(obige Bilder: links Courtesy to Elvira Kronlob - rechts Courtesy to Osama Shukir Amin FRCP -  CC BY-SA 4.0 


Biografie Thutmosis I.


Begräbnis Thutmosis I.

Quellen und Literatur-Angaben am Ende dieser Seite -nummerierte Verweise im Text
PM = Porter Moss, Topographical Bibliography of Ancient Hieroglyphic Text, Reliefs and paintings 1927-1952

Unsere Kenntnis der Bautätigkeit Thutmosis I. in Karnak stützt sich hauptsächlich auf die Grabinschriften des königlichen Beamten Ineni  (Grab TT 81). Thutmosis I. organisierte während seiner Herrschaft große Bauprojekte, darunter viele Tempel und Gräber, aber seine größten Bauten galten dem Tempel des Amun in Karnak unter der Aufsicht des Architekten Ineni.

Außerhalb von Karnak baute Thutmosis I. auch Statuen der "Neunheit in Abydos", Gebäude in Armant, Ombos, el-Hiba, Memphis und Edfu, sowie kleinere Erweiterungen an Gebäuden in Nubien, in Semna, Buhen, Aniba und Quban.

Thutmosis I. war der erste König, der mit Sicherheit im Tal der Könige begraben wurde. Ineni wurde beauftragt, dieses Grab auszuheben und vermutlich auch seinen Totentempel zu errichten, der aber leider bislang nicht gefunden wurde - womöglich weil er beim Bau des Totentempels von Hatschepsut in Deir el-Bahari integriert oder dabei abgerissen wurde. 

Sein Grab aber wurde als KV 38 identifiziert, in welchem ein Sarkophag aus gelbem Quarzit gefunden wurde, der den Namen Thutmosis I. trägt. Evtl. hatte sein Enkel Thutmosis III. seine Mumie von seinem ursprünglichen Grab KV 20 (Hatschepsut) in das später eigens für ihn während seiner Herrschaft errichteten Grab KV 38 überführen lassen, denn dort wurde ein weiter Sarkophag aus gelbem Quarzit mit dem Namen von Thutmosis I. gefunden (Quelle: Shaw und Nicholson 1995). 

Tell el-Daba:

Im Bereich der großen Palastanlagen des frühen Neuen Reiches in Tell el-Daba bei Ezbet Helmi wurden zahlreiche Skarabäen, Siegel und Siegelabdrücke gefunden, darunter solche mit den Namen von Königen. In der ausgedehnten Grabungsfläche von Ezbet Helmi, westlich von Tell el-Dab'a gelegen wurden unter der Leitung von einem österreichischen Team unter Leitung von Manfred Bietak seit 1990 ausgedehnte Palastanlagen der II. Zwischenzeit und des frühen Neuen Reiches freigelegt.

Der thutmosidische Palastbezirk ist besonders durch seine Größe bedeutsam, da dies auf eine königliche Anlage hindeutet. Die ganze Anlage besteht aus drei Palästen, von denen der größte eine Nord–Süd–Ausdehnung von 160m besaß. Im Gebiet des Palastes (Area H) wurden Siegel mit dem Namen von Thutmosis I. gefunden.  

Giza:

Kapelle für Harmachis beim großen Sphinx.            

Memphis: , S

In Memphis ließ er einen bedeutenden Palast mit einem angeschlossenen Gut erbauen.

El-Hibe:

Eine Bautätigkeit für Thutmosis I. ist in el-Hibe bezeugt. Hier fand sich ein Türsturz mit seinem Namen, heute Kairo Temp. 3.11.26.1.

Abydos:

Eine Bautätigkeit in Abydos für Thutmosis I. ist bezeugt. Eine fragmentarisch erhaltene Stele (BAR II, § 80) liefert uns das informativste Dokument für die Arbeiten des Königs in Abydos. Die Stele aus Kalkstein (heute: Museum Kairo, CG 34007) ,die keine Datierung mehr trägt (falls sie überhaupt je eine besessen hatte) und evtl. aus dem Bereich des Osiristemenos stammt, wurde von Auguste Mariette nahe der Umfassungsmauer am Kon es-Sultan gefunden. Lt. Ute und Andreas Effland (Abydos, Tor zur ägyptischen Unterwelt/Ph. v. Zabern-Verlag, SB-Antike Welt. S. 23) "...ist es möglich, dass sie auch ursprünglich an jener Stelle aufgestellt worden war und den Weg, den die Osirisprozession vom Tempel in das Prozessionswadi hinab nahm, flankierte".

Vom Bildfeld der Stele (Höhe 1,30m; Breite 1,32m) hat sich nichts mehr erhalten. Auch große Teile des Textes waren schon zur Zeit der Erstpublikation durch Auguste Mariette verloren. Nur noch der untere Teil des Textfeldes mit 11 + x Zeilen sind erhalten. Der Text schildert in Form einer Königsnovelle die Wohltaten des König für den abydenischen Osiriskult. Nach einer Eulogie der Beamtenschaft auf den König befiehlt Thutmosis I. dem Vorsteher der Siegler "....er solle für den Auftrag geeignete Handwerker kommen lassen und mit den Arbeiten beginnen.

„Wie wohlgefällig ist dies für die Gesichter der Götter, dass du Denkmäler machst dem Osiris, dass du verherrlichst den Chontamenti, den großen Gott der Urzeit".

Zahlreiche Arbeiten werden unter der Oberaufsicht des Oberschatzmeisters im Auftrag Thutmosis I. ausgeführt: 

"Es wurden die Denkmäler [gemacht für] seinen Vater [Osiris], es wurde sein tragbares Kultbild für die Ewigkeit hergerichtet, es wurde dauerhaft und geheim gemacht, ohne dass es einer sah, ohne dass es einer erblickte, ohne dass einer seine Gestalt erkannte, es wurde ihm gemacht die tragbare Barke aus Silber, Gold, Lapislazuli, schwarzem Kupfer und anderen kostbaren Steinen. Ich stiftete ihm (dem Tempel) Altäre mit zahlreichen Gefäßen, Sistren, Halskragen, Räuchergeräten … Ich zimmerte ihm die herrliche Neschmet – Barke aus echtem Zedernholz vom Libanon. Ihr Bug und Heck war aus Elektron; sie machte die Flut festlich, um seine Fahrt darin zu machen an seinem Fest des Bezirkes von Peqer". 
(Kurt Sethe   Urk. IV,  95 – 103)

In einer langen Ansprache an des Kultpersonal des Tempels fordert der König von ihnen, seine Anlagen mit Opfer zu versorgen, seinen Namen auszusprechen und seine Königstitulatur eingedenk zu sein. Ebenso sollen sie sein twt– und sein xnt j Bildnis verehren. Man denkt wegen des Statuenbestands an eine Ka–Kapelle, wie sie von anderen Königen in Abydos belegt ist.

Das tragbare Bild des Gottes wird, ohne dass es durch den Blick profaner Augen entweiht würde, hergestellt; desgleichen die zugehörige heilige Tragbarke.

"Es wurden die Denkmäler [gemacht für] seinen Vater [Osiris], es wurde sein tragbares Bild für die Ewigkeit hergerichtet, es wurde sehr dauerhaft und geheim gemacht, ohne dass es einer sah, ohne dass es einer erblickte, ohne dass einer seine Gestalt erkannte, es wurde ihm gemacht die tragbare Barke aus Silber, Gold, Lapislazuli, Schwarzkupfer und allen (anderen) kostbaren Steinen".

(Kurt Sethe  Urk. IV)

Thutmosis I. ließ auch neue Kultstatuen für die verschiedenen Gottheiten anfertigen und ließ sie weihen.

"Meine Majestät hat dies gemacht für meinen Vater Osiris, weil ich ihn so sehr viel mehr liebte als alle (anderen) Götter, damit mein Name bleibe, meine Denkmäler dauern im Hause meines Vaters Osiris,
#nt jimnt jw, des Herrn von Abydos, in Ewigkeit und Unendlichkeit.

(Kurt Sethe  Urk. IV)

. Der König fordert die Priesterschaft des Tempels auf, sein Andenken zu pflegen, wie er es verdiene.

" [Hört nun], ihr Gottesväter dieses Tempels, ihr Priester (w ab), ihr Vorlesepriester, ihr imjw jct-Priester und ihr die gesamte Dienerschaf des Tempels; spendet meiner Pyramide, opfert meinem Opferstein, erhaltet die Denkmäler meiner Majestät, nennt meinen Namen, gedenkt meiner Titulatur, gebt preis meiner Statue, verehrt das Bild meiner Majestät, gebt meinem Namen in den Mund eurer Diner und mein Andenken an eure Kinder, denn ich bin ein vortrefflicher König, der verdient, dass man ihm etwas tut (opfert), und ein einzig tüchtiger, der verdient, dass man seinen Namen gedenkt, gemäß dem, was ich in diesem Lande getan habe, wie ihr (ja) wisst. Nicht ist es eine Lüge vor eurem Angesicht, nicht ist eine Übertreibung darin.

