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Bauten Sesostris I.

Pyramide Sesostris

weiße Kapelle

(Quellenangaben am Ende der Seite - nummerierte Verweise im Text)

Unter König Sesostris I. genoss die alte Hauptstadt der 11. Dynastie Theben ein großes Ansehen. Auch das Talfest, wohl gegründet durch Mentuhotep II., wurde weiterhin gefeiert - wie Graffiti in Deir el–Bahari belegen. Wie Anderorts ließ der König auch in Karnak die Vorgängerbauten aus der 11. Dynastie, die vermutlich zum größten Teil noch aus Ziegeln erbaut waren, abreißen und baute auf dem Areal nun einen bedeutend größeren Tempel in Stein. Das Bauprogramm Sesostris I. für Theben / Karnak stellt damit eine Weiterentwicklung des Bauprogramms Mentuhotep II. dar (siehe dazu Eileen Hirsch a.a.O. S. 42-50

Die sicher für Sesostris I. zuzuweisenden Tempelbauten in Theben dürften wohl ausschließlich in Karnak errichtet worden zu sein und gehörten zum Amun-Kult. Dabei handelt es sich um den Neubau eines Amun-Tempels im Hofe des "Mittleren Reiches" - nach Luc Gabolde die "Grand Château d'Amon",  zumindest eine Stationskapelle (evt. auch eine zweite) und die Chapelle Blanche. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass das Schatzhaus Thutmosis I. einen Vorgängerbau in der Zeit Sesostris I. hatte (Quelle: S. H. Jacquet-Gordon Le Tresor de Thoutmosis 1, Kairo 1988, S. 214-217 in R. Gundlach/8. Ägyptologische Tempeltagung, S. 93, Anm. 45). 

Der Fund von drei Sandsteinelementen durch R. Le Bohec im November 2005 im Fundament der westlichen Seite des nördlichen Turms des 5. Pylons weisen auf das Vorhandensein einer Kolonnade Sesostris I. aus Sandstein hin, die vor der Fassade des 5. Pylons errichtet wurde. Der Sandstein auf den Elementen war mit einer Putzschicht bedeckt und das im versenkten Stil ausgeführte Reliefdekor war gelb bemalt. Es ist aber heute nicht möglich, den genaueren Standort dieses Bauwerkes zu lokalisieren (
5 )

Tempel auf dem Hof des Mittleren Reiches:

Der oben erwähnte Neubau des Amun-Tempels unter Sesostris I. wurde zuletzt von dem französischen Ägyptologen Luc Gabolde rekonstruiert und veröffentlicht. Der Hof des Mittleren Reiches war zur Zeit Sesostris I. wahrscheinlich der heiligste Teil des Amun-Tempels - leider ist heute all seine frühere Pracht verloren und vom Tempelbau aus der Zeit Sesostris I. ist so gut wie nichts mehr vorhanden. 

Der dem Gott Amun-Re (Kamutef) geweihte Tempel wurde aus Kalkstein errichtet und stand an der Stelle des heutigen Hofes des Mittleren Reiches - er ersetzte hier einen kleinen Vorgängerbau aus Sandstein, der aus der 11. Dynastie stammte und an gleicher Stelle stand. Mehrere Ebenen von Bodenbeläge, die unterhalb der vorhandenen Gehwege im "Mittleren Reich-Hof" gefunden wurden, weisen daraufhin, dass dort mehr als nur ein Tempel gestanden haben muss. Es existieren aber keine Belege dafür, welcher König diesen früheren Tempel errichten ließ. Zwar wurden an verschiedenen Orten in Karnak einige nicht zuzuordnende Blöcke und andere Fragmente aus der Zeit Nebchepetre Mentuhoteps gefunden, aber ob diese wirklich in die 11. Dynastie datiert werden können oder ob es sich hier um Elemente handelt, die nur für den Dynastiegründer Mentuhotep II. von späteren Königen gewidmet wurden, ist ungewiss. 

Der "Mittlere Reich Hof", der sich hinter dem Sanktuar des Philip Arrhidaeus befindet, wurde auf eine "Plattform" mit einem Durchmesser von ca. 40 m gesetzt, die aus mehreren Ebenen aus einer Mischung von Kalkstein und Sandstein-Blöcken bestand, welche aus den Materialien eines Gebäudes aus einer früheren Periode (evtl. aus der 11. Dynastie) wiederverwendet wurden. Diese Plattform selbst wurde auf einem älteren Untergrund errichtet, der aus Lehmziegeln bestand, möglicherweise die Überreste eines noch älteren Schreins oder Tempels.

Umschlossen wurde der Tempelbau von einer Ziegelumwallung mit zwei kleinen steinernen Eingangsportalen an der Nord– und Südseiten, in diesen Bereichen wurden jedenfalls Türstürze und Türpfosten geborgen. Die Fundamente der Lehmziegelmauer fand man exakt an der Umfassung des heutigen Hofes – so der französische Ägyptologe Luc Gabolde 1998.

Das Hauptportal des Tempels an dessen Westseite gelegen, bestand sicher aus Stein, und wurde eventuell von zwei Lehmziegel-Pylontürmen flankiert. Ein in diesem Gebiet gefundener Türsturz mit dem Namen Sesostris I., der zu einem monumentalen Portal gehört haben muss, kann aber nicht mit Sicherheit einer bestimmten Toranlage zugeordnet werden.

Der Vorgänger von Sesostris I. - Amenemhet I. - wird in den Inschriften von Pfeilerfragmenten aus diesem Areal genannt, ebenso wie auf Reliefs am Westrand des Hofes - den einzigen Überresten der ursprünglichen Dekoration des ältesten Amun-Tempels. Der gesamte Bau aus Kalkstein maß 37,40 x 39,60m bei einer Höhe von 6 m - davor lag wohl ein mit Kalksteinplatten belegter Hof. Die Wände des Tempelbaus waren reich dekoriert.

Rekonstruktion des Amun-Tempels Sesostris I. von Karnak
- nach: Gabolde, Grand Chateau Pl. 38)

Aus den verbauten Resten konnte Luc Gabolde eine Fassade in Form eines Portikus von über drei Meter Tiefe mit zwölf monumentalen Osirisstatuen des Königs rekonstruieren. Eine dieser Statuen fand sich 1910 vollständig erhalten verbaut im Fundament des 6. Pylons; sie befindet sich heute im Museum zu Kairo. Weitere Fragmente des Tempelbaus fanden sich verstreut über das ganze Tempelareal. 

Osiris-Statue aus dem Portikus

Fundort:  Karnak - aus dem Fundament des 6. Pylons, 1910
Heute in: Museum Kairo, JdE 48851, Gabolde Nr. 11
Material: Kalkstein - bemalt
Maße: Höhe 4,70 m, Länge 1,05 m, Breite1,60 m

Beschreibung:
Eine fast vollständige Statue des osirisgestaltigen Königs, der mumienförmigen mit gekreuzten Armen und anx–Zeichen in beiden Händen dargestellt ist. Er trägt die weiße Krone und einen Götterbart. In dem Loch über der Stirn befand sich einst ein Uräus aus Metall.

Die Füße der Statue und die Rückenseite des Pfeilers sind beschädigt. Rechts und links des Kopfes befinden sich Beischriften, in denen Amun–Re, Herr des Himmels, Amun-Re, Oberster der beiden Länder und Atum–Amun genannt, also Amun als Herr über Himmel und Erde und als Schöpfergott in einer synkretistischen Verbindung mit Atum. Je ein Bildfeld befindet sich auf den Seitenflächen des breiten Rückenpfeilers. Auf der rechten Seite ist nur der König zu sehen. ( 4 )

  (Bild: Mit frdl. Dank saamunra)

Unmittelbar hinter dem Eingangs-Portikus führte eine zentrale Tür in den 1. Hof, dessen vier Seiten von einem Peristyl mit quadratischen Säulen umgeben war. Schon seit Jahrzehnten ist die Existenz eines solchen Hofes bei den Ägyptologen bekannt, dank der Entdeckung einiger Überreste von Säulen, die sich weitestgehend in der Umgebung des sog. "Cachette-Hofes" (auch Hof des VII. Pylons genannt) fanden. Man nahm daher an, dass Sesostris I. diesen Peristylhof südlich vor den Toren des Haupttempels für Amun errichten ließ.  Doch nach der erneuten Ausgrabung des sog. Cachettehofes wurden trotz intensiver Forschungen keinerlei Fundamente oder ein altes Bodenniveau  gefunden und es ist daher wahrscheinlich, dass der Peristylhof wohl  innerhalb des Tempels selbst gelegen haben musste. Rund um den Perimeter dieses Hofes standen einst die Kalksteinpfeiler - jede Seite mit feinen Reliefs des Königs dekoriert, die ihn bei der Anbetung von Amun, Atum, Horus und Ptah zeigen (Gabolde 1998, 89-03) und beschriftet mit seiner vollen Titulatur. '

Der Mittlere-Reich Tempel, den König Sesostris I. dem Reichsgott Amun geweiht hatte, bleib mit ziemlicher Sicherheit - zumindest teilweise - bis zum Anfang des Neuen Reiches in Betrieb. Amenophis I. war der erste König, der diesen Tempel abreißen ließ und Teile davon evtl. für seine Bauten im sog. Mittleren-Reich-Hofes wiederverwendete ( 3 ). Er lässt alle restlichen Strukturen von Ziegelmauern aus dem Mittleren Reich abtragen, die sich noch westlich seines neu errichteten Komplexes befanden und setzt mit einem großen Tor in der Höhe des heutigen 4. Pylons den westlichen Abschluss des Tempelbezirkes. Das Tor Amenophis I. war über 10 Meter hoch und wurde seitlich von zwei starken Mauerblöcken aus Ziegeln eingefasst, dessen Dekorierung in einem Doppelbildfeld Szenen des Sed-Festes zeigen.

Mit diesem Tor wurden alle Elemente aus dem Mittleren Reich, welche sich in diesem Bereich befunden haben, in die Bauten von Amenophis I. integriert. Eines dieser Bauteile war ein gewaltiger Türsturz von Sesostris I. (siehe Cahiers de Karnak VIII. 1987, S. 302-305, 319, Tf. VI). Einen weiteren Türsturz von Sesostris I. verwendete Amenophis I. für die Errichtung eines weiteren Torbaues in Höhe des heutigen 5. Pylons und lässt eine Inschrift darauf gravieren, die besagt, Amenophis I. habe dieses Tor für Ipet-Sut wieder hergestellt ( 6 ). 

Im Karnak wurden noch mehrere weitere Fragmente von Osirispfeilern aufgefunden - wie das Fragment einer Osiris-Statue, die erst 1980 auf der erhöhten Terrasse westlich des 1. Pylons gefunden wurde und sich heute im Museum in Luxor befindet.

Fragmente einer Osiris-Statue aus dem Portikus

Fundort:  Karnak, gefunden 1980 - auf der erhöhten Terrasse
                 westlich des 1. Pylons.
Heutiger Standort: Museum von Luxor Nr.: J 174,
Material: Kalkstein - bemalt
Maße:      Höhe 1,58 m, Länge 1,06 m, Breite 0,385 m

Beschreibung:
Die Vorderseite der Osirisstatue ist bis zur Hüfte erhalten. Beide Arme sind über der Brust gekreuzt und halten anx Zeichen in den Händen. Der König trägt einen Götterbart.

Das Kopfschmuck und der Rückenpfeiler sind zerstört. Das Gesicht ist nur leicht  beschädigt.
Inschrift: - nicht erhalten

 - Bild: Jon Bodsworth
Der Urheberrechtsinhaber erlaubt es jedem, dieses Werk für jeglichen Zweck, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen

Einige weitere Fragmente von Osiris-Pfeilern und Statuen aus dem Tempelbau
im Mittleren Reich Hof (Quelle:
4 )

Reste eines weiteren Osirispfeilers aus Kalkstein - genaue Lage unbekannt - befinden sich heute im Open Air Museum in Karnak. Erhalten sind Fragmente des Gesichtes, der linken Schulter, des angeschlossenen Pfeilers mit Inschriftenresten sowie vom unteren Bereich des Pfeilers mit einer fragmentarischen Inschrift: 

„[Beschenkt] mit Leben, [Dauer] und Herrschaft wie [Re] ewig “ … Gesundheit, indem sein Herz weit ist Re. …. Und alle …… zu Füßen dieses vollkommenen Gottes “

Fragmente eines Osirispfeilers aus Kalkstein 
- ebenfalls Fundlage unbekannt - 
heute in Karnak Open Air Museum. 
Beschreibung:
Kleines Bruchstück von der rechten, oberen Seite eines Osiris-Pfeilers mit einem Inschriftenrest, die evtl. zu einer Weiheformel ergänzt werden können und der Darstellung des Geiers auf einem Korb.
Fragment eines Osiris-Pfeilers
Fundort: Karnak - genaue Lage unbekannt
Aufbewahrungsort: Karnak - Magazin Sheik Labib
Material: Kalkstein

Beschreibung:
Kleines Stück eines Osirispfeilers: Eckstücke der unteren Szenenbegrenzung der rechten Pfeilers  sowie der Rückseite. Auf der rechten Seite ist noch der Stab des schreitenden Königs mit einem Inschriftenrest erhalten. Die Rückseite weist lediglich das Ende des Tierschwanzes und einen Hieroglyphenrest auf.
Inschrift:
" … er machte (es), damit er Leben erhält“
„Leben, Dauer, Herrschaft, Gesund[heit, …]“

Heute ist im "Mittleren Reich Hof" nur noch sehr wenig von dem früheren Bau aus der Zeit Sesostris zu sehen - Drei Schwellen aus rotem Granit (eigentlich waren es vier Schwellen – die vierte vorderste Schwelle scheint heute nicht mehr sichtbar zu sein) - die von Toranlagen stammen, befinden sich noch in situ. Sie zeigen die einstige Mittelachse des Tempelbaus Sesostris I. Diese drei Granitür-Schwellen sind heute immer noch in einer Linie entlang der Tempelachse sichtbar - die höchstwahrscheinlich  jeweils als Zugang zum Heiligtum dienten (Gabolde 1998, 114 und 118). 

Plan des Tempelhauses 
aus dem Mittleren -Tempel
Die schwarzen Blöcke kennzeichnen
 die Überreste der Granitschwellen.

(nach Gabolde Le Grand Chateau d'Amon
  'de Sesostris ler à Karnak pl.7)

 

                      Der Hof des Mittleren Reiches 
mit den granitenen Türschwellen der Struktur Sesostris I.


                 (Bild mit frdl. Dank: saamunra)

Auf diesem Bild sind die heute noch in situ befindlichen drei Schwellen aus rotem Granit zu sehen, die einst von Toranlagen stammten. Dahinter ist das Ach-Menu Thutmosis III. zu sehen.
(
Bild mit frdl. Dank: Gitta Warnemünde)

Es wird davon ausgegangen, dass sich in der letzten der drei Kammern der monolithe Kalzitblock, welcher einst einen heiligen Schrein trug, befunden haben musste. Rillen auf der Oberseite des Kalzitblockes beweisen, dass dort einst eine Struktur - vielleicht ein Naos - gestanden hatte. Inschriftenreste enthalten eine Stiftungsformel König Sesostris I. für seinen "Vater Amun". 

Naos-Podest aus Kalzit-Alabaster
- Rück-Ansicht mit Blick nach Westen auf den Tempelbau der 18. Dynastie mit Obelisk der Hatschepsut -

(Foto: Mutnedjmet)

 Naos-Podest mit Stufen an der Vorderseite
- mit Blick nach Osten auf das Achmenu -

(Bild: saamunra)

 

Naos-Podest aus Kalzit-Alabaster - mit Weiheinschriften auf dem rechten Bild
Bilder: Gitta Warnemünde, Berlin

 

                                Podest eines Naos - die Weiheinschriften enthalten den Namen Sesostris I.
                                                 - Maße: Höhe 1,03 m - Länge 2,27 m - Breite 1,07 m -
Beschreibung:
Die Bruchstücke eines Naos-Untersatzes mit Stufen an der Vorderseite, Rillen für den Einsatz des Naos, sowie Inschriftenreste auf den Seiten. Stark Zerstörungen besonders an der Vorderseite.
Inschrift: rechts:
1 .[!r anx -]msw.t Nb.t j anxmsw.t
2. (!prkARa)| irj.n=f m mnw [=f]

1
[Horus Anch]mesut, Herrinnen Anchmesut … 2. Cheperkare, er machte als [sein] Denkmal …

Links:
(Zjn[Wsr.t)| ]mry Imn nb ns.wt tA.wi

"Sesos[tis], erwählt von Amun, dem Herrn der Throne der beiden Länder “


(Bilder: mit freundl. Dank: Mutnedjmet)

 

Auf der Oberseite des Sockels ist die Aussparung zu erkennen, in welcher der Götterschrein stand.
(Bild: saamunra)

Die Reste der Stufen des Podestes 
sind noch zu erkennen.
(Bild: saamunra)

Die zerbrochenen Überreste der Alabasterbasis wurden gefunden und 1948 von Chevrier wieder zusammengesetzt, um sie dann an ihre originale Position aufzustellen  Im gleichen Gebiet, wo diese "Granitbänke" gefunden wurden, entdeckte man die Fragmente von 16 kanellierten Säulen aus Sandstein ebenso wie Fragmente eines Tordurchganges, dessen Inschriften das Jahr 20 Sesostris I. nennen. 

Chevrier fand die Bruchstücke des Naosuntersatzes ein wenig südlich des heutigen Standortes und setzte sie wieder zusammen. 1948 wurden diese dann in der Achse hinter den Granitschwellen wieder aufgestellt (Clevrier 1949, 12-13).

In der neueren Zeit wurden die Überreste des Naos-Untersatzes von Luc Gabolde neu platziert und zwar in nord-östlicher Richtung, in einem heute nicht mehr vorhandenen Raum nördlich der Zentralachse. Einer der Gründe für die Umorientierung des Naos-Sockels dürfte dessen Länge von über 3 m gewesen sein, denn damit kann er eigentlich nicht in das bisher angenommene Sanktuar in der Tempelachse gepasst haben.                

Naos aus schwarzem Granit:

Fundort:
heute Standort:
Maße von Außen:
Maße Innenraum:
Vorhof hinter dem Südpylon des 7. Pylon
Kairo: - Inv. Nr.: JdE 47276
H: 1,75m; L: 0,934m; B: 0,77,
H: 1,28m; B: 0,53m; T: 0,59m

Der französische Ägyptologe Maurice Pillet (ASAE 1923 - 1881-1964) entdeckte 1922 im Untergrund des später aufgefüllten Vorhofes, der sich hinter dem südlichen Turm des 7. Pylons befindet (es handelt sich um den Hof zwischen 7. und 8. Pylon) einen rechteckigen monolithischen Schrein mit einem gewölbten Dach, der von König Sesostris I. gestiftet wurde. Die Türangeln an beiden Seiten der Tür zeigen, dass diese zweiflügelig war. Über der Tür befindet sich eine geflügelte Sonnenscheibe mit zwei Uräen. Die Rückseite des Naos ist weder verziert noch poliert, also muss er gegen eine Wand gestanden haben. Beide Seitenflächen sind mit je vier Szenen dekoriert in denen der König vor einem Gott (wahrscheinlich Amun) ( 5 ) steht und ihm Opfer bringt und dafür "mit Leben beschenkt wird". Der König trägt auf den Szenen der linken Seite immer die Rote Krone und auf der rechten Seite die Weiße Krone Oberägyptens. Es ist nicht bekannt, ob sich im Inneren des Naos eine Statue des Königs oder des Gottes Amun befand. 

Frühere Fotos zeigen, dass Fragmente eines Kalzit-Sockels gefunden wurden - sehr tief im Boden der östlichen Granit-Schwelle Nr. 4 (heute nicht mehr erkennbar)  in dem sogenannten "Mittleren Reich Innenhofes" vergraben. Dieser Sockel wurde früher als die Basis für einen Naos aus Holz identifiziert ( 5 ).

Alle Götterfiguren wurden in der Amarnazeit ausgemeißelt und später sorgfältig wieder restauriert, wobei es sich bis auf eine Szene immer um Amun-Re handelt. Er ist immer stehend dargestellt, die linke Hand vorgestreckt und die rechte hält das Anch-Zeichen - dazu trägt er den Götterschurz mit Tierschwanz, die Doppelfederkrone und den Götterbart. Er hält das wAs-Zepter mit dem anx, Sn oder Dd in die Richtung des Königs.

Der Gott Onuris ist mit Löckchenperücke und vierfachen Federkrone dargestellt. Auch er hält wAs-Zepter mit anx und Dd in der einen und anx in der anderen Hand. Er trägt einen Götterschurz und ein Hemd.

Die Architekten von Karnak (so Hermann Kees in MDAIK 16 / II. – Seite 211) versichern, dass der Granitschrein auf die Standspuren passt, die auf der Oberseite des Alabasterpodestes im Osttempel Sesostris I. eingetieft sind. Der Naos blickte also nach Westen und die drei Türschwellen im Hof führen auf ihn zu. 

                      Nördliche Seite des Naos                     Südliche Seite des Naos

Karnak: 1922 im Hof zwischen 7 und 8. Pylon nahe des Standorts von Obelisk
Zeichnung: nach Pillet, M. in ASAE 23, 149

 

Linke Seite: 
1.
Der König ist versehen mit Stab, Keule und Vorbauschurz,
    er opfert ein anx.
2. Er ist bekleidet mit Vorbauschurz und Uräengehänge
     und hält Spitzbrot.
3. Er macht dwA und trägt Vorbauschurz.
4. Er trägt mehrere anx–Zeichen und den Königsschurz.

Rechte Seite: 
1. Der König opfert ein Milchgefäß und trägt Vorbauschurz 
    mit Uräusgehänge.
2. Er macht dwA und trägt Vorbauschurz mit Uräengehänge.
3. Er ist versehen mit Keule, Stab und Vorbauschurz.
4. Er hält Keule und Stab und trägt glatten Schurz mit Perlgehänge
    und Dolch und ein Hemd.
Alle Götterfiguren wurden ausgemeißelt
    und später sorgfältig wieder restauriert. Dabei handelt es sich bis
    auf eine Szene immer um Amun–Re:  Er ist immer stehend
    dargestellt, die linke Hand vorgestreckt, die rechte hält das anx, dazu
    trägt er den Götterschurz mit Tierschwanz, die Doppelfederkrone
    und den Götterbart. Er hält wAs–Zepter mit anx, Sn oder Dd
  
in die Richtung des Königs.
Onuris ist mit Löckchenperücke und
    seiner vierfachen Federkrone dargestellt. Er hält das wAs–Zepter mit
    anx und Dd in der einen und anx in der anderen Hand. Er trägt
    einen Götterschurz und ein Hemd.
Inschrift:  Rechter Türrahmen:
„Horus Anchmesut, Herrinnen Anchmesut, Goldhorus Anchmesut, König von Ober– und Unterägypten, (Cheperkare)|, beschenkt mit Leben, vollkommener Gott, Herr der beiden Länder, Horus mit kräftigen Arm, Sohn des Re (Sesostris)|, beschenkt mit Leben wie Re ewig “

Inschrift:  Linker Türrahmen
„Horus Anchmesut, Herrinnen Anchmesut, Goldhorus Anchmesut,Sohn des Re (Sesotris)|, beschenkt mit Leben, vollkommener Gott, Herr der beiden Länder, Herr des Kultes, erwählt von Amun–Re, dem Herrn der Throne der beiden Länder, vollkommener Horus, an der Spitze des großen Hauses, Sohn des Re (Sesostris)|, beschenkt mit Leben wie Re ewig."

 


                Kultschrein Sesostris I.
  - aus dem Tempelbezirk des Amun in Karnak -
            heute in: Museum Kairo
JdE 47276

Die Gestalt König Sesostris I.  blieb bei den Zerstörungen in der Amarnazeit jedoch unangetastet. Unter den Ramessiden wurden die Darstellungen wieder flüchtig eingeritzt, somit war der Naos zumindest bis in die 19. Dynastie in Funktion.

Als altehrwürdiges Tempelinventar blieb dieser Kultschrein ein volles Jahrtausend in Gebrauch. Inwieweit diese Restauration dem Originalzustand entspricht, ist leider nicht zu entscheiden. 

Auffällig ist jedenfalls, dass der Name des Amun auf den Inschriften der Rahmen nicht zerstört wurde. Auf den Seitenwänden ist bis auf eine Szene immer  Amun–Re dargestellt, der vom König Opfer empfängt. Nur in der vorderen unteren Szene auf der rechten Seite ist es der mit vier Federn geschmückte Onuris. Dieser ist synkretistisch "Schu", dem Luftgott und Mitglied der heliopolitanischen Neunheit, verbunden und damit mit einem der Aspekte des Amun–Re zu vergleichen. 

         – Bild mit freundl. Dank an saamunra -

*

                              Fussplatte einer Doppelgruppe Sesostris I. mit Amun-Re-Kamutef
heutiger Standort: unbekannt
Material:               Granitdiorit
Herkunft:               Karnak, Kamutef-Heiligtum der Hatschepsut
Maße:                    Breite 115 cm, Tiefe 90 cm
- PM II², 1972, 276 -
Ricke, Kamutef-Heiligtum, Plan 3

Zeichnerische Darstellung der Fußplatte einer Doppelstatue Sesostris I. mit Amun-Re-Kamutef 
- Herkunft: Kamutef-Heiligum Hatschepsut -

  1. Fußpaar des Königs

  2. Fußpaar des Amun-Re-Kamutef

nach Ricke, Kamutef-Heiligtum - Abbildung 2

Von einer ehemaligen Doppelstatuen-Gruppe eines Königs der 12. Dynastie (evl. Sesostris I.) ist nur der größte Teil einer stark beschädigten Basisplatte erhalten geblieben, die im Kamutef-Heiligteum der Hatschepsut gefunden wurde. Der heutige Aufbewahrungsort ist unbekannt. 

Auf jeder Seite einer in der Mitte des Denkmals verlaufenden Rückenplatte sind in symmetrischer Anordnung vier Fußpaare zu sehen. Durch die "Neun Bögen" unter einem der Fußpaare ist das Vorhandensein zumindest einer königlichen Statue als gesichert anzunehmen. Dazwischen befindet sich ein massiver Pfeiler, aus dem die Figuren herausgearbeitet waren. Inschriften waren neben den Fußpaaren auf der rechten Seite und zwischen den Beinen der Figuren angebracht. Eine Statue stellte den König dar, die anderen drei wahrscheinlich Gottheiten. Unter dem Fußpaar des Königs sind neun Bogen eingeritzt.

Die Wiederverwendung der Statuengruppe im Kamutef–Heiligtum Königin Hatschepsut weist auf die Bedeutung und Wichtigkeit dieses Denkmals aus dunkelgrauem Granit hin. Die Maße waren: Länge ursprünglich 1,15 m, Breite ursprünglich 0,90 cm - in der Mitte eine 40 cm dicke Rückenplatte.

Es ist wegen der geringen Breite der Rückenplatte wahrscheinlich, dass die vier Statuen vor ihr gestanden haben. Die Neun Bogen belegen, dass es sich hier um eine Königsstatue gehandelt haben muss. Der originale Aufstellungsort und damit eine Rekonstruktion der Doppelstatue, kann durch mehrere Argumente nachgewiesen werden (siehe dazu Quelle7 ). 

Die Wiederverwendung der Statuengruppe im Kamutef–Heiligtum Königin Hatschepsut weist auf die Bedeutung und Wichtigkeit dieses Denkmals hin und lässt vermuten, dass auch der ursprüngliche Standort dieses Denkmals dem Gott Amun-Re in seinem Aspekt als Fruchtbarkeitsgott geweiht war. Als Aufstellungsort eines Rundbildes kann daher nur der einzige Bau Sesostris I. in Karnak gelten, der vollständig erhalten ist, die "Chapelle Blanche", welche der König zu den Feierlichkeiten seines 1. Heb-sed-Festes errichten ließ. ( 7 ) Den Inschriften und Darstellungen zufolge war dieses Heiligtum der ithyphallischen Fruchtbarkeitsform des Amun-Re geweiht. Der Bau dieser Kapelle stellt einen Kiosk dar, dessen Dach von 16 monolithischen Pfeilern getragen wird und zu dessen Zentrum mit einem mächtigen Sockel zwei Rampen hinaufführen. 

Die Breite dieses rechteckigen Granitsockels (90,7 cm) stimmt bis auf 3 mm mit der Basis der Doppelgruppe überein (90 cm) - so dass eine Zusammengehörigkeit der beiden Denkmäler naheliegt (siehe Matthias Seidel, S. 95). Nach M. Pillet (in ASAE 24, 1924, 65) ist die Beschriftung des Sockels durch Amenemhet III./IV. mit Sicherheit als Usurpation zu werten.

