Um das 25. Jahr Ramses III. ( andere Quellen - Kemet Nr. 4 /2005 - im Jahr 29. Ramses III.) schreibt der Schreiber Neferhotep von Deir el Medina einen Brief an den Wesir Ta, der für das Wohl der Siedlung verantwortlich war. Gegenstand des Schriftstücks war der Fortschritt, den die Arbeitskolonnen am Platz der Schönheit (das Tal der Königinnen) erzielt hatten.
(Ostrakon Berlin 10662, Chicago 16991 und O Or. Inst. 16996)
" An den Wedelträger
zur Rechten des Königs, dem Vorsteher der Stadt (Theben) und Wesir Ta:
Der Schreiber (der Nekropole) Neferhotep schreibt an seinen Herrn in
Leben, Heil und Gesundheit. Dies ist ein Brief, um meinen Herrn
folgendes wissen zu lassen: |
Doch dann führt der Schreiber
fort:
"Weitere Mitteilung an meinen Herrn: Möge mein Herr Maßnahmen treffen, so dass unser Lebensunterhalt (uns) gewährt wird! Denn wir sind hier schon am Sterben, wir werden kaum noch am Leben bleiben, denn man gibt sie uns nicht, nämlich irgendwelche Sachen." |
Es kam also ab dem 29. Jahr Ramses III. zu inneren
Schwierigkeiten, die in Deir el - Medina zum ersten, bekannten Arbeiterstreik
der Nekropolenarbeiter führte, die sich dann in den Jahren 30, 31 und 32
fortsetzten. Dies sind die ersten uns bekannten Arbeiterstreiks der
Weltgeschichte.
Im 29. Jahr wird auch der in Theben amtierende und
von dort stammende Wesir Ta vom
König als "Wesir des Nordens und
Südens" eingesetzt. Er übernimmt also
auch die Kompetenz des für die nördliche Landeshälfte zuständigen Wesirs -
siehe Ostrakon Berlin P 10633
vom "23. Tag des II. Monats der
Axt - Jahreszeit".
Nach W. Helck wurde der
Wesir des Nordens vom König abgesetzt, weil er in die Rechte des Tempels von
Athribis eingegriffen hatte - siehe
Pap. Harris I. 59,10 bis 60,1 -
doch werden diese Vorgänge heute anders gedeutet. O
Berlin 10633; Edgeton 1950 - gegen
Ende des 2. Monats, Jahr 29
Ramses III. (Juli).
Der Schreiber Amunnacht
über Weizenlieferungen an die Arbeiterschaft von Deir el - Medina:
" Jahr 29, II. Monat der
Axt (Überschwemmung)
- Jahreszeit, Tag 21. An diesem Tag: Entgegengenommen die Klage der
Arbeiterschaft durch den Schreiber Imennacht / Amennakhte: Heute sind zwanzig Tage im laufenden Monat vergangen und unsere Zuteilungen haben wir noch immer nicht erhalten. Er (der Schreiber) begab sich zum Totentempel des Haremhab, Leben, Heil, Gesundheit, der zum Amuntempel (von Karnak) gehört. Man brachte daraufhin 46 Sack (Char) Emmer ( 1 Sack = ca. 77 Liter) und gab es ihnen im II. Monat der Axt - Jahreszeit, Tag 23." Im gleichen Ostraka
erwähnt der Schreiber Amunnacht aber auch: |
Der Schreiber Imennacht reagierte also schnell und begab sich zum Totentempel des Königs Haremhab, empfing dort den Lohn für die ihm anvertrauten Handwerker und gab zwei Tage später die Rationen an sie aus. Es war zwar nur ein Bruchteil des gesamten Lohns, doch die Arbeiter waren aufs erste zufriedengestellt.
Interessant ist dabei, dass einer der Tempel eines
verstorbenen Königs für die Zahlung aufkam, die eigentlich den staatlichen
Stellen oblag. Da der genannte Totentempel, wie alle anderen Totentempel auch, organisatorisch
zum großen Amuntempel von Karnak gehörte, belieferte also diese Anlage direkt
die Arbeiter. Das lässt erkennen, wie der Tempel des Rechtsgottes Amun seine Kompetenzen
steigerte:
Er übernahm mehr und mehr die Staatsaufgaben. Das war für den König, den der
Tempel nominell unterstand, so lange ungefährlich, wie die Priesterschaft loyal
blieb, außerdem war es eine wesentliche Vereinfachung der Verwaltung. Ein
weiteres Faktum lässt obiger Brief erkennen: Die lapidare Notiz, dass man den
Wesir Ta zum Wesir beider Landesteile ernannt hatte, lässt den Versuch des
Staates erkennen, durch Machtkonzentration den Unruhen entgegenzuwirken.
Kurz nach dem Eingreifen des Schreibers Imennacht, der den Arbeitern wenigstens
einen Teil ihres Lohnes besorgt hatte, blieben die Zahlungen endgültig aus und
es kam zu regelrechten Arbeitsverweigerungen und Demonstrationen der
Nekropolenarbeiter.
Was nun geschah, ist uns im sog. "Turiner
Streikpapyrus" - p Turin 1880 - RAD 52,14
- 53
" Jahr 29, II. Monat der prt-Jahreszeit,
Tag 10, an diesem Tag:
|
Die Vorgesetzten der Arbeiter beschworen diese also,
dass sie Nachricht vom König hätten, was wohl besagen sollte, dass die Lieferungen
bald zu den Arbeitern gelangen würden. Dennoch blieben die misstrauischen
Arbeiter den ganzen Tag am Tempelsitzen und kehrten erst nachts nach Hause in
ihr Dorf zurück. Doch nichts passierte, keine Rationen, keine Nachricht vom
König. Die Empörung der Arbeitermannschaft stieg und entlud sich am folgenden
Tag in einer erneuten Demonstration."
" Passieren der fünf Mauern der Nekropole
durch die gesamte Nekropolenmannschaft."
Diesmal zog man zum Ramesseum und belagerte regelrecht den Tempel und zwar am Tor der Südseite des Komplexes. Beobachtet wurden sie dabei vom Schreiber Patwere, zwei Torwächtern und einigen Aufsehern vom großen Platz.
|
Nun ließen sich die Arbeiter nicht mehr mit Worten
abspeisen. Sie bleiben auch in der Nacht vor dem Ramesseum und drangen am
dritten Tag inselbiges ein.
" In sein Inneres eindringen."
Die Sache nahm offenbar einen drohenden Charakter an. Diesmal war es der Oberpolizist Monthumes, der im Sinne der Handwerker handelte. Er bat beim Bürgermeister von Theben um Audienz, fuhr nach Theben-Ost und schilderte diesem höheren Beamten die Lage. Unterdessen kaufte der Schreiber Patwere 55 kleine Kuchen als Verpflegung für die wartende Arbeiterschaft.
|
Also erst nach Eingreifen des Bürgermeisters von
Theben bekamen die Arbeiter, ihren überfälligen Lohn für den 1. Monat der
Peret-Jahreszeit. Plötzlich konnte der Lohn geliefert werden, nur kurze Zeit
nach der Unterredung Monthumes mit dem Bürgermeister. Das bedeutete, dass
Getreide vorhanden war, es aber nur von den zuständigen Behörden aus uns
unbekannten Gründen zurückgehalten worden war. Trotz dieser Teillieferung
beruhigte sich die Lage im Arbeiterdorf nicht. Im Gegenteil: schon am nächsten
Tag wurde erneut gestreikt und man versammelte sich am Magazin der Nekropole,
wohl um rückständige Lieferungen in Empfang zu nehmen.
Diese waren jedoch nicht eingetroffen und der Oberpolizist Monthmose selbst
drängte die Handwerker dazu, wiederum Druck auf die zuständigen Instanzen der
Verwaltung auszuüben, als er sagte:
RAD 54,5 - 54,12
|
Doch erreichte diese Demonstration offenbar nichts, denn noch am 16. Tag
desselben Monats wurde gestreikt.