(Kurt Sethe  Urk. IV 94-103)

Aus dem Text kann aber auch entnommen werden, dass Thutmosis I. - ähnlich wie einer seiner Vorgänger, König Ahmose (der Gründer der 18. Dynasty) eine Pyramide in Abydos hat erbauen lassen. Bei den Ausgrabungsarbeiten eines kanadischen Teams unter der Leitung von Mary-Ann Pouls Wegner nahe dem Prozessionswadi (beim Osiristempel) wurde eine hölzerne Statue (H. 65 cm) entdeckt, die von den Ägyptologen der Tochter von Thutmosis I., der späteren Königin Hatschepsut, zugeschrieben wurde. Auguste Mariette, hatte ebenfalls in diesem Areal zwei Alabastergefäße mit der Aufschrift entdeckt: "Hatschepsut, geliebt von Osiris-Chontamenti". Des weiteren fand man bei den Ausgrabungen den Siegelabdruck der "Großen Königlichen Gemahlin Ahmose" (Ehefrau Thutmosis I. und Mutter der Hatschepsut) (Quelle: Ute und Andreas Effland / Abydos - Tor zur ägyptischen Unterwelt / Ph. v. Zabern-Verlag, Sonderband Antike Welt, S. 24).

„ Naqada “ / Nubt - griechisch Ombos/ heute Tuch:

Eines der ältesten Kulturzentrum des antiken Ägyptens lag in Ombos (altägypt.: Nubt), nördlich des heutigen Luxors (ca. 4 km nordwestlich der modernen Stadt Tuch, im Bezirk von Ballas). Der Name der Stadt "Nubt" leitet sich vom altägyptischen Worte "nub" (Gold) ab, was wohl auf die in der Nähe liegenden Goldminen in der östlichen Wüste abzuleiten ist. Lt. Wikipedia war die Stadt und der dortige Tempel dem Gott Seth von Nubt gewidmet. Der Tempel des Seth wurde in der 18. Dynastie unter den Königen Thutmosis I. und II. sowie Amenophis I. und mehrere ramessidische Königen erbaut und wurde 1896 von Petrie ausgegraben, der die Überreste der alten Stadt und den Tempel des Seth entdeckte.

Der Ort "Nubt (Ombos) selbst bestand aber wohl schon im Alten Reich (unter König Pepi I. (um 3200 v. Chr.) denn in seiner Pyramide wurde lt. E. A. Wallis Budge eine Inschrift mit der Nennung von Nubt gefunden: "Wenn der Name von Seth, dem Bewohner von Nubt (Ombos), blüht, dann wird der Name von Pepi (I.) blühen, und diese, seine Pyramide wird blühen, und dieses, sein Gebäude wird bis in alle Ewigkeiten blühen".

Dort im hiesigen Sethtempel von Nubt wurde ein Türsturz- und ein Pfosten gefunden, der die Kartuschen von Thutmosis I. (Aa-cheper-ka-Re) trägt. 

Türsturz aus dem Seth-Tempel in Nubt/Ombos (heute: Kairo JE 31881)

Der Gott Seth (hier in einer Doppeldarstellung) überreicht unter der geflügelten Sonne zu beiden Seiten einer Kartusche von König Thutmosis I. dem Gott Horus (in seiner Falkengestalt) die Symbole Anch und was. Durch diese Geste gibt Seth von Nubt dem König - dessen Horus-Namen im Serech enthalten ist - Leben und Macht.

Bild: P. Alscher - modifiziert von Nefershapiland

 

Türpfosten vom Seth-Tempel in Nubt (heute im Petrie-Museum London: U.C. 14420 und U.C. 14795)

Bild: Osama Shukir M. Amin FRCP (Glasg.) - Wikipedia 2016
Lizenz: CC BY-SA 4.0 

Bild: Digitalegypt.ucl.ac.uk/
Petrie Museum

 

Raum Theben:
- Karnak-Tempel -

Mit König Thutmosis I. beginnt die eigentliche Glanzzeit in Karnak, die bis zur 25. Dynastie andauern sollte. Der Tempel trägt von nun an den Namen" ipet–sut" (der vollkommene Ort). Die Bauaufsicht hatte wahrscheinlich sein Architekt Ineni. Bereits im Alten Reich - so vermuten die Ägyptologen - befand sich in Karnak schon eine kleine Kultstätte für den damals unbedeutenden Lokalgott Amun. Dennoch sind die Ursprünge des Amun-Kultes unbekannt und archäologische Überreste aus dieser Epoche gibt es nicht.

Architektonische Überreste einer Kultstätte in Karnak gibt es erst aus den Anfängen des Mittleren Reiches. Ein Kalksteinbau von etwa 37 x 40 Meter Fläche - der wohl aus der Zeit des Sesostris I. stammt - stand im Bereich zwischen dem heutigen Achmenu von Thutmosis III. und dem Philippus Arrhidäus-Sanktuar. Von der hinteren Hälfte des Gebäudes sind noch drei Granitschwellen der Mittelachse und der Alabastersockel eines Kultbildschreines erhalten. Evtl. haben auch die Nachfolger von Sesostris I. dort Bauten errichtet, nachweisbar ist dieses aber heute nicht mehr.

Thutmosis I. verleiht dem Karnak-Tempel rund um das Tempelgebäude aus dem Mittleren Reich (und dessen Erweiterungen durch andere Könige) in der Ost-West-Achse ein neues Aussehen. Er konzipierte einen neuen Eingangsbereich, indem er vor seinem 5. Pylon den 4. Pylon als neuen Hauptzugang des Tempels erbauen ließ. Später in seiner Regierungszeit ließ Thutmosis I. eine gewaltige mehr als 125m in der Länge und 80m in der Breite messende Umfassungsmauer aus Sandstein, die mit Kalkstein verkleidet war um den Tempelkomplex errichten.

Der 4. Pylon besteht innen aus Sand- und Kalksteinblöcken. Von außen ist er mit Kalkstein ummantelt. Heute ist von dieser Umkleidung nicht mehr viel erhalten - auch die Bauinschriften des Bauherrn fehlen heute. Der 4. Pylon wird außerdem in späteren Epochen mehrmals restauriert. Der Name des 5. Pylons lautete "Amun, groß an Prestige" - der des 4. Pylons lautete „Amun, mächtig an Prestige".

Heute hat sich am 4. Pylon nicht viel erhalten, das an die Urheberschaft von Thutmosis I. erinnert. An der rechten Seite des Südflügels befindet sich ein Block von Thutmosis I. (PM II² 78 [196] und in einer Nische am nördlichen Ende des 4. Pylons befindet sich eine der Osirisstatuen von Thutmosis I., die sich ursprünglich in der Säulenhalle für den Gott Amun-Re des Königs zwischen dem 4. und 5. Pylon befand (PM II² 76 [193].

Vor dem 4. Pylons ließ Thutmosis I. vier Fahnenmasten und wohl zwei Obelisken aufstellen, auf dem sich erstmals Weiheformeln im Inschriftenrepertoire dieser Denkmalsgattung nachweisen lassen: "(Werk des Königs), dass er gemacht hat als sein Denkmal für seinen Vater Amun, Herrn der Throne beider Länder, Vorderen von Karnak......." (Quelle: Silke Grallert, Bauen-Stiften-Weihen, ADAIK, Ägyptologische Reihe Bd. 18/1, Achet-Verlag Berlin 2001, S. 250).

Den neuesten Forschungen des französischen CFFETK zufolge, stehen die 4 Obelisken von Thutmosis I. und II. auf einem gemeinsamen Fundament, was vermuten lässt, dass diese beiden östlichen Obeliskenpaare erst unter Königin Hatschepsut aufgestellt wurden - siehe Bauten Theben Hatschepsut ), von denen einer, der inzwischen umgestürzt ist, erst 50 Jahre später von seinem Enkel Thutmosis III. mit einer Inschrift versehen wurde (siehe Breasted 1906, S. 41).

Erhalten gebliebene Säule mit Weiheformel PM II² 86 (227)

In der Südwand des von Thutmosis III. erbauten Säulensaals errichteten Vestibüls - hinter dem 5. Pylon befindet sich in der Wand verbaut - eine Säule Thutmosis I., deren originale Weiheformel heute noch sichtbar ist.
"(Werk des Königs), das er gemacht hat, als sein Denkmal für seinen Vater Amun-Re, Oberhaupt der Beiden Länder, (nämlich) das Machen für ihn eine herrliche jwn.t (Halle), die die beiden Länder mit ihrer nfr.w (Schönheit) erleuchtete......"
(Quelle: Silke Grallert, Bauen-Stiften-Weihen / ADAIK 18/1, S. 250
)
Plan nach PM II² Theben - modifiziert von Nefershapiland

Die ausführlichste Beschreibung der Baumaßnahmen von Thutmosis I. in diesem Bereich der West-Ost-Ache ist uns aus der Biographie seines Architekten Ineni, der als Oberbaumeister für die Durchführung der Arbeiten verantwortlich war, erhalten geblieben. Die großen Pylontürme aus Kalkstein, die sich lt. Ineni (siehe unten) auf beiden Seiten eines Gebäudes befanden (dessen Name heute nicht mehr erhalten ist), das für Amun-Re errichtet wurde, können nur der 4. und der 5. Pylon sein. 

".....Ich sah die großen Denkmäler die er (der König) gemacht hat in [Karnak, (nämlich) das Errichten einer herrlichen Halle mit Papyrussäulen, das Errichten] zwei große Pylone auf ihren beiden Seiten aus Kalkstein, das Errichten herrliche Fahnenmasten an den Doppeltoren der Gotteshalle aus echten Zedernholz vom Besten des Libanons, ihre Spitzen aus Elektron. [Ich] sah [das Errichten] eines großen Tores (namens) Amun, mit mächtigem fAw-Ansehen, sein großer Türflügel aus asiatischem Kupfer, seinen Gottesschatten darauf, geschaffen aus Gold. Ich sah das Errichten zweier [großer] Obelisken [an den rw.tj-Doppeltoren der Hw.t-ntr aus rotem Granit. Ich sah] das Zimmern eines herrlichen dp.t-Schiffes von 120 Ellen in seiner Länge (und rund) 40 Ellen in seiner Breite, um diese Obelisken (nach Norden) zu rudern, gekommen in Frieden, wohlbehalten (und) unversehrt, nachdem sie landeten in Karnak....."
(Quelle: Silke Grallert, Bauen-Stiften-Weihen / ADAIK 18/1, S. 250)

Wadjet-Halle

Der Bauprozess der Halle ging in zwei Phasen voran, wobei Thutmosis I. zuerst ein monumentales Eingangstor (den 4. Pylon) erbauen ließ und gleichzeitig weiter nach Osten einen kleineren Pylon (den 5. Pylon) errichten ließ. Die Ostseite des 4. Pylons imponierte mit einer Reihe von rechteckigen Nischen, in welchem man kolossale Statuen des Königs in der Pose des Gottes Osiris aufstellte (Evtl. wurden einige der osiden Figuren auch erst unter Hatschepsut bei der Vollendung der Wadjet-Halle in die Nischen des 4. Pylons platziert). Spuren von blauer und schwarzer Farbe auf diesen Statuen zeigen, dass sie farbig bemalt waren. Der Koloss auf der Nordseite trug die Doppelkrone Unterägyptens und die auf der Südseite die weiße Krone von Oberägypten.

Nach den Untersuchungen von Carlotti und Gabolde ließ Thutmosis I. zuerst einen offenen Hof erbauen, indem er die beiden Pylone auf der Nord- und Südseite jeweils mit einer Mauer verband (Carlotti, J.-F. Gabolde: Nouvelles donnees sur la Quadyt, Les Cahiers de Karnak 11, 3003). Beide Mauern besaßen jeweils einen Durchgang nach Norden bzw. Süden. Danach wurden große osiride Statuen Thutmosis I. vor die Wandabschnitte zwischen den Nischen aufgestellt und der Hof mit einer fast umlaufenden Reihe Sandstein-Säulen umgeben, womit man durch die Errichtdung der Säulenreihe ein überdachtes Peristyl erschuf.

Bei den Ausgrabungen des französischen Teams (2003) entdeckten die Forscher am ziemlich zerstörten 4. Pylon vier von ursprünglich 8 Nischen, in denen sich noch die unteren Teile von 4 sitzenden osiriden Statuen (Sandstein) befanden (siehe Larché New statues at Karnak, Egyptian Archaelogy 16, 2000). Hatschepsut behauptet in den Inschriften, dass sie diese Statuen für ihren Vater Thutmosis I. errichten lassen hat. Ihre Kartuschen befinden sich auf der Sitzfläche der Statuen und neben ihren Beinen fand man eine Kartusche mit ihrem Geburtsnamen.

Kolonnade (Wadjet) - rechte Seite

 

Blick nach Süden an der Rückwand des 4. Pylon entlang -  im Hintergrund ist der 8. Pylon zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Karnak Temple, Luxor, Egypt
Autor: eviljohnius, Wikipedia, 9. Juni 2005
Lizenz: CC BY-2.0

 

Die östliche  Rückwand des 4. Pylon mit Blick Richtung Norden

Bild: Statues in Karnak Temple, Luxor
Author: Belmahdy, Wikipedia 25. 4. 2011
Lizenz: CC BY-SA 4.0

An den vier Seiten der Hypostylhalle befand sich ein Portikus mit 16-seitigen polygonen Sandsteinsäulen, die einen überdachten Peristyl bildeten. Die Halle ist ungefähr 75 m lang und 14 m breit.

Später wurde die Halle von Hatschepsut, der Tochter von Thutmosis I., renoviert. Sie entfernte die Steinsäulen von Thutmosis I. und ersetzte sie durch fünf vergoldete Papyriform-Wadjet-Säulen aus Holz, welche dem Saal seinen neuen Namen "Wadjet-Halle" gaben. Ihr Nachfolger Thutmosis III. ersetzte die fünf vergoldeten Holzsäulen durch 14 Steinsäulen und ein Steindach.

Plan der Wadjet-Halle - heutiger Zustand

Thutmosis I. begann mit dem Bau einer neuen Halle zwischen dem 4. und 5. Pylon. Geriffelte Sandsteinsäulen mit Inschriften des Königs wurden an den vier Seiten der Halle angebracht und bildeten ein überdachtes Peristyl zum Schutz der freiliegenden Statuen. Nur das Peristyl war überdacht. Hatschepsut ließ dann die Halle ihres Vaters umfassend renovieren. Sie entfernte die Steinsäulen von Thutmosis I. und ersetzte sie durch fünf vergoldete papyriforme Wadjet-Säulen aus Holz, die der Halle ihren Namen gaben: Wadjet. Der nördliche und südliche Bereich der Halle war mit einer Holzdecke überdacht, die von diesen Säulen getragen wurde. 

Thutmosis III. modifizierte den Hof nochmals und trennte die osiden Figuren durch "Trennpfeiler" voneinander ab. Durch die Hinzufügung von weiteren neun Säulen transformierte er den Hof Thutmosis I. in eine Hypostylhalle.

nach PM II.² 80 (206-209)
PM 203: Pilaster (Halbpfeiler) Thutmosis I.
PM 204: Pilaster, Thutmosis I., 
PM 206a-b: Torpfosten am Tor in der nördl. Hälfte der Ostfassade des 5. Pylon mit Titel und Namen Thutmosis I.
PM 209a-b: zwei Tore an der südwestlichen Ecke der Wadjet-Halle: a-b Türsturz aus Sandstein Thutmosis I. - 
                    heute am südlichen Ende der Westfassade des 5. Pylons.
E + F = Nördl. Obelisk: Hatschepsut; südl. (gefallener) Obelisk: Hatschepsut
(Anmerkung von Nefershapiland: der südliche (gefallene) Obelisk befand wurde in letzter Zeit wieder (teilweise) aus den vorhandenen Fragmenten (zusammen mit denen, die sich bis vor kurzem noch am Heiligen See befanden) neu aufgestellt. 

Die im Plan oben eingezeichneten Papyrus-Säulen I.-XI. stammen teilweise (II. und VI) von Thutmosis I. (restoriert) und der Rest aus der Zeit von Thutmosis III. (Quelle: PM II², 80 [Papyrus-columns] 

Planzeichnung: nach Porter  Moss II² - (Plan X) modifiziert von Nefershapiland

Unter Thutmosis III. erhielt der Hof von Thutmosis I. bei der Modifizierung der östlichen Fassade des 4. Pylons durch die Platzierung der Trennpfeiler zwischen den osiden Figuren und der Hinzufügung von weiteren neuen Pfeilern seine Transformierung in eine Hypostylhalle. Durch eine Weiheformel von Hatschepsut wird diese Säulenhalle eindeutig als von diesem (ihrem Vater) erbaut bezeichnet, ihre Lage wird außerdem in gleicher Weise charakterisiert

Thutmosis III. trennte die Osiris-Statuen seines Großvaters Thutmosis I.  im Hypostyl durch Zungenmauern voneinander, so dass der Eindruck entstand als stünde jede von ihnen in einer eigenen Nische. Hier auf diesem Bild sind nur noch die untersten Steine der Nischenwand erhalten.
( Bild: mit freundl. Genehmigung von saamunra)

 

Oside Figuren in der Wadjet-Halle in Karnak
- aus der Zeit Thutmosis I. -

Blick auf die Südwestecke der Rückseite des 4. Pylons, im Hintergrund der große Säulensaal (?)

Bild:     Wadjet-Halle Karnak
Autor:   JMCC2 Wikipedia 11.09. 2012
Lizenz:  CC BY-SA 3.0

                                          

Raum Theben:
-
Zu den Obelisken im Hof vor dem 4. Pylon -

 

Obelisk Thutmosis I. vor dem 4. Pylon:

Höhe:                        21,75 m (19,5m nach Habachi)
Basishöhe:                  1,84 m
Basis im Quadrat:      2,00 m
Gewicht:                      143 t. (130 t.)

In einer Widmungsinschrift aus der Zeit von Thutmosis I. (auf der westlichen Seite - südlicher Obelisk - des heute noch aufrecht stehenden Obelisken Thutmosis I.) befindet sich eine Widmungsinschrift, der den Aufstellungsort der beiden Obelisken "vor den Doppeltoren des Tempels" nennt (womit der neue Haupteingang des 4. Pylons gemeint sein muss (PM II² 75 [Obelisk of Tuthmosis I. C und D]- 

Der heute noch stehende Obelisk (D)  trägt auf allen 4 Seiten eine gleichlautende Inschrift. Aber nur die mittlere (nach Westen) gerichtete Seite stammt aus der Zeit Thutmosis I.

"Horus, der starke Stier, der von der Maat geliebte, der König von Ober– und Unterägypten aAxprkAra, das Bild des Amun, er hat es gemacht als sein Denkmal für seinen Vater Amun–Re, das Oberhaupt der beiden Länder, indem er ihm zwei große Obelisken aufstellte, an der Vorderseite des Tempels; das Pyramidion aus D am–Gold [ ..… ]."

(Quelle: Kurt Sethe, Urk. IV, 93-94)

Der Text der drei übrigen Schaftseiten unterscheiden sich kaum von der ersten. Etwa 400 Jahre nach der Aufstellung dieser Obelisken fügte König Ramses IV. links und rechts der Inschriftenkolumne Thutmosis I. eine weitere Kolumne mit seinem Namen hinzu, die ihrerseits dann von Ramses VI. usurpiert wurde, indem er seine Namen über die von Ramses IV. setzen ließ.

Der 4. Pylon mit den beiden Obelisken (C + D)
- wovon heute nur noch der rechte Obelisk aufrecht steht - 

Der südliche Obelisk (D) steht heute noch aufrecht an seinem ursprünglichen Platz. An allen Seiten drei Textkolumnen, in der Mitte von Thutmosis I. und von Merenptah an beiden Seiten von Ramses IV., mit Szenen von Ramses II. an der Basis.

Von seinem umgestürzten Gegenstück (C) fand man lt. L. Habachi in der Nähe des Sockels, von dem heute nichts mehr zu erkennen ist, auf dem Boden liegend mehrere Bruchstücke. Heute liegen einige dieser Bruchstücke in diversen Steinlagern des Karnak-Tempels. Aufgrund dieser Reste - auf denen sich noch die Namenskartusche von Thutmosis I. befindet - konnte auch dieser Obelisk Thutmosis I. zugeordnet werden. Im 18. Jahrhundert (1739) hatte der Reisende Richard Pococke ihn noch aufrecht stehen gesehen (lt. Habachi). 


C = Sockel des gefallenen Obelisken
D = der heute noch aufrecht stehende Obelisk Thutmosis I.

PM 196 - Block von Thutmosis I. 
PM 202 l - Reste einer Darstellung der sitzenden Göttin Seshet

Plan: nach Porter & Moss II. Plan X - modifiziert von Nefershapiland

Eine weitere Quelle für diese beiden Obelisken Thutmosis I. im Hof zwischen III. und 4. Pylon sind die Grabinschriften des königlichen Beamtens Ineni (Grab Nr. 81), dass sich in der thebanischen Nekropole befindet. Ineni berichtet in dieser autobiographischen Inschrift über seinen eigenen Werdegang am Hofe des Königs, von der Thronbesteigung Thutmosis I. nach dem Tod von Amenophis I. Des weiteren rühmt er sich seiner Beaufsichtigung bei dem Bau eines großen Pylons, der mit Flaggenmasten aus Zedernholz, das aus dem Libanon stammte, hergestellt und mit Elektron (einer bernsteinfarbigen Gold-Silber-Legierung) verziert war. Ebenso berichtet Ineni in seiner Grabinschrift von einem Obeliskenpaar für Thutmosis I.

"Ich erlebte die Errichtung zweier großer Obelisken......ich erlebte das  Zimmern des herrlichen Schiffes von 120 Ellen Länge und 40 Ellen Breite, um die Obelisken zu transportieren, die in Frieden und unversehrt in Karnak an Land gebracht wurden".

(Quelle: Habachi, Labib: Die unsterblichen Obelisken Ägyptens, Mainz 1982, S. 86)

Allerdings berichtet uns die Grabinschrift nichts darüber, ob Ineni auch erlebte, wie die beiden Obelisken aufgestellt wurden.

Der heute noch aufrecht stehende Obelisk Thutmosis I. vor dem IV. Pylon

Der heute noch stehenden Obelisken misst 21,75m (19,5 m nach L. Habachi) in der Höhe – er steht auf einer 1,84m hohen Basis. An seiner Basis misst der Obelisk 2 m im Quadrat, Gewicht 143 nach L. Habachi Tonnen.

Der heute noch stehende Obelisk (D)  trägt auf allen 4 Seiten eine gleichlautende Inschrift. Aber nur die mittlere (nach Westen) gerichtete Seite stammt aus der Zeit Thutmosis I. Etwa 400 Jahre nach der Aufstellung dieses Obelisken fügte König Ramses IV. links und rechts der Inschriftenkolumne Thutmosis I. eine weitere Kolumne mit seinem Namen hinzu, die ihrerseits dann von Ramses VI. usurpiert wurde, indem er seine Namen über die von Ramses IV. setzen ließ.

Bild: KarnakTempelObeliskThutmosisI.03.jpg
Autor:  Olaf Tausch 2014
Lizenz: CC BY 3.0

(Bild: Elvira Kronlob)
- alle Rechte vorbehalten

 

Raum Theben-West:
- Totentempel -

Der namentlich belegte Totentempel Thutmosis I. ($nmtanx) ist archäologisch noch nicht nachgewiesen. Evtl. wurde sein Totentempel beim Bau des Djeser-Djeseru (Totentempel der Hatschepsut) in Deir el Bahari integriert oder dabei abgerissen.

Der Totentempel von Thutmosis I. soll einst in der Nähe des Totentempels seines Enkels Thutmosis III. gestanden haben - wobei anzumerken ist, dass Thutmosis III. zwei Millionenjahrhäuser (Totentempel) für sich erbauen ließ: das sog. "Hut-Henket-Anch" (Gemach des Lebens), dessen Ausgrabungsfläche sich heute zwischen dem Gräberfeld El-Chocha und dem Ramesseum befindet und dem späteren Tempel "Djeser-Achet" (Heilig vom Horizont), das sich zwischen dem Totentempel seiner Stiefmutter und Tante Hatschepsut und dem Terrassentempel von Mentuhotep II. im Deir el-Bahari befindet. Gemeint ist hier aber der 1. Totentempel "Hut-Henket-Anch", von dem heute nur noch die Grundmauern zu erkennen sind und der zur Zeit von einem spanischen Team ausgegraben wird. Von dem verschollenen Totentempel Thutmosis I. ist dort heute nichts mehr zu erkennen.

Aber in einem Grab auf der Westbank von Luxor wurden bei Ausgrabungsarbeiten eines ägyptischen Teams in den 1970er Jahren Tausende von dekorierten Blöcken und Steinfragmenten gefunden, welche von den damaligen Archäologen fälschlicherweise als Teil eines Tempels mit Namen "Cha-achet" aus der Zeit von Hatschepsut gehalten wurden. 

Da aber dieser Tempel 2015 von französischen Archäologen im Ramesseum gefunden wurde, konnte es sich bei den in den 1970er Jahren gefundenen Blöcken nicht um den vermuteten Tempel handeln und ein polnisches Team unter Jadwiga Iwaszczuk begann damit, diese Blöcke neu zu untersuchen. Wenn man sich die Frage stellt, warum die Blöcke sich in einem Grab befanden, muss erwähnt werden, das damals das Supreme Council of Antiquities (Vorgängerbehörde des ägyptischen Antikenministeriums) dieses Grab als Lager genutzt und die Blöcke damals dorthin gebracht hatte, wo sie jahrelang unerforscht und unkatalogisiert in Vergessenheit geraten sind. Das Haus der polnischen Archäologen, die während ihrer Forschungen am Tempel der Hatschepsut unter der Aufsicht von Dr. Jbigniew E. Szafranski vom Polnischen Zentrum für Mittelmeerarchäologie dort arbeiten, lag direkt neben diesem Ort.

Das polnische Team um Jadwiga Iwaszczuk (Archäologin des Instituts für mediterrane und orientalische Kulturen der Polnischern Akademie der Wissenschaften) war zu der Zeit auf der Suche nach Fragmenten, die evtl. zu dem Totentempel der Hatschepsut gehörten, den man restauriert hatte. Aber anhand der gut erhaltenen Inschriften auf den Blöcken war ihnen schnell klar, dass es sich hierbei um Blöcke des verschollenen Totentempel von Thutmosis I. handelte. Auf einem Architrav, das sich unter den Blöcken befand und das von dem polnischen Team neu untersucht wurde (7500 Blöcke wurden fotografiert und 5000 abgezeichnet) befand sich der Name "Khenemet-Ankh" (der mit dem Leben verbindet). Dieser Name ist aus anderen schriftlichen Quellen als Totentempel für Thutmosis I. überliefert, wie Jadwiga Iwaszczuk von der polnischen Mission in der "Science & Scholarship in Poland" schrieb. So ist zu vermuten, dass die Ausgräber von 1970 diese Inschrift falsch gedeutet hatten. 

Das polnische Team ist seit 2017 dabei, dieses große Puzzle wieder neu zusammenzusetzen, damit die Reliefszenen auf den Wänden des Tempels wieder sichtbare werden. Einige von ihnen zeigen lt. dem polnischen Team eine der ältesten Schlachtszenen mit Streitwagen und Pferden. Es stellte sich auch heraus, dass dieser Tempel zwar für Thutmosis I. erbaut wurde, allerdings im Auftrag von seiner Tochter Hatschepsut. Es wurden hier zwei unterschiedliche Gesteinsarten, wie Kalkstein und Sandstein verwendet, was lt. der Leiterin des polnischen Teams Jadwiga Iwaszczuk sehr ungewöhnlich ist, weil zu Zeiten von Königin Hatschepsut eigentlich nur Kalkstein verbaut wurde. Die Architekten von Hatschepsut verwendeten Sandstein, weil sie dessen Eigenschaften als harter, aber leicht zu bearbeitender Stein kannten. Alle tragenden Elemente der Wände wurden aus Sandstein hergestellt, und die Füllungen und Wände aus Kalkstein, berichtete die Forscherin.

Einige Funde beweisen auch, dass der Tempel in der späteren Zeit renoviert wurde, was vermuten lässt, dass der Totenkult von Thutmosis I. über Jahrhunderte lang praktiziert und der König dort verehrt wurde - ganz sicher bis zur Zeit von Ramses IX. Leider sind die Grundmauern des Totentempels bis heute verschollen - wahrscheinlich erging es ihm wie vielen anderen Bauprojekten aus der Pharaonenzeit: sie wurden in späteren Jahren als Steinbruch verwendet für andere Bauten. Nur noch einige Blöcke blieben übrig, die man wohl damals nicht mehr gebrauchen konnten - und die man heute verwendet, um die vollständige Form des Tempels wiederherzustellen (Quelle: www.scienceinpoland.pl/en/news/news ). 

Im Totentempel der Hatschepsut befindet sich ein Totenopfersaal für Thutmosis I. mit einer Scheintür; sein Kult in Theben–West ist bis in die Ramessidenzeit belegt.

Ein kleiner Totentempel für seinen früh verstorbenen Sohn Wadjmose befindet sich in Theben–West. Der Tempelbau liegt nördlich des Totentempels von Thutmosis IV. (PM ² II, 444-446). Es ist aber unter den Ägyptologen umstritten, ob der kleine Tempel schon unter Thutmosis I. (dem Vater von Wadjmose) oder postum später - evtl. in der Regierungszeit seines Bruders/Halbbruders Thutmosis III. - errichtet wurde.

Plan der Nekropole Theben - mit kleinem Totentempel des Wadjmose

Der kleine Tempel des Wadjmose (Sohn von Thutmosis I.) wurde 1887 von Georges Daressy entdeckt. Er befindet sich in Theben-West, zwischen dem späteren Ramesseum und dem Totentempel von Thutmosis IV. (PM² II, 444-446)

Plan: non-phptpgraphic-data - Theban Necropolis Map.svg
Datei: Theban Necropolis Map.jpeg
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geändert von Nefershapiland / Ausschnitt erstellt, rote Markierungen und gelber Hintergrund verstärkt (16.08.23)

In der Kapelle des Prinzen Wadjmose - ein früh verstorbener Sohn von König Thutmosis I. - wurde eine Stele aus dem Jahre 21 von Thutmosis III. gefunden, die sich heute im Museum Kairo (CG 34016/JE 27815) befindet und auf der sich der Name und die Titel eines "Tutor des Prinzen Wadjmose" mit dem Namen Senimose befinden. Es ist unter den Archäologen bis heute nicht geklärt, ob der kleine Tempel schon unter Thutmosis I., dem Vater von Prinz Wadjmose errichtet wurde oder postum später, in der Regierungszeit seines Bruders/Halbbruders Thutmosis II. Der Ägyptologe Stephen Quirke vermutet, dass das Bauwerk tatsächlich von Thutmosis I. für seinen Sohn erbaut wurde. Andere Ägyptologen denken, dass der Tempel erst unter Thutmosis II. errichtet wurde.

Wenn Senimose im Palast von Thutmosis I. diente, dass muss er noch vor Ende der Herrschaft Thutmosis I. das Erwachsenenalter erreicht haben. Es ist wohl anzunehmen, wenn er als Tutor von dem "älteren Wadjmose / Sohn von Thutmosis I" (siehe Bauten Thutmosis I., Theben) diente, dass er einige Jahre älter als dieser war. Mit der Aussage auf der Stele, dass er unter "Aa-cheper-ka-re" (Thutmosis I.) diente, wissen wir, dass seine Karriere während der Regierung dieses Königs begann, oder er zumindest gemeinsam mit dem 1. Prinzen Wadjmose erzogen wurde. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass ein junger Mann ohne belegte militärische oder administrative Erfahrung oder keinerlei wichtiger familiäre Verbindung einen so wichtigen Posten wie den "Tutor des Kronprinzen" innehatte.

Lünette der Senimose Stele (Kairo 34016) aus dem kleinen Tempel des Wadjmose
- heute in Philadelphia, Universitätsmuseum of Pennsxlvania (E1823) -
H. 55,9 x L. 116,8 x T. 12,7 cm - Kalkstein, wiederverwendet im Ramesseum

In der Lünette der Stele steht König Thutmosis III. auf der rechten Seite und übergibt Opfergaben an den links auf seinem Thron sitzenden König Thutmosis I. (seinen Großvater). Hinter dem thronenden König befindet sich die Figur eines Prinzen, dessen Name Wadjmose vor ihm in einer Kartusche geschrieben ist. Die Beischrift dazu lautet: Königssohn, den er liebt - unter unterhalb der Kartusche steht "gerechtfertigt". 

Bild: Stele CG 34016, Lacau, Stéles du Nouvel Empire, Cairo 1909, 32-36 and PL X.

Das Schatzhaus des Thutmosis I.
Die meisten "Schatzhäuser" des Neuen Reiches befinden sich entweder innerhalb des Tempelheiligtums des Karnak-Tempels im Ritualgebäude oder zwischen den Tempelheiligtum und der Umfassungsmauer. Bei neueren Ausgrabungen durch das IFAO, die man nördlich des Karnak-Tempels durchgeführte, wurde ein tempelartiges "Schatzhaus" aus der Regierungszeit von Thutmosis I. ausgegraben, dass man westlich außerhalb der Umfassungsmauer des Monthbezirkes fand. Durch Inschriften ist das Gebäude eindeutig als "pr-Hd" gekennzeichnet. Bei Betrachtung des Grundrisses, ist ist zu erkennen, dass es sowohl einen kultischen Bereich mit einem Barkensanktuar und einer Kapelle besaß, welche den Inschriften zufolge Amun geweiht war, als auch Magazine besaü.

Übersichtsplan Schatzhaus Thutmosis I.
(nach E. Blyth/Karnak-Evolution of a Temple)
- modifiziert von Nefershapiland
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Das Schatzhaus des Thutmosis I. liegt nördlich des Großen Amun-Tempels und östlich des Month-Tempels von Amenophis III.

Französische Ausgrabungen im Month-Bezirk von Karnak ergaben, dass die aktuelle Umfassungsmauer von Amenophis III. eine frühere ersetzte. Die ältere Mauer war im Umfang fast doppelt so groß - die nordwestliche Ecke der Umfassungsmauer befand sich z. B. im Gebiet der heutigen Ortschaft Malkata, die nordwestliche östlich der ptolemäischen Kai-Anlage.

Man fand auf Bruchstücken der Fundamente dieser Mauer die Kartuschen von Thutmosis I. und Amenophis II - was beweist, dass die ältere Umfassungsmauer aus der frühen 18. Dynastie stammte. Die sekundäre Mauer umschloss innerhalb der damaligen Einfriedung die Hauptgebäude. Diese wurde ca. 60 m nördlich des südlichen Eingangstores zum Bezirk von einem Tor unterbrochen. Der französische Ausgräber Legrain untersuchte 1900 dieses Portal und ordnete es (aufgrund der fragmentarisch erhaltenen Kartuschen) Thutmosis I. zu. Andere Ägyptologen (wie Varille 1943) möchten es dagegen ins Mittlere Reich datieren.
(Quelle: Karnak-Nord - der Month Bezirk, Kemet 10, Nr. 1, Julia Budka)

Aus den archäologischen Belegen wissen wir, dass dieses Schatzhaus in der gesamten 18. Dynastie genutzt wurde - ausgenommen während der Amarna-Zeit unter Echnaton. Das ergibt sich daraus, dass der Name des Gottes Amun überall im Schatzhaus ausgemeißelt wurde. Unter Sethos I. (man fand dort seine Kartusche) erfolgten Restaurierungsarbeiten, die aufgrund der Amarna-Zerstörungen notwendig wurden. Nach Sethos I. verlor das Schatzhaus seine Bedeutung wurde nur noch - wie viele verwahrloste Bauten der Pharaonenzeit - als Steinbruch verwendet. Die Innenwände des Schatzhauses verschwanden unter Ramses II. fast gänzlich. Möglicherweise wurde es dann von den ramessidischen Herrschern bis zur Ptolemäerzeit mit Gebäuden aus Ziegelstein überbaut (siehe Jacquet-Gordon, Karanak-Nord VI,6).

Zur Zeit von Thutmosis I. lag der Amun-Tempel östlich des 4. Pylons - also ungefähr im Bereich des heute als "Hof des Mittleren Reiches" bezeichneten Platzes. Zwischen dem Heiligtum und dem Schatzhaus lagen etwa 200 m (4). Aus der neuen Entdeckung dieses Schatzhauses bekommen wir einige wichtige Informationen zur frühen Bebauung des Month-Bezirkes während der Regierungszeit Thutmosis I. Direkt unter dieser Anlage fand man Siedlungsreste aus dem Mittleren Reich. Südlich des Schatzhauses kam ein Bau aus Lehmziegeln mit zwei parallelen Mauerzügen zu Tage, der in der 17. Dynastie bzw. an das Ende der II. Zwischenzeit datiert. Auch südlich und östlich der Anlage von Thutmosis I. fand man Reste einer Wohnbebauung aus dem Mittleren Reich.

