opferaufstellen darstellen.

Luxor:

Weiterführung der von Amenophis III. hier begonnen Bauten. Tutanchamun und Eje haben vermutlich in den hinteren Räumen des Tempelhauses die Zerstörungen der Amarnazeit beseitigt, ohne dies aber mit Inschriften zu dokumentieren.
Der König baute weiter (so D. Arnold) an der berühmten Kolonnade von 2 x 7 Papyruskapitellsäulen von fast 16m Höhe und ihren Begrenzungswänden.  Die Höhe der Halle maß bis zum Dach 26m. 


Siehe: Luxor-Kolonnade

Elephantine:

Ein nur fragmentarisch erhaltenes Kartuschenfragment Tutanchamuns in Elephantine kann nicht absolut als Beweis für eine Bautätigkeit des Königs hier gelten.

Der nubische Raum:
           - Faras-

Eine der bedeutendsten Neugründung unter Tutanchamun war Faras in Nubien. In dem dort errichteten kleinen Tempel (völlig zerstört und durch den Nasser – See überflutet) wurde der König vergöttlicht wie vorher Amenophis III.  im Tempel von Soleb. 

Nennung Tutanchamuns in Faras – nach W. Helck in „Urkunden der 18. Dynastie“
Urk. IV, 2061
„Sohn des Re [(&wt anx] Imn [ …………… ]; Herr der Kronen [ ………… ……….., geliebt von] (Nb xprrw Ra)|, wohnhaft in CHtp [nTrw].
[ ……………….. Nb] xprw Ra)|, Sohn des [Re] (&wt anx Imn [Herrscher vom oberägyptischen Heliopolis)|, dem Leben gegeben werde [ewiglich; geliebt von] Amunreso[nter].".

Es fand sich eine Granitgruppe und ein Königskopf. Der König ließ an dem bereits hier bestehenden Felstempel aus dem Beginn des Neuen Reiches Erweiterungen vornehmen. 

Soleb:

 

Weiterbau am Tempel von Amenophis III. 

Löwenstatue (von Amenophis III.) - heute London, BM  EA 2, restauriert von Tutanchamun.

Hier lässt sich erkennen, dass Statuen restauriert und neu geweiht wurden, wobei man sie mit neuen Weiheformeln beschrieb.

„ (Werk des) (Königs), der das Denkmal seines Vaters Nebmaatre, t j.t Bildnis – des – Re,  Sohnes des Re Amenophis, Herrscher – Thebens, [er]neuerte, das er gemacht hat als sein Denkmal für seinen Vater Amun – Re, Herrn der Throne beider Länder, Atum, Herrn von Heliopolis, (und) Iach … “

Zwei liegende Löwen aus rotem Granit von Amenophis III., ursprünglich im Tempel von Soleb aufgestellt, später nach Napata verbracht, befinden sich heute im Britischen Museum – EA 2.

Inschrift:
„König (Tutanchamun)|, der die Monumente seines Vaters (Nebmatre)| Sohn des Re (Amenophis, Herrschers von Theben)| restaurierte“.

 

Kawa:

Aus Kawa stammen die frühesten Zeugnisse aus der Regierungszeit Tutanchamuns. Der Ort dürfte mit Echnatons Stadt Gem–Aton identisch sein. Der König ließ hier eine Kapelle für Amun–Re errichten.

Reliefdarstellung geschmückte Rinder aus der Zeit
Tutanchamuns.

          Um- Zeichnung aus MDAIK 14

 

 

Napata:

Hier ließ der König ein Heiligtum errichten. Am Gebel Barkal, 650km südlich von Assuan, am „Reinen Berg“ reicht der hiesige Amuntempel lt. Dieter Arnold  bis auf Tutanchamun zurück.

Zeugnisse außerhalb Ägyptens:

 

Belegt in Arab Abu Tawila /  Palästina

Belegt in Tell el – Safi  /  Palästina 

Ein Skarabäus mit dem Namen der Anchesenamun fand sich auf Poros (Herakleon).

 

unbekannter Herkunft:

 

          Türsturz Berlin und Teil des Türpfosten

heute in:    Museum Berlin - Inventar Nr. 21840
Herkunft:  unbekannt. wahrscheinl. Memphis (?)
Material:
   Kalkstein
Maße:        Höhe 65cm; Breite: 1,03m; Tiefe: 12cm
Erworben:  1920 angekauft durch Prof. Dr. v. Bissing
                    München 


(Bild:
Nofretete, Echnaton u. seine Zeit/Vandenberg
Scherz-Verlag 1976)

Auf dem Türsturz ist links und rechts der König im Opfer vor Gottheiten dargestellt. Auf jeder Seite wird der König von seiner Großen königlichen Gemahlin Anchesenamun, die hinter ihm steht, begleitet. Links opfert der König Brot vor Ptah und Sachmet, rechts zwei Kugelgefäße (Milch oder Wein) vor Amun und Mut.

Links trägt der König als Kopfbedeckung das Nemes-Kopftuch mit Uräus und einen Vorbauschurz und den Stierschwanz am Gürtel. Seine Gemahlin trägt einen flachen Aufsatz mit der Sonnenscheibe und Doppelfedern als Krone über der Perücke. Mit der rechten Hand schüttelt sie ein Sistrum, mit der anderen hält sie ein Menit. Auf der rechten Seite trägt der König den Blauen Helm und einen weiten fast durchsichtigen Schurz, der Schurz ist im typischen Amarnastil weit unter den Bauchnabel gezogen, am Gürtel ist der Stierschwanz befestigt. Die Darstellung seiner Gemahlin ist teilweise getilgt, erkennbar ist, dass sie die gleiche Krone wie in der linken Darstellung trägt. Die Haltung der Arme weicht aber von der linken Darstellung in soweit ab, dass sie hier beide Hände erhoben hat. Was und ob sie etwas in den Händen hielt. ist nicht mehr zu bestimmen. Auf beiden Seiten ist zwischen König und Götter ein Opferständer zu sehen auf dem ein Gefäß, wohl zur Wasserspende, steht.  

Die Türpfosten zierten senkrechte Inschriftenkolumnen:

Rechts:
Sohn des Re, von (seinem eigenen Leib) ....................................
Links:
„ Der Gute Gott, der Herr der beiden Länder ......................................

Erstaunlich an dem Relief ist, dass zwar der Thronname des Königs systematisch bis auf das Re– Zeichen ausgehackt wurde, der Namen der Königin auf der linken Seite aber unangetastet blieb. Die Löschungen auf der rechten Seite stehen wohl in keinem direkten Zusammenhang einer absichtlichen Auslösung, sondern erfolgten wohl in Zuge einer sekundären Wiederverwendung des Bauteils.

(Co. Autor: J. H. Pirzer)


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