Amenophis II.

Grab Thutmosis IV.

Amenophis III.

Bild oben: Kopf einer Statue Thutmosis IV. / Autor: Einsamer Schütze CC BY-SA 3.0
 

Regierungs- und Familiendaten von König Thutmosis IV.

Regierungszeit
  1. 1388 – 1379 bzw. 1400 - 1390 v. Chr.
  2. 1402/1397 – 1395/1387 v. Chr.
  3. 1389 - 1379 v. Chr.
Lexikon der Pharaonen
Beckerath MÄS 46
Helck SAK 15
Dynastie 18. Dynastie   
Vorgänger Amenophis II. nach L. der Pharaonen
Mutter Tia (Gemahlin von Amenophis II.) nach J. Tyldesley
Vater Amenophis II. nach L. der Pharaonen
Geschwister Webensenu, Amenhotep, Amenemipet, Ahmose, evtl. ein weiterer Amenhotep und Acheprure, Iaret nach B. Schmitz, Schneider, Tyldesley
Kinder Söhne: Amenemhet, Amenhotep-Merichepesch,
Töchter: Tiaa, Tentamun, Petepibu
L. der Pharaonen
Ehefrauen Nofretiri, Iaret, Mutemwia,
unbekannte mitanische Prinzessin,
- alle nach Schneider - 
(Tochter Artatamas I. )

Thutmosis IV. war ein Sohn König Amenophis II. und dessen Gemahlin Tiaa. Der Thronbesteigungstag des Königs ist unbekannt - evtl. im 1. oder 2. Monat der  "axt-Jahreszeit"- (Achet-Jahreszeit).
Sein höchstes belegtes Datum
  auf einem Fels auf der Insel Konosso im 1. Katarakt; ist der  
2. Tag, 3 Monat der peret, Jahr 8.

Ob Thutmosis IV. von vorneherein der für die Thronfolge auserwählte Prinz war, ist in Fachkreisen umstritten – Beckerath und auch Helck sehen keinen Grund in Thutmosis nicht den für die Thronfolge bestimmten Prinzen zu sehen. Zweifel an der rechtmäßigen Thronfolge sind durch das Vorhandensein der "Großen Sphinxstele" entstanden und einer falschen Interpretation des Textes.   

Ob verschiedene Indizien (Text zweier Prinzenstelen aus Giza ausgelöst; Nennung Meritres als Mutter König Amenophis II. von Thutmosis IV. durch den Namen seiner Mutter Tiaa ersetzt) ausreichen, um auf eine Auseinandersetzung um die Thronfolge (siehe „Lexikon der Pharaonen“) zu schließen, ist äußerst unsicher. 

Die Stele wurde in der Nähe der Großen Sphinx von Giza gefunden. Sie zeigt einen Prinzen mit dem Titel des Sem-Priesters des Ptah, wohl Amenhotep C ( Amenophis), dem Sohn König Amenophis II. und somit Bruder von Thutmosis IV. Da auf der Stele sein Name in Kartusche geschrieben war, könnte er der für die Thronfolge vorgesehene Prinz gewesen sein. Die Beischrift zu diesem Prinzen wurde dann jedoch ausradiert.

Königsnamen:

 

Die Namen Thutmosis IV.

Thronname Mn - xprw - Ra Men-cheper-re Mit bleibenden Gestalten,ein Re
Horusname 1. kn  twt - xaw
2. kn  mrj-Wast
3. kn  Sa-Jtm
  1. Mit vollkommenen Erschein.
2. Starker Stier,Geliebt von Theben
3. Starker Stier,Sohn des Atum
Nebtiname 1.  Dd-nsyt-mj-Jtm
2. sxm-xaw-m-tAw-nb(w)
  1. Dauernd an Königtum wie Atum
2. Mit mächtigen Erscheinungen in
    allen Ländern
Goldhorusname 1. wsr-xps  dr-pDt-9

2. Dd-... - mj-[!r]Axt j
  1.  Stark an Kraft,der die
     Neunbogen abwehrt.
2.  Mit beständigem Königtum wie
     Harachte.
Geburtsname _Hwtj - msj(w) /
DHwtj - msjw xaj - xaw
Thotmoses /
Thutmosis
Thot ist geboren / Die Gottheit Thot ist geboren und erschienen

 

Chronologie:

Belegte Daten für Thutmosis IV. können nur bis zum Jahre 8, "Jahr 8, III. prt 2", Urk. IV 1545
nachgewiesen werden.

nach Jürgen von Beckerath in HÄB 49
Thronbesteigung zwischen 1402 / 1397 - Herbst
Thronbesteigung                 II. / III. Axt  (?)
Höchstdatum                       Jahr 8, III. prt 2

Thronbesteigung:  äußerster Grenzwert   1402/1397 v. Chr.
                                wahrscheinlich             Oktober 1402

Nach Ausweis seiner Mumie ( vorrausgesetzt es ist die Mumie von Thutmosis IV.) starb er mit ca. 35 Jahren. Dies würde bedeuten, dass er mit ca. 25 Jahren den Thron bestieg.

Die englische Ägyptologin Joan Fletscher schreibt in ihrem Buch: "Tagebuch eines Pharaos", dass Thutmosis IV. in seinem 9. Regierungsjahr mit einem geschätzten Alter zwischen 25 und 40 Jahren starb.

Belegte Jahre:
Jahr 1 - 4 / 6 - 7 - 8
Jahr 4 und 7 sind auf dem Sinai belegt und das Jahr 8 in Urk. IV 1554

Jürgen von Beckerath in MÄS 46:
Er geht davon aus, dass man eine Regierungszeit von 7-10 Jahren annehmen kann: 
1402/1397 - 1395/1387 v. Chr.

Manetho:  9 Jahre, 8 Monate, x Tage
Josephus: 9 Jahre, 8 Monate
Theophilus 9 Jahre, 8 Monate
Africanus 9 Jahre
Eusebius 9 Jahre
( Nach der Überlieferung Manethos starb der König also in seinem 10 Regierungsjahr.)
Am Anfang war Ägypten
- M. Höveler-Müller - 
1397 - 1388 v. Chr.
SAK 15 Wolfgang Helck 1389 - 1379 v. Chr.
Chronologie W. Helck 1402 - 1392 v. Chr.
Lexikon der Pharaonen
- Thomas Schneider - 
1388 - 1379 bzw.
1400 - 1390 v. Chr.
Ein angebliches Jahr 20 von Thutmosis IV. ist mit Wahrscheinlichkeit Thutmosis III. zuzuschreiben.

 

Königliche Mumie:

Die Mumie, von der man annimmt, es wäre die König Thutmosis IV.. wurde schon 1898 von Victor Loret in einem späteren Sarg in einer Nebenkammer im Grab Amenophis II. – KV 35 entdeckt.
Die originalen Särge des Königs waren verschwunden, er lag in einem groben und schmucklosen Ersatzsarg späteren Datums.  

Die Mumie wurde kurz nach der Entdeckung ausgewickelt; unter dem etikettierten äußeren Leichentuch fand sich – obschon verrutscht – die ursprünglichen Mumienbinden. 

Am 26. 3. 1903 wurde die Mumie von Grafton E. Smith und Wood Jones in einer Klinik in Kairo geröntgt. Nach deren Ansicht handelt es sich um einen stark abgemagerten Mann, der mit höchstens 28 Jahren verstarb.

Nach dem Buch Mumien von Renate Germer:
Zitat: " Die Mumie ist weitaus mehr eingeschrumpft, als eine Entwässerung allein vermocht hätte und 
             verrät, dass ihn zwischen seinem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr eine heimtückische
             Krankheit heimgesucht haben muss."

Die Mumie misst 1,65 in der Länge, die Arme sind über der Brust gekreuzt, die Finger sind in der Stellung der Szepterhaltung abgewinkelt, die Fingernägel sind in tadellosem Zustand. Die Mumie weist ein ovales feminines Gesicht mit dünnen Lippen und Adlernase auf, die Lappen der feinen Ohren sind durchbohrt. Der Schädel ist beloid und trägt noch welliges rötlich – braunes Haar. Die Augenbrauen laufen bis zum Nasenrücken

Allgemein wird das Sterbealter auf um die 30 geschätzt, das Gesicht weist große Ähnlichkeit mit dem Amenophis II. auf, doch war dieses männlicher und älter.

Bei der Einbalsamierung sind gewisse Nachlässigkeiten der Balsamierer festzustellen, wie gewisse äußerliche Anzeichen verraten. Der Einschnitt an der Seite ist sehr lang und hässlich und sieht aus, als wäre er in aller Eile gemacht worden, was einem Professionellen kaum zur Ehre gereicht hätte. Auf der Mumie befindet sich ein Ediket vom Typ 1

Im Bezug auf das Sterbealter des Königs gehen die Meinungen der Gelehrten noch auseinander. Es wäre wünschenswert eine Computertomographie an der königlichen Mumie durchzuführen. Dieses würde auch die noch immer bestehenden Zweifel an der wirklichen Identität der Mumie beseitigen.

ÄAT 36,1  ( Ägypten und das Alte Testament):
Thutmosis IV. verstarb möglicherweise schon mit 28 Jahren

Joan Fletscher:
Thutmosis starb in seinem 9. Regierungsjahr mit einem geschätzten Alter zwischen 25 und 40 Jahren.

Nach Ausweis der Mumie starb der König mit etwa 35 Jahren. 1967 wurde diese abermals geröntgt. Man schätzte das Alter des Königs bei seinem Tode auf etwa fünfunddreißig Jahre.
Es wurden schon Stimmen laut, die bei der Mumie Thutmosis IV. von einer Verwechslung ausgehen.

Mumie Thutmosiss IV.

Mumie Thutmosis IV.

Familie:

Als Hauptgemahlinnen sind als Große königliche Gemahlin (Hm.t  nsw  wr.t )Neferetiri / Nofretary (sie war nichtköniglicher Geburt) und seit dem Jahr 7 seine Schwester Iaret  / Ar ´at / Wadjit belegt. Mut-en-wia/Mutemwiya,
die Mutter König Amenophis III.,
war seine Nebenfrau.

Tiaa / Tj - a'       
- nach "Complete Royal Families" -


_______________________________
Gemahlin von König Amenophis II.
Mutter von König Thutmosis IV.

Tiaa, die Gemahlin Amenophis II. und Mutter von Thutmosis IV., scheint gerade für letzteren eine wichtige Stütze gewesen zu sein. Thutmosis IV. ließ sich viel öfters zusammen mit seiