Biografie Djosers


Giza-Nekropole Cheops


Beamte Djoser

Stufenpyramide des Djosers in Saqqara

Bild:    Saqqara 01
Autor:  Marperi
Lizenz:  CC BY- 3.0

König Djoser wählte als Standort für seine Pyramide einen Bereich mitten auf dem Felsrücken von Saqqara mit Blick über die Stadt Memphis, der nahe bei den Grabanlagen der Könige der 2. Dynastie Hetepsechemui, Raneb oder Ninetjer und der großen Einfriedung Gisr el-Mudir lag. Der Platz, den Djoser für den Bau seiner Grabanlage wählte, lag auf einem hochgelegenem Gelände in Saqqara und man schaut von hier aus gen Osten über das fruchtbare, grüne Niltal hinweg bis zur Residenz nach Memphis und nach Norden hin schweift der Blick über die zahllosen Dattelpalmwipfel in der sich öffnenden Nildelta-Landschaft. Der von Djoser ausgesuchte Baugrund umfasste einen Raum von 545 m nord-südlicher und 277 m ost-westlicher Länge. 

Etwas nördlich davon lag der große Friedhof der 1. und 2. Dynastie wobei erkennbar wird, dass Djoser mit dieser Wahl des Bauplatzes eine gewisse Verbundenheit mit seinen Vorgängern demonstrierte, die sich durch seine mutmaßliche Abstammung als Sohn des Königs Chasechemui und seiner Königin Nimaathapi ergibt. Bei den Grabungen im Grabbezirk des Königs konnte festgestellt werden dass die Grabanlage nicht auf unberührtem Gelände erbaut wurde, sondern auf den Trümmern einer hier schon bestehenden Nekropole. 

Als klarer Bruch mit der thinitischen Tradition kann die Tatsache angesehen werden, dass König Djoser sich kein Grab mehr in Abydos errichten ließ. Abydos wurde also als Königsnekropole endgültig zugunsten Saqqara aufgegeben.

Die Stufenpyramide des Djosers gehört als Teil der memphitischen Nekropolen seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist die älteste, mit einer Höhe von 62,5 Metern die neunthöchste der ägyptischen Pyramiden. Sie weist als einzigste eine nichtquadratische Grundfläche auf. 

Nur wenige Denkmäler auf der Welt haben in der Geschichte der Menschheit einen so bedeutenden Stellenwert wie die Stufenpyramide von Saqqara. Der Pyramidenbezirk des Djosers stellt in der Entwicklung der monumentalen Steinarchitektur in Ägypten und sogar in der Welt einen Meilenstein in der Entwicklung dar, denn zum erstenmal wurde hier der Kalkstein als neues Baumaterial in großem Ausmaß verwendet und war architektonisch vollkommen neuartig.,

Mit dem Bau der Stufenpyramide begann die 1. Phase des Pyramidenbaus in Ägypten und die Monumentalisierung der ägyptischen Königsgräber. Der größte aller ägyptischen Pyramidenkomplexe umschloss die Stufenpyramide. Der Pyramidenhof enthielt eine große Anzahl von zeremoniellen Bauten, Strukturen und Höfen in denen der Totenkult für den König vollzogen wurde. 

(Bild: Elvira Kronlob, Engelskirchen)

Name der Domäne: "Horus, Stern an der Spitze des Himmels"
!rsbAxnt j-pt  (lt. Kraus war hiermit die Venus gemeint)
Basismaß: 121 x 109 m
heutige Höhe: 60 m - ursprüngliche Höhe: 62,50 m
Volumen: 330.400 m³;        Baumaterial: Kalkstein
Stufen: 6
Kultpyramide: keine
Königinnenpyramiden: keine

 

Entdeckung und Erforschung der Pyramide:

Der preußische Generalkonsul Heinrich Menu Freiherr von Minutoli untersuchte 1821 zusammen mit dem italienischen Ingenieur Girolanio Segato erstmals den Pyramidenkomplex des Djoser. Im Laufe der Grabungen entdeckte man den Eingang des Zugangstunnel, der von Norden unter die Stufenpyramide führt. Minutolis Team fand in den Gängen neben zahlreichen Fragmenten zerbrochener Alabaster- und Marmorgefäßen in einer Ecke Überreste einer Mumie und er notierte:

"„ Dass aber diese Pyramide einst im Innern mit großem Aufwand geschmückt war, beweisen die zahllosen Fragmente zerbrochener Alabaster – und Marmorgefäße. Leider sollen gleich bei der ersten Eröffnung viele höchst merkwürdige Gegenstände entwandt und veräußert worden seyn; mir wurden bloß die Bruchstücke einer kostbaren Mumie zu Theil, ohne Zweifel die Reste des hier beigesetzten Fürsten. Sie bestanden in einem stark vergoldeten Schädel und zweien ebenfalls vergoldeten Fußsohlen, aber auch diese in ihrer Art einzigen Stücke wurden ein Raub der Wellen. “

(Quelle: Reise zum Tempel des Jupiter Ammon; Berlin 1824, S. 289/90; Heinrich Freiherr von Minutoli)

Aber allein schon die Beschreibung der von Minutoli geschilderten Mumienreste genügen heute um zu erkennen, dass es sich bei dem gefundenen Schädel nicht um den des König Djosers handeln konnte, denn die Vergoldung des Gesichts und das Anbinden von Kartonage-Sohlen an den Füßen entspricht der Mode der römischen Zeit. Es kann also klar gesagt werden, dass es sich hier mit Sicherheit um eine Sekundär-Bestattung aus römischer Zeit handelt. John Perring, der die Pyramide nach Minutoli im Jahre 1837 untersuchte fand davon allein dreißig Stück in einem Gang. 

Der letzte Satz von Minutoli bezieht sich auf den Umstand, dass die meisten der damals gefundenen Fragmente, der Mumienteile und ein großer Teil der von ihm in Ägypten damals aufgekauften Objekte bei ihrem Transport nach Hamburg und dann nach Berlin auf dem unter dänischer Flagge fahrenden Galeasse "Gottfried" verloren. Die Gottfried war 1822 mit 97 wertvollen Frachtkisten von Triest nach Hamburg unterwegs und hatte am, 10. Dez. 1821 in Triest abgelegt mit einem Zwischenstopp in Livorno. An Bord des Schiffes befanden sich altägyptische Fundstücke, z. T. aus Saqqara,  welche von Minutoli 1820-21 zum Teil selbst ausgegraben  und zum anderen Teil in Luxor aufgekauft wurden. Bei einem schweren Orkan sank die Gottfried in der Nach vom 11. auf den 12. März 1822 in der Elbmündung bei Cuxhaven (etwa 10 km östlich von Cuxhaven). Fast alle Besatzungsmitglieder und ein Passagier kamen uns Leben - der schwere Orkan auf der Nordsee verhinderte die Rettung.

In der Folgezeit wurde die Pyramidenanlage von mehren Forschern im Auftrag der ägyptischen Altertumsverwaltung untersucht, u. a. von John Perring (Perring No. 3), Richard Lepsius, C. M. Firth, J. E. Quibell und Jean Ph. Lauer. 

Der englische Berufsoffizier Colonel Richard William Howard Vyse (1784-1853) gelangte 1837 nach Ägypten. Er schreckte nicht vor dem Einsatz von Schießpulver bei der Erforschung der Pyramiden zurück (siehe Mykerinos-Pyramide). Kurz vor der Freisprengung des Mykerinos-Pyramideneingangs hatte er - zwei gottseidank - vergebliche Versuche unternommen, mittels schwerer Artillerie eine Öffnung in die Südwand der Stufenpyramide des Djoser zu schießen. Zur selben Zeit machte Vyse die Bekanntschaft eines Landsmanns namens Jon Shae Perring (1813-1869) der gerade an der Erforschung der Pyramiden von Giseh, Abusir, Saqqara und Dashur arbeitete. Perring war Ingenieur und wandte - im Gegensatz zu Howard Vyse sehr sorgfältige Grabungsmethoden an wobei er die Stufenpyramide des Djosers so genau vermessen hatte, dass seine Ergebnisse noch heute Bestand haben. Er entdeckte u. a. auch die unterirdischen Galerien der Stufenpyramide.

Karl Richard Lepsius kam fünf Jahre später nach Ägypten (im Herbst des Jahres 1843) und auch er besuchte den Pyramidenbezirk des Djoser und betrat die unterirdischen Galerien. Dabei fiel ihm in einem der zahlreichen Gänge der Name des Djosers an einer Türumrahmung auf. Er ließ dieses Bauteil herausnehmen an sandte es an das Berliner Museum, wo man es heute noch bewundern kann. Eine andere Wand die aus herumliegenden Fayencekacheln zusammengesetzt war, wurde im Museum Kairo aufgestellt. Er gelangte als erster zu der Erkenntnis, dass die Grabanlage des Djosers eine Übereinanderschichtung mehrerer Mastaben sein müsse und publizierte die Ergebnisse seiner 1845 durchgeführten Unternehmungen in einem zwölfbändigen Tafelwerk mit dem Titel: "Denkmäler aus Ägypten und Aethiopien".

Erste systematische archäologische Ausgrabungen im Djoser-Komplex fanden aber erst in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts unter dem englischen Forscher Cecil Firth  statt. Cecil Firth, der mit Zustimmung von Pierre Lacau, dem damaligen Generaldirektor des Service des Antiquitès, 1926 mit den Sondierungen zweier kleiner Hügel im Nordwesten des Komplexes begann, fand am Fuß der Südfassade von beiden Hügeln die ersten wundervoll behauenen und hervorragend gefugten Mauerblöcke aus Tura-Kalkstein. Sie gehörten zu Fassaden mit kannelierten, in der Mauer eingefügten Säulen. In den Jahren 1924 - 1925 fand man im Südosten der Pyramide einen weiten, länglichen Hof, der in Nordsüdrichtung ausgerichtet und ringsum von den Überresten niedriger Mauern umgeben war. Diese Mauern markierten die Eingänge zu kleinen Heiligtümern, die jeweils aus einem einzigen Raum mit einer Nische und einer aus Stein gehauenen offenen Scheintür bestanden.

Nach dem Tod von Cecil M. Firth übernahm James Edward Quibell die Leitung der Ausgrabungen, bis auch er im Jahre 1935 verstarb und durch Jean-Philippe Lauer ersetzt wurde. Lauer, der schon von C. M. Firth als Assistent nach Saqqara berufen wurde, weil er neben seiner Promotion als Ägyptologe auch ein abgeschlossenes Architekturstudium aufzuweisen hatte, führte die Untersuchungen fort und vermaß 1932 die unterirdischen Kammern und Gänge. 

Jean-Philippe Lauer war bis zu seinem Ableben im Jahre 2001 im Pyramidenbezirk des Djosers tätig und widmete sein Leben der Erforschung der Djoser-Pyramide und der Nekropole von Saqqara. Während seiner Leitung wurden diverse Bauwerke und Abschnitte der Umfassungsmauer umfassend rekonstruiert. Ein lettisches Forschungsteam unter der Leitung von Bruno Deslandes forscht seit 2001 als Nachfolger von Lauer im Djoser-Bezirk und es wurden dabei mehrere bisher unbekannte Tunnel im Untergrund nachgewiesen.

Mumienfunde in der Pyramide:

Nach dem frühzeitigen Mumienfunden durch den preußische Generalkonsul Heinrich Menu Freiherr von Minutoli, die mit der Gottfried in der Elbmündung vor Cuxhaven verloren gingen, fand 1926 Battiscombe Gunn, der Assistent von Firth, in der Sarkophagkammer den Teil einer menschlichen Wirbelsäule und ein Stück des Beckens. Zwar hielt Gunn es für möglich, dass es sich hierbei um einen Teil der Mumie des Djosers selbst handeln könnte, aber Cecil Firth war der Überzeugung, dass die Knochen von einer der zahlreichen in den Galerien der Djoser-Pyramide bestatteten Mumien aus der saitischen Zeit stammen würde. Deshalb veranlasste er auch keine weitere Untersuchung des Knochenmaterials (Quelle: Renate Germer, Mumien 1991)

Auch Lauer entdeckte 1934 im Staub der Sarkophagkammer fünf weitere Mumienteile und übergab sie dem Mediziner Douglas Derry zur Untersuchung. Sie gehörten mit großer Wahrscheinlichkeit zu dem gleichen Skelett, von dem Gunn die Wirbelkörper gefunden hatte. Lauer fand den Teil eines Oberarmknochens mit Fragmenten des Schulterblattes und des Schlüsselbeines, Teile von zwei Rippen; den oberen Teil des Brustbeines und den linken Fuß. In vielen Bereichen dieses Skelettes waren noch die Haut, Knorpeleile und Bänder erhalten. Nach eingehender Untersuchung der sterblichen Überreste waren Derry und Lauer davon überzeugt, hier die Mumie des Königs Djoser vor sich zu haben. Der weitere Verbleib der gefundenen Mumienteile blieb bis 1988 unbekannt - erst dann fanden sich diese Überreste in der Universität von Kairo wieder, wo man sie eingelagert hatte. Bei einer neuzeitlichen genaueren Untersuchung mit einer Radiokohlenstoffdatierung wurde festgestellt, dass die Mumienteile von einer Sekundärbestattung aus der ptolemäischen Zeit stammten.

Baugeschichte des Grabbezirks:

Verantwortlich für die Planung und Ausführung der Grabanlage Djosers war vermutlich ein hoher Beamter namens Imhotep. Er gilt als der erste Baumeister des Alten Reiches in Ägypten und war wahrscheinlich sowohl für den Bau der Stufenpyramide des Djosers als auch für die Pyramide des Sechemchet (Djoser-Teti) in Saqqara verantwortlich, deren Bauplan dem Grabkomplex des Djosers ähnelt, jedoch siebenstufig geplant war und nach ihrer Fertigstellung höher als das Original sein sollte (Sechemchet regierte aber nur kurze Zeit und so blieb seine Grabstätte unvollendet). Ein Graffito auf der Umfassungsmauer des Sechemchet-Komplexes weist jedoch darauf hin, dass, wie schon bei seinem Vorgänger Djoser, auch hier der Architekt Imhotep als Bauleiter fungierte.

Im unteren Bereich an der Südseite der Djoser-Pyramide sind freiliegende Teile der ursprünglichen Mastaba erkennbar. Verkleidung (teilweise restauriert) im Bereich der ursprünglichen Mastaba an der südöstlichen Ecke der Djoser-Pyramide.
Bild:    Saqqaraperi.JPG
Autor:  Marperi
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Bild:   Saqqara-PyramidofDjoser-obliqueviewofpartially restored
Autor: Maveric 149
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CC BY- SA 3.0

Zu Baubeginn war anfänglich eine Mastaba von etwa 63 Metern Seitenlänge und einer Höhe von 8 m geplant, die auf der Süd- und Ostseite verlängert wurde, um eine Reihe von Schächten zu überdecken, die den Zugang zu den Gräbern der Königin und Abkömmlingen des Königshauses bildeten. Der Grundriss war annähernd nach den vier Himmelsrichtungen ausgelegt.

In den späteren Bauabschnitten wurde eine große Anzahl von Grenzstelen (sog. Wendemarken) gefunden, die offenbar aus der 1. Bauphase stammten und als Baumaterial in der Baumasse der 3. Bauperiode, den Nischenmauern des Südhofes, im sog. Hebsedhof und am Totentempel sowie nahe dem Nordaltar verwendet wurden. Auffällig ist dabei, dass es sich hier um zwei verschiedene Stelentypen handelt, den normalen, oben abgerundeten und einen konischen mit einer flachen Vertiefung oben. Die hohe Anzahl von über 50 Stelen beider Typen schließt die Vermutung einiger Ägyptologen aus, dass es sich hierbei um Grabstelem handelt. Rainer Stadelmann stellt die Hypothese an, dass es sich dabei evtl. um Begrenzungsstelen handelt, die in der 1. Bauperiode die Grenzen sowohl des Gesamtbezirkes wie auch der einzelnen Kultbezirke markiert hätten und später dann durch die Nischenumfassungsmauern, Massive und Trennmauern ersetzt worden ist. Dafür spricht auch die auffällige und stets gleiche Beschriftung dieser Stelen mit der Bekrönung durch "Anubis, Herrn des Heiligen Landes", dem Horusnamen Netjerichet in der Mitte, gefolgt von dem Namen der beiden Königinnen Hetephernebti und Inetkaus gegenüber dem Anubis-Fetisch (Quelle: Stadelman "die ägyptischen Pyramiden", Ph. v. Zabern-Verlag) 

Wendemarke aus dem Südhof des Djoser-Bezirks

Eine der sog. "Wendemarken!, die im Südhof des Djoser-Komplexes gefunden wurde. Sie zeigt den Horusnamen des Königs gegenüber dem Anubis-Fetisch und die Namen der beiden königlichen Frauen Hetepher-nebti und Inetkaus. In den Hieroglyphen darüber wird der Totengott Anubis als der "Erste des heiligen Landes", (der Nekropole) erwähnt.

Das Fragment befindet sich heute im Oriental Institute Museum Chicago.

Lt. dem französischen Architekten und Ägyptologen Jean Ph. Lauer, der bis zu seinem Ableben im Jahr 2001 im Djoser-Komplex arbeitete, wurde die ursprünglich quadratische Mastaba in sechs Etappen gebaut. Der anfänglich als Mastaba geplante Bau (Lauer nennt ihn M1) unterscheidet sich lt. Lauer deutlich in zwei Punkten von den Mastabas der Vorgänger:

  1. Zum einen hatten alle früheren Mastabas einen rechteckigen Grundriss; die frühe Mastaba M1 Djosers hatte am Anfang noch die Gestalt einer quadratischen Mastaba, die nach und nach zweimal erweitert wurde;

  2. zum anderen war die Mastaba M1 die erste, die komplett aus Kalkstein gemauert wurde (nicht mehr aus den vergänglichen Nilschlammziegeln, sondern aus Stein) und die man später zusätzlich mit einer zweiten Verkleidung aus feinbehauenem Kalkstein umgab (Quelle: dt. Wikipedia - Djoser-Pyramide).

Der dt. Ägyptologe Rainer Stadelmann bezweifelt die Hypothese Lauers, dass man anfänglich den Bau einer Mastaba plante (ebenso der Ägyptologe Miroslav Verner in: "die Pyramiden", Rowohl-Verlag 1998, 140) und vermutet, "dass das Grab schon von Anfang an als Pyramide mit quadratischem Grundriss geplant war."

Zitat aus Verner/die Pyramiden:

"Warum sollte die erste Etappe der Stufenpyramide die einzige königliche Mastaba des Alten Reiches mit einem quadratischen Grundriss sein, während ihre endgültige Form die einzige Pyramide ist, die einen rechteckigen, ostwestlich orientierten Grundriss aufweist?"

Manche Forscher äußern die Hypothese, dass der Baumeister bereits zu diesem Zeitpunkt beabsichtigt hatte, eine Stufenmastaba zu errichten, da diese erste Mastaba mit Kernfüllung und einem quadratischen annähernd nach den vier Himmelsrichtungen angelegten Grundriss an allen vier Seiten mit einem 4,50 m (8 Ellen) flachen Anbau vergrößert wurde und man eine zweite Verkleidung aus feinbehauenem Kalkstein hinzufügte.

*

Die Nekropolen-Arbeiter hoben im Norden der geplanten Mastaba (M) einen tiefen Grabschacht aus, dessen Anfang etwa in der Mitte der heutigen Nordwand unterhalb der 1. Stufe nahm. Danach wurde die offene Zugangspassage fertiggestellt und die Grabkammer am Ende des ca. 7 m breiten und bis auf 28 m tiefen abfallenden Schachtes angelegt. Dazu wurde der kostbare Rosengranit, der nur in der Gegend des 1. Nil-Kataraktes bei Assuan vorkommt (Syrenit) auf Booten auf dem Nil nach Saqqara transportiert. Die Grabkammer besitzt die Maße 2,96 m x 1,65 m

Nach Fertigstellung der ersten Etappe wurde in einer zweiten Phase die Mastaba auf ein Kantenmaß von 71,5 m erweitert. Der neue Bauteil erreichte aber nur eine Höhe von sieben Metern, was zur Folge hatte, dass der Eindruck einer "gestuften Mastaba" entstand. Evtl. sollte in der ersten Planung der Djoser-Grabstätte der unter der Erde liegende Teil nur aus den beiden Kammern bei der Schachtsohle, den vier umliegenden Korridoren und den Verbindungsgängen bestehen, doch trieb man nach der ersten Vergrößerung des Oberbaues (von M1 - M 2 nach Lauer) trieb man nach der ersten Vergrößerung des Oberbaues elf senkrechte Schächte an der Ostseite 33 m tief in die Erde. Vom Boden eines jeden lief ein Gang nach Westen, von denen Galerien (Ostgalerien) ausgingen, die untereinander verbunden waren.

In einer aus dem fünften Schacht herauslaufenden Galerie (die Nummerierung verläuft von Norden nach Süden) wurde ein Alabastersarkophag gefunden und an seinem Ende ein kleiner Holzsarg mit den Überresten eines etwa acht- bis zwölfjährigen Jungen. Die Forscher fanden daneben zwei Gefäße mit Blattgold und Karneolkorallen. In dem ersten und zweiten Schacht befanden sich weitere Fragmente von Alabastersärgen und im dritten Schacht wurde ein Siegelabdruck mit dem Namen Netjerichets gefunden.

In einer dritten Bauphase erweiterte man die Mastaba an der Ostseite auf 79,5 m. Die Mündung der Schächte der Ostgalerien, die wahrscheinlich für die Beisetzung der Frauen und Kinder des Königs gedacht waren, wurden in der dritten Bauphase (M3) von dem Mauerwerk des verbreiterten Grabes überdeckt. 

    Schema der Bauetappen

Während der vierten Bauphase verwandelte man die Mastaba (M3) in eine vierstufige Pyramide mit den Maßen von 85,5 m x 77 m um. Den Kern der Pyramide bestand ans groben Steinen und wurde mit Kalksteinblöcken ummantelt. Nun waren die Mauerlagen nicht mehr horizontal wie bei dem mastabaähnlichen Unterbau, sondern um 17 Grad nach innen geneigt. Das führte zu einer besseren Stabilität des Mauerwerkes, gelangte aber nicht über die Höhe der ursprünglichen Mastaba. 

Die kleine Pyramide wurde in der fünften Bauphase von einer vierstufigen (P1) schließlich in eine sechsstufige (P2) Pyramide mit einer Grundfläche von 119 x 107 m umgebaut. Bis zur fünften Erweiterung des Oberbaus konnte man die unterirdischen Kammern und Gänge über den langen Graben und die Rampe von der Nordseite her erreichen. Doch nun war der ursprüngliche Zugang zum Unterbau nicht mehr erreichbar, da der offene Graben bei der Verlängerung des Oberbaus nach Norden durch Schutt verschlossen wurde. Man legte deshalb einen zweiten Zugang an, der mit einer Treppenflucht etwas nördlich im Boden des auf der Nordseite gelegenen Totentempels an die Oberfläche trat. 

Bei der sechsten (P2) und letzten Bauänderung der Pyramide vergrößerte man diese abermals auf eine Grundfläche von 121 m x 109 m, so dass die Pyramide nun sechs Stufen mit einer Höhe von insgesamt 62,50 m erreichte (heute nur noch 60 m). Die unterste Stufe setzt im Westen auf die bereits errichteten Westmassive auf. Die oberste Stufe hatte einen abgerundeten Abschluss. Zum Schluss verkleidete man das ganze Bauwerk mit einer abschließenden Lage geglätteten Tura-Kalksteins.

Über die Gründe für die mehrmalige Änderung des Grundrisses der Djoser-Stufenpyramide wird bis in die heutige Zeit kontrovers debattiert, wobei selbst die einzelnen Phasen der Änderungen noch nicht von allen Ägyptologen einstimmig beurteilt werden.

Pyramidenkomplex:

 

Plan des Djoser-Grabbezirks - (nach Cecil M. Firth) - rechts ist Norden

1.  Stufenpyramide
2.  Südgrab
3.  Sedfesthof und -Kapellen
4.  Tempel T
5.  Südhof
6.  Südpavillon
7. 
Nordpavillon
8.  Totentempel
9.  Westgalerien
10. Eingangskolonnade
11. Nordhof
12. Nordgalerien
13. Treppengräber
14. Serdab
15. Nordaltar
Zeichnung:  Plan of the Djoser Pyramid Complex
Urheber:     derivative work (GDK)
                    Djoser-plan 1 franck Monnier
Lizenz:        CC BY-SA 3.0 

Der Name des Djoser-Pyramidenbezirkes "qbHw-nTrw" ("Trankopfer der Gottheiten") lautete (Quelle: Hawass/die Schätze der Pyramiden). Die Auslegung des gesamten Pyramidenkomplexes ist aufgrund seiner Originalität und Komplexität sehr schwierig und wird wahrscheinlich noch lange Zeit Gegenstand kontroverser ägyptologischer Diskussionen und Theorien sein. Allgemein stimmen aber die Ägyptologen darin überein, "das der Komplex Ausdruck der Konsolidierung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Ägypten nach der unruhigen und oftmals auch konfliktreichen Zeit der 2. Dynastie war". (Zitat aus M. Verner "die Pyramiden", S. 161)

Auffällig erscheint, dass bei der Ausführung der Elemente des Pyramidenkomplexes Unterschiede bestehen. Einige der Bauten wurden in funktionaler Architektur ausgeführt, was bedeutet, dass diese eine Funktion in der Begräbniszeremonie hatten, dienten andere nur dem Ka des Königs im Nachleben. Es genügte bei diesen, dass das Äußere der Elemente das richtige Aussehen hatte und das Innere nicht funktionstüchtig zu sein brauchte.

Im Folgenden wird hier versucht eine kurze Beschreibung der Pyramide und der Umgebungsbauten dieses grandiosen Pyramidenkomplexes, der in zwei Bauphasen errichtet worden ist, zu geben. Der Ägyptologe Werner Kaiser hat darauf hingewiesen, dass die erste, kleinere Phase dem Talhof des Chasechemui in Abydos gleicht und "dass es erst in der Schlussphase (P2) zu dem Versuch kam, aus den einzelnen Gebäuden eine harmonische Einheit zu schaffen". Aber dieses Vorhaben scheint nicht ganz die Vorgabe erfüllt zu haben, denn der Herrscher scheint währenddessen wahrscheinlich gestorben zu sein, was u. a. zu einer bedeutenden Verkleinerung und Vereinfachung des Totentempels führte."

Rekonstruktion des Djoser-Komplexes (Ansicht von Nordosten)

Bild:       Djoser-vue-generale2.jpg
Autor:    Franck Monnier, Les forteresses égyptiennes.Bruxelles, 2010, 
Lizenz:    CC BY-SA 3

 

Unterbau der Pyramide:

Der unterirdische Bereich der Stufenpyramide des Djosers gleicht einem wahren Labyrinth von Gängen, Korridoren und Durchbrüchen und macht diesen zu einer Grabanlage ohnegleichen unter den anderen, uns bekannten Pyramiden des Alten Reiches. Das komplizierte Kammer- und Korridorsystem wurde Anfang der dreißiger Jahre von Jean Ph. Lauer erforscht und publiziert. Da der Bau einiger dieser unterirdischen "Zimmerfluchten" nie ganz fertiggestellt wurde, ist es sehr schwierig zu bestimmen, welche Teile zu den ursprünglichen Plan des von Imhotep konzipierten unterirdischen Bereich gehörten und welche von späteren Forschern oder auch von den Grabräubern hinzugefügt wurden. Mit ziemlicher Sicherheit konnte Lauer aber die Hauptplanung von Djosers Grabstätte und die aufeinanderfolgenden Baustadien ermitteln. 

Lauer war der Meinung, dass die Grabkammer aus Rosengranitblöcken kurz nach ihrer Fertigstellung einen umfangreichen Umbau erfuhr, der im Auftrag des Baumeisters Imhotep vorgenommen wurde. Er vermutet, dass die Grabkammer ursprünglich nur aus Kalksteinblöcken errichtet und die Decke mit Sternen verziert war. Beim Umbau sind dann die Kalksteinblöcke und die Sterne beseitigt worden, Bruchstücke davon fanden die Forscher noch in der näheren Umgebung. Rainer Stadelmann widerspricht dieser These von Lauer und verweist dabei auf technische Gründe: ".....denn die Decke aus diesen kleinen, 0,52 m langen Kalksteinblöcken hätte in der 4m langen und 2,56 m breiten Kammer sofort nach ihrer Einrichtung einstürzen müssen" (Zitat aus Verner: die Pyramiden, S. 142). Stadelmann führt dazu aus, dass die  aus feinem Turakalkstein bestehenden Fragmente, die beidseitig mit einem Sternenmuster verziert waren, Blöcke sind,  mit denen die Manövrierkammer und die seitlichen Galerien vermauert waren (Quelle: Stadelmann: die ägyptischen Pyramiden, S., 43).  

Grundriss des unterirdischen Bereich 
der Stufenpyramide

Die Grabkammer der Djoser-Pyramide liegt in einem 28 m tiefen Schacht, der eine Grundfläche von 7 x 7 m hat. Sie besteht aus exakt behauenen Rosengranitblöcken in vier Lagen, der aus der Gegend des 1. Kataraktes des Nils in Assuan stammt. 

Ansicht des Unterbaus der Pyramide:
Grau:            Grabkomplex
Dunkelrot:    Grabkammer
Blau:              Blau geflieste Kammern
Hellrot:          Zweiter Eingang
Orange:         11 Ostgalerien

Zeichnung:   Djoser-infrastrutures.jpg
Autor:          MONNIER Franck (Wikipedia)
Lizenz:         
BY-SA 3.0

Ein in der Nordsüdachse der frühen Mastaba 1 (M1) gelegener Tunnel bildete den ursprünglichen Zugang in die Substruktur der Stufenpyramide. Dieser öffnete sich im Fußboden des Totentempels nördlich der Pyramide. An seinem Anfang befindet sich eine Treppe und an seinem Ende ein schräger Schacht, dessen oberer Teil ursprünglich den ganzen oberirdischen Bau M 1 bis zur Dachterrasse durchzog. Sobald die offene Zugangspassage fertiggestellt war, wurde die Grabkammer am Ende eines 28 m tief abfallenden Schacht mit einer Grundfläche von 7 x 7 m angelegt. Dieser Grabschacht liegt nicht in der Mitte der Mastaba M 1, sondern nach Nordwesten aus der Mitte verschoben.

          Blick von oben auf die Decke
                   der Grabkammer

- links ein drei Tonnen schwerer Granitstöpsel, der den Eingang zur Kammer darunter versperrt. Räuber verschoben ihn ein wenig und beschädigten ihn leicht -

Bild: aus Lauer (Saqqara - Königsgräber v. Memphis)

(Keine Urheberrechtsbeschränkungen mehr)

 

Am Fuße des Grabschachts befindet sich die aus großen Rosengranitbalken bestehende Grabkammer. Sie misst außen fast 4 m in der Höhe, innen 2,96 m x 1,65 m x 1,65 m (Maße nach Stadelmann/Pyramiden). Als Zugang in diese Kammer diente eine Öffnung, die sich in einem der Deckblöcke befand.

Diese Öffnung wurde nach der Bestattung durch einen 1 x 2 m großen und ca. 3 Tonnen schweren Granitpfropfen verschlossen, der wie Einkerbungen zeigen, durch dicke Seile nach dem Begräbnis herabgelassen wurde.  Über der Grabkammer lag eine durch eine Tür von der Rampe aus erreichbarer Vorkammer, die von Lauer als "Manövrierkammer" bezeichnet wurde, weil hier die Mumie des Königs für das Herablassen in die Grabkammer präpariert wurde. Die Forscher fanden in dem Steinmaterial, das  zur Füllung des Schachtes gegen die Granitkammer geschichtet war, und in den benachbarten Galerien  Fragmente von Alabaster und Kalkstein mit Sternenmuster (siehe oben). Später wurde der Schacht um die Kammern herum vermauert. In der Saitenzeit (26. Dynastie) wurde die Auffüllung der Manövrierkammer ausgeräumt (siehe weiter unten: Saitengalerien aus späterer Zeit). 

Um die Grabkammer herum befanden sich in gleicher Tiefe drei Galeriesysteme, die vom Schachtboden aus nach Norden, nach Westen und nach Süden abzweigen und als Magazine für Steingefäße und Keramik dienten (als Speicher zur Versorgung des Königsgrabes). Ein viertes Galeriesystem östlich des Grabschachtes bildete um einen massiven Felskern herum ein quadratisches Gangsystem, das zum größten Teil mit feinem Kalkstein verkleidet war. Dieses Galeriesystem war sowohl durch einen vom Grabkorridor abzweigenden Gang wie auch vom Schacht aus zu erreichen. 

Einige der Korridore und Verbindungsgänge wurden nie vollendet, aber vermutlich beabsichtigte man, alle Wände mit Feldern kleiner blauglasierter Fayence zu bedecken. Die durch Zwischenräume getrennten Kacheln waren ursprünglich mit blaugrünen Fayencekacheln bedeckt, die ein Schilfmattengeflecht imitierten. Durch die blauen Kacheln wird der wässrige Charakter der Unterwelt in der ägyptischen Mythologie imitiert. Die Farbe Türkis war für die alten Ägypter ein Symbol der Wiedergeburt des Lebens. Im erst 1928 entdeckten Ostkorridor wurden solche Fliesenfelder entdeckt, ebenso wie in zwei Räumen bei der Südostecke der Grabkammer.

Die Fliesenverkleidung an der Westwand des Ostkorridors war an drei Stellen von Scheintüren unterbrochen, auf denen zweimal rituelle Lauf-Darstellungen des Königs mit der Roten bzw. Weißen Krone und einmal der stehende König mit der Weißen Krone Oberägyptens sowie die Königsnamen und die Embleme der Götter Anubis und Horus von Behedet abgebildet waren. 

                                Sogenannte "Scheintür" mit der Darstellung des Königs bei einer kultischen Handlung
Der König führt in dieser teilweisen zerstörten Darstellung auf der Scheintür rituelle Handlungen vor dem Schrein des Horus von Behedet (im modernen Edfu) aus (dem Heiligtum des Nordens). Diese Scheintür befindet sich heute im Imhotep-Museum in Saqqara.

Dieser Szene, die sich geographisch in Oberägypten befindet, zeigt wahrscheinlich eine Handlung des Königs während seines Heb-Sed-Festes. Der vertikale Text nennt den Tempel des Horus von Behedet, in dem der Gott Horus als Beschützer des Throns von Ägyptens angebetet wurde.

Bild:     Djoser 2.jpg
Autor:  Juan R. Lazaro
Lizenz:  CC BY 2.0
Bild:     Djoser 1.jpg
Autor:  Juan R. Lazaro
Lizenz:  CC BY 2.0

Ähnliche Inschriften wie hier standen auch rechts und links eines Durchganges zwischen den beiden Räumen mit den blauen Fliesen. Richard Lepsius ließ 1943 eine der Fayencewände und einen Türdurchgang ausbrechen und nahm sie mit nach Berlin, eine andere Wand wurde aus herumliegenden Fayencekacheln zusammengesetzt und ins Museum Kairo gebracht. Andere Fayencekacheln aus dem Djoser-Bezirk befinden sich im Metropolitan-Museum in New York.

       Blaue Fayence-Kacheln aus dem Unterbau der Djoser-Pyramide im Metropolitan Museum of Art in New York
Bild:     Djoser-Funerary Wall Decoration
Autor:  Keith Schengili-Roberts
Lizenz:  CC BY SA 2,5
Bild:     Djoser-FaienceInlaysFromStepPyramidBoston
Autor:  Keith Schengili-Roberts
Lizenz:  CC BY SA 2,5

Nach der ersten Vergrößerung des Pyramiden-Oberbaues trieb man an der Ostseite elf senkrechte Schächte ca. 33 m tief in den Untergrund. Von diesen Schächten, die von Norden nach Süden führten, zweigten Galerien nach Westen ab, die untereinander verbunden waren.

Die fünf nördlichen Schächte und Galerien waren für Begräbnisse vorgesehen, daher stand je ein unbeschriftetes Stelenpaar östlich vor diesen Schächten. Lauer merkt dazu an (siehe Anm. 113 bei Stadelmann, Ägyptische Pyramiden, S. 290), "dass offenbar die Bestattungen in den Galerien I-V alle erst nach der 2. Bauphase vorgenommen worden sind, als die Stelen schon in die Pyramidenerweiterung eingefügt worden waren, sonst hätte man sie doch wohl beschriftet." Die Gänge wurden von den Ausgräbern von Norden nach Süden durchnummeriert.

Lauer und J. E. Quibell fanden in der Kampagne der Jahre 1932-33 in einem Gang, der von Osten nach Westen führte (Ende des V. Ganges von Norden her) einige Spuren von Holztäfelungen und an seinem westlichen Ende zwei schöne Alabastersarkophage. Einer davon, der an der Südwand stand, war leer, der zweite stand quer zum Gang an dessen Westende und enthielt die Gebeine eines ca. achtjährigen Kindes mit den Resten eines Sarges, der aus sechs dünnen, übereinandergeschichteten Holz- und Spanplatten wie bei heutigem Sperrholz bestand. Ursprünglich war dieser Sarg mit Blattgold überzogen, das man in die Rippen des Sarkophages eingedrückt und mit kleinen Goldnägeln befestigt hatte. Lt. Jean Ph. Lauer hatten die Räuber dann das Gold abgerissen, übrig blieben nur einige Fragmente davon und einige Nägel. In einigen der übrigen Gänge (dem I. und II. Schacht) wurden Kalkstein-Untersätze für ähnliche Sarkophage gefunden, womit die Annahme, dass es sich bei dieser Teil des Galeriesystems um Gräber handelte, evtl. für die königliche Familie. Im III. Schacht wurde auf der Kalksteinverkleidung stellenweise die Abrollung eines Arbeitssiegels mit dem Namen Netjerichets (Djoser) gefunden. In weiteren Schächten, insbesondere im VI. und VII. stießen die Ausgräber auf ca. 40.000 (!) Steingefäße in verschiedenen Formen und Materialien, viele davon aus Alabaster, Diorit, Kalkstein oder Schiefer. Einige trugen Inschriften mit dem Namen der Stifter oder Materialangaben, andere Gefäße waren mit den Namen von fast allen Königen der 1. und 2. Dynastie beschriftet, keines aber mit dem Namen König Djoser. 

Diese Gegenstände - obwohl durch den Einsturz der Decke zumeist zerbrochen - bilden eine wichtige Quelle zur Erforschung der Kunst der frühen Periode Ägyptens. Unter den Forschern wird dieser Fund zwar kontrovers diskutiert, aber viele halten es für möglich, dass es sich hierbei um eine Neubestattung von Grabbeigaben handelt, die aus Gräbern stammen, welche bei der Vorbereitung des Baus des Djoser-Komplexes zerstört wurden, ihr Inventar jedoch pietätvoll in seinem Grab rituell beisetzten ließ (so Donald B. Redford). Rainer Stadelmann kann sich vorstellen, dass Djoser beim Bau seines Grabes die zahlreichen, zu seiner Zeit schon beraubten Königsgräber der 1. und 2. Dynastie teilweise wieder restaurieren ließ und die verworfenen Steingefäße aus den erbrochenen Magazinen seinem Kultbetrieb einverleibte und damit kulturell erhielt (siehe Stadelmann: die ägyptischen Pyramiden, S. 46) Der Grund, warum diese Gefäße, nicht jedoch andere Grabbeigaben in den Galerien des Djoser-Komplexes umgesetzt wurden, ist bislang nicht geklärt.

Parallel zu den bereits oben erwähnten Gängen wurden in gleicher Tiefe noch andere Gänge entdeckt, die aber nur etwas Keramik, ein paar verstreute Gefäße aus Stein und Metall sowie einige Objekte, besonders Werkzeuge, die man zurückgelassen hatte, als man sich in Djosers Zeit entschloss, diese Gänge wieder mit dem Abraum aufzufüllen, der bei ihrer Aushebung entstanden war.

In den Galerien unter der Stufenpyramide befanden sich  ungefähr 40.000 verschiedene Gefäße aus allen Gesteinsarten. Des weiteren wurden in einem unterirdischen Grabgang neben einer Bank aus Kalkstein zwei Opfertische aus Alabaster gefunden. Auf ihnen lagen menschliche Knochen. Möglicherweise dienten diese Opfertische für die Einbalsamierung der Eingeweide, da sie mit einer Länge von 89 cm (Höhe 38 cm; Breite 42 cm) zu kurz für die Mumifizierung eines Menschen sind. Auf jeden Fall handelt es sich bei diesen beiden Stücken um Ausstattungsstücke für den Totenkult des Königs, entweder wie Mariette vermutet, für Trankopfer oder zum Auffangen des Blutes, das im heiligen Bezirk nicht vergossen werden durfte oder um Einbalsamierungstische für die Eingeweide.

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                   Heb-Sed-Vase aus Alabaster
                            (JE 64872)
Diese große Alabaster-Vase zeigt im unteren Bereich die hockende Gestalt des Gottes Heh, dem Gott der Ewigkeit. Er trägt einen hohen Sockel, zu dem rechts und links Treppen hinaufführen. Über den Thronen für Ober- und Unterägypten erhebt sich der Heb-sed-Pavillon des königlichen Regierungsjubiläums, welches der König nach 30 Regierungsjahren feiert. 

Höhe: 37 cm; Durchmesser: 28 cm
gefunden in Saqqara, unterirdische Galerien 1932-33.

                      Steingefäße aus Gneis
            (JE 64886M; JE 65416; JE 65422)
In den Galerien unter der Stufenpyramide wurden Tausende von Schalen, Vasen, Bechern und Schüsseln gefunden. Sie stammen nicht nur aus der Regierungszeit König Djosers, sondern  auch aus den königlichen Werkstätten der 1. und 2. Dynastie. Evtl. stammen sie aus den Grabausstattungen der verfallenen Gräber seiner Vorgänger in Saqqara.

Bild: mit Genehmigung von Jürgen Liepe, Berlin

 

 

Großer Graben:

Der gesamte Pyramidenbezirk des Djosers war neben einer großen steinerne Umfassungsmauer auch weiter außerhalb von einem riesigen, 40 m breiten Graben (evtl. ein Steinbruch für das Kernmauerwerk) umgeben. Er stellt den größten Bau dieser Art in der memphitischen Nekropole dar und hat einen rechteckigen, nordsüdlich orientierten Grundriss mit einem Ausmaß von 750 x 600 Metern.

Dieser in den Felsuntergrund getriebene Graben ist heute wieder mit Sand und Schutt aufgefüllt - auf Luftaufnahmen aber noch deutlich zu erkennen. Über die Tiefe des Grabens liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor, da bisherige Ausgrabungen nur bis in eine Tiefe von 5 m durchgeführt wurden. 

Der aus dem Fels gehauene Graben ist auf seiner Südseite nicht in sich geschlossen, der westliche Arm ist kürzer, so dass eine Überlappung entsteht. So  wurde von Süden her, in der Nähe der Südostecke, wahrscheinlich ein einziger Zugang zum gesamten Areal geschaffen. Ägyptische Forscherteams, die den südlichen Teil des Grabens erforschten, konnten bei ihren Ausgrabungen nachweisen, dass die Wände des Grabens mit Nischen versehen waren.

             Der Große Graben

Nach der Auffassung des ägyptischen Archäologen Nabil  Swelim könnten die Nischen einen Ort darstelle, der in der Vorstellungswelt der Erbauer dazu diente, die Höflinge und Dienerschaft des verstorbenen Königs mit ins Jenseits zu nehmen (als symbolischer Ersatz für die Nebengräber der 1. Dynastie)

König Userkaf aus der 5. Dynastie errichtete im Zwischenraum zwischen der nordöstlichen Ecke des Grabens und der Mauer des Djoser Komplexes seine Pyramide. Auch König Unas baute hier seinen Pyramidenkomplex (direkt westlich vom Eingang). Es ist anzunehmen, dass zu dieser Zeit der Große Graben bereits weitgehend verschüttet war. (Quelle: Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S. 133)

Bild:     Djoser-Komplex Graben.prg
Autor:  GDK
Lizenz:  CC BY-SA 3

 

Umfassungsmauer:

Der Pyramidenbezirk des Djoser wird von einer 1.645 m langen und 10,5 m hohen nischengegliederten Umfassungsmauer aus Kalkstein umgeben, die nach Lauer eine Nachbildung der damaligen Hauptstadt des 1. Gaus Memphis (Men-nefer) gewesen sein könnte (die aber bislang noch nicht entdeckt wurde). Dem widerspricht aber die hohe Anzahl der Tore. Lt. dem Ägyptologen Hermann Kees (1886-1964) hingen die fünfzehn, nicht ganz gleichmäßig über den Bezirk verteilten Eingangstore mit dem "Sed-Fest" zusammen, wobei die Anzahl auf die Hälfte des lunarischen Monats als Zeitraum für die Feierlichkeiten verweisen soll.

Die Umfassungsmauer hat eine Höhe von 10,48 m (= 20 ägyptische Ellen) und eine Stärke von 2 m und umschloss ein Areal von 15 Hektar. Da an den Eckbastionen zwei schräge Frontseiten aneinander stoßen, konnte aus der Abweichung von 31,5 cm, die sich hier an der Basis gegenüber den übrigen Seitenwänden ergibt, die ursprüngliche Höhe der Mauer genau errechnet werden. Die Außenseiten der Nischenvorsprünge sind leicht nach außen geböscht und weisen einen Sturz von 3 cm pro Meter auf, die Laibungen verlaufen jedoch senkrecht. (Quelle: PKG - Das Alte Ägypten/Claude Vandersleyen 1975, S. 133 - Anm. 10)

Teil der Umfassungsmauer auf der Süd-Seite des Djoser-Komplexes.
Bild:     Saqqara Djoser 0903
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

Die südliche Umfassungsmauer des Djoser-Komplexes mit ihren bastionsartigen Vor- und Rücksprüngen
- restauriert von Jean Ph. Lauer -

Bild:     Saqqara Djoser 0861
Autor:  Kairoinfo4U by Flickr-Album
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0
Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

Lt. den Forschungsergebnissen einer polnisch-ägyptischen Grabungsmission steht die Umfassungsmauer im westlichen Teil der Anlage nicht direkt auf dem nivellierten Felsen, sondern auf einem dicken Fundament, welches im oberen Teil aus großen Steinblöcken, aber im unteren Teil aus rotfarbigen Wüstenkieselsteinen besteht. 

Die Mauer bestand aus einem dicken inneren Kern von Mauerwerk, der innen zum Teil und außen ganz mit geglättetem Tura-Kalkstein verkleidet war. An der Außenseite befanden sich  im Abstand von 4,50 m rechteckige Bastionen, alle von gleicher Größe bis auf vierzehn größere, die in unregelmäßigen Abständen zwischen den anderen lagen. Auf jeder dieser größeren Bastionen befand sich eine Nachbildung von geschlossenen Doppeltoren (14 insgesamt), die diesen Bastionen das Aussehen von turmüberragten Toren gab. Die gesamte Außenfläche der Umfassungsmauer war durch Vor- und Rücksprünge gegliedert und ihr oberer Teil war mit kleinen rechteckigen Vertiefungen in senkrechten Reihen zu je acht verziert. 

Eingangsbereich:

Das einzige wirklich begehbare Tor, welches in den Innenbereich des Pyramidenkomplexes führte, lag in der Nähe der südlichen Ecke der Ostseite und wurde von Jean Ph. Lauer in den Jahren 1946 - 1956 vollständig wieder aufgebaut (Stadelmann vermutet einen weiteren Nebeneingang an der Nordseite).

Die nischengegliederte Mauer mit ihren 14 Scheintüren hat nur ein einziges Tor am Südende der Ostmauer, dessen Rekonstruktion zusammen mit dem Teil der angrenzenden Mauer durch Jean Ph. Lauer zehn Jahre gedauert hat, und zwar von 1946 bis 1956. Entdeckt wurde der Haupteingang während der Grabungen in den Jahren 1925-1926 noch unter C. M Firth

Bild:    MfG. Peter Alscher, Kümmersbruck

 

 Entdeckt wurde der Haupteingang während der Grabungen in den Jahren 1925-1926 noch unter C. M Firth

Bild:    Egypt-12B-047 - Step Pyramid
Autor:  Dennis Jarvis

Lizenz:  CC BY--SA 2.0

Bei den Grabungen in den Jahren 1925-1926 stieß das Team unter C. M. Firth weiter nach Süden vor und erreichte so den Haupteingang des Djoser-Komplexes. Er befand sich in einer Bastion der mit Vor- und Rücksprüngen versehenen Umfassungsmauer, von der nur die ersten 2-3 Steinlagen erhalten waren. Hinter dem Eingang schloss sich ein schmaler Gang an, der zu einer offenen Scheintür mit zwei in Stein nachgebildeten "Torflügeln" führte, hinter denen sich ein enger Hof befand. An ihn schloss sich zweiter Gang an, der kürzer als der erste war und auch noch ein wenige enger. Er endete vor einer zweiten offenen Scheintür, die aber nur einen "Türflügel" besaß. Dahinter setzt sich dann der Weg ins Innere des Komplexes durch eine lange Halle fort, die von den Überresten von 20 Paaren gerippter Schilfrohrbündelsäulen aus Kalkstein flankiert wurde, die auf 25 cm hohen Basen standen (siehe Schüssler/die ägyptischen Pyramiden/Dumont Taschenbücher, S. 82). Die Säulen besaßen eine Höhe von fast sechs Metern und waren aus trommelförmigen Segmenten zusammengesetzt. 

Die Baumeister vertrauten offenbar nicht auf die alleinige Tragfähigkeit der Säulen (evtl. fehlte noch die Erfahrung im Umgang mit freistehenden Säulen ?) und verbanden daher die Kalksteinsäulen durch Mauerzungen mit den Längswänden der Halle (Quelle: Verner/die Pyramiden, S. 135). Nach Lauer besaßen diese Säulen keine Kannelierung, sondern ahmten Schilfrohrbündel nach. Sie hatten einen Durchmesser von 1 m an der Basis und  70 cm unter dem Abakus (Deckplatte [ab] eines Säulenkapitäls als Verbindungsglied zwischen diesem und dem das Auflager bildenden Gebälk). Dieser Säulengang endete nach Westen hin in eine rechtwinklig angelegte Kammer, die acht Säulen enthielt, die sich durch ihre paarweise Anordnung von den anderen unterschieden, da sie "Rücken an Rücken" miteinander verbunden waren. Lauer vermutet, das sie evtl. ein schweres Steindach getragen haben, dessen "Balken auf Kante lagen" und unten gerundet waren, um dicke Holzblöcke nachzuahmen (bei den Ausgrabungen fand C. M. Firth einige der fraglichen Dachbalken in der Nähe der Säulenhalle).

Nische zwischen den Kolonnadensäulen mit Teilen des ursprünglichen Dachs
Sebi, the copyright holder of this work, release this work into the public domain. This applies worldwide.

Zwischen den Säulen und den Wänden entstanden so an beiden Seiten des Kolonnadensaales insgesamt 42 kleine Kammern, die nach Ansicht einiger Forscher "Kapellen der einzelnen Gaue von Ober- und Unterägypten darstellen. Es wurden jedoch in keiner der Räume Reste einer Verzierung oder Skulpturen gefunden, welche gezeigt hätten, dass in ihnen der Kult der Hauptgottheiten dieser Gaue und ähnliches zelebriert worden wäre" (Quelle: Verner/Die Pyramiden, S. 136; 1998).

C. M. Firth fand bei seinen Ausgrabungen in der Eingangshalle Fragmente von steinernen Statuen, u. a. Löwenköpfe und zwei Köpfe gefangengenommener Feinde Ägyptens sowie den Torso einer Königsstatue und vor allem den Sockel von Djosers Statue (heute Museum Kairo JE 49889), auf der sich neben religiösen Symbolen auch Überreste einer Inschrift erhalten hatten, die neben dem Horusnamen des Königs auch seine Titulatur und der Name seines Baumeisters Imhotep aufzeigten.

               Steinsäulen im Kolonnadenbereich Westportikus der Eingangskolonnade vom Süd-Hof gesehen
            Bild: MfG Peter Alscher, Kümmersbruck Sebi, the copyright holder of this work, release this work into the public domain. This applies worldwide (aus dt. Wikipedia)

Die Eingangs-Kolonnade gehörte lt. Rainer Stadelmann mit Sicherheit der späteren 3. Bauperiode (siehe Lauer op. cit 113ff) an, wobei sie nicht exakt in ost-westlicher Richtung ausgerichtet war, was bei dem Djoserbezirk mit seiner strengen Gliederung sehr ungewöhnlich erscheint. Dieses ist lt. Rainer Stadelmann (siehe "die ägyptischen Pyramiden", Ph. v. Zabern-Verlag) auf den Umstand zurückzuführen, dass man die Abweichung von der Nord-Süd-Achse des Gesamtbezirkes in der 2. Bauphase, als die Eingangshalle errichtet wurde, nicht ausgeglichen hatte, sondern sie wurde entlang eines nicht mehr vorhandenen "schiefen" Gebäudes errichtet, welches sich zwischen der Südgrabmastaba und dem Tor in der Südostecke stand. 

Der gesamte Eingangsbereiche mit den Kolonnaden wurde von Jean Ph. Lauer in den Jahren 1946 bis 1956 rekonstruiert. 

In der Eingangskolonnade fand Firth auch eine ungewöhnliche Thron- oder Statuenbasis aus Granit, die als Abbildung von Gefangenenköpfe gearbeitet wurde. Der rechte Kopf zeigt die Darstellung eines Libyerkopf mit langem Haar und Kinnbart, während der linke Kopf einen Asiaten darstellt, der ebenfalls langes Haar trägt, anstatt eines Kinnbartes aber einen Vollbart trägt und dessen Wangenknochen deutlich hervortreten. Ein Stirnband hält bei beiden Köpfen die Haare. Anhand der Bruchspuren an der Statuenbasis gehen die Forscher davon aus, dass sich links der beiden Köpfe ein weiterer Kopf befand, wahrscheinlich der eines Nubiers. 

Südhof:

 

                              Blick über den Südhof - ein großes etwa 180 x 100 m langes Areal.
Der Südhof nahm den gesamten Raum zwischen der Südseite der Stufenpyramide und Umfassungsmauer ein. 
Der Hof war offen und darin befanden sich ursprünglich nur ein paar Bauten. 

Bild:     Pyramide von Djoser, von Süd 0965.JPG
Autor:  Hedwig Storch
Lizenz:  CC BY-SA 3.0

Bild:     Saqqaradjoser.jpg
Autor:  michael hoefner
Lizenz:  CC BY-SA 3.0

Die Eingangskolonnade mündet in einen weitläufigen Hof, etwa 180 x 100 m großen Hof, der sich zwischen der Stufenpyramide und dem südlichen Flügel der Umfassungsmauer befindet. Auf diesem Areal befinden sich nur wenige Bauten. Cecil Firth legte den Südteil der Anlage 1926 frei und entdeckte dabei einige außergewöhnlich schöne Überreste der großen Umfassungsmauer mit ihren Vor- und Rücksprüngen. Die Einfriedung an der Südwestecke des Südhofes hatte einen großen Vorsprung nach innen. Auf ihm befanden sich noch immer die Überreste der schönen Kalksteinverkleidung, die hier einst das Wandfeld bedeckt hatte. Auf dem Boden des Südhofes - vor der Einfriedung - lagen mehrere Fragmente eines Frieses steinerner Kobras oder Uräusschlangen in Hochrelief (Quelle: J. Ph. Lauer, Saqqara, S. 97)

         Fries mit Kobras

Mauer mit Uräusschlangen (nur noch der untere Teil befand sich an Ort und Stelle). Sie wurde nach der Restauration und Rekonstruktion unter Verwendung der "originalen" Teile von Lauer wiederaufgebaut. Es handelt sich hierbei um die Westwand der Heiligtumsfassade von Djosers Südgrab.

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

In der nordöstlichen Ecke befinden sich die Überreste eines kleinen Tempels mit drei Nischen und direkt vor der Pyramide ein niedriger Kalksteinaltar, der sich an die südliche Seite der Pyramide anschloss und zu dem eine Rampe führte.

Südlich des Kalkstein-Altars lagen zwei Kalksteinbauten, deren Grundriss Ähnlichkeit mit dem Buchstaben "B" hatten. Bisher wurden noch keine Erkenntnisse über die Bestimmung dieser Gebäude zutage geführt. Miroslav Verner stellt die Hypothese auf, dass diese beiden B-förmigen Kalksteinbauten "aufgrund ihrer Form, die an halbmondförmige Objekte auf einer Narmer-Keule erinnern, mit dem symbolischen Königslauf beim "Sed-Fest" in Verbindung gebracht werden können" (siehe: M. Verner "die Pyramiden" 1998, S. 147). Rainer Stadelmann vermutet, dass die Bedeutung des Südhofes in direkter Verbindung mehr oder weniger ausschließlich zum Südgrab und den an und vor diesem vollzogenen Riten liegt. 

Die B-förmigen Kalksteinbauten, die südlich des Altars auf dem Südhof liegen

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

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Ein archäologisch sehr interessanter Fund, der im Bereich des Südhofes gemacht wurde, ist ein Kalksteinblock mit einer fragmentarischen Restaurationsinschrift des Chaemwaset, einem Sohn Ramses II. aus der 19. Dynastie. In der Nekropole bei Memphis befinden sich zahlreiche Bauten und Inschriften, die auf eine Restauration durch diesen Prinzen hinweisen. Chaemwaset ließ sich sein eigenes Monument in der Nähe der Stufenpyramide errichten. Eine japanische Expedition entdeckte es vor einigen Jahren auf einer felsigen Anhöhe westlich des Serapeums.

Übersetzung der Restaurierungsinschrift von Chaemwaset 
nach S. Grallert in „ Bauen – Stiften – Weihen “

Königsbefehl:

„ ………… [Seine] Majestät befahl, [den] [ …….. Chaemwaset] zu [bea]uftragen, [den Namen des Königs (von Ober –und Unterägypten) [ … ] dauerhaft zu machen. Sein Name wurde nun auf seinem (Pyramiden)Grab gefunden wegen ihrer Taten, deren Festigkeit in Verfall gegriffen war. Er setzte den Befehl für sein Gottesopfer fest auf [ … ] [gefunden auf /an] [ … ] [Chaemwaset] mit seinem Wasser, um für ihn/es zu machen [ … ] mit Gebieten und Menschen [ … ] [aus den beiden Scheunen des Königs, nachdem was gefunden wurde unter] [ … ] [Chaemwaset] ……….. “

Südgrab mit Kapelle:

Eines der rätselhaftesten Bauten im Djoser-Komplex ist das sogenannte "Südgrab", ein niedriger Bau in der Südwestecke des Südhofes (siehe oben), dessen Bedeutung noch unklar ist. Manche Forscher sahen in diesem Bau das eigentliche Grab des Djoser, was aber lt. MiroslavVerner kaum nachvollziehbar erscheint. Es wäre unlogisch, dass der Herrscher sich erst eine Pyramide hätten bauen lassen und dann nicht darunter bestatten lassen sollen. Eine weitere Theorie des britischen Ägyptologen James Quibell besagt, dass "im Südgrab nach der Geburt Djosers die königliche Plazenta rituell bestatte worden war, wofür es aber keinerlei schriftliche oder archäologische Beweise gibt. Nach der Theorie von Firth und dem britischen Pyramidenforscher Eiddon Edwards, der von Firth inspiriert war, könnte es sich bei dem Südgrab um ein symbolisches "ka-Grab" handeln, das für den Fall des unerwarteten Ablebens des Herrschers während des Baus seines Grabbezirkes vorbereitet worden sei. Nach der Meinung von Ricke handelt es sich bei dem Südgrab um "einen für Buto charakteristischen unterägyptischen Grabtyp im Gegensatz zur oberägyptischen Stufenpyramide" (siehe M. Verner, die Pyramiden, S. 152). Ricke sah in dem Bau das "ka-Grab", in dem der Geist des Königs ruhte, und vermutete, dass sein oberirdischer Teil ein Kultort für die Kronen von Ober- und Unterägypten gewesen sei. 

Es ist aber nicht mehr zu klären, ob jemals eine Bestattung im Südgrab stattgefunden hat. Jean Ph. Lauer verstand das Südgrab als symbolischen Ersatz für eine Bestattung auf dem königlichen Friedhof in Abydos.

Das Südgrab ist ostwestlich orientierst und war mit einer nischengegliederten Mauer verkleidet, in der die alte Lehmziegelarchitektur nachgeahmt worden ist.

          28 m tiefer Schacht im Südgrab

Ähnlich wie bei dem Unterbau der Pyramide ist auch das Südgrab von Westen her über einen 28 m tiefen Schacht zugänglich, der dann in eine aus Rosengranit gemauerte Grabkammer mündet.  (1,60 m x 1,60 m)        
Bild:    Egypt-12B-026
Autor:  Dennis Jarvis
Lizenz:  CC BY--SA 2.0

Der Oberbau, der sich an der Südseite des Südhofes befindet, besteht aus einem massiven, länglichen mastabaähnlichen Block aus Kalksteinmauerwerk, an dessen nordwestlicher Seite sich rechtwinklig zum Mastaba-Oberbau eine Kult-Kapelle, die von einigen Forschern als möglicher Totentempel des Südgrabes angesehen wird, anschließt. Die Ostmauer der nahezu massiven und nur aus einem kleinen Sanktuar bestehenden Kultanlage des Südgrabes konnte von Lauer unter Verwendung zahlreicher originaler Blöcke bis zu ihrer ursprünglichen Höhe von 6,15 m wieder aufgebaut werden. Die Fassade der kleinen Kapelle war zum Hof hin mit Nischen und einem Kobra-Fries verziert. Die Kobra (Uräus-Schlange) symbolisiert im alten Ägypten eine der beiden Schutzgottheiten.

Zum Südgrab gehörende Kapelle,
 deren Fassaden zum Hof hin mit Nischen und einem Kobra-Fries verziert sind.

Sebi, the copyright holder of this work, release this work into the public domain. This applies worldwide.

Bild: MfG Peter Alscher Kümmersbruck

 Ein absteigender, ca. 60 m langer Gang führte steil hinab durch den anstehenden Felsen in die unterirdischen Grabkammer des Südgrabs - auf der halben Höhe des absteigenden Korridors zweigt ein kurzer Gang nach rechts ab und mündete in einen schrägen Schacht, an dessen Ende sich eine Kammer aus Rosengranit befindet. In ihr befanden sich lt. Lauer eine beträchtliche Anzahl von großen Tonkrügen, eine hölzerne Trage für den Transport der Gefäße und eine Reihe langer Baldachin-Stangen, teilweise noch mit Resten ihres goldenen Überzugs. (Quelle: Lauer/Saqqara - Königsgräber v. Memphis)

Diese Kammer aus Rosengranit erscheint fast wie eine verkleinerte Kopie der Hauptgrabkammer, unterscheidet sich von dieser hauptsächlich durch ihre quadratische Form (Kantenlänge 1,60 m) anstatt rechteckig wie in der Hauptgrabkammer (1,60 m x 2,40 m). Selbst der "Manövrierraum über der Kammer ist vorhanden. Da sie für einen ausgestreckten Leichnam nicht genügend Platz bot und erst recht nicht für eine lebensgroße Statue, vermutet Lauer, dass diese Kammer für die Kanopenkrüge des Königs bestimmt war. 

Kammer in dem rechten Gang , der sich auf halben Weg zum Zugangsstollen des Südgrabes befindet mit einer großen Anzahl von zerbrochenen Tonkrügen.

Die oben aufliegende hölzerne Trage wurde offensichtlich beim Transport der großen hier deponierten Keramikgefäßen benutzt und dann hier zurückgelassen.

Grabräuber waren noch nie bis hierher vorgedrungen (siehe Lauer/Saqqara, S. 135)

Bild: aus Lauer (Saqqara - Königsgräber v. Memphis)

(Keine Urheberrechtsbeschränkungen mehr)

Auf diesen Gefäßen, die mehrheitlich aus ägyptischen Alabaster (Kalziumkarbonat), bläulichen oder grünlichem Schiefer aus dem Wadi Hammamat, rote Breschia aus Assiut und mehrere Abarten von Diorit, Assuan-Granit, Dolomit, Marmor, Serpentin, Quarz und Bergkristall gearbeitet waren, befanden sich zahlreiche Inschriften von zweierlei Typen: Titel oder Namen des Eigentümers, des Königs oder eines Würdenträgers, die bisweilen sogar das königliche Monument nannten, für das sie ursprünglich bestimmt waren sowie andere Gefäße (mehr als 1000) die Hunderte ganz verschiedener Texte trugen. Gewöhnlich waren diese Texte der zweiten Gruppe mit schwarzer oder - eher seltener - mit roter Tinte geschrieben und gaben den Namen des Stifters oder des Herstellers an sowie den Anlass der Stiftung. 

Diese Gravierungen auf den Töpfen sind von historischer Bedeutung, denn sie enthalten die Namen fast aller Könige der 1. und 2. Dynastie. Allerdings tauchte nie der Name des Djoser (Neterichet) auf, obwohl es ja Djoser war, der diese Anlage geschaffen hatte. Nur ein einziges großes Tonsiegel kam zum Vorschein, das auf einer Seite den Namen des Königs in dessen "serech" trug. Auf der anderen Seite war der Abdruck von Gewebe zu erkennen, das wohl zu einem Stück Stoff gehörte , in das man einige Töpfe und Teller gewickelt hatte.

 

Unterbau des Südgrabs
 im Djoser-Bezirk in Saqqara

Bild:     Djoser-tombe-sud2a.png
Autor:  derivative work GDK
            Djoser-Tomb-sud2.jpg Franck Monnier

Lizenz:  CC BY-SA 3

Die langer absteigende Treppe setzt sich weiter nach Osten fort und führt nach mehreren Krümmungen, in denen Lauer und Firth einige große Alabastervasen fanden, zu einer zugemauerten Tür. Sie brachen ein Loch in das Mauerwerk, das die Türöffnung füllte und Lauer, der damals sehr schlank war, zwängte sich durch diese Öffnung und betrat den unterirdischen Gang hinter der Tür. Der Gang führte zu einem anderen länglichen Raum mit einer ausgezeichnet behauenen, sorgfältig geglätteten Kalkstein-Wandverkleidung. Weiter nördlich befanden sich weitere Kammern, die mit behauenen Steinblöcken blockiert waren; einige von ihnen waren mit großen Flachreliefs von Sternen geschmückt. In den folgenden östliche liegenden Galerie-Kammern entdeckte Lauer einen rechtwinkligen Raum, an dessen Westwand sich sechs Felder befanden, deren blaue Ziegel allerdings leider entfernt worden waren.

Ursprünglich waren die Wandfelder in diesem Gang mit blauen Fayence-Ziegeln verziert - darüber wölbte sich in jedem Feld ein von djet-Pfeilern getragener Bogen.

Blaue Kammern unter dem Südgrab, die begehbaren Gänge des Scheinpalastes des toten Königs. Viele dieser blauen Ziegeln fanden die Forscher auf dem Boden.
Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Dies gilt für die Europäische Union, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.(aus dt. Wikipedia - Brooklyn Museum)

Lauer vermerkt in seinen Aufzeichnungen: "Die Schwelle, die ich gerade überquert hatte - sie führte mich durch einen der Wandfelder hindurch - besaß einen Rahmen, auf den in feiner Arbeit die Titel und die serechs des Horus Neterichet (Djosers) geschrieben waren - genau wie auf das 1848 von Richard Lepsius unter der Stufenpyramide entfernte und an das Berliner Museum gesandte Exemplar."

                      Rahmen der Scheintür im Südgrab
Nachdem man die blauen Ziegel wieder entfernt hatte, wurden in Flachrelief-Hieroglyphen die Titel des Königs angebracht. Man beachte die Darstellung einer eingerollten Türmatte unter dem Türsturz. Sie ist äußerst geschickt durch blaue Ziegel zwischen skulpierten steinernen "Haltebändern" wiedergegeben.
(Text: Lauer - Saqqara, Lübbe-Verlag, S. 186)
       "Blaue" Kammer des Südgrabes





Brooklyn Museum Archives 
(S10|08 Sakkara, image 9950).
keine Urheberrechtsbeschränkungen bekannt 
(Quelle: dt. Wikipedia)

Bild: Cecil M. Firth "Memphis" 1930, Jean Capart. This image (or other media file) is in the public domain because its copyright has expired.

In einem weiteren Raum entdeckte man drei Scheintür-Stelen mit Inschriften und jeweils einem sehr schönen Relief König Djosers. Der König wird hier bei einem rituellen Lauf (Sedfest-Lauf) mit der Weißen Krone und auf den beiden anderen Stelen bei der Gründung  je eines Heiligtums in Ober- und Unterägypten dargestellt. Diese drei Scheintür-Stelen und der sich daran anschließende Gang nach Westen waren jeweils von Rahmen umgeben, die mit den königlichen Titeln geschmückt waren - ähnlich denen wie bei der in ein Wandfeld eingefügten Tür unter den djet-Pfeilern im Raum davor. Insgesamt überzeugt die Dekoration des Südgrabes durch den hohen Grad ihrer Vollendung und Ausarbeitung der Details, der sogar höher erscheint als bei den unterirdischen Kammern unter der Stufenpyramide, wodurch die Forscher die Vermutung äußern, dass das Südgrab früher fertiggestellt wurde.

Die Scheintüren unter dem Südgrab:

v. Links:
der König in Schrittstellung mit der weißen Krone Oberägyptens im "südlichen Hof des Westens" mit glattem Schurz und einem Dolch im Gürtel sowie einem Tierschwanz. In der Hand hält er die
!D-Keule. 
Inschrift: aHa pr-wr = Stehen (vor der) Pr-wr-Kapelle.

(Bild: Firth und Quibell, Step Pyramid pl. 41. )

Mitte: der König steht vor dem Gott #mj (Chemi) in Falkengestalt. Chemi  hockt über der Pr-nw-Kapelle. 
Der König trägt die rote Krone Unterägyptens, den Zeremonialbart, ein kurzes Trägerhemd und den kurzen, glatten Schurz mit Überschlag, den Tierschwanz und hält in der vorderen Hand die
!D-Keule, in der hinteren einen Stock. 

Links vor dem König befindet sich eine Inschrift: aHa pr-nw #mj = Stehen (vor der) Pr-wr-Kapelle des (Horus) von Letopolis,

rechts/nördliche Scheintür:
Der König bei einem rituellen Lauf mit angewinkelten Armen. Auf dem Kopf trägt er die weiße Krone Oberägyptens, den Zeremonialbart und ist bis auf einen geknoteten Gürtel um die Hüfte, nackt. Er hält in der vorderen Hand den
NxAxt-Wedel, in der hinteren Mks.

Links vor dem König befindet sich die Inschrift: ms[t] Hr qnbt jmnt rsj = Geburt (?), um die Mauerecke, von Westen nach Süden (?) [laufen]. 

Textquelle: 
nach Untersuchungen zum Totenkult des ägypt. Königs im Alten Reich/Dagmar Stockfisch, Verlag Dr Kovac 1994,  
Bd. 2, 3.2.4 - 3.3.6

 

Der Komplex des Sed-Festes:

Der schmale, langgestreckte Hof im Südosten des Djoser-Komplexes, den man üblicherweise als "Heb-Sed-Hof" bezeichnet, diente vermutlich dem KA des Königs bei der jenseitigen Begehung eines "Sed-Festes", d. h. dieser Hof und die angrenzenden Bauten sollen den König nach seinem Tod den Vollzug der Hebsed- oder Jubiläumsfeierlichkeiten ermöglichen. Der Ursprung dieses Festes liegt im Dunklen, aber des "Hebsed" gab dem König die Möglichkeit, durch Magie seine Jugendkraft zu erneuern. Während einer der Zeremonien des Festes hatte der König eine bestimmte Strecke mit der Geißel in der Hand zu laufen, wobei er von den "Priestern der Seelen von Nechen" begleitet wurde. Eines der in der Stufenpyramide gefundenen Reliefs stellt Djoser beim Vollzug dieser Kulthandlung dar. 

Der "Heb-Sed-Hof" war durch einen schmalen Gang, der gleich am Anfang der Eingangskolonnade nach Norden abzweigte, zu erreichen. 

Der Komplex des Sed-Festes
Der Kern dieses Areals ist ein offener Hof, dessen östliche und westliche Seite ursprünglich von Kapellenreihen flankiert wurde. 

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

 

Blick über den Sed-Fest-Hof von Norden auf die östlichen Kapellen
- einige der Kapellen wurden von J. Ph. Lauer in langjähriger Arbeit restauriert -

Bild:        Saqqara-Pyramid of Djoser complex - Heb-sed Court - view 1.JPG
Autor:      Daniel Mayer
Lizenz:     CC BY-SA 3

An der Ostseite erhoben sich 12 Kapellen, die einheitlich glatte Fassaden besitzen und umrahmt von einem Rundstab und ein gewölbtes Dach werden. Diese Kapellen stellten den unterägyptischen Kapellentyp des sog. "Per-nu" dar, dessen reales Vorbild ein Holzrahmenbau mit Ziegelmauerwerk war und eher ein gewölbtes Strohdach als eine Ziegeltonne hatte (siehe dazu: die ägyptischen Pyramiden/Stadelmann, S. 58). Jede dieser Kapellen besaß eine Statuennische, die sich  hinter einer seitlich versteckten, niedrigen Hofmauer befand, und in der jeweils eine Osiris-Statue des Königs stand. 

Der unterägyptische Kapellentyp 
des sog. "Per-nu"

     - Ostseite des Heb-Sed-Hofes -

Bild:     Djoser-0887
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

 

An der Ostseite des Sed-Fest-Hofes stehen heute noch drei aus Kalkstein gefertigte, unvollendete oside Statuen des Königs.
Bild:    Djoser-0346
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

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Reconstruction., n.d. Brooklyn Museum Archives (S10|08 Sakkara, image 9948
Keine Urheberrechtsbeschränkungen bekannt 

Aufgenommen ungefähr um 1900 
heute im Brooklyn Museum
Bild aus Flickr-Album Brocklyn-Museum

Die 13 Kapellen auf der Westseite des Hofes sind stärker gegliedert als die an der Ostseite und  wurden in zwei verschiedenen Ausführungen errichtet. Die erste südliche Kapelle der Westseite gehört zum "zH-nTr"-Typ ("Gotteshalle") und zeigt eine glatte Fassade, die von seitlichen Rundstäben eingefasst ist und besitzt ein flaches Dach, das von einer Hohlkehle gekrönt wird. Das große Tor in der Mitte der Kapelle ist ein sog. "Scheintor", während von der nördlichen Seite aus eine versteckte Pforte zu einem kleinen Nischenraum mit gerundeter Decke führt, von dem die Forscher vermuten, "dass hier einst das versteinerte Modell der Kultstatue gestanden hat." (siehe Stadelmann: die ägyptischen Pyramiden, S. 58). 

Blick über den Sed-Fest-Hof von Norden auf die westliche Seite
- einige der Kapellen wurden von J. Ph. Lauer in langjähriger Arbeit vollständig restauriert -

Bild:        Saqqara-Pyramid of Djoser complex - Heb-sed Court - view 2.JPG
Autor:      Daniel Mayer
Lizenz:     CC BY-SA 3

 

Sedfest-Kapellen auf der Westseite des Hofes 
"Per-wer"-Typ (Großes Haus) 

     Sedfest-Kapellen auf der Westseite des Hofes 
                 "zH-nTr"-Typ (Gotteshalle)

Bild:     Djoser-0874
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

Bild:     Djoser-0878
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

 

Sedfest-Kapellen auf der Westseite des Hofes 
Per-wer-Typ (Großes Haus) 

Sedfest-Kapellen auf der Westseite des Hofes 
"zH-nTr"-Typ (Gotteshalle) und Per-wer-Typ (Großes Haus) 

Bild: Tine Erl, Nabburg

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

 

Grundriss der westlichen Kapellen

Grundriss der östlichen Kapellen

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

Die fünf folgenden Kapellen gleichen sich in der Konstruktionsweise. Sie besitzen ein leicht gewölbtes Dach, welches lt. Stadelmann von drei schlanken Stürzen mit feinen Kaneluren getragen wird. Dieser Kapellentyp wird in der Wissenschaft "per-wer" (Per-uer-Typ = "das Große Haus" genannt und stellte das oberägyptische Heiligtum dar, das  ursprünglich aus einem leichten Holzstangengerüst bestand, zwischen denen Matten gespannt waren. In jeder dieser Kapellen befindet sich die Andeutung eines Innenraumes mit Balkendecke und einer Statuennische. 

                                  Treppen zu den erhöht angebrachten Nischen in die Westkapellen
In den beiden ersten Kapellen dieses Typs befindet sich außerdem noch in einer seitlichen Fassade eine erhöht angebrachte Nische, zu der eine Treppe führt. Nach Lauer besteht die Möglichkeit, dass sich dort Sitzstatuen des Königs von Ober- und Unterägypten befanden. 

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2009

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2009

Die siebte Kapelle scheint wiederum eine flach gedeckte Kapelle des Typs "Götterhalle" gewesen zu sein, während die nächsten drei dem Typ des oberägyptischen "Per-uer" angehörten, danach folgte ein weiter Hof, der durch einen Gang an der Westecke mit dem Hebsed-Hof verbunden war. 

Da alle Kapellen in symbolischer Architektur, also in Scheinbauten, ausgeführt sind, ist anzunehmen, dass sie nicht für die Verwendung im Rahmen eines tatsächlichen Sed-Festes, sondern für eine jenseitige Verwendung im Rahmen des Herscherkultes gedacht waren. Lauer hat einige der Kapellen vollständig 

In Stein umgesetzte Sed-Fest-Kapellen im Djoser-Bezirk (westliche Kapellen)
(Seh-netjer-Typ (Gotteshalle) links und Per-wer-Typ (Großes Haus) rechts.
In der seitlichen Fassade der beiden rechten Kapellen des Per-wer-Typs befindet sich eine erhöht angebrachte Nische, zu der eine Treppe führt.
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Nach zwei weiteren oberägyptischen Kapellen folgte am nördlichen Rand nochmals eine Götterkapelle mit glatter Fassade und einem flachen Dach, allerdings ohne seitliche Nischen - dafür aber mit einem Statuenraum, von dem leider nur noch die Bodenplatte mit Fußpaaren, zwei größere Paare rechts und zwei kleinere Paare links, erhalten geblieben sind. Die Forscher vermuten darin eine Gruppendarstellung des Djosers, seiner Mutter Nimaathapi und seiner Gemahlin und Tochter, Hetepheres und Inetkaus (siehe M. Verner/die Pyramiden, S. 155). Der deutsche Ägyptologe Rainer Stadelmann (siehe: die ägyptischen Pyramiden/Stadelmann) schließt anhand des Bildprogramms der zahlreichen Stelen der 1. Bauperiode auf eine andere Gruppierung: "....nämlich eine mit dem Totengott Anubis, dem Herrn der Nekropole, der in einer gemeinsamen Statuengruppe den König und seine beiden Frauen nach dem Kultgeschehen in den Kapellen des Festhofes gleichsam in Empfang und bei sich aufgenommen hat. Der Fußstellung  nach handelte es sich um Sitzstatuen."

                                                              Hebsed-Hof mit erhöhter Plattform (sog. "Thron")
Eine erhöhtes Podest befindet sich am südlichen Ende des Hofes - evtl. der Sockel für eine Doppelkapelle des Königs, auf das von der Ostseite her zwei Treppen führten. Lt. Rainer Stadelmann könnte aufgrund der gefundenen Versatzspuren auf den Steinen dieses Sockels dort evtl. ein Kiosk (oder ein Thron unter einem Baldachin) für eine Königsstatue gestanden haben, die symbolisch für die Krönung des Königs stand.

Der französische Ägyptologe und Architekt Jean-Philippe Lauer hat den Heb-Sed-Komplex in langjähriger Arbeit restauriert und teilweise wieder aufbauen lassen.

Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck

Bild:     Djoser-0348
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

 

Der sog. "Tempel T" :

An der Südwestecke des Sed-Fest-Komplexes führt ein breiter Weg in einen westlich gelegenen kleineren Hof, auf dem sich ein rechteckiges betretbares Gebäude von mittlerer Größe befindet, das von Jean Ph. Lauer mit der Arbeitsbezeichnung "Tempel T" (auch "Pavillon des Königs" genannt) versehen wurde. Offenbar war dieses Gebäude in die Sed-Fest-Zeremonie einbezogen, zumindest hatte diese kleine Anlage aber eine Funktion im Königskult. Eine neue Funktion erhielt der Tempel T nach Umbauarbeiten, die am Ende des Alten Reiches vorgenommen wurden.

                                                      Ruinen des Tempels «T» vor den Sed-Fest-Kapellen
Bild:    Saqqara Djoser 0896
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0
Bild:    Saqqara Djosser 0898
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

Dieses ungewöhnliche Gebäude wird von den Forschern mit einem kleinen Palast (oder einem Modell eines Palastes) oder gar mit einer "Sakristei" gleichgesetzt, wo der König Gelegenheit hatte, während des Sed-Festes seine Insignien (insbesondere die weiße und die rote Krone) zu wechseln. Seine leichtgeböschten Außenwände waren schmucklos bis auf einen umlaufenden Wulst an der Südseite. Zweifellos wurde der Baumeister auch hier durch die Konstruktionen frühzeitlicher Bauten beeinflusst Die Rundung ist entweder einer gewölbten Matte oder aber Ziegelmauerwerk entlehnt bei dem ein rechter Winkel die Stabilität herabgesetzt hätte (Quelle: Verner/die Pyramiden, S. 156). 