" II. Monat der prt-Jahreszeit, Tag 16 -
Fortsetzen des Streikes.
und erst danach am 17. Tag wurde endlich die
ausstehende Rationen geliefert. Sofort trat Ruhe ein und die Arbeiter gingen wie
gewohnt ihrer Tätigkeit nach.
|
Der Arbeiter Mose wurde also nicht bestraft, weil er sich geweigert hatte, den Platz zu verlassen, sondern weil er sich der Majestätsbeleidigung schuldig gemacht hatte. Die Gründe für die diesmalige Arbeitsniederlegung werden nicht genannt und auch die Vorgesetzten der Arbeiter solidarisierten sich nicht mit ihnen, sondern versuchten sie von ihrem Platz wegzuholen.
Sollten hier vielleicht erstmals politische Motive
hinter dem Streik gesteckt haben, die im offiziellen Bericht unterdruckt wurden?
Dies ist meiner Meinung nach äußerst unwahrscheinlich, da die Arbeiterschaft
keinerlei Macht in irgendeiner Weise darstellte. Es muss sich um irgend ein
Ereignis gehandelt haben, von dem wir keinerlei Kenntnis haben.
Etwas später wurde wieder aus uns unbekannten Gründen gestreikt, diesmal waren
die drei Vorgesetzten aber auf Seite der Arbeitsmannschaft: - RAD
55,5 - 55,12 -
|
Auch bei einem Verhör verharrten sie bei dieser Aussage. Dem Text zufolge wurde diesmal gestreikt, weil in der Nekropole, dem Platz Pharaos, etwas "Böses" geschehen war. Leider verschweigt der Text, was denn nun konkret geschehen war. Wie dieser Streik ausging, ist nicht bekannt.
Im IV. Monat der prt – Jahreszeit, am 28. Tag, kam der Wesir Ta nach Theben.Eigentlich hatte er vom König den Auftrag erhalten, die Götterfiguren der Südlichen Landeshälfte in die nördliche Hauptstadt zu bringen, die dort für die Feier des ersten Regierungsjubiläums des Königs benötigt wurden. ( so gemeldet im Nekropolentagebuch)
„ 28 Tag des IV. Monats der prt
- Jahreszeit, Jahr 29 “,
(eine entsprechende Mitteilung auch im Grab des Hohenpriesters Setjau
in El Kab),
"Nordwärts fahren des Wesirs Ta,
nachdem er gekommen ist, um die Götterbilder der südlichen Landesteils zum Sed
– Fest zu holen. “
Doch auf der Fahrt traf er auf eine
Abordnung der Handwerker von Theben. Er war ja ihr direkter Chef, und daher
trugen sie ihm erneut ihre Klagen über ausbleibende Lieferungen vor. Ja sie
gingen sogar so weit, den Wesir zu beschuldigen, er selbst habe ihnen ihren Lohn
gestohlen. Das war jetzt zu viel,
und voller Empörung wies Ta diese Vorwürfe weit von sich. Er schrieb einen
Brief und ließ diesen durch Oberpolizisten Monthumes den drei Vertretenen der
Arbeiter vorlesen:
- RAD
55,15 – 55,56 -
|
Jedoch erst vier Tage später am 2. Tag des I. Monats der smw-Jahreszeit erhielt jeder Arbeiter 2 Sack Emmer, also nur einen Bruchteil der fälligen Monatsration. Natürlich waren die Arbeiter mit der Halbierung ihres Lohnes unzufrieden. Das wäre sicher nicht der Fall gewesen, wenn gleichzeitig der Getreidewert erhöht worden wäre, doch trat diese Maßnahme erst Monate später in Kraft, so dass die augenblickliche Situation der Arbeiter deutlich war. - RAD 56,8 - 56, 16 -
|
Aus dem letzten Satz erfahren wird, dass der Schreiber Imennacht selbst der Verfasser dieser Zeilen und damit wohl das ganze Papyrus war.
Diesmal scheint die Situation in der Arbeitersiedlung endgültig verworren. Die Arbeiter waren mit der halben Lohnzahlung unzufrieden. Nachdem sie diese auf Veranlassung des Wesirs erhalten hatten, hetzte der Vorarbeiter sie auf. Denn erst auf dessen Rat hin marschierten sie Richtung Hafen und Verwaltungsstelle, natürlich, um dort den ausstehenden Restlohn zu fordern. Unterwegs aber wurden sie vom Nekropolenschreiber aufgehalten. Er machte ihnen die Unrechtmäßigkeit ihrer Lage klar, denn nach seinen Worten gab es keinen Grund mehr für einen Streik, nachdem er selbst ihnen gerade den halben Lohn ausbezahlt hatte.
Im Gegenteil, wenn sie den Streik fortgesetzt hätten, so wären sie im Unrecht gewesen und jedes Gericht hätte auf Antrag des Schreibers ihre Forderungen abgewiesen. Das sahen die Arbeiter ein und nahmen ihre Arbeit wieder auf.
Am gleichen Tag verzeichnet der Schreiber Imennacht auch den Tod des Schreibers Patwere, jedes Mannes der den Kuchen für die Arbeiter gekauft hatte.
Lang scheint die Argumentation des Imennacht nicht
gewirkt zu haben, denn schon 1o Tage später am
"12./ 13 (?) Tag, 1. Monat der
"smw-Jahreszeit" brach erneut ein
Streik aus. Man hungerte schon wieder in der Arbeitersiedlung. Wieder hatte die Versorgung
nicht funktionier.
" Passieren der Mauer
durch die Arbeiterschaft folgendermaßen: " Wir sind
hungrig!"" Sitzend an der Rückseite des Totentempels des
Merenptahs. Sie sprachen den Bürgermeister von Theben an, welcher gerade vorbeikam. SEr ließ Meniun-nefer, den Gärtner des Oberrindervorstehers kommen, um ihnen zu sagen: " Seht, ich werde euch diese (50 ?) Sack Emmer zu euren Lebensunterhalt geben, bis Pharao, Leben, Heil und Gesundheit, euch die Rationen geben wird." |
Der Bürgermeister von Theben gab daraufhin den
Arbeitern, die sich an der Rückseite des Totentempels König Merenptahs
niedergelassen hatten, 24 (50 ?) Sack Weizen, die, wie er betonte, die Zeit bis
zur baldigen Wiederaufnahme der regelmäßigen Lieferungen durch die königliche
Verwaltung überbrücken sollte.
- RAD 56, ? - 56,52 -
Darum beruhigten sich die Arbeiter auch nicht, nun wurde sogar der
Bürgermeister von Theben selbst
beschuldigt.
- RAD 56, ? - 56,52 -
" 1. Monat der smw -
Jahreszeit, Tag 25. Am Ramesseum. Die Arbeiterschaft fand mich (der
Schreiber) dort. Er (
der Erzähler fällt jetzt in die 3. Person!) sagte
zu ihnen: " Ich werde nach Theben gehen, um beim Hohenpriester des Amun eine Anklage gegen den Bürgermeister von Theben vorzubringen. Er gab ihnen (den Handwerkern) nicht das Brot des Gottesopfers von Ramses II. Ein großes Verbrechen ist das, was er tut." |
Da unterschlug der Bürgermeister von Theben
anscheinend Opferanteile aus einer Opferstiftung Ramses II., die eigentlich den
Arbeitern zustand und das alles nur 12 Tage, nachdem er ihnen die Lohnzahlung
hatte zukommen lassen ( also am 24. Tag (?) des I. Monats der smw-Jahreszeit)
Man sieht also ganz deutlich, mit welchen Problemen
die Menschen zu kämpfen hatten. Nicht genug, dass die Verwaltung nicht in der
Lage war, die Löhne korrekt auszubezahlen, nein, dazu unterschlagen andere
Beamte gerade die Sonderzuweisungen an die Arbeiter, die die schlimmste Not gemildert
hätten. Dass das alles nicht gerade zur Beruhigung der Lage beigetragen
haben kann, versteht sich von selbst.
In diesem Zusammenhang sei noch ein Auszug aus dem
Turiner Streikpapyrus (Papyrus Turin, 47,3) erwähnt, in dem sich ein Arbeiter
darauf beruft, dass "Pharao ihn hat "
sDf - tr " ( einen Eid)
schwören lassen, dass
ich kein Wort hören noch eine böse Tat sehen will in der Nekropole, ohne sie
zu melden."
Dies steht wahrscheinlich in
Zusammenhang mit dem "Bösen", das an dem Platz Pharaos begangen
worden sein soll.
In der folgenden Zeit erhielten die Nekropolenarbeiter weiter Nachlieferungen, besonders hohe im II. Monat der Schemu und zwar je 22 Sack Getreide für die Vorgesetzten und je 35 Sack für die Arbeiter. Durch die inneren Spannungen im Arbeiterdorf von Deir el-Medineh brachen auch alte Dorfzwistigkeiten wieder auf. Der Streikpapyrus gibt folgende Schilderung der Ereignisse: RAD 57,6 - 58 -; Edgerton 1950.
Ein gewisser Pa ´anuket (ein jüngerer Sohn des berüchtigten Panebs, aus der 19. Dynastie) denunzierte Kollegen. Er erklärte vor dem Schreiber Amunnacht und dem Vorarbeiter Chonsu, einen "Vorgesetzten", und "Grabaufseher" wie er sie nennt, zwei besonders angesehene Arbeiter - der eine ist der Sohn Amunnachts, der andere ein langjähriger Freund der Familie - hätten aus einem der Königsgräber am "Großen Platz" Steine herausgebrochen. Dies war, wie Pa`anuket hervorhebt, dasselbe Verbrechen, dessen man vor vielen Jahren seinem Vater angeklagt hatte. Sogar einen der beiden Männer, die zuvor von dem "Schlimmen" gesprochen hatten, das am "Großen Platz" geschehen war, stand nun aufgrund der Anzeige Pa´ anukets unter Anklage. Man legte ihm zur Last, nicht nur aus dem Grab Ramses II., sondern auch aus einem der Privatgräber am "Platz der Schönheit" Steine gestohlen zu haben.
Einen weiteren Arbeiter
beschuldigte er, er habe ein mit Brandzeichen versehenes Rind aus dem Tempel
Ramses II. entwendet und das Tier "steht
nun in seinem Stall".
Außerdem soll er drei
Frauen verführt haben, Frauen angesehener Dorfbewohner wie seinerzeit Panebs
angebliche "Gespielinnen".
Eine war, so hieß es, sogar die Frau eines der Söhne Amunnachts.
"Nun",
erklärte Pa`anuket, "
lass mich sehen, was du mit ihm tust, oder ich werde mich beim Pharao, meinem
Herrn, desgleichen beim Wesir beschweren."
Leider wissen wir nicht,
welche Reaktion Pa`anukets Klage über das am "Großen Platz"
begangene "Schlimme" ausgelöst hatte, doch da keinem der
Beschuldigten etwas geschah, kann nicht viel an den Anklagen gewesen sein.
Bezeichnend ist jedoch, dass der Name Pa`anuket nicht mehr in den
Schriftstücken des Dorfes auftaucht.
Um so mehr gibt eine Inschrift zu denken, die man im Wadi Hammamat fand und die von einem Träger des Namens Pa`anuket berichtet. (?)
Wahrscheinlich als Folge dieser Arbeiterunruhen und der Tatsache, dass der König in seinem 30. Jahr sein erstes Jubiläumsfest (Heb-Sed-Fest) feierte, trafen dann die Getreiderationen der Arbeitsmannschaft nun wieder pünktlich ein und auch die Rückstände der letzten Monate wurden korrekt abgerechnet und ausbezahlt. Die Gemüter beruhigten sich und alles ging wieder seinen gewohnten Gang.
Zu Beginn des Streikpapyrus -
p Turin 1880 - noch bevor die Unruhen ausbrachen, verzeichnet der Papyrus im 3.
Monat der Achet-Jahreszeit eine Musterung der Personen, die zur Versorgung der
Arbeiterschaft von Deir el-Medineh dienten
Insgesamt waren es dreiundzwanzig Bediente:
vso 3,2:
vso 3,2 " Jahr
29,3. Axt, Tag
2: Aushebung der Hilfsarbeiter des pr-hr.
3,3:
" durch den
Schreiber Hrj, den Schreiber Jmn-nxt,
die beiden Vorarbeiter
(und)
3,4:
"die gesamte Truppe:
3,5:
" Die die Wasser
tragen......"
darauf folgt eine Aufstellung von sechs Einzelpersonen, von denen
der erste mit ......hry
jnj.w - mw (Oberster der Wasserträger)....alle
weiteren mit dem Titel
jnj - mw (Wasserträger)
bezeichnet werden.
3,12 -
3,18 - drei Gärtner mit ihren Gehilfen
3,19 - 3,23 - vier Fischer
4,2 - 4,5
- vier Holzfäller
4,6 - 4,8
- Gipsarbeitern
4,9 - 4,10 -
Wäscher
4,11
-
- ein Maurer
sowie ein Töpfer, ein
Magazinverwalter und dessen Sohn, der den Mörtel rührte. Insgesamt 23
Personen.
Für die Berufung dieser Leute sowie eventuelle Neueinstellungen war der
Torwächter Chaemwese
als Assistent der Schreiber zuständig.
|
Im 31. Jahr Ramses III.
treten erneut Zahlungsverzögerungen auf, die wiederum zu Streiks führten
( "II. Monat der
Peret, Tag 15), die sich
über Monate hinzogen. Dann wieder im "II.
Monat der Schemu, Tag 29". Auch
nach dem Tod Ramses III. bis in einem 32. Jahr gingen die Arbeiterunruhen unter
seinem Nachfolger weiter.
Das die Arbeiterunruhen, die
mit Jahr 29 Ramses III. begannen, nicht die ersten Schwierigkeiten dieser Art in
Deir el Medineh waren, beweist ein weiteres Dokument schon aus dem 17. Jahr
Ramses III.
Der Text sagt ganz deutlich:
|
Ein weiterer Papyri aus
englischen Privatbesitz, dann in Berlin Nr. 10494 (sein Verbleib nach 1945 ist
leider unbekannt) wirft ebenfalls ein helles Licht auf die Inneren Zustände der
thebanischen Nekropole mit ihren Arbeitern. Es ist ein Brief des Beamten Hori
an zwei seiner Kollegen.
Hori hatte seinen Amtssitz im Tempelbezirk Ramses III. in Medinet Habu, wo ihn
Arbeiter der Totenstadt unterstellt waren. Er übte seinen Dienst zusammen mit
den Schreibern Zaroj
und Pen-ta-hot-nacht aus,
die während der Niederschrift des Briefes für irgendeine Aufgabe auf das Ostufer
tätig waren. Hori benützte diese Gelegenheit, um seine beiden Kollegen zu
bitten, sie mögen sieben weggelaufene Arbeiter und noch zwei weitere auf das
Westufer zurückbringen zu lassen, da ihm Arbeitskräfte fehlten.
Immer wieder wird uns von diesem Weglaufen der Arbeiter berichtet, oft veranlasst durch eigenmächtige Beamte, die die Arbeiter für ihre eigenen Dienstbereiche ausnützen wollten. Hori empfiehlt, sich den Auftrag schriftlich bestätigen zu lassen und er warnt sie, sich nicht durch Aufsässigkeit ungehorsamer Arbeiter beirren zu lassen; die Polizei würde dann schon Ruhe schaffen.
|
Aus der Regierungszeit Ramses III. sind uns etliche Höhere und Niedere Beamte namentlich bekannt. Dazu zählten 11 Truchsesse zum Teil fremdländischer Herkunft. Von den 11 tragen fünf unägyptische Namen, einer heißt z. B. " der Libyer Jenene", ein anderer führt den phönizischen Namen "Ba 'almahar".
Das Amt des Hohenpriesters des Amun zu Karnak war in Händen eines gewissen Bekenchons (III.), dann Usermaatre-nacht und Ramses-nacht. Der Bürgermeister von Theben ist ein Mann namens Paser.
Zu Anfang der Regierung Ramses III. bekleidete das Amt des Wesirs ein "Hori " (Hrj), der dieses Amt schon unter Sethos II. innehatte, dann ab dem Jahr 16 des Königs taucht der allgegenwärtige Wesir Ta (To) auf.
siehe Zur Person des Wesirs Ta (To)
Auch der Königssohn von
Kusch, ebenfalls ein Mann mit Namen Hori,
bekleidete dieses Amt auch bereits unter König
Siptah. Vorarbeiter der
Nekropolenarbeiter ist seit dem 3. Jahr König Merenptahs
ein gewisser
" HAj" Er
hatte diese Stellung bis in das 19. Jahr Ramses III. inne. Der
Nekropolenschreiber Nhw -
m - mut (I.) ist schon
unter Sethos II. belegt und im 11. Jahr Ramses III. dann als Vorarbeiter
genannt. Der im Streikpapyrus genannte Polizeibeamte Mntw
- msj aus Theben ist ab
Jahr 6 von Sethos II. bekannt und übte sein Amt noch im 4. Jahr Ramses IV. aus.
Schriftliche Dokumente zu der Arbeiterschaft von Deir el Medineh. | ||||||||||||||||
Schreiber am "Großen Platz
(Königsgrab) war Amunnacht. Ein Vorarbeiter namens Chonsu Ein Vorarbeiter namens Nechenmut Ein Vorarbeiter Iniherichau Ein Vorarbeiter Kasa |
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O Kairo Kat. 302 (Ostrakon): Dieser Ostrakon geht auf den Schreiber Amunnacht zurück: Er vermerkt, dass er als er eines Tages mit einer Schar von 32 Arbeitern am großen Platz eingetroffen war, habe er zu seinem Erstaunen "einen Esel, der eingedrungen war, sowie einen alten Mann" vorgefunden. Offenbar hatten die Wachen geschlafen! |
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O Deir el Medina aus dem Jahr
16 Ramses III.
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Ostrakon aus dem Jahr 22 Ramses
III. - Vorderseite -
Rückseite:
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O Turin 5660: Ein Ostraka, das sich mit einem Grab im Tal der Königinnen befasst " Das Grab des Königssohnes................................................................ Arbeit in ihm (wurde) im Jahr vierundzwanzig beendet.". |
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O Turin 5654: Ein Ostraka, das sich mit einem Grab im Tal der Königinnen befasst: " Arbeiten im Grab des Wagenlenkers Ramses III." Vielleicht handelt es sich hier um das Grab des Prinzen "erster Königssohn seiner Majestät, Petahirwenemef", dem die königlichen Marställe unterstanden. |
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( ? ) (
Gutgesell ) " Jahr 25 (Ramses III.), 3. Monat der smw - Sommerjahreszeit, Tag 16. Heute Übergabe seiner Werkzeuge, die der Arbeiter Immenemipet gemacht hat, an den Vorargeiter Chons. Dieser sprach: Es ist zu wenig! Im Gegenwart (als Zeuge ?) des Vorarbeiters Iniherichau und des Schreibers Imennacht. Ich habe 10 Tage zugebracht, indem ich täglich sagte: Gib es her! Doch er hat es bis heute noch nicht getan." Hier versucht anscheinend ein Arbeiter, einige Geräte aus Metall, die ja einen erheblichen Wert darstellten, auf die Seite zu bringen. |
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O De M 427 = KRI IV. 521: Jahr 28 Ramses III. "Frei unter anderen Tagen." |
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Ostrakon aus dem "2. Monat
der Sommerzeit" Notiz über gezahlte Löhne in Deir el Medina. Er bezieht sich auf die Mitglieder der rechten Seite der Arbeiterschaft:
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Jahr 31 Ramses III. Liste der Wachhabenden von Deir el Medineh: " 3. Monat der Peret-Jahreszeit, Tag
1;
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( Co - Autor: J. H. Pirzer )
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