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Abydos:
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Tempelbau im Osiristempel von Abydos -

W. M. Flinders Petrie konnte bei seiner Grabung im Bezirk des Osiris-Tempels von Abydos noch substantielle Reste eines Tempelbaus freilegen, der nach Ausweis der teilweise noch am Ort befindlichen, dekorierten Blöcke Amenophis I. zugeschrieben werden muss. Das Bauwerk aus Kalkstein lag unmittelbar über dem durch ältere Bauten darunter nachgewiesenen Zentrum des frühen Chontamenti–Tempels aus der Zeit des Alten Reiches und bildete auch noch länger den Kernbereich des Osiris–Chontamenti Tempels des Neuen Reiches und der Spätzeit. 

Das Bauwerk Amenophis I. war eine Neugründung an diesem Ort, denn bestehende Vorgängerbauten des Mittleren Reiches sowie ein vielleicht kapellenartiger (An)Bau des Nubcheperre Intef am gleichen Ort mussten diesem neuen Tempel weichen. Die nicht dekorierten Sockelzonen der Wände des Tempelbaus, standen bei ihrer Entdeckung durch Petrie stellenweise noch zwischen 0,61m und 0,76 m hoch an, ein Umstand, der an sich schon in dem ansonsten völlig zerstörten Tempelbereich dafür spricht, dass eben dieser Tempelbau auch in sehr viel späterer Zeit noch integriert war in den großen Osiris–Tempel–Bezirk. Die erhaltenen Blöcke des Tempelbaus Amenophis I. zeigen Reliefs von hervorragender Qualität und besaßen bei ihrer Auffindung noch frische Farben. Erhalten sind große Teile einer Opferliste und Fragmente einiger Szenen, die Amenophis I.. opfernd vor Osiris (-Chontamenti) und wohl auch vor seinem verstorbenen Vater, Ahmose, zeigen.  

Deutlich ist ein rechteckiger, quergelagerter Peristylhof vor dem eigentlichen Sanktuar mit insgesamt 18 Säulen (oder Pfeilern?) zu erkennen, auf den das Sanktuar in Form einer kleinen hypostylen Halle mit zwei Reihen aus je drei Säulen (Pfeilern?) und dezentralem Eingang folgt.

Vom Sanktuar aus sind durch vier Türen vier kleinere Seitenkammern zu erreichen. In der größten westlichen Seitenkammer des Sanktuars hat sich eine ungewöhnliche Konstruktion erhalten. Wenn Petries Interpretation des Baubefundes korrekt ist,  wäre dies ein früher architektonischer Hinweis auf die Funktion von Seitenkammern der Tempelsanktuare in Verbindung mit Prozessionen im Neuen Reich.

Der Tempelbau Amenophis I. wurde sicher lange als ein zentraler Teil des Osiris- / Chontamenti–Tempels in Abydos angesehen  Er ist offensichtlich auch in späterer Zeit nie überbaut worden, sondern nur der Zerstörung durch natürlichen Verfall ausgesetzt gewesen. Aus dem Totentempel seines Vaters Ahmose I. in Abydos–Süd fanden sich Relieffragmente mit dem Namen Amenophis I.
Dies legt die Vermutung nahe, dass er die Dekoration des Tempels nach dem Tode seines Vaters vollenden ließ. Amenophis I. führte auch den (Aus)bau des Prozessionsheiligtums für seine Mutter Ahmes–Nefertari mit dem Bau eines Sedfestkiosk weiter. Außerdem weiß man von Amenophis I., dass er seinen Vater in einer eigenen Kapelle in Abydos–Nord verehrte.

Die Thebais:

Amenophis I. vergaß nicht, sich Amun, dem neuen Staatsgott für die Gunst erkenntlich zu zeigen, die dieser seiner Familie erwiesen hatte. Ausgehend von dem in Karnak schon vorhandenen Kernbau des Mittleren Reiches (und den Erweiterungen der 17. Dynastie), wurde dem Tempelbezirk Amun–Res einige Bauteile hinzugefügt, darunter einige Kapellen. Dabei bediente sich der König auch Blöcke von einem Bauwerk Sesostris I. Die noch relativ bescheidene Anlage aus dem Mittleren Reich wurde von Amenophis I. unverändert übernommen.

Heute finden sich in den Steinlagern im Karnaktempel ca. 800 Kalksteinblöcke und 500 Fragmente von Kalksteinblöcken, die Reliefschmuck tragen und von Bauten Amenophis I. hier vor Ort stammen. Die sehr qualitativ hochwertigen Reliefdarstellungen zeigen, dass die Wände mit Reliefschmuck versehen waren. Diese Bauten wurden von späteren Königen abgerissen und die Blöcke dann als Füllmaterial (oft schon  kurz nach ihrer Errichtung) für neue  Bauten wiederverwendet – so im 7. Pylon, in den Fundamenten des Achmenu, im 3. Pylon und in Bauten König Amenophis III. in Karnak–Nord – so Graindorge, 1999.

Seinerseits ließ auch Amenophis I. ältere Bauteile hier abreißen und durch Neubauten ersetzen. Anhand der aufgefundenen Steinblöcke konnte eine ungefähre Rekonstruktion der Tempelanlage von Karnak unter Amenophis I. vorgenommen werden. (nach Corlotti entnommen aus Graindorge 1999)

Diese Kapellen wurden von Thutmosis III. abgerissen und durch ähnliche eigene in Sandstein errichtete ersetzt. Die Kalksteinblöcke dieser Kapellen fanden sich in der Fundamentierung des Cachette–Hofs verbaut.  Am neu vom König errichteten Tempelteil wurde zwischen Tempel und Außenmauer ein Schlachthof eingebaut. Nach Westen hin wurde der Tempel durch eine 7 m hohe Mauer mit einem Tor in der Tempelachse abgeschlossen, später ließ Thutmosis III. den 6. Pylon hier erbauen. Vor dieser Mauer werden alle noch aus dem Mittleren Reich stammenden Lehmziegelbauten eingeebnet und der nun so entstandene freie Hof mit einem weiteren 10m hohen Tor (später stand hier der 4. Pylon) abgeschlossen.

Zur Kultachse des Mittleren Reichstempels und den Erweiterungen durch Amenophis I. muss zumindest seit der Zeit Sesostris I. eine zweite Kultachse existiert haben (vor der damaligen Tempelfront gelegen), die von Süd nach Nord führte. Auch hier wurde König Amenophis I. tätig. Auf dieser Kultachse, in der wohl schon die „ Chapelle blanche “ von Sesostris I. stand (etwas süd–westlich davon) ließ Amenophis I.
eine genaue Kopie von dieser errichten.

Wie oben bereits erwähnt, war den Bauten des Königs keine lange Lebensdauer beschieden. Schon unter Thutmosis III. und dann unter Amenophis III. (falls nicht schon früher) wurden sie als Füllmaterial wiederverwendet. 

Mit ziemlicher Sicherheit steht fest, dass Amenophis I. hier im Süden ein monumentales Tempeltor aus Kalkstein errichtete, dessen Blöcke in der Fundamentierung des Cachettehof 1903 von Legrain entdeckt wurden. Die Höhe des Tores betrug mindestens 13 feet. Die Reliefs dieses Tores zeigen Darstellungen des Hebsedfeste des Königs – außen in versenktem Relief, auf der Innenseite im Hochrelief.

Vor dem heutigen 8. Pylon Thutmosis III. befindet sich eine große Kalksteinstatue Amenophis  I. weshalb schon die Vermutung geäußert wurde Amenophis I. könnte hier bereits eine Pylon in Lehmziegelbauweise errichtet haben den dann Thutmosis III. durch eine Steinbau ersetzten ließ.

Interessanterweise fand sich unter der Westflanke des 8. Pylon (oder 7. Pylon?) die Lehmziegelfundamente eines massiven Pylons aus dem Mittleren Reich und einer starken Umfassungsmauer. Nach dem Rekonstruktionsvorschlag Graindorge 2002 ließ Amenophis I. die aus Lehmziegel errichtete Umfassungsmauer des Mittleren Reichs-Tempel durch eine aus Kalkstein ersetzen. Vor dem Haupteingang wurden zwei kurze hohe Mauern in den Hof eingebaut, welche mit Reliefszenen vom Jubiläumsfest des Königs und anderen kultischen Ritualen geschmückt waren. Diese beiden 9m langen Schirmmauern waren durch niedrigere Mauern mit den Seitenwänden des Hofes verbunden. 16 kleine Statuenkapellen (8 Stück auf jeder Seite mit einer Breite von 1,10 m; 1,30m Tiefe; und 1,75m Höhe) fanden sich in dieser Quermauer eingebaut, die sich zjm Mittleren Reichtempel hin öffnen. Zwischen die hohe Mittelmauer setzte der König seine heute im Freilichtmuseum zu besichtigende Alabaster-Kapelle. Eine neue Toranlage (mit zwei Durchgängen) aus Kalkstein begrenzte den Hof nach Westen hin. In den Seitenwänden der beiden Höfe befanden sich rechteckige Kapellenräume. Nach Westen hin schloss sich an diesem Hof wahrscheinlich ein weiterer Hof an, dessen Mauern aus Lehmziegel bestanden. Er besaß wohl als Zugang einen Ziegelpylon mit einem Portal aus Kalkstein.


Alabasterkapelle Karnak

Medinet Habu:

Hier gründete Amenophis I. einen kleinen Tempel, welcher dann von seinem Nachfolger Thutmosis I. und später von Thutmosis II. beträchtlich vergrößert wurde.