Sein Inneres bestand aus einer imposanten Eingangshalle, drei Innenhöfen, einer Vorkammer sowie einem Saal mit einem quadratischem Grundriss. Im Osten und Süden befanden sich Eingänge zu diesem kleinen Tempel. Die aus Kalksteinplatten bestehende Decke wurde von schlanken, kannelierten Halbsäulen getragen. 

                                                      Ruinen des Tempels «T» vor den Sed-Fest-Kapellen
Bild:    Saqqara 270066
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0
     Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2009

 

  Detail der Dekoration des T-Tempels - ein Fries, das von einer djed-Pfeilerreihe gebildet wird.

   Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck      Bild: Peter Alscher, Kümmersbruck 2009

 

 Papyri-Funde
im Bereich des Tempel T und des Sedfest-Hofes:

(Quelle: Gunnar Sperveslage / Ein Beschwerdebrief an den Wesir; Sokar Nr. 22, Nr. 19; S. 36-47; 2011, Verlag M. Haase)

Bei den Ausgrabungen entdeckte man im Korridor zwischen "Tempel T" und der nach Westen anschließenden Mauer zwei Reihen von kleinen rechteckigen Kammern. Zwischen den je 17 Kammern aus Lehmziegeln in jeder Reihe, die auf einem Untergrund aus Kalkstein erbaut wurden, befand sich ein schmaler Gang. Da die Zwischenwände der kleinen Kammern sehr dünn waren, können sie nur mit einem sehr leichten Dach überdeckt gewesen sein. Evtl. dienten diese Kammern als Papyrusarchive, was durch den Fund zahlreicher, leider sehr schlecht erhaltener Papyri, die man in den mittleren Kammern fand, unterstützt wird. Der Zustand dieser Papyri war aber so desolat, dass sie heute nicht mehr erhalten sind und es deshalb keinerlei Information über ihren Inhalt gibt.

Ein besser erhaltener Papyri wurde bei den Ausgrabungen von Cecil M. Firth um 1924 bei den südlichen Kapellen auf der Ostseite des Heb-Sed-Hofes gefunden, wobei der exakte Fundort aber leider unbekannt ist. Der als "Beschwerdebrief" bekannte Papyri, der sich heute im Museum Kairo befindet (JE 49623), ist fast vollständig überliefert und gut lesbar. Die Rückseite des Papyri ist unbeschriftet. Er datiert in die 6. Dynastie und ist ein Beschwerdebrief des Vorstehers einer Arbeitergruppe an das Büro des Wesirs. Zwar ist der Name des Absenders nicht überliefert, aber sein Titel war der eines "jm.j-ra-mS.a" (Vorsteher einer Heerestruppe im Sinne eines Generals - evtl. aber auch Leiter einer Expedition). Dieser Brief war die Antwort auf ein Schreiben des Wesirates und bezieht sich auf die Neueinkleidung des Arbeitertrupps.

Die Depotanlagen aus Lehmziegeln gehörten nicht zum originalen Djoser-Komplex, sie sind Bauten, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Anlage integriert wurden, als die Anlage schon ihre ursprüngliche Funktion verloren hatte. Aus diesem Grund  wurde dieser Teil der Anlage von den Ausgräbern Firth, Quibell und Lauer nur oberflächlich beschrieben, da sie sich hauptsichtlich mit den Bauten der 3. Dynastie befassten. 

Zusammen mit dem "Beschwerdebrief" wurden Fragmente von weiteren Papyri in einer der Kapellen des Heb-Sed-Hofes gefunden, die offenbar in einem Zusammenhang mit dem Bau der Pyramide standen. Die Papyri JE 52001 B und JE 52001 C (alle drei heute in Kairo) sind Ausschnitte von Listen, die Baumaterialien und Arbeitsleistungen aufführen. Auf dem Fragment JE 52001 B  befindet sich die Kartusche Pepi II. 

Bei dem Fragment JE 52001 A handelt es sich um einen Brief, auf dem der Absender mit Namen Pepi-anch genannt wird. Leider ist aufgrund der starken Zerstörung der Titel dieses Beamten nicht mehr zu lesen. Aus der Inschrift geht hervor, dass es sich dabei um einen Beamten handelt, der mit der Verwaltung der Scheunen und der Getreideversorgung des Hofes sowie Lieferungen für den Götter- und Totenkult beauftragt war. Ein weiter Titel weist ihn als Totenpriester aus. Im Text erscheint zweimal der Name der Pyramidenanlage König Merenres - "die Vollkommenheit Merenres erscheint". Da neben der Nennung der Pyramide Merenres I. auch der Name von König Pepi II. überliefert ist, ist es wahrscheinlich, dass die Papyri aus der Regierungszeit König Pepi II. (2279-2219 v. Chr.) stammen. Während dieser Zeit wurde der Bereich des "Tempel T" und der "Heb-Sed-Hof" umfunktioniert und die Depotanlagen evtl. für eine neue administrative Behörde genutzt, wobei sich die Anlage des "Tempel T" aufgrund ihrer abgeschlossenen Lage anbot und nur durch einen Korridor vom Eingangsbereich her zu erreichen war.  

Totentempel:

Der Totentempel des Djoser-Komplexes liegt am Fuße der Nordwand der Stufenpyramide und seine längere Achse ist ostwestlich ausgerichtet - diese Anordnung folgt dem Vorbild der Königsgräber der 1. Dynastie Saqqara. Dieser Tempel war das Zentrum des Herrscherkultes. 

Der gesamte Nordbereich des Komplexes einschließlich des Totentempels ist unfertig geblieben und erschwert deshalb dessen bauliches Verständnis. Im Vergleich zu den umliegenden Bauten stand der Tempel auf einem etwas erhöhen Bodenniveau und hat eine ost-westliche Ausrichtung. Lt. Rainer Stadelmann (die ägyptischen Pyramiden, S. 63) war der Totentempel ursprünglich doppelt so groß geplant, was anhand der Ausdehnung des östlichen Vorhofes, des sog. Serdab-Hofes erkennbar ist; nach dem Tode des Königs wurde der unfertige nördliche Teil zu einem Massiv aufgefüllt. Vermutlich lag der geplante Standort ursprünglich weiter südlich, musste aber mit der mehrmaligen Vergrößerung der Pyramide weiter nach Norden verlegt werden.

Die Kultstätte des Totentempels ist schon seit dem Ende der 1. Dynastie eine Scheintür, die auch für den Totentempel des Djosers anzunehmen ist, obwohl sich keinerlei Spuren von ihr erhalten haben. Wahrscheinlich befand sich die Scheintür in den hintersten Räumen (evtl. das Sankturar mit Scheintür). (Quelle: Dagmar Stockfish: Untersuchungen zum Totenkult des ägyptischen Königs im Alten Reich, Bd. 1, S. 6)

 Totentempel der Djoser-Pyramide

 

Bild:     Djoser-totentempel.png
Autor:  GDK bei dt. Wikipedia
Lizenz:  CC BY-SA 3

Djosers Totentempel liegt im Südosten direkt an der Pyramide und ist ein großer, rechteckiger Bau, den man durch ein Tor in der Ostwand betrat. Der Eingang hatte keine Türflügel, dafür aber die steinerne Nachbildung einer offenen Tür an der Steinwand, die an den nördlichen Türpfostenpfosten stieß. Viele andere Bauten in dem Bezirk besaßen ähnliche Türnachbildungen, die oft so genau bemessen waren, dass sie genau die Maße der Türöffnungen entsprachen. Ein langer Gang mit vielen Knicken , der sich hinter dem Eingang befand führte zu zwei parallel angelegte, offene Höfe, die sich östlich und westlich der Mitte des Tempels befanden. 

  Zugang zum Unterbau der Pyramide
im Totentempel

Vom westlich gelegenen Hof des Totentempels führte eine Treppe in die unterirdischen Anlagen der Pyramide hinab.

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Im Südende jedes der beiden Höfe führten drei Durchgänge in eine weite Halle, wobei kurze Mauern mit kannelierten Halbsäulen die Durchgänge voneinander abtrennten. Die Halbsäulen in verschiedenen Ausführungen sind zusammen mit den Türnachbildungen eines der charakteristischen Merkmale des Djoser-Bezirkes. Die Form der Säulen war stets durch einen einzelnen Pflanzenstengel oder ein zusammengebundenes Bündel solcher Stengel angedeutet. Den Abschluss dieses sehr klein gehaltenen Totentempels bilden zwei Räume an der Westseite der offenen Höfe; beide Räume besaßen ein Steinbecken, dass im Boden eingelassen war, sowie einen Kultraum mit zwei Nischen, die sich direkt in der Pyramidenfläche befanden. Die Bedeutung der Räume ist unter den Forschern umstritten, da der Aufbau von Djosers Totentempel sich deutlich von allen späteren unterscheidet.

Ruinen des Totentempels am Fuße der Nordwand der Stufenpyramide.
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Serdab:

Der relativ gut erhaltene "Serdab" (arabisch: Keller) befindest sich etwas östlich vom Eingang des Totentempels an der Nordseite der Pyramide und ist ganz aus geglättetem Turakalkstein gebaut. Die Vorderwand des Serdabs ist um 16° (manche Quellen sprechen auch von 17°) geneigt und passt sich damit der Neigung der untersten Pyramidenstufe an, welche die Rückwand bildet. Die Neigung der Kammer wird von einigen Forschern auch als Ausrichtung auf die Zirkumpolarsterne interpretiert. 

Das Original der teilweise beschädigten Statue (JE 49158) wurde nach ihrer Entdeckung in das Ägyptische Museum Kairo gebracht. Im Serdab steht heute eine Replik der Kalksteinstatue des Königs. 

                       Serdab an der Nordseite der Pyramide
                        Seitenansicht des Serdab 
       – gut erkennbar ist hier die Neigung des Baus -
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           Blicköffnung des Serdabs

Der Serdab bildet ein abgeschlossenes "Kämmerchen", in dessen Nordwand sich ein Paar runder Sehschlitze befinden, durch welche eine auf einem Thron sitzende, lebensgroße Statue des König Djosers, die aus Kalkstein gefertigt war, auf den Vorhof des gesammten Grabkomplexes und die Rituale, die darin abgehalten wurden, blickte.

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Es ist nicht mit Sicherheit möglich, das Vorbild zu erraten, von dem sich der Baumeister (wahrscheinlich Imhotep) bei der Planung des Totentempels inspirieren ließ. Einige Forscher vermuten in dem Totentempel ein steinernes Abbild des Königspalastes von Memphis (siehe Ricke). Diese Hypothese würde auch zu der allgemeinen Ansicht passen, dass die meisten anderen Bauten des Djoser-Bezirks Nachbildungen von Gebäuden des Palastbezirkes in Memphis waren.

Die Replik der Serdabstatue des Djosers - das Original befindet sich heute im Ägyptischen Museum Kairo (JE 49158) 

Bei der Rekonstruktion wurde ein Seitenstein des Serdabs durch eine Scheibe ersetzt, um den Besuchern einen Blick in das Innere zu ermöglichen.

Der Herrscher trägt einen eng anliegenden Mantel und auf dem Kopf trägt er eine lange, dreiteilige Perücke sowie das "nemes-Kopftuch" und den Zeremonialbart der Königswürde. Die Augen waren wohl mit Bergkristall ausgelegt, sind aber heute nicht mehr vorhanden, ebenso wie ein Teil des künstlichen Bartes.

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Auf dem Areal des Totentempels wurden einige weitere Fragmente gefunden, welche der Statue im Serdab ähnelten. Manche Forscher (u. a. Miroslov Verner in "die Pyramiden") stellen daher die Frage, ob evtl. noch ein weiteres Serdab existiert. 

Eine kleine Umfriedung mit zwei Eingängen befindet sich vor dem Serdab, wobei der Haupteingang sich im Norden und ein schmälerer Nebeneingang sich im Südosten befindet. An den Wänden beiderseits des Haupteinganges waren  Darstellungen von Holztüren eingemeißelt, wodurch der Eindruck entstand, die Türen seien geöffnet, damit man den Serdab aus dem offenen Hof außerhalb der Umfriedung sehen konnte (Quelle: L. E. S. Edwards, die ägyptischen Pyramiden, Harrassowitz-Verlag Wiesbaden). 

Nord- und Südpavillon:

Irrtümlicherweise wurden die Ruinen des sog. "Südhauses" und des "Nordhauses" (Maison du Nord) von der Lepsius-Expedition für die Überreste von Nebenpyramiden gehalten und sie wurden von ihnen fälschlicherweise unter den Nummern Lepsius XXXIII (33) und Lepsius XXXIV (34) in die Lepsius-Pyramidenliste aufgenommen.

Vor beiden Gebäuden lagen offene Höfe, wobei der südliche erheblich größer war als der nördliche. Die Höfe waren von einer Mauer umschlossen, die an der Ostseite bei der Ecke jedes Gebäude in Nischen dekorierst war, wobei der Rücksprung im südlichen Hof nur eine Halbsäule, enthielt, die evtl. (nach L. E. S. Edwards/die ägyptischen Pyramiden) eine Lilie darstellen sollte. Im Nordhof war der zurückspringende Abschnitt mit drei Halbsäulen verziert, welche der Form von einzelnen Papyrusstengel mit Blüten besaßen. Vor dem Hof des Südhauses befand  sich nahe der Südwestecke eine Art hufeisenförmiger Altar, dessen Oberfläche Brandspuren aufwies. 

          Haus des Südens

Eingang zur Kultnische - Ansicht von Süden.

Bild: Sakkara 15.jpg
Autor: Olaf Tausch

Lizenz: CC BY 3.0

Im nordöstlichen Teil des Hofes fanden die Forscher die Mündung eines etwa 25 Meter tiefen Schachts. Firth fand im Hof eine große Anzahl von Papyri, was zu der Annahme führte, dass sich in späterer Epoche an dieser Stelle die Verwaltung der gesamten Grabstätte von Saqqara befand.

Der Eingang in den Hof befand sich etwa in der Mitte der undekorierten Westmauer. Das Südhaus begrenzt die Nordseite des Hofes und besitzt die charakteristische Fassade des oben bereits erwähnten "per wer" (Großes Haus). Jean Ph. Lauer und sein Team haben diesen symbolischen Bau in langjähriger Arbeit restaurierst. 

Position des Nord-Pavillons (rot) und des Südpavillons (orange)
 im Djoser-Pyramidenkomplex in Sakkara

Bild:       Djoser-pavillon-nord-sud.jpg
Autor:    MONNIER Franck
Lizenz:    CC BY-SA 3

Die Südfassade des südlichen Gebäudes war mit vier schlanken, ca.12 m hohen Halbsäulen geschmückt, die, zusammen mit einem breiten Pilaster auf jeder Seite, einen Sims entlang der Dachkurve trugen. Die Säulen stehen auf einem durchlaufenden Sockel ohne Basen. Die kannelierten Halbsäulen waren vollständig mit roter Farbe bemalt, lediglich an ihrer Basis waren sie schwarz bemalt und sollten Zedernstämme imitieren. 

Rekonstruktion
 der Fassade des Haus des Südens
- nach J. Ph. Lauer/bearb. v. Nefershapiland -

Nach Lauer wurde das Südhaus in Holzskelettbauweise mit Mattenbehang und flachgerundetem Dach konstruierst. Ein durchgehender Cheker-Fries befindet sich über dem Eingang zur Süd-Kapelle, dessen Vorbild in einer bunten Matte zu sehen ist, welche in der Frühzeit die Fassade eines Gebäudes zierte. Der Eingang in das Südhaus liegt in der Mitte der Südseite und führte zu einem schmalen rechtwinkligen Eingangskorridor mit einer kreuzförmigen Nische an seinem Nordende.  

      Deckenbalken im "Haus des Südens"

Die Steindecke des Korridors war so bearbeitet, dass sie das Aussehen von Balken imitierte, welche in den entsprechenden Gebäuden der 1. Dynastie aus Holz und Nilschlamm gearbeitet war

Bild:    Pavillondusud-0334
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

An den Wänden des Korridors befinden sich mehrere Besucherinschriften (Graffiti) aus der 18. und 19. Dynastie, auf denen erstmals die Nennung des Namens "Djoser" belegt ist. U. a. von dem Schreiber der Schatzkammer, Hed-Nacht, oder dem Schreiber des Wesirs, Pa-Nacht. Diese historisch wertvollen Graffiti zeigen, dass die Bauten zur Zeit des Neuen Reiches noch in einem relativ guten Zustand waren. Nahe der westlichen Außenwand, aber ohne Zugang, befand sich ein vermauerter Raum, dessen Bedeutung heute unklar ist.

Historische Besucher-Inschriften an den Eingangswänden 
im Haus des Südens

Bild:    Pavillondusud-0335
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0
Bild:    Pavillondusud-0333
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

Etwas nördlich des "Maison du Sud" (Südhaus) befindet sich das sogenannte "Maison du Nord" (nach Lauer), das "Haus des Nordens", dessen Bauplan dem des Südhauses in vielerlei Hinsicht ähnelt. Auch das Haus des Nordens ist ein Scheingebäude, allerdings ist sein Hof kleiner als der des Südhauses und besitzt keine Nischen, auch ein Altar wurde nicht gefunden. Dagegen entdeckten die Forscher einen Schacht, der in eine unterirdische Galerie führt.

            Der Hof des Nordhauses
Er war von einer Mauer umschlossen, die an der Ostseite mit sehr schönen Papyrus-Säulen geschmückt ist, die einst rotbraun bemalt waren.

Auch das "Haus des Nordens" ist ein Scheingebäude und stimmt in seiner Bauausführung meistens mit dem "Haus des Südens" überein.

Bild:    Egypt-12B-036
Autor:  Dennis Jarvis
Lizenz:  CC BY--SA 2.0

Bislang ist die Bedeutung dieser beiden Pavillon-Bauten noch nicht geklärt. Firth hat in ihnen lt. Rainer Stadelmann/die ägyptischen Pyramiden, die Grabanlagen der Prinzessinnen Inetkaus und Hetepher-nebti gesehen, weil von den Massiven tiefe Schächte abgehen, die aber wohl sicher dem Mittleren Reich zugeordnet werden können. Aufgrund der Papyrifunden geht Firth auch davon aus, dass in einer späteren Epoche sich hier die Verwaltung des Pyramidenbezirkes befand. 

Lauer hat dies eingehend widerlegt und vermutet in ihnen die Reichsheiligtümer von Ober- und Unterägypten, während Ricke sie als jenseitige Residenz des Djosers sehen möchte. 

Westmassive mit den Galerien:

Im Westen des Südhofes und der Stufenpyramide erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung drei niedrige Massive. Dieser Bezirk mit seinen darunterliegenden Galerien gehört auch heute noch zu den großen Rätseln des Pyramidenkomplexes. Das westlichste der drei Massive ist etwa 400 m lang, 25 Meter breit und ca. 5 Meter hoch und erstreckt sich über die ganze Länge des Komplexes, während die beiden anderen kürzer sind. Reste eines Ziegelbaues wurden in seinem nördlichen Teil entdeckt. Lauer hielt dieses für die Unterkunft der Baumeister des Djoser-Komplexes. Das östliche und kürzere Massiv liegt unmittelbar an der Stufenpyramide an.

Das Mauerwerk der gesamten Struktur besteht lt. M. Verner wahrscheinlich aus Abfallmaterial von der Baustelle des Djoser-Pyramidenkomplexes und enthält keine Gänge. Die Aufbauten müssen vor der letzten Bauphase der Pyramide fertiggestellt worden sein, da diese im Westen auf dem östlichen Massiv aufsitzt.

                       Position des Westmassives im Pyramidenkomplex des Djosers
Die drei Massive unterscheiden sich in ihrem Aussehen nach ein wenig voneinander. Das östlichste besaß lt. J. Ph. Lauer ein flaches, das mittlere ein leicht gewölbtes Dach. Nischen verzierten die leicht gewölbten Seitenwände der Struktur. Der Zugang in die Substruktur, die durch lange, teilweise zerstörte Korridore und an den Seiten vorspringende Kammern gebildet wurde, erfolgte durch fünf Schächte und Treppen. Die Forscher fanden in den wenigen, bislang erforschten Teilen der Struktur große Mengen von Steingefäß-Fragmenten, aber auch Körner (Gerste und Weizen) sowie getrocknete Früchte (siehe Verner: "die Pyramiden", 1998, S. 161)

Bild:       Djoser-magasins-ouest.jpg
Autor:    MONNIER Franck
Lizenz:    CC BY-SA 3

Die Bedeutung dieser rätselhaften Struktur ist bislang unbekannt, da bisher eine sorgfältige archäologische Untersuchung noch nicht erfolgt ist. Rainer Stadelmann vermutet, dass es sich hier um die Überreste älterer Bauten aus der 2. Dynastie (möglicherweise handelt es sich um ein Grab des Chasechemui) handelt, welche später in den Komplex des Djosers eingegliedert wurden. Verner widerspricht dieser Theorie mit dem Hinweis, dass keine Usurpationen von Königsgräber aus dem Alten Reich bekannt sind. Des weiteren führt Verner (siehe "die Pyramiden", 1998, S. 151) dazu aus:
".....Zum einen besteht das Mauerwerk der Superstruktur sehr wahrscheinlich aus Abfallmaterial von der Baustelle des Pyramidenkomplexes  und andererseits deutet auch die Anlehnung des östlichen Massivs an die Stufenpyramide eher auf ein jüngeres Datum dieses Bauwerkes hin." Seiner Auffassung nach erinnert der Grundriss des Bauwerkes am ehesten an Lagerräume, da der Unterbau der Westgalerien aus langen Gängen besteht und über 400 Kammern aufweist, deren Verwendungszweck aber noch nicht geklärt ist. 

Andrzej Cwiek, Leiter der polnischen Grabungsmission, sieht in dem Westmassiv die allererste Bauphase des Djosergrabs. Nach seiner Ansicht sollte das Grab ursprünglich ein Galeriegrab mit einem riesigen langgestreckten mastabaartigen Aufbau ähnlich den beiden Gräber der 2. Dynastie werden, welche man südlich des Djoser-Komplexes gefunden hat. Diese Theorie verbindet den Komplex mit den früheren Bauformen und vermeidet die Usurpationsproblematik von Rainer Stadelmann (Quelle: dt. Wikipedia/Djoser-Pyramide)

Der Nordhof und der Nordaltar:

Im nordöstlich gelegenen Gebiet des Djoser-Komplexes befindet sich eine mysteriöse Struktur, die man allgemein als "Nordaltar" beschreibt. Obwohl dieses Gebiet an der nördlichen Umfassungsmauer bisher noch nicht sorgfältig erforscht worden ist, sind jedoch bei einzelnen Grabungen einige Elemente hervorgebracht worden. An der inneren Wand des nördlichsten Flügels der Umfassungsmauer befindet sich ein Hochplateau, das über eine Stufenrampe zugänglich ist. Oben auf dem Plateau existiert eine quadratische (8m x 8m) breite Vertiefung von einigen Zentimetern, deren Funktion bis heute unter den Ägyptologen umstritten ist. Lt. Miroslav Verner (Die Pyramiden, S. 160; 1998) hält Rainer Stadelmann dieses Plateau für einen Sonnentempel. Diese Vermutung stützt sich auf die kurze Kursivinschrift "seketre" (Untergang des Re) auf einem Ostrakon, der ein Stück weiter gefunden wurde. Der Ägyptologe H. Altenmüller ist der Meinung, diese Vertiefung bezeichne den Ort, wo ursprünglich ein Obelisk gestanden habe, das Symbol des in Heliopolis verehrten Steinfetisches "benben". Allerdings sind bislang weder ein Obelisk noch Fragmente von diesem gefunden worden.

           Das Gebiet mit der Bezeichnung "Nord Altar" 
                           - gesehen vom Süden -

Das Areal mit der heutigen Bezeichnung "Nord-Altar" (gesehen von Nord-West) 
ist bislang noch nicht systematisch untersucht worden.

Bild:    Djoser 0268
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0
Bild:    Djoser 0269
Autor:  Kairoino4U
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                                                    Areal des Nordhofes - Großer Altarsockel
Plattform an der nördlichen Umfassungsmauer des Nordbezirks mit Treppe und Resten der Kalksteinverkleidung.

Aus verschiedenen Sondierungsgrabungen im nördlichen Hof ist bekannt, dass sich in diesem relativ unerforschten Gebiet eine Anzahl von kleinen, sogenannter Treppen-Grabstätten befinden, die älter sind als der Komplex selbst. 

Mariette entdeckte in der Nähe der oben erwähnten Plattform einen "Löwenaltar", den Borchardt in die 2. Dynastie datierte. Dieser befindet sich heute im Museum Kairo (JE-CG 1321). Von der Nordwestecke der Umfassungsmauer erstreckt sich in östlicher Richtung eine weitere Magazingalerie, welche evtl. Kornkammern sein könnten, da sie runde Einfüllöffnungen in der Decke besaßen. Außerdem wurden in den unterirdischen Korridoren in der Nordwestecke des Komplexes Siegelabdrücke von Netjerichet (Djoser) und Chasechemui entdeckt. 

Bild:    Djoser 0281
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

Bild:    Djoser 0280
Autor:  Kairoino4U
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Saitengalerien aus späterer Zeit 
-
und Grabräuber-Passagen -

(Textquelle: dt. Wikipedia Djoser-Pyramide)

Weitere Gänge und Schächte wurden in späterer Zeit gegraben und stammen hauptsächlich von Grabräubern.
Diese hatten schon am Ende des Alten Reiches Tunnel von der Quergalerie in der Eingangspassage zu den Galerien um die Grabkammer gegraben, weil sie dort Schätze vermuteten. Weitere Grabräubertunnel wurden in der römischen Epoche Ägyptens gegraben.

Eine aus der Saitenzeit (26. Dynastie) gegrabene Galerie befindet sich unter der Pyramide. Der Eingang dieser späteren Galerie befindet sich im Südhof westlich des Altars und führt bis zum zentralen Schacht des Grabes. Diese Galerie wurde mit wiederverwendeten Säulen abgestützt. Die Grabräuber aus der Saitenzeit leerten mit Hilfe dieser neu geschaffenen Galerie, den ursprünglich zur Entstehungszeit mit Schutt aufgefüllten Zentralschacht und schufen so einen Zugang zur Grabkammer, mit dem Zweck, diesen zu berauben. Vor Ort befinden sich heute noch die Holzbalken, welche zur Abstützung des Zentralschachts verwendete wurden.

Eingang zur Saiten-Galerie 
im Südhof des Djoser-Komplex

Die Saiten-Galerie wurde mit wiederverwendeten 
Säulen abgestützt

Bild:    Saqqara 061
Autor:  Kairoino4U
Lizenz:  CC BY-NC-SA 2.0

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Lettische Forscher unter der Leitung von Bruno Deslandes, entdeckten bei neueren Forschungen mittels Bodenradar Hinweise auf mindestens drei weitere Tunnel, die von außerhalb der östlichen Begrenzungsmauer zu den elf Ostgalerien getrieben wurden, sowie zumindest einen weiteren Tunnel, der die südlichen Kammern des Hauptgrabes mit dem Südgrab verbindet. (Quelle: dt. Wikipedia)


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