Das „Schatzhaus“ unterteilt sich in eine asymmetrische Anlage mit einen östlichen und einem westlichen Komplex - der Zugang zu der gesamten Anlage erfolgte von Westen. Das westliche Rechteck ist kleiner. Der westliche Teil der Anlage stellt wohl den ältesten Teil des Gebäudes dar, der wohl evtl. noch vor der Zeit Thutmosis I. datiert. Er besitzt eine Nord-Süd-Achse. Der größere Ostteil, der unter Thutmosis I. erbaut wurde, ist hingegen nach Ost-West ausgerichtet und umfasst einen großen Peristylhof sowie sechs Magazinräume. Die hinter dem Haupthof liegenden Magazine sind der wichtigste Teil des Schatzhauses. Die Hauptfassade der Magazine befindet sich im Westen. Die Magazine in der östlichen Hälfte bestanden aus sechs Magazinräume, die alle gleichgroß sind - nu das Magazin Nr. 4, das sich im Zentrum der Magazine befindet, ist größer. Man gelangt zu dem Magazin Nr. 4 durch den Haupthof. Die in diesen Magazinen erhalten gebliebenen Szenen zeigen Opferdarbietungen. 

Eine der Szenen (an der südlichen Wand des Magazins 3 / Szene 3) zeigt den König in offizieller Bekleidung, von seinem "kA" gefolgt, wobei er das Zepter, welches für die Weihung der Opfergaben verwendet wird, und einer nicht mehr erhaltenen Gottheit Opfer darbietet. Zwischen dem König und der Gottheit befinden sich Reihen von Opfergaben (Krüge auf Ständern, kleinere runde Krüge, die mit Plumen gedeckt sind, verschiedene Obstarten, Gemüse, Fleisch, Geflügel, Blumen und Brot, Weihrauch usw. Metalle wie Gold und Silber scheinen zu fehlen, was vermuten lässt, dass es sich hier nicht um ein Staats-Schatzhaus für Silber und Gold handelt, sondern um ein staatliches Warenschatzhaus (siehe Untersuchungen zum Schatzhaus im Neuen Reich - Dissertation der Fakultät der Georg-August-Universität zu Göttingen / Khaled Ahmed Hamza Awad aus Kairo, 2002). Der Haupthof vor den Magazinen ist rechteckig angeordnet und besaß eine Nord-Süd-Achse. Er ist an allen Seiten mit einem Säulenumgang versehen.

Schatzhaus von Thutmosis I.
Plan nach / – Michalowski/Die Ägyptische Kunst
- modifiziert von Nefershapiland -

A = Barkenschrein
B = Allerheiligstes
C = Peristyl
d = Innere Mauer
e  = Äußere Mauer

Das Schatzhaus besteht aus zwei nebeneinander liegenden rechteckigen Gebäuden, wobei das westliche (vordere) Gebäude kleiner ist.

Das Schatzhaus misst 39,50 m in der Ost-West und 35 m in der Nord-Süd-Ausdehnung und wird von einer Umfassungsmauer (50 x 45,90 m) umschlossen. Fundamente und Fußboden waren aus Sandstein, die Wände und die Säulen aus Kalkstein, die Decken z. T. aus Kalkstein und z.T. aus Sandstein (Jacquet, Karnak-Nord V. 17). Der Eingang in das Schatzhaus führt durch ein pylonartiges großes Tor, das mit der westlichen Mauer verbunden ist. Dieses Tor führt zu dem ersten Teil der nebeneinander liegenden Gebäuden, der für kultische Zwecke verwendet wurde und aus einer Barkenstation und einer Kapelle besteht (A+B). 

Die westliche Hälfte des Schatzhauses (vorderer Teil) wird von einem mit Säulenreihen umgebenen Sakralbau gebildet. Der Sakralbau (Allerheiligstes) wurde zeitlich vor dem Magazinbau des Schatzhauses errichtet. Eine lange Wand, die sich von Süden nach Norden erstreckt, trennt die Kulträume von den dahinter liegenden Magazinen. Die Kapelle selbst gliedert sich in drei Gruppen von Räumen: eine eigenständige Halle, eine Gruppe aus zwei Hallen und eine dritte Gruppe, die sich aus drei Räumen zusammensetzt. Die Szenen in dieser Kapelle zeigen Opferdarstellungen und Kulthandlungen. 

Die Barkenstation ist ein rechteckiges Gebäude, das tief in der Erde gebaut worden ist, aber von der Grube sind leider nur noch zwei Lagen von Ziegeln übriggeblieben ( 5). Die dort erhaltenen Darstellungen zeigen die Heilige Barke des Amun. Die Barkenstation ist von zwei Säulengängen und zwei Korridoren umgeben.

Die Ausgräber fanden bei den Ausgrabungen zahlreiche Statuen, Stelen und wiederverwendete Steinblöcke, die zum Vorschein kamen, darunter Spolien, die eine Amun-Kapelle des Königs Ahmose belegen, wobei es sich wohl um einen Vorgänger-Bau des Gründers des Neuen Reiches handelt (4).

Das Schatzhaus beisitzt eine zweifache Mauer, wobei die innere Mauer, die wohl zur Entstehungszeit des Gebäudes erbaut wurde, bis zum Bau der äußeren Mauer unter Hatschepsut und Thutmosis III. als Schutzmauer fungierte. Im Bereich zwischen den beiden Mauern befinden sich Werkstätten, die unter Hatschepsut und Thutmosis III. zusätzlich erbaut wurden.

Das Schatzhaus besaß drei Türen auf der westlichen Seite, eine Haupttür, eine Nebentür und eine dritte, die zu den Werkstätten führt (Jacquet, Karnak-Nord V., Fig. 28)

Raum Theben-West:
- Deir el-Bahari -

Ein Stationsheiligtum befand sich in Deir el-Bahari.

Raum Theben-West:
- Deir el-Medina -

Ob schon Amenophis I. oder Thutmosis I. die Nekropolenarbeiter-Siedlung von Deir el-Medina gründete, kann nicht exakt entschieden werden. Schon unter Thutmosis I. wurden besondere Sicherungsmaßnahmen für das Arbeiterdorf ergriffen, um den Ort und die Arbeit an den königlichen Gräbern zu schützen. Der Ort wurde unter Thutmosis I. mit einer Lehmziegelmauer umgeben und bewacht. Hier lebten die Arbeiter und Künstler, welche die Gräber im Tal der Könige und im Tal der Königinnen schufen, zusammen mit ihren Familien. Später passte man die Mauer an das systematisch angewachsene Dorf an bzw. man durchbrach die Mauer (zuletzt hatte das Dorf eine Fläche von ca. 5.600 m². Zwei streng bewachte Tore im Norden und im Westen gewährten nur den Befugten Zutritt. Die bei den Ausgrabungen gefundenen Lehmziegel der frühesten Siedlung ("Diener des Platzes der Maat") trugen die Kartuschen von Thutmosis I.

Das Arbeiterdorf Deir el-Medina von Südwesten aus gesehen

Bild:      Deir el-Medina 06
Author: Olaf Tausch, Wikipedia 8. 3. 2011
Lizenz:  CC BY 3-0

Die Arbeiter und Künstler, die hier wohnten, waren verantwortlich für das Aushauen und Dekorieren usw. der Felsgräber in Theben-West. Manche der Bewohner wurden in eigenen, dekorierten Gräbern beigesetzt, die sich direkt westlich und östlich der Siedlung befanden. Die Wände der Gräber sind mit Malereien geschmückt, die in der Qualität ihrer Ausführungen an die Königsgräber jener Zeit heranreichen und dadurch den damaligen Standard der Adelsgräber Westthebens übertreffen.

Armant (jwnj)
- (Hermunthis/Hermonthis) -

Mit dem Beginn des Neuen Reiches erhalten wir exakt datierbare Denkmäler, welche den Namen der Könige Ahmose I. und Thutmosis I. tragen sowie Gründungsbeigaben aus dem Bezirk des Monthtempels von Armant mit dem Namen von Königin Hatschepsut. Aber erst Thutmosis III. ließ den Tempel zu einer monumentalen Anlage erweitern.

El-Mahamid Qibly (Dahamscha / antike Semenu

Bei den Aushubarbeiten eines Kanals bei dem Dorf El-Mahamid Qibly (14.5 km südlich von Armant) wurden die Reste eines Sobek-Heiligtums entdeckt. Es handelt sich  hier um das bereits aus antiken Quellen (lt. Strabo) bekannte Sobek-Heiligtum. Der aus der 18. Dynastie stammende Tempel des Sobek war zwar bis auf die Fundamente zerstört, aber ein mit Wasser gefüllter Schacht stellte eine Sensation dar, denn die Ausgräber fanden auf seinem Grund die berühmte Statuengruppe König Amenophis III. zusammen mit dem Krokodilgott Sobek (die Statuengruppe befindet sich heute im Museum Luxor in Ägypten). 

Im Bereich des Tempels wurden auch zahlreiche Skulpturen und Sandstein-Fragmente aus dem Neuen Reich gefunden. Es wurde auch das Fragment einer runden Stele aus grauem Granit mit einer Höhe von 23 cm und 24 cm in der Breite. Auf dem Bildbereich der Stele waren ein eingravierte Darstellung von Amun-Re und Thutmosis I. zu sehen (Quelle: MDAIK 27.2, Hassan S. K. Bakry: The discovery of a temple of Sobek in upper Egypt, p. 137).

Elephantine:
- Tempel des Chnum -

Wahrscheinlich auf Königin Hatschepsut gehen drei Baufragmente zurück, welche original mit den Namen von König Thutmosis I. beschrieben sind. Alle diese Blöcke entstammen dem hinteren Teil des Barkenraumes (Quelle: S. E. Otto, Ägypten u. LÄ 1 und Tempel des Chnum der 18. Dynastie auf Elephantine, Teil 1, Martin Bommas. M.A. aus Heilbronn 2000/Inauguraldissertation, Uni Heidelberg) des Chnum-Tempels von Elephantine der 18. Dynastie. 