Deir el-Medine:

In Deir el–Medine ließ Amenophis I. einen kleinen Tempelbau errichten dessen Name 
pr
ImnHtpnbdmj
gelautet hat. 

Deir el-Bahari:

König Amenophis I.  errichtete in der Nordhälfte des Mentuhotep-Vorhofes, am späteren Standort des Hatschepsut-Tempels, ein verhältnismäßig kleines Heiligtum in Ziegelbauweise. Vermutlich handelt es sich um eine Barkenstation, zum Großteil aus Lehmziegel erbaut – wohl nur die wichtigsten Teile waren aus Stein - für die Barke des Amun beim Besuch der Westseite Thebens durch die Göttertriade anlässlich des „Schöne Talfest vom Wüstental“.

Die Fundamente dieses Baus befinden sich heute unter der ersten Terrasse des Hatschepsut Tempels. Eine Reihe von Sandsteinstatuen des Königs mit oberägyptischer und unterägyptischer Krone flankierte den Zugang u diesem Baus Amenophis I.

Die statuarische Ausstattung lehnte sich eng an die des Mentuhotep-Tempels an – nicht nur im Hinblick auf Statuentyp und Ikonographie, sondern vor allem auch in stilistischer Hinsicht. Einer der Statuenköpfe aus bemaltem Sandstein von einer Höhe von 0,62m befindet sich heute im New Yorker Brooklyn Museum.
(Quelle: SAS 7 - Im Zeichen des Mondes)

Das Heiligtum Amenophis I. in Deir el-Bahari
Der Tempelbau des Königs, dessen Namen unbekannt ist, war nur in der Periode Amenophis I. - Hatschepsut in kultischer Nutzung. Die Zerstörung erfolgte in der letzten Bauphase des  Hatschepsut Tempels (Phase II.), Stufe III: Errichtung der unteren Terrasse.

Funde von Osirispfeilern / osidrianischen Statuen AmenophisI. weisen auf einen Totentempel hin. Grabungen im Jahre 1930 brachten noch Reste von Fundamenten des Lehmziegel-Tempels zum Vorschein. Bei diesem Tempelbau könnte es sich durchaus um den Totentempel ( Hnm.t-mn ) von König 
Amenophis I. gehandelt haben.
(Quelle: A.C. Thiem in GMN 175)

Dra `Abu el-Naga:

Tempel des Königs und seiner Mutter Ahmes-Nefertari
 in Dra `Abu el-Naga: - nach MDAIK 34:
Dieses Bauwerk muss wohl als ältester Totentempel in Theben-West angesehen werden. Wenn auch in den Reliefs und Inschriften als Bauherr Amenophis I. genannt wird, dürfte der Bau doch unter der Regie seiner Mutter Ahmes-Nefertari entstanden sein. Ein Relief das den König als Knabe vor Amun zeigt, lässt schließen, dass der Tempel in der Zeit der Regentschaft seiner Mutter für ihren Sohn erbaut wurde.


Tempelbau Amenophis I. in Dra Abu el Naga

El Kab:

Bau einer Kapelle für die Geiergöttin Nechbet durch Amenophis I., deren Blöcke sich in späteren Bauten wiederverwendet fanden. Elkab scheint zur damaligen Zeit gegenüber später eine wichtige Rolle gespielt zu haben.

Wadi Schatt el-Rigal:

Der König ist hier durch Graffiti bezeugt.

Gebel el-Sisila:

Der König ist in den Steinbrüchen von Gebel e-Sisila belegt.

Kom Ombos:

In Kom Ombos fanden sich Spuren einer gewissen Bautätigkeit Amenophis I. aus Tempel des Gottes Sebek. Ein Türpfosten mit deme Namen des Königs hat sich erhalten.

Elephantine:

Der König ist hier durch Blöcke, die in späteren Bauten Wiederverwendung fanden, belegt.

Sonstiges:

Die anderen häufig nur dem Namen nach bekannten Tempel oder Kapellen Amenophis I. sind sicher keine großen Anlagen gewesen.

Der nubische Raum:
Festung Uronarti
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am 2. Katarakt -

Im hiesigen kleinen Tempel König Sesostris III. fand sich eine Inschrift des "Vorstehers der südlichen Fremdländer" Ruri aus dem Jahr 8 Amenophis I.

Semna-West:

Innerhalb der Festung von Semna-West wurde ein kleines Heiligtum errichtet. Eine Inschrift mit dem Datum: Jahr 7 Amenophis I. bezeugt die Bautätigkeit des Königs.

Insel Sai
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unterhalb des 3 Kararaktes gelegen -

Eine Königsstatue und Stelen aus der Zeit Amenophis I. wurden hier gefunden.

Sinai:

Serabit el-Chadim:u

Hier ließ Amenophis I. der Göttin Hathor einen Tempel errichten.


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