Matthias Seidel ( 7 ) fasst die Ergebnisse der Untersuchung damit wie folgt zusammen:

  1. Die Fußplatte aus dem Kamutef-Heiligtum der Hatschepsut gehört zu einer Doppelgruppe Sesostris I., die ursprünglich auf einem Sockel in der "Chapelle Blanche" dieses Königs stand.

  2. Die Ausrichtung der Statuengruppe ist in Bezug auf die Landeshälften getroffen worden, auf die sich die Kronenwahl der Königsstatuen bezogen haben muss.

  3. Die Gruppe war kultisches Zentrum in einem Bau, der dem Sed-Fest des Königs und gleichzeitig dem Kult des Amun-Re-Kamutef geweiht war. Aus diesem Grund wurde die Gruppe von Hatschepsut in ihrem eigenen Kamutef-Heiligtum verwendet. 

Es bestanden somit unter König Sesostris I. zwei Kultzentren in Karnak, die im rechten Winkel aufeinander Bezug nahmen - das Hauptheiligtum (im Mittleren Reich-Hof) für den Götterkult des Amun-Re und eine Nebenanlage, die primär dem Königskult vorbehalten war. Im Hof dieses Komplexes bildete die Chapelle Blanche die Stätte für die rituelle Wiederholung des Heb-Sed und der Krönungsfeierlichkeiten, die in Gegenwart des Amun-Re-Kamutef vollzogen wurden. 

*

                                      Wandfragment / Architrav Außenseite - heute im OAM in Karnak
                     - Architrav Außenseite: [.....] anx Dd wAs snb Aw jb=f Hr s.t @r mj Ra D.t
Leben, Dauer, Herrschaft, Gesundheit und Freude auf dem Thron des Horus wie Re ewig.

Dieses rechteckige Wandfragment stammt lt. Eileen Hirsch ( 4 ) von der südlichen Ecke des Amun-Tempels Sesostris I. vom Mittleren-Reich-Hof / Schmalseite
                                                        Foto: mit frdl. Dank Saamunra

*

Wahrscheinlich ein weiteres Bauteil des oben beschriebenen Hauptheiligtums des Amun-Re könnte dieses Wandfragment mit Nische sein. Gabolde (in Grand Château, 71 ff) vermutet, dass hinter dem Portikus mit den Osirispfeilern ein erster Pfeilerhof folgte, der ebenfalls den Umbauten der frühen 18. Dynastie zum Opfer fiel. Aus diesem Bereich stammt evtl. ein Wandfragment, das den Hauptgott des Tempels zeigt, wie er den König (nicht erhalten) in Richtung der Nische führt. 

Lt. der Beischrift vollzieht der König das bz-nswt (den rituellen Eintritt in den Tempel). In dieser Szene wird der Gott Amun zweimal genannt: Amun-Kamutef nb ns.wt-tA.wj führt den König - doch dieser wird erwählt von Amun-Re, xntj ip.wt=f, ein seltsames Epitheton ( 4 ), das Bezug nimmt auf "die männliche Fruchtbarkeit des Gottes"  ( 4 ).  Zwar erscheint hier der Gott, welcher den König leitet, in seiner Erscheinungsform des Amun - es dürfte sich aber bei der Statue in der Nische um den ithyphallischen Aspekt des Gottes gehandelt haben. 

Wandfragment aus dem Amun-Tempel Sesostris I.  mit Nische
- heute im Open Air Museum Karnak -

Unter der Nische ist eine Personifikation einer Domäne von Sesostris I. bei Hiu (Ort bei Nag Hammadi)  zu sehen (@w.t sxm #pr-ka-Ra). Kniende Opferträgerinnen tragen den Domänennamen auf dem Kopf. Diese Domäne Hiu wird in der weißen Kapelle ebenfalls erwähnt (siehe Gomaä, Besiedlung I, 181 ff). 

Dass dieses Wandfragment mit Nische aus dem vorderen Bereich des Mittleren Reich-Tempels Sesostris I. für Amun stammt, wird aufgrund seiner Dekoration mit der Einführung des Königs in den Tempel wahrscheinlich. Parallelen sind hier erst aus dem Neuen Reich bekannt (siehe ÄAT 36.2 Karnak IX, 1993, 229e / Maarfouf / Zimmer). 

Wandrelief mit Nische

Bild: Saamunra

Außer diesem Wandfragment stammen auch einige quadratische Pfeiler aus diesem 1. Hof des Amun-Tempels Sesostris I. Ein besonders schönes Stück stellt ein Pfeiler dar, der auf allen vier Seiten sorgfältig dekoriert wurde. Es existieren noch zahlreiche Fragmente weitere solcher Pfeiler und auch Säulen, die nicht immer einem bestimmten Gebäude zugeordnet werden können.

                                                    Quadratischer Pfeiler mit Darstellungen auf allen 4 Seiten
                                                                    -  heute im Museum Kairo, JdE 36809  - 
Fundort:  Karnak, 1901 von G. Legrain 1901 unter dem 7. Pylon gefunden - Grabung des Ägyptischen Antikendienstes.
Material: Kalkstein/bemalt - Höhe 4,43m, Länge: 0,95m, Breite: 0,95m

Der König wird jeweils von einem Gott umarmt (hier Atum, der mit einer Hand den Oberarm des Königs hält).
Jede Szene weist Beischriften auf. Über dem König ist ein schwebender Geier oder Falke sowie ein Emblem mit Geier oder Schlange auf einer Wappenpflanze angebracht. Auf zwei Seiten sind noch Spuren einer zweizeiligen Bandeau–Inschrift erhalten. Ansonsten fehlen große Teile der unteren Hälfte. 

Dieser Pfeiler wurde von König Thutmosis I. zum Auffüllung des Bodens eines seiner Höfe in Karnak verwendet.  

Auffällig ist die Tracht bei einigen männlichen Gottheiten, dieser Pfeilerdarstellungen mit dem König. Auf den Wandreliefs ist der Oberkörper der männlichen Gottheiten stets auch bedeckt - wobei es sich um eine Gewandkombination aus einem Schurz und einem Oberteil handelt, dem sogenannten "Falkenfederkleid". Nach E. Staehelin (in LÄ II, 718-720 als Anmerkung 12 in: In Pharaos Staat/Des Gottes neue Kleider/Eileen Hirsch, S. 28) handelt es sich wohl hierbei um ein seltenes Gewand aus Falkenfedern, welches aus einem Schurz und einem Hemd besteht, das meist zwei Träger aufweist. Beide Teile sind mit einem regelmäßigen Muster aus Federn verziert. 

Bild: mit frdl. Dank saamunra

    Bild: Ägypten/Hirmer-Verlag

*

Parallelszene des Mittleren-Reich-Tempels Sesostris I. 
- aus der Zeit Thutmosis III. auf der Wand hinter dem VI. Pylon -

Thutmosis III. ließ im Zuge seiner Umgestaltung des Mittleren Reich-Hofes die Bauten seiner Vorgänger - auch die   verbliebenen restlichen Bauten der 12. Dynastie von Sesostris I, die schon von Amenophis I. teilweise abgerissen und wiederverwendet wurden) -  abreißen. Wohl aus Pietät zu dem von ihm bewunderten Vorfahren Sesostris I. kopierte er aber einiges von dessen zu dieser Zeit noch stehenden Bauten, bevor er sie abbrechen ließ ( 2 ). 

            Dekoration der Sesostris I. Kapelle/Tempel

Diese Zeichnung von Larché zeigt eine Darstellung, dessen genaue Lage auf der kleinen Gesamtzeichnung (rechts unten) markiert ist. Hierbei handelt es sich um die Nord-Ost-Ecke des Bauwerkes. Die Fragmente des Reliefs befinden sich heute im Steinlager des Open Air Museums in Karnak, ebenso wie einige weitere Fragmente aus diesem Bauwerk (siehe weiter unten).

(Zeichnung aus Cahiers de Karnak XII, Fr. Larche, Nouvelles observations sur les monuments...Larche pl. II.)

Die Reliefs und Dekorationen des "Mittleren-Reich-Tempels" Sesostris I. waren von höchster Qualität, wie wir aus den kärglichen Resten, die heute im südlichen Steinlager aufbewahrt werden, wissen. Dank der Bewunderung Thutmosis III.  für seinen großen Vorfahren besitzen wir aber die Kopie einer Szene, die Sesostris I. auf einem Thron sitzend darstellt. Originalfragmente dieses von Thutmosis III. kopierten Reliefs von Sesostris I. können heute im Freilichtmuseum (OAM) in Karnak besichtigt werden. Die Parallelszene aus der Zeit Thutmosis III. findet sich an der südlichen Außenwand des Tempelhauses - auf dem Gelände des Hofes des Mittleren Reiches (an der heute noch stehenden südlichen Wand des Tempelhauses hinter dem 6. Pylon)

Bildliche Darstellung des entsprechenden Mauerzuges – im Tempel zu Karnak, Südwand
(Zeichnung: komplette Wand aus "Mariette - Karnak 1875) 

 

 

 

 

Kopie von Reliefdarstellungen auf einer Wand hinter dem VI. Pylon mit dem Abbild Sesostris I. auf dem Gelände des Mittleren Reich–Hofes  - entstanden aber erst unter Thutmosis III.      