Die Anwesenheit von Thutmosis I. im Chnumtempel der 18. Dynastie, bei dem es sich nicht um einen Toten- sondern einem Göttertempel handelt steht unter zwei Vorzeichen: dem Totenkult und dem Königtum, wobei die Hinwendung und Verehrung von Thutmosis I. durch seine Tochter Hatschepsut einen bemerkenswerten Wandel voraussetzt, der sich nirgendwo sonst so deutlich beobachten lässt wie am Chnumtempel von Elephantine, "wo die Verehrung Thutmosis I. mit der Zuwendung an Thutmosis II. nahezu einhergeht " (Zitat: der Tempel des Chnum der 18. Dynastie auf Elephantine von Martin Bommas 2000, S. 106). Diese Verehrung ihres Vaters beschränkte sich hier nicht nur auf die Präsentation einer Statue von Thutmosis I. im Hed-sed-Gewand, sondern auch auf die Zuwendung an ihren Gemahl Thutmosis II., der nach dem Tod von Thutmosis II. in die Dekoration der Außenfassade des Kernbaus des Tempels miteinbezogen wurde. Aber offenbar war die Verehrung ihres Vaters - nach dem Tod ihres Bruders und Gemahls Thutmosis II. - für Hatschepsut viel wichtiger als die Verehrung ihres Vorgängers, da sich mit dem Bezug auf Thutmosis I. ihre unmittelbare Abstammung und königliche Legitimation beweisen ließ, denn in ihren Darstellungen wurde sie durch den vergöttlichten Vater Thutmosis I. designiert und gekrönt und nicht durch ihren Gemahl Thutmosis II. 

Die Namen von Thutmosis II., die sich hinter der Eingangsfassade des Hauptbaus befinden, sind alle auf Thutmosis III. - dem Nachfolger von Hatschepsut - zurückzuführen, der versuchte damit die Namen seiner Stiefmutter und Tante Hatschepsut auszulöschen. Das macht aber auch deutlich, dass es nicht Thutmosis I. war, der mit dem Bau des Chnumtempels begonnen hatte, noch dass dieser sich überhaupt um Elephantine verdient gemacht hat, sondern Hatschepsut hat in dieser Form der Darstellung seines Namens in einer "Vater-Sohn-Konstellation / hier "Vater-Tochter-Konstellation" ihre Legitimierung und Erwählung durch ihren Vater als Herrscher durch die Götter dargestellt. 

Ein besondere auffälliges Beispiel dieser Hervorhebung in Form eines Totenopfersaals für ihren Vater hat sie in ihrem Totentempel in Deir el-Bahari erschaffen, der nun auch im Götter-Tempel des Chnum von Elephantine eine Entsprechung gefunden hat (6). Aufgrund der dort gefundenen Namenskartuschen, die alle auf Thutmosis I. lauten und nicht auf Thutmosis III., kann sicher davon ausgegangen werden, dass der Barkenraum von Hatschepsut erbaut worden ist und ebenfalls dekoriert wurde, wobei man davon ausgehen kann, dass die Dekoration des Barkenraumes durch Hatschepsut erst zu einem späteren Zeitpunkt ihrer Regentschaft erfolgt - nach dem Tod ihres Gemahls Thutmosis II., da hier keinerlei Hinweise auf eine unter Thutmosis III. ausgeführte Dekoration vorhanden sind (6). 

Die Obelisken
In verschiedenen Museen haben sich Fragmente von Obelisken des Chnumtempels erhalten, auf die erstmals von Labib Habachi zusammenfassend hingewiesen wurde (siehe JEA 36, 1950, S. 13). Die evtl. Anwesenheit von Obelisken hat sich auch auf einem möglichen Sockelfragment als Inschriftenfragment aus Assuan erhalten, wo das Wort "....txn.w [...] Obelisken [....] steht (falls diese überhaupt zum Chnumtempel gehörten) die Anwesenheit von solchen bezeugt (siehe Habachi, die unsterblichen Obelisken Ägyptens, Mainz 1982, S. 92 ff) (6). Weder die Größe, noch die äußere Gestalt oder der Verbleib dieser Fragmente sind bekannt, daher kann es als wenig wahrscheinlich erscheinen, dass dieses Fragment, das die Kartuschen von Thutmosis I. trug, das aber in der neueren Literatur - selbst in der von L. Habachi - nicht mehr auftaucht, unter König Thutmosis I. dekoriert wurde, da Thutmosis I. original am Chnumtempel bislang nicht nachzuweisen ist (dieser erscheint nur durch die Kartuschen von seiner Tochter Hatschepsut als Verehrung ihres Vaters). Sollte dieser Obelisk also doch originale Namenskartuschen besessen haben, so ist zumindest nicht auszuschließen, dass er ebenfalls von Hatschepsut zur Verehrung ihres Vaters errichtet wurde. 

Assuan
1. Katarakt - 5. Katarakt

Restaurierung des Kanals von Sesostris III. durch die Stromschnellen
Die Eroberung des III. Kataraktes wird physisch durch die Errichtung einer Grenzstele in Tombos für die Nachwelt sichtbar gemacht (Jahr 2 seiner Herrschaft, siehe Sethe 1906, 82, 9-86). Er erreichte sogar das Gebiet zwischen 4. und 5. Katarakt, wo er an der Biegung des Nils bei Hagr el-Merwa nahe Kurgus eine zweite Grenzstele errichten ließ (siehe Davis 1998, 2017, 67-73). 

Nach seiner Rückkehr von Tombos, wo er eine Festung errichten ließ und diese mit einer Truppe belegte, trat Thutmosis I. seinen Rückmarsch nach Theben an. 

In Elephantine angelangt, ließ er nun den vor über 300 Jahren von Sesostris III. (Mittleres Reich) angelegten Kanal durch die Stromschnellen des 1. Kataraktes von Steinen und Schutt räumen, ehe er seine Fahrt fortsetzte (siehe Große Felsstele Tombos Jahr 3). Eine große Felsstele bei Assuan berichtet von der Rückkehr des Heeres am 22. Tag des 1. Monats der Schemu-Zeit, Jahr 3 und der Räumung der Fahrrinne bei Sehel durch die Stromschnellen des 1. Kataraktes. Die Inschrift, welche in Form eines Königsbefehls niedergeschrieben wurde, befindet sich auf der Ostseite der Insel Sehel  - direkt neben der Inschrift Sesostris III. (die über den Bau des Kanals berichtet). Leiter dieser vom König befohlenen Arbeiten am Kanal war der Vizekönig von Kusch mit Namen "Turi" (Turi).

Text der Felsstele mit dem Königsbefehl von Thutmosis I.

„Regierungsjahr 3, I. Schemu, Tag 22 unter der Majestät des Königs von Ober- u. Unterägypten Aa-cheper-ka-Re (Thutmosis I.). Seine Majestät befahl, diesen Kanal zu Graben, nachdem er ihn angefüllt mit Steinen vorfand, so dass kein [dp.t–Schiff (mehr) darauf fahren konnte,] wenn es     nach Süden fuhr. Sein Herz war [weit/ voll Freude, nachdem er seine Feinde abgeschlachtet hatte.]".

Helck Urk. IV, 89, 16-90

       

Felsinschrift auf der Insel Sehel mit Königsbefehl

Die Inschrift, welche in Form eines Königsbefehls niedergeschrieben wurde, befindet sich auf der Ostseite der Insel Sehel  - direkt neben der Inschrift Sesostris III. (die über den Bau des Kanals berichtet). Leiter dieser vom König befohlenen Arbeiten am Kanal war der Vizekönig von Kusch mit Namen "Turi" (Turi).

Bild: Courtesy to Saamunra
- alle Rechte vorbehalten -

 

Nubische Festungen
Kuban, Ikkur, Buhen und Semna

Unter Thutmosis I. ist eindeutig ein Anstieg ägyptischer Präsenz in Unternubien, aber auch in Obernubien festzustellen. Thutmosis I. ist durch Inschriften und Bauaktivitäten in den Festungen Kuban (Porter & Moss 1951, 84 ) Ikkur, Buhen, wo man mit der Dekoration des Südtempels begann - Stelenfragmente aus Buhen befinden sich heute im Britischen Museum (Randall-MacIver und Wolley 1911b, 10) und Semna (Porter & Moss 1951, 145) belegt, sowie Tangur und Sai (Porter & Moss 1951, 165). Neuere Forschungen konnten Siedlungs- und Bauaktivitäten unter Thutmosis I. auch in Sesebi. Tombos und Dukki Gel (Bonnet 2012a,b 2017, 107-121) nachweisen (Tombos: siehe J. Budka 2015b, 65). In einer Inschrift von Thutmosis II. werden auch Festungen (mn.w) erwähnt, die von Thutmosis I. errichtet worden sein sollen (siehe J. Budka 215b, 64), die man aber bisher noch nicht entdeckt oder identifiziert hat.                                                                                                

Semna:

In der Festung Semna-West befand sich ein kleiner, dem Gott Dedun und König Sesostris III. geweihter Tempel aus dem Mittleren Reich. Dieser wurde von Thutmosis I. erneuert und auch erweitert. 

Insel Tangur

Auf einem herabgestürzten großen Felsbrocken, den man auf der Insel Tangur (ca. 130 km südlich von Wadi-Halfa) fand befindet sich eine Inschrift aus dem Jahre 5 von König Thutmosis I.

Tombos / Tumbus

Tombos ist eine archäologische Stätte im Norden des Sudans, zu der auch die Insel Tombos und das nahe gelegene Flussufer gehören. Tombos liegt ein Stück stromabwärts von Kerma. In der Zeit des Neuen Reiches deuten eine große Auswahl an pharaonischen und privaten königlichen Inschriften aus der 18. Dynastie und Elitegräber im ägyptischen Stil daraufhin, dass Tombos ein wichtiger Knotenpunkt der ägyptischen Kolonialherrschaft war. Massiv ragen die Felsbrocken des 3. Nilkatarakts im Land, am Ufer und aus dem Nil hervor. Für die Schiff-Fahrt war und ist aber der Nil hier eine Herausforderung und es war schwierig durch die Stromschnellen zu manövrieren. Stelen und Inschriften auf dem zum großen Teil glattem Granitgestein berichten von dem in der Antike bedeutenden Ort.

In Tombos wurden eine Reihe von ägyptischen Felsinschriften gefunden, sowohl auf der Insel als auch am Flussufer. So berichtet eine Felsstele aus der Zeit Thutmosis I. von seinen siegreichen Expeditionen im 2. Regierungsjahr im Norden bis an den Euphrat und nach Nubien bis in das Gebiet bis zum 3. Nilkatarakt. Die Inschrift dieser großen "Siegesstele" wurde in den Felsen am Ostufer des Nils gegenüber der Insel Tombos gemeißelt. 

"Der die Täler öffnet, welche die Vorfahren nicht gekannt, welche [vorher] die Träger der Doppelkrone nicht gesehen hatten; seine südliche Grenze geht unmittelbar bis ins Land..........."
Urk. IV. 85, Zeile 11 ff.

Die Inschrift dieser Siegesstele gilt als zeitgenössischer Beleg und wird dahin gehend gedeutet, dass Thutmosis I. hiermit vermelden lässt, dass er das Gebiet um Kusch erobert hat, die Grenzen gesichert und als Sieger hervorgegangen ist. Bestätigt wird dieser Sieg durch die hier genannte Inschrift am 3. Katarakt, durch weitere Inschriften in Assuan, in den Biografien der Offiziere Ahmose, Sohn der Abn und Ahmose-Pennechbet.

Dem Schweizer Ägyptologen Charles Bonnet folgend, der mehrere Jahre bei den westlichen Deffufa bei Kerma ausgegraben hat, ist der Feldzug von Thutmosis I. für die dortigen Brand- und Zerstörungsschichten verantwortlich und zeugt dafür, dass Thutmosis I. bei seinen Eroberungsfeldzügen bis dorthin vorgedrungen war. Felsinschriften bei Kurgus am Hagr el-Merwa (etwa 150 km stromaufwärts des 4. Katarakts und etwa 50 km südlich des heutigen Abu Hamed) lassen vermuten, dass Thutmosis I. für gewisse Zeit sogar über den 4. Katarakt vorgedrungen war.

Weitere 4 Felsinschriften von Thutmosis I. auf kleineren Stelen befinden sich neben der großen Felsstele. Auf diesen Inschriften befinden sich die vollständige Titulatur von Thutmosis I.: Horusname, Nebtiname, Goldhorusname, König von Ober- und Unterägypten sowie der Beiname Sohn des Re. Der Geburtsname ist allerdings auf diesen Inschriften nicht vorhanden.

Felsinschrift Thutmosis I. in Tombos mit seinem Horusnamen

Bild:       Tombos Inscription Horus and Maat
Author:  Clemens Schmillen, Wikipedia 1. Jan. 2017
Lizenz:    CC BY-SA 4.0

 

Dukki Gel (PA-nbs)

Dukki Gel war eine antike nubische Siedlung und war zwischen 1800 v. Chr. und 400 n. Chr. bewohnt und wurde um 1700 v. Chr. während der klassischen Kerma-Zeit von einer Koalition afrikanischer Herrscher aus dem Sudan und später während der Zeit des Neuen Reiches von ägyptischen und nubischen Beamten besetzt. Im nubischen Dialekt bedeutet Dukki Gel "roter Hügel". Der Ort liegt im Dongola Gebiet, ca. 1km nördlich von Kerma und etwas südlich des 3. Kataraktes. 

Während der ägyptischen Eroberungen des Neuen Reiches gründete Thutmosis I. (der 3. König der 18. Dynastie) nahe der Stadt Kerma die neue Siedlung Dukki Gel (direkt nördlich davon) (siehe Charles Bonnet / 20. Mai 2019, "Die Stätte von Duki Gel " Havard University Press, S. 71-74). Die Gründung der neuen Ansiedlung erfolgt auf einer älteren, lokalen Vorgängersiedlung, welche unter Thutmosis I. zerstört wurde. Als die Militärkommandanten von Thutmosis I. das alte Dukki Gel erreichten, entdeckten sie eine Stadt, deren Architektur sich von den ägyptischen Vorbildern unterschied. Die Militärstrukturen müssen die ägyptischen Kommandeure beeindruckt haben, da solche Strukturen in Ägypten noch nie zuvor gesehen worden sind (SARS-SN23-Bonnet-Marchi pdf).

Unter Thutmosis I. wird an der Stelle der zerstörten Stadt Dukki Gel ein "Menenu" (ein religiöser Komplex) mit drei nebeneinander liegenden Tempeln, ein gewaltiges Tor, das diesen Bezirk schützt, zwei Paläste, die alle in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind, Silos und Viehherden errichtet. Die beiden Aussentore sind miteinander verbunden und erstrecken sich bis zum Mittelgang, der auf beiden Seiten mit Kolonnaden ausgestattet ist. Der zentrale Tempel und der Westtempel sind direkt aneinander gebaut und von einem gemeinsamen Peripteros (ein Tempel mit umlaufender Säulenhalle = ein sog. "Umgangstempel") von 26m Länge umgeben, der auch den südlichen Brunnen einschließt. Diese Temenosmauern sind ca. 4 m dick und weisen im Westen und Süden einen Eingang auf, der im Süden zu einer 30 m langen Treppe führt. Im Norden sind beiden Tempeln jeweils ein Hof mit Portikus vorgelagert.

Beide Tempel besitzen ein Hypostyl, einen Pronaos und ein Sanktuar, welches im zentralen Tempel dreigeteilt ist. Östlich schließt sich auf der gleichen Höhe ein weiterer Tempel an, der ebenfalls mit einem Peripteros versehen ist, allerdings durch ein zweites Hypostyl länger ist. Der Osttempel besitzt eine eigene Temenosmauer, die zusätzlich durch zahlreiche kleine, halbrunde Bastionen verstärkt sind. Ein weiterer Brunnen lag nordwestlich des West-Tempels. Vom Torbau des Osttempels führt ein gepflasterter Weg nach Osten zu weiteren Gebäuden. Alle drei Tempel wurden aus Lehmziegel errichtet.

Der Bau der beiden zusammengehörenden Tempeln scheint von Thutmosis I. angeordnet worden zu sein, zu einer Zeit, als das Königreich Kerma mächtig war. Wahrscheinlich wurde Dukki Gel aber von den kuschitischen Armeen später zurückerobert. Erst unter der Herrschaft von Hatschepsut und Thutmosis III. wurden dann weitere Arbeiten in Angriff genommen.

Die Abfolge der befestigten Bauwerke vermittelt das Bild einer erstaunlichen Festung, welche die Gefahren unterstreicht, die damals mit dem Warenaustausch oder der Besetzung des Territoriums im Neuen Reich verbunden sind. Sie verlegen die ehemalige Verteidigungslinie des 2. Kataraktes nach Süden, um die Region überwachen zu können. Die monumentalen Tore ersetzten die Eingangshallen, in denen sich die lokale Bevölkerung versammelte. Die kleinen Strebepfeiler entlang der Baumauern, die systematische Nutzung von den miteinander verbundenen Bastionen und das Vorhandensein einer großen Anzahl von Säulen lassen darauf schließen, das einheimische Maurer oder "Architekten" den Ägyptern hier mitgearbeitet oder geholfen haben und die nubische oder afrikanische Verwendung von Lehmziegeln in der Architektur übernommen hatten. Aber schwierig ist es für die Archäologen, die Rekonstruktion der "runden Tempel" zu verstehen, welche die Ausgräber dort gefunden und die sich über Jahrhunderte lang entwickelt haben und von denen einige Teile noch sichtbar sind.....(Quelle: Charles Bonnet and Severine Marchi in Sudan & Nubia, The Egyptian occupation and the indigenous city of Dokki Gel in the early 18th dynasty). 

Ostwüste / Barramiya

Barramiya liegt etwas nordöstlich tief in der Ostwüste, in der Nähe von Wadi Dungash. Hier befanden sich Goldvorkommen. Von König Thutmosis I. wurde hier eine Expeditionsinschrift gefunden, die jedoch nur das Königsprotokoll wiedergibt.

Quellen und Literatur:
1. dt. Wikipedia: Thutmosis I.
2. PM II.1 - Theben 2: Karnak-Great-temple
3. Silke Grallert, Bauen-Stiften-Weihen, Achet-Verlag Berlin 2001
4. Julia Budka, Kemet 10, Nr. 1, 2001, S. 26-30)
5. Khaled Ahmed Hamza Awad, Kairo 2002, Untersuchungen zum Schatzhaus im Neuen Reich, Dissertation Georg-August-Universität Göttingen
    - Online-Version
6. Martin Bommas/Heilbronn 2000 - Der Tempel des Chnum der 18. Dynastie auf Elephantine, Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde
    der Universität Heidelberg

 


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