Bild:     Karnak Sesostris I.jpg
Autor:  Neithsabes
Lizenz: CC BY-SA 3.0

 

           Fragmente eines Baus Sesostris I.
  im Freilichtmuseum (89a-c) zu Karnak OAM)

Diese Fragmentreste - heute im Open Air Museum in Karnak - gehören zur rechten Ecke des ehemaligen Amun-Tempels Sesostris I und sind aus mehreren Blöcken rekonstruiert. Die Hauptszene besteht aus verschiedenen Fragmenten mit einer Beischrift des Königs, von dem selbst nur noch die Krone erhalten ist. Darüber befindet sich seine Kartusche und die geflügelte Sonnenscheibe. Der König sitzt unter seinem Baldachin.  Hinter ihm ist eine Inschrift des königlichen Kas angebracht und vor ihm die Einleitung einer (längeren ?) Inschrift 

Die Gesimsecke schließt mit einem Rundstab oben und an der Seite ab. Beide Seiten sind mit einer Inschriftenzeile beschriftet, die über fast die gesamte Länge führen. ( 4 )

 



Bild:   Relief du temple d'Amon de Sesostris I.    
Autor:  Neithsabes / Wikipedia
Lizenz: CC BY-SA 3.0

 

Karnak Open Air Museum

Südliche Ecke des Amun-Tempels Sesostris I. - Längsseite/Karnak Open Air Museum - Höhe 4,69 m ( 4 ).

                            (Bild  mit frdl. Dank saamunra)

 

Weitere Fragmente von Bauteilen Sesostris I. in Karnak:
- Zuordnung nicht genau möglich - 

 

  Türsturz OAM Karnak
        - Sesostris 1 - 

Fundort: zwischen 4 + 5 Pylon
heute in: Open Air Museum
Material: Kalkstein
Höhe: 1,56 x 3,64 x 0,54 m

 

Bild:    Türsturz Sesostris I. 
Autor:  Roland Unger
Lizenz: CC BY-SA 3.0

Dieser aus drei Fragmenten bestehende Türsturz, der zwischen dem 4. und 5. Pylon gefunden wurde, zeigt auf der linken Seite drei Götter und rechts davor den König, gefolgt vom königlichen Ka auf der Standarte, der Feder und einem Stab mit Königskopf in den Händen haltend, sowie zwei weiteren Göttern. Alle Figuren haben Beischriften. Der König wird stehend mit der Roten Krone, mit einer Keule in der rechten und einem Stab in der linken Hand dargestellt. Er trägt ein Trägerhemd. Der Gott Amun erscheint in seiner typischen menschlichen Gestalt mit der Doppelfelder auf dem Kopf, dem Götterschurz mit Tierschwanz und dem Anch- und Was-Zeichen in den Händen. 

Month ist mit der Sonnenscheibe und den Doppelfedern versehen, sowie mit Hemd und ebenfalls dem Götterschurz mit Tierschwanz. Er hält die Jahresrispen und das Anch-Zeichen in seinen Händen. Seth erscheint hier mit dem Sethtier-Kopf - ansonsten ist auch er mit dem Götterschurz bekleidet und hält in seinen Händen zwei Jahresrispen. Die Göttin Uto trägt eine Perücke mit Uräus und hält zwei Jahresrispen in ihren Händen. 

Die gesamte Szene wird auf von wAs und p.t - Zeichen (was- und pet-Zeichen) begrenzt. Auf der Unterseite des Türsturzes befindet sich eine Sternendecke (nicht im Bild). ( 4 )

*

                     Pfeilerfragment, sog. 2. Kamose-Stele"
   Pfeiler Sesostris I. aus Karnak
- Rückseite der sog. Kamose-Stele -

- heute im Museum Luxor Inv. 275 -

PM II², 37 - Habachi, ASAE 53 1956, 195-202 und Gabolde: Grand Château, 120)


(Bild:
Festschrift für R. Gundlach
- Beitrag Eileen Hirsch)

König Kamose, der letzte König der 17. Dynastie, benutzte einen Pfeiler aus der Zeit König Sesostris I. für seine Stele mit dem Siegesgericht über die Hyksos (Luxor A 43 / Inv. 275)). Der zur bekannten 2. Kamose-Stele umgearbeitete Pfeiler aus Kalkstein ist 110 cm breit, 220 cm hoch und 28 cm dick ( 4 ). Dieses Pfeilerfragment wurde 1954 im 1. Hof von Karnak im Fundament der Kolosse des Pinodjem größtenteils unzerstört gefunden. Einzig aus dem Stelenrund fehlt ein ausgebrochenes 15 cm-Stück. Auf einer Seite sind noch Inschriften und Darstellungen von Sesostris I.  zu erkennen.

Beschreibung:
Auf der linken Schmalseite der Stele befinden sich auf den Kopf gestellte Szenen von einem Pfeiler oder einem Wandrelief Sesostris I. Auf der linken Seite sind drei kleine und auf der rechten Seite eine große Szene erkennbar.

In der obersten befindet sich eine Säugungsszene. Der König hält ein anx in der rechten Hand. Von der säugenden Göttin, die den König umarmt, ist die vordere Hälfte erhalten. Der König wird von Amun begleitet, der die Doppelfelderkrone, Schurz und Hemd trägt und den Arm des Königs umfasst.

Die mittlere Darstellung zeigt den König vor einer Göttin. Er trägt die weiße Krone, Hemd und glatten Schurz und hält einen Stab und eine Keule in den Händen. Eine Göttin hält das was-Zepter (was) mit anch (anx) und djet (Dd) an die Nase des Königs.

Die untere Szene ist ebenfalls so aufgebaut. Der König hat wohl die weiße Krone auf dem Kopf und hält einen Stab und die Keule in den Händen. Ihm gegenüber steht eine Göttin, die den Lotosstab in der Hand hält.

Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man Reste einer großen Kartusche. Aufgrund der späteren Wiederverwendung und Abmeißelungen sind die Szenen nur zur Hälfte erhalten und außerdem schwer beschädigt (siehe Bild oben).  

(Textquelle: ( 4 )

 

Oberes Abschluss-Fragment einer Wand
mit Kartusche Sesostris I.
- der König hält in beiden Händen das Anchzeichen -
(Bild: Elvira Kronlob)
Evt. Pfeilerfragment mit Segens-Wünschen für den König (Leben, Heil u. Gesundheit)

 (
Bild Hanne)

 

Pfeiler- oder Wandfragmente
Sesostris I. aus Karnak
Open Air Museum

Der König mit der Doppelkrone wird von Amun-Re umarmt, während er die Hand auf die Schulter des Gottes legt. Der Gott trägt die Federkrone. Zwischen den beiden Figuren sind einige wenige Inschriften Reste erhalten:
"Cheper-Ka-Re, er gibt alles Leben", 
     - Bild: Hanne -

 

Stationskapelle:

Die Blöcke einer Stationskapelle, die 1979 aus dem Füllmaterial des 9. Pylons geborgen wurde (genauer gesagt handelt es sich um zwei riesige monolithe Kalksteinplatten), deuten auf das Vorhandensein einer zweiten Kultachse in Ost–West–Richtung hin. Bisher sind nur erste Rekonstruktionsversuche der Barkenstation veröffentlicht worden, die zeigen, dass es sich um eine beidseitig offene Anlage handelt, bei der sowohl innen wie auch außen Reliefs angebracht waren. Zwei weitere Fragmente, die wohl ebenfalls zu demselben Bauwerk gehörten wurden für eine Kapelle vor dem 7. Pylon wiederverwendet (Gabolde 1998a, 121). 

An der Basis der Nordwand befindet sich die Inschrift eines hohen Beamten mit Namen Ahmose, die belegt, dass dieses Gebäude bis zum Ende der 17. Dynasty oder sogar bis zum Beginn der 18. Dynastie in Betrieb war. Aufgrund der typischen amarnazeitlichen Beschädigungen bei der Dekoration des Schreins es es möglich, dass diese sogar bis in die Zeit Echnatons in Betrieb war. Nach den Zerstörungen in der Amarnazeit wurde die Kapelle nicht wiederhergestellt, sondern ihre Blöcke während der Regierung Haremhabs in den IX. Pylon eingebaut.

Bei der Stadionskapelle handelt es sich um das früheste bekannt Bauwerk dieses Typus. Auf den Außenseiten konnten ein Ruderlauf, das Treiben der vier Kälber, ein weitere Lauf und das Übergeben von Opferhaufen rekonstruiert werden. Auffällig ist allerdings das Fehlen einer Barkendarstellung. Eine der Inschriften auf den Türpfosten nennt das 1. Sedfest des Königs als Anlass der Errichtung. Im übrigen wird die Kapelle als Stiftung des Königs für seinen Vater Amun–Re bezeichnet. Die erhaltenen Inschriftenreste nennen einmal Amun–Kamutef und einmal die Göttergemeinschaft, die den König erwählen.

Aufgrund des Grundrisses, ist ein Vergleich mit der Barkenstation des Kamutef von Thutmosis III. möglich; eine ähnliche Dekoration weisen auch weitere Kapellen Sobekhoteps III. aus Elkab und Amenophis I. in Karnak auf. Die Aufstellung der Kapelle ist in der Nähe des 9. Pylons zu vermuten, (schon auf Grund ihres großen Gewichtes, dürfte sie nicht allzu weit vom IX. Pylon entfernt gestanden haben), in dem sie später verbaut wurde, also an der Wegstecke nach Süden. Dies deutet darauf hin, dass sie vielleicht für eine Prozession in Richtung auf den Vorgängerbau des Mut–Bezirks oder des Luxortempels errichtet wurde, die beide ansonsten erst in späterer Zeit belegt sind.

Wir haben hier den ersten archäologischen Nachweis für Prozessionen auf der Ost-West–Achse in Theben, während diejenigen nach Deir el–Bahari schon seit der 11. Dynastie durch Mentuhotep II. gesichert sind.  ( 3 )

Rekonstruierte Zeichnung
des Barkenschreins Sesostris I.

           - Blöcke einer Kapelle -

Fundort: Karnak, verbaut im 9. Pylon,
heute in: Magazin in Karnak
Material: Kalkstein
Maße Außen: L. 4,40 x B. 3,20 x 0,50m
Maße Innen:  L. 4m x 2m
(nach Ullmann aus SIAOC Nr. 61)

 

Zeichnung: nach Traunecker in Cahiers de Karnak VII: 125

Aus den Blöcken wurde versuchsweise ein Barkensanktuar mit Toren an beiden Schmalseiten rekonstruiert. Die Türflügel der Doppeltüren waren nach innen zu öffnen. Die Türpfeiler waren mit Inschriftenkolumnen beschriftet. Auf den Innenseiten gibt es je zwei große Szenen an den Seiten und einer weiteren kleine über den mittig gelegenen Fenstern Die Fenster haben eine Abmessung von 60 x 80cm. 

Im Inneren sind beiderseits des Fensters in zwei übereinander liegenden Register verschiedene Szenen zu rekonstruieren. Im oberen Register ist der König zu sehen wie er vor der Barke des Amun libiert. Alle Reliefs sind mit Resten von Beischriften versehen. 

Die Kapelle ist stark zerstört, die Oberfläche ist porös und stark verwittert ( 3 ) und ( SIAOC Nr. 61 / M. Ullmann )

Südseite: 

  1. Der König läuft mit weißer Krone, dabei hält er ein Ruder (?) und das Ht.p Zeichen in den Händen. Über ihm schwebt der Geier.  

  2. Er trägt die weiße Krone, wird begleitet vom königlichen Ka und hält in der linken Hand die Stricke von vier Kälbern.

  3. Über dem Fenster:  der König kniet auf einem Podest mit zwei nw–Töpfen in den Händen.

Nordseite:

  1. Der König ist beim Lauf.

  2. Er trägt die Atef–Krone und hält in der vorgestreckten linken Hand eine Keule. Er wird von seinem Ka begleitet.

  3. Über dem Fenster: der König kniet wiederum auf einem Podest und hält zwei nw–Töpfe (Nun-Töpfe) in den Händen.

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Grenzstele mit gerundetem Abschluss:

Der obere Teil einer Grenzstele aus Kalkstein mit den Kartuschen von Sesostris I. (PM II², Seite 108 - H. Chevrier ASAE 49 / 1949 Seite 258 und Habachi 1975: 33-7 / Building activities of Sesostris I. in the area of the South of Theben MDAIK 31/1975 pp. 33-37) die sich heute im Museum Kairo (Inv. Nr. JE 88802) befindet, wurde von H. Chevrier im März 1949 vergraben im nordwestlichen Teil in des Mittleren-Reich-Hofes gefunden (zwischen dem Granit-Heiligtum und der Festival-Halle von Thutmosis III.). Diese Grenzstele wurde in den letzten 50 Jahren von verschiedenen Wissenschaftlern untersucht und mit unterschiedlichen Ergebnissen diskutiert (so u. a. von Chevrier, J. Leclant, Charles F. Nims und Pierre Montet).

Die Inschriften markieren die nordwestliche Gaugrenze von Nechem (Hierakonpolis, südlich von Esna). Insgesamt sind aus dem Mittleren Reich nur wenige Grenzstelen erhalten, zwei frühe königliche Beispiele sind die beiden Grenzstelen Sesostris I., die auf dem Westufer des Nils die Grenze der Verwaltungsgebiete (Gaue) zwischen den Städten Iumeteru (?) und Gebelein bzw. Esna und Hierakonpolis (Nechen) in Südägypten markierten (L. Habachi, MDAIK 31 (1975) 33ff.: Cairo TR 10/4/22/7 und Cairo JE 88802).

Grenzstele von Sesostris I. - gefunden in Karnak 
mit der Grenzangabe von Nechen.

Maße:    Höhe 1,47m; Breite 0,56m; Dicke 0,27 – 0,30m
heute in: Museum Kairo: JE 88802
Beschreibung:
Eine hohe Stele mit gerundetem Abschluss. Im Bildfeld stehen die Kartusche und der Horusnamen des Königs zwei Inschriftenkolumnen gegenüber, abgeschlossen von einer weiteren Zeile. Horus wird dabei als hockender Falke mit Doppelkrone geschrieben und als sitzender Gott mit dem Widderkopf determiniert. Das Textfeld besteht aus drei Zeilen. Darunter folgt eine hohe leere Sockelzone, die zum großen Teil unbearbeitet ist.

Inschrift: Bildfeld:
1 „Horus Anchmesut, 
2 geliebt vom Horus von Hierakonpolis, er gibt  [Leben] 
3 Sohn des Re (Sesostris)| 
4 geliebt von Chnum, dem Herrn von E
sna, 
5 beschenkt mit Leben wie Re ewig. “

Inschrift:
6 Er machte als sein Denkmal, das Schaffen der nordwestlichen Grenze 
7 des Gaues von Hierakonpolis, südlich von Esna, 
8 damit er beschenkt sei mit Leben, Dauer und Herrschaft wie Re ewig. “

Andere Übersetzung der gleichen Textpassage:  Ses1/Wf 01 (Quelle: S. Grallert)
6 „(Werk des) (Königs), das er gemacht hat als ein Denkmal, (nämlich) dasMachen eine nordwestliche tAS–Grenze im thinitischen Gau (und) eine südliche bei Swny. t ….

  Bild: MDAIK 1975, Bd. 31, I - Philipp v. Zabern
- Habachi - 
   Zeichnung: after Chevrier, H. in ASAE 49: 258)

 

                                                Zweite Grenzstele von Sesostris I. - gefunden in Karnak
Maße:       Höhe 45cm; Breite 56cm; Dicke 20 – 25cm
Material:   Kalkstein
gefunden: vermutlich Karnak (angekauft aus dem Kunsthandel durch das Museum Kairo)

heute in:    Museum Kairo: (temp. Nr. 10-4-22-7) 

Erhalten geblieben ist nur der obere Teil der Stele (ebenfalls aus Kalkstein). Ebenso wie auf der anderen Stele werden der Horus-Name und der Geburtsname bei der Schriftrichtung in gegenüberliegender Ansicht gezeigt - auf jeder Seite befindet sich der Name einer Gottheit, der als Herr für einen Ortsnamen steht und den König liebt. Unterhalb davon befindet sich eine horizontale Linie, in der alle guten Wünsche für den König aufgezählt werden. Da der untere Teil der zweiten Stele verloren ist, ist bei einem direkten Vergleich mit der anderen, besser erhaltenen Grenzstele (JE 88802) erkennbar, dass es sich hier ebenfalls um eine Grenzstele handelt. Die Inschrift, welche dem "Horus-Namen" gegenübersteht, erwähnt Hathor, die Herrin von Anertj (Hermann Kees in ZÄS LXXXI, S. 151 spricht von Gebelein in einer anderen Schreibweise des Namens). Gegenüber dem Geburtsnamen Sewosret (Sesostris) steht: "Sobek, lord of Imotru".

Gebelein, der Kultort der Hathor ist allgemein bekannt - aber die Lokalisierung von "Imotru" - heiliger Ort nicht nur für Sobek, sondern auch für Anubis und Chons - ist nicht leicht zu finden. Es wird vermutet, dass sich dieser Ort in der Nähe von Gebelein befinden muss (siehe Habachi: MDIK 14 / 1956, pp. 52 ff)

Bilder aus MDAIK 31.1 1975 Labib Habachi

Da man nun zwei Stelen aus der Zeit Sesostris I. besitzt, welche die Außengrenzen des 3. Gau von Oberägypten anzeigt, stellt sich die Frage, ob Sesostris I. weitere Grenzstelen in den anderen Bezirken aufstellen ließ? Der Ägyptologe Labib Habachi (in MDIK 31,1) glaubt an die Errichtung weiterer Grenzstelen - aber einige von ihnen, wie die in Karnak gefundene Stele (JE  88802), wurden diese nicht an ihren vorgesehenen Platz aufgestellt. 

Opfertafeln des Königs:

In Karnak wurden zwei Opfertafeln des Königs gefunden, die sich beide heute im Museum Kairo befinden. Der König erscheint auf diesen Opfertafeln als Stifter in seiner Funktion als Herrscher. 

Opfertafel: 
Fundort:   Karnak - Hof im Norden des Annalensaales, 1902/3
heute in:   Museum Kairo, Inv.: JE 33746
Material: Alabaster-Kalzit
Maße:      ----- ?

Beschreibung:
Von dieser Opfertafel sind nur einige Fragmente mit zwei Inschriftenzeilen erhalten geblieben - wovon die oberste in der Mitte beginnt. Darunter befinden sich noch Reste einer Opferliste mit fünf Kolumnen.

Inschrift:
1. "Es lebe der Horus Anchmesut, König von Ober- und Unterägypten....Es lebe der
     Horus Anchmesut,.....

2. "König von Ober- und Unterägypten Cheperkare, du machst das Königstum (?).

Opferliste:
1, rA 1000 2. Hnk rnpw.t 1000 3. Hnq.t ////// 4. t..///// 5. sTj-Hb /////
1. 1000 Graugänse  2. 1000 Opfer und frische Blumen 3. [1000] Bier,....
4.  Brot....und  5. Festduft.....

Literatur: PM II², 94; Legrain, ASAE 5 (1904)
(Quelle: Kultpolitik und Tempelbauprogramme der 12. Dynastie /Eileen Hirsch 2004)

Opfertafel: 
Fundort:   Karnak 1887
heute in:   Museum Kairo, Inv.: JE 27645/CG 23008
Material:  Rosengranit
Maße:       Länge: 1,05m, Breite 0,52 m

Beschreibung:
Eine flache Platte mit einem herausragenden Opferzeichen. Ein Inschriftenband führt am Rand entlang, das unterhalb des Htp-Zeichens mit anx beginnt. Die rechte Ecke der Platte ist abgebrochen und die Oberfläche leicht verwittert.

Inschrift:
1. Es lebe der vollkommene Gott, Herr der beiden Länder Sesostris, erwählt von .....,
    er lebe ewig, alle vollkommenen Opferspeisen....

2.
Es lebe der vollkommene Gott Sesostris erwählt von....., er lebe ewig, alle
     vollkommenen Opfergaben....
3. Sesostris, [erwählt] von Isis....
4. Sesostris, erwählt von Nephtys, er lebe ewig. 

Literatur:
PM II², 97; Kamal, Tables d'Offrandes, 8; Maspero, Guide Cairo 1906, 98. Hötzl, Opfertafeln, 188

(Quelle: Kultpolitik und Tempelbauprogramme der 12. Dynastie /Eileen Hirsch 2004)

 

Statuen des Königs:

 

  Kopf und Torso einer Statue Sesostris I. aus Granit
                           
Fundort:  evtl. Karnak (oder Memphis ?)
heute in: Britisches Museum London EA 44
Material: Granit
Maße: Höhe: 76,3 cm 

Die nur zum Teil erhaltene Statue Sesostris I. (Arme und Beine fehlen) aus Granodiorit ist in Schreitstellung dargestellt. Er trägt das königliche Nemestuch (der Uräus ist weggebrochen) und einen Kilt mit schmalen Falten. Auf seinem Gürtel befindet sich die Kartusche mit seinem Thronnamen. Der breite Rückenpfeiler verengt sich an der Spitze in obeliskenartiger Form. Die Mundpartie ist beschädigt - die volle Form der Unterlippe und die extrem breite abgerundete Ecke an der Mundseite deuten jedoch daraufhin, dass der Mund des Königs stark stilisiert mit fast umgestülpten Lippen dargestellt war.

PM II (Oxford, 1972, p. 276)

Bild:     EA 44 Statue of Senusret I. 
Autor:  Britisches Museum  
Lizenz: CC BY-NC-SA-4.0
Courtesy (c)
Trustes of the British Museum

 

            Standstatue des Königs
               - gefunden in Karnak -

Objekt:    Standstatue Sesostris I.
Fundort:   zwischen 7. und 8. Pylon/ Karnak
Aufbewahrung: Museum Kairo, 
                    Inv.-Nr. JE 38286 ( 4 )
Material:  Rosengranit
Maße: Höhe 2,71 m, Länge 0,70 m, Breite 1,10 m

PM II², 173; Maspero, Guide Cairo/1915 (30)

Die kolossale Statute des Königs steht auf einem hohen Sockel. Das linke Bein ist vorgeschoben. Er trägt die weiße Krone mit Uräus, den Königsbart und den kurzen Königsschurz. Die Arme hängen herab und in beiden Fäusten hält er ein Tuch (den sog. Schattenstab).

Auf der Gürtelschnalle befindet sich der Geburtsname des Königs (Sohn des Re, Sesostris)| zusammen in einer Kartusche.

 

Bild:   mit frdl. Dank Saamunra Museum Kairo 2015

                                 Standstatue des Königs
                                     gefunden in Karnak -
Eine kolossale Standfigur des Königs, die wohl ebenfalls zur Ausstattung des Sesostris-I. Tempels in Karnak auf dem Hof des Mittleren Reichs gehörte, befindet sich heute im Museum Kairo. Die Statue ist Parallel zu der Standstatue Kairo JE 48287 - nur trägt er die Doppelkrone.

Objekt:      Standstatue Sesostris I.
Fundort:     zwischen 7. und 8. Pylon in Karnak
Aufbewahrung: Museum Kairo, Inv.-Nr. JE 38287  ( 4 )
Material:  Rosengranit
Maße: Höhe 2,79 m, Länge 0,80 m, Breite 1,10 m

Beschreibung:
Der König trägt die Doppelkrone, den Zeremonialbart und den kurzen Königsschurz. Auf dem Gesicht des Königs liegt ein leichtes Lächeln, in seinen Händen hält der König die sog. "Schattenstäbe". Die Füße und der Rückenpfeiler sind abgebrochen. 

Inschrift (sA Ra Zj-n-Wsr.t)| Sohn des Re Sesostris

Bild:       Colossus of King Senwosret I.
Author:  Hans Ollermann, Flickr-Album 2015
Lizenz:   CC-BY-NC-SA-2.0

 

     Königskopf mit Doppelkrone

Fundort:  Karnak - gefunden zwischen dem 
                4. und 5. Pylon 
Material: Sandstein mit Bemalung
Maße:      H. 73 cm, B. 34 cm, Durchm. 50 cm.
heute in:  Stockholm Medehavsmeuseet MME 1972-017
(Bildausschnitt)
Bild: mit frdl. Dank Heidi Kontkanen, Finnland
                    - all Rechte vorbehalten

Ein Geschenk von der ägyptischen Regierung als Dank für Schwedens Ausgrabungs-Bemühungen in Nubien und der Verlegung der Tempel bei Abu Simbel. (1972)

Beschreibung:
Der bemalte Kopf aus Sandstein mit einem leichtem Lächeln um die Mundwinkeln war einst Teil einer osiden Statue des Königs, dessen Hände über das Handgelenk gekreuzt waren und ein Anch-Amulett hielten. Ebenso wie alle Statuen dieses Typs gehörte auch diese zu einer Gruppe identischer Figuren, die wohl im Pfeilerumgang eines Tempels oder zur Seite eines zentralen Eingangs standen.

Dieser Kopf wurde aus stilistischen Gründen Sesostris I. zugeordnet (Quelle: Ancient Egypt Transformed: The Middle Kingdom / Adela Oppermann, Dorothea Arnold, Dieter Arnold, Kei Yamamoto - MMA New York)

 

Fragmente einer Statuengruppe  Sesostris I. mit Hathor
(Bilder:
HÄB 42  A. Shedid  1996 Gerstenberg-Verlag)

Fragmente einer Statuengruppe  Sesostris I. mit HathorCG. 42008 (JE 32751)
(Bilder:
HÄB 42  A. Shedid  1996 Gerstenberg-Verlag)

Objekt:                    Statuengruppe:
Fundort:         
          Karnak, 1898 im Hof des Mittleren Reiches
Heutiger Standort:  Kairo, JdE 32751 / CG 42008
Material:        
         Granitdiorit
Maße:                      Höhe 0,60m; Länge 0,46m

Beschreibung:
Doppelstatue einer thronenden Göttin (Hathor) und des links neben ihr stehenden kleineren Figur des Königs. Die Figuren haben zwei verschiedene Sockelhöhen. Der König steht auf niedrigerem Niveau, das linke Bein ist vorgestellt, sein linker Arm ist neben dem der Göttin ausgestreckt. Er trägt einen Königsschurz. Unter dem rechten Bein sind fünf, unter dem linken vier Bogen eingeritzt. Die Inschriften befinden sich jeweils auf dem Sockel der Figuren. Bei der Figur des Königs sind der Oberkörper ab der Gürtellinie, die rechte Hand und der vordere Teil der zur Faust geballten linken Hand weggebrochen.

Der Statue der Hathor fehlt der Kopf, der gesamte Schulterbereich und der linke Arm. Ihre Unterschenkeln sind durch zwei längliche Abbrüche beschädigt. Kleinere Absplitterungen sind an den Füßen der Göttin zu erkennen. Die linke vordere Ecke des Fußsockels vom Thronsitz der Hathor ist weitgehend zerstört.

Text nach ( 4 )

     Kopf einer Sphinx Sesostris I.
Fundort: Karnak-Annalensaal / Hof IV.
         nördlich des 6. Pylons Grabung 1903
Heute in:  Kairo JdE 38228 / CG 42007
Material:  Grauer Granit
Maße: Höhe 0,38m, Länge 0,46m, 
             Breite 0,48m

Beschreibung:
Ein Kopf mit breitem und niedrigem Nemeskopftuch mit Uräus. Der flache Winkel am Hinterkopf deutet auf eine Sphinx. Das Gesicht ist breit und flächig und entspricht den üblichen Typus des Königs. Die Nase ist abgebrochen. Die Bruchkante verläuft knapp unterhalb der Nemesschrägung und des Halses -
Inschrift:  Nicht erhalten:

 
    Bild: mit frd. Dank Saamunra

 

                        Kopf einer Statue Sesostris I. (?)
Objekt:      evtl. Kopf einer Statue Sesostris I (?)
Fundort:    
unbekannt / Kunsthandel - evtl. Karnak?
Heutiger Standort:  Ägyptisches Museum der Universität Leipzig,   
                                
Inv. – Nr. 2906
Material:    
Diorit
Maße:         Höhe 11,1cm

Der König trägt eine Kurzhaarfrisur, deren Löckchen in Relief modelliert und in senkrechten Streifen angeordnet sind. Am Perückenrand über der Stirn erhebt sich der Uräus, dessen Leib in freien Windungen auf dem Scheitel liegt. Am unteren Perückenrand des Hinterkopfes ist die abgerundete Oberkante eines Rückenpfeilers erhalten.

 

Bild:     Kopf einer Statue
Autor:  Einsamer Schütze, Wikipedia
Lizenz: CC BY-SA-3.0
Beschreibung:
Die meisten ägyptischen Sammlungsstücke des Mittleren Reichs stammen aus dem Kunsthandel. Hierzu gehören zahlreiche Statuen, darunter Königsplastik wie der aus Diorit gefertigte Kopf, der evtl.   Sesostris I. zuzuordnen ist. Bei königlichen Statue des Mittleren Reiche ist diese Frisur allerdings recht selten, unterscheidet sich aber deutlich von der des Alten Reiches - die immer waagerechte Lockenreihen hat.

Ein weiteres Beispiel für diese Kugelperücke ist eine von König Sesostris I. für seinen Vorgänger König Sahure gestiftete Statue, die sich heute im Museum Kairo befindet (JE 37131/CG 42004)  Da auch der Uräus mit seinen drei Windungen der für Sesostris I. typischen Form entspricht, lassen die Art von Frisur und Uräus an eine Zuweisung des Kopfes an Sesostris I. denken. Die Einzelformen des Gesichts zeigen für Statuen zeigen für Statuen von Sesostris I. charakteristische Züge - dazu gehören die geschwungenen Brauen, die schräge Lidachse, der leicht lächelnde Mund und die im Profil schräg abfallende Linie des Kinnbodens (Quelle: Das Ägyptische Museum der Uni Leipzig/Ph.v. Zabern-Verlag 1997)

*

Besondere Aufmerksamkeit verdienen drei Statuen, die Sesostris I. für seine Vorfahren-Könige gestiftet hatte. Sie stellen Sahure und Niuserre aus der 5. Dynastie als Sitzstatuen sowie Intef-aa aus der 11. Dynastie dar und verkörpern den Typus der Schreiberstatue. Alle drei Könige werden als Vater von Sesostris I. bezeichnet. Während die beiden Sitzstatuen auch Parallelen in der Inschrift aufweisen, unterscheidet sich die Intef-aa-Statue von ihnen. Sie beginnt mit einer "Hetep dj nesut-Einleitungsformel" und nennt den König als "geehrt von Amun, den Herrn der Throne der beiden Länder. Dass Intef-aa kein König war, geht nicht nur aus dem Statuentypus hervor, er trägt zudem nur den Titel eines Iri-pat, Die drei Statuen waren sicherlich in den Vorfahrenkapellen des Tempels von Karnak aufgestellt. Nach Dietrich Wildung könnte es sein, dass nur Statuen der Könige angefertigt wurden, deren Totenkultanlagen zu Zeit Sesostris I: noch in Funktion waren und deren man daher noch gedachte ( 4 ).

David Lorand schreibt zu den 3 Statuen (in Cahiers de Karnak 14/S. 519) 

"Sewosret I. untertook, during his 45-year reign a nearly systematic re-building of the main divine temples of ancient Egypt. The cult place of Amun-Re in Karnak was not neglected. Among the various remains of the limestone temples and chapels, several statues dedicated by Senwosret I. were excavated at he beginning of the 20th century. Three of them represent royal ancestors from the Old Kingdom and the Late First Intermediate Period. The statue Cairo CG 42004 of king Sahure and the statue of Prince Antef-Aa Cairo CG 42005 were found in Karnak, while a third one, representing king Niuserra, whose provenience is unknown (Brit. Mus. EA 870) probably also comes from the temple of Amun-Re. The dedication of former kings statues is part of a vivid royal interest in the past at the beginning of the 12. Dynasty in order to define the political ideology of the ruler. The three statues must have been kept in one or several room(s) of the Middle Kingdom temple of Amun-Re, probably in a structure anticipating the "Chapel of Ancestors" erected in the Akh-menu by Thutmosis III."

 

                  Sitzstatue des Sahure 
    - gestiftet von Sesostris I. für seinen Vorfahren Sahure -

Fundort:  Karnak, Cachette 1904
heute in: Kairo, Ägyptisches Museum JE 37131/CG 42004
Material: schwarzer Diorit mit roten Einschüssen
Maße: Höhe 0,5 m

Beschreibung: Sitzstatue des Sahure auf einem Blockthron ohne Rückenlehne. Der König hat eine Kugelperücke mit Uräus auf dem Haupt und trägt den Königsschurz. Der Thromn ist auf beiden Seiten mit drei Inschriftenkolumnen beschrieben. Linke Hand, Arm und Kopf der Figur sind bestoßen.

 

Bild: public domain
Georges Legrain: Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. CG 42001-42138: Statues et statuettes de rois et de particuliers, Le Caire, 1906.

Inschrift: Rechts:
Vollkommener Gott, (Cheperkare)|, er lebe ewig, er machte als sein Denkmal für seinen Vater (Sahure)|, er schuf eine Statue aus Diorit, damit er (mit Leben beschenkt sei) wie Re “

Inschrift:  Links:
Sohn des Re (Sesostris)|, er lebe ewig, er machte  als sein Denkmal für seinem Vater (Sahure)|  das Schaffen einer Statue aus Diorit, damit er (mit Leben beschenkt sei) wie Re “

Inschrift nach ( 4 )

 

             Sitzstatue des Niuserre         
    - gestiftet von Sesostris I. für seinen Vorfahren Niuserre -

Fundort:  unbekannt - evtl. Karnak
heute in: London, Brit. Museum Inv. BM 48 (870)
Material: schwarzer Granit/Diorit
Maße: Höhe 0,33 m

König Niuserre sitzt auf einem Blockthron mit niedriger Rückenlehne. Er ist auf beiden Seiten mit einer aus vier senkrechten Kolumnen bestehender Inschrift unter dem p.t-Zeichen versehen. Bei dem Stück ist oberhalb der Schenkel abgebrochen. In seiner rechten erhaltenen Hand hält der König ein Tuch.

                                                 (Bilder: aus  Cahiers de Karnak 14)

Inschrift: Rechts
König von Ober– und Unterägypten (Cheperkare)|, er lebe ewig, er machte als sein Denkmal für seinen ehrwürdigen Vater, den König von Ober– und Unterägypten (Niuserre)|, das Schaffen einer Statue aus Diorit für <ihn>, damit er (mit Leben beschenkt sei) wie Re“

Inschrift:  Links
Vollkommener Gott (Cheperkere)|, er lebe ewig, er machte als sein Denkmal für seinen ehrwürdigen Vater, den König von Ober– und Unterägypten (Niuserre)|, das Schaffen einer Statue 4 aus Diorit für <ihn>, damit er (mit Leben beschenkt sei) wie Re “

Inschrift nach ( 4 )

 

                    Statue des Intef-aa 

   - gestiftet von Sesostris I. für seinen Vorfahren Intef-aa -

Schreiberstatue des  rpaj  Jnj–jtj.f– aA, geboren von der Jkw aus dem Tempelbezirk von Karnak, heute im Museum von Kairo CG 42005. Die Statue ist eine Stiftung durch  Königs #pr-kA-Ra Sesostris I.

Fundort: Karnak 
heute in: Museum Kairo, Inv. JE 33797/CG 42005
Material: grauer Granit
Maße: Höhe 0,60 m

PM II²,90 - Legrain Statues et statuettes I. Pl. III.

Bild: Evers: Staat aus dem Stein

Beschreibung:
Eine Statuette im Typus des hockenden Schreibers. Die Arme sind über der Brust gekreuzt, die Hände ausgestreckt und die Beine untereinander geschlagen, der Schurz gespannt.

Der Gürtel weist links vom Bauchnabel eine Schlaufe auf. Die flache Basisplatte ist an den Ecken abgerundet und fast quadratisch. Kopf und Hals fehlen. ( 4 )

Inschrift: 
"König von Ober– und Unterägypten (Cheperkare)|, er machte als sein Denkmal für seine Vater den Iripat Intef–aa,  ein Opfer, das der König gibt, 1000 an Brot, Bier, 1000 an Rindern und Gänsen, 1000 an Gewändern und an Weihrauch für den Geehrten bei Amun, dem Herrn der Throne der beiden Länder, den Iripat Intef–aa, geboren von der Ikut “

Inschrift nach ( 4 )

Während die Könige des Alten Reiches eine Sitzstatue besitzen, ist die Statue Antefs (I.) – Aa  als Schreiber mit untergeschlagenen Beinen dargestellt. Der Text befindet sich auf der Oberseite des Schurzes. Durch die Wahl des Statuentypus macht Sesostris I. deutlich, dass der Ursprung der thebanischen 11. Dynastie im privaten Beamtenmilieu und nicht in einem Königshaus liegt.

Eileen Hirsch (4)schreib dazu (Kultpolitik, S. 46 Achet-Verlag 2004: (Zitat)" ......Wildung nimmt an, dass nur Statuen der Könige angefertigt wurden, deren Totenkultanlagen zur Zeit Sesostris I. noch in Funktion waren und derer man daher noch gedachte. Darüber hinaus könnte Intef-aa auch als Begründer der 11. Dynastie (und vielleicht auch des Amun-Kultes) eine wichtige Stellung unter den Vorfahrenkönigen eingenommen haben, auch wenn er nicht als vollgültiger König angesehen wurde." 

 

"Weiße Kapelle" (Bild Elvira Kronlob)

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Quellen und Literatur:
1. Sesostris und Amenemhet / Dietrich Wildung / Hirmer Verlag 1984
2. Die sakrale Legitimation Sesostris I. / Eileen Hirsch / Harrassowitz-Verl.  2008,
3. Karnak - A Evolution of a Temple / Elisabeth Blyth, Routledge-Verlag London, 2006
4. Schriften zur Ägyptologie A 3 - Kultpolitik und Tempelbauprogramme der 12. Dynastie / Eileen Hirsch 2004;
5. Sacred space and sacred function in Ancient Thebes / Peter Dorman and Betsy M. Bryan / oi.uchicago.edu Vol. 61;
6. V. Ägyptologische Tempeltagung  / Horst Beinlich (Hrsg.), Catherine Graindorge, S. 86;
7. Die königlichen Statuengruppen (HÄB 42) Matthias Seidel, Gerstenbergverlag 1996.

(Co-Autor: J. H. Pirzer)


Unser Dank geht an Saamunra für die Mitwirkung bei den Bildern (speziell den neuen Fotos aus dem Museum Kairo von Dez. 2015)
 - ebenso geht unser Dank an die anderen Bild-Autoren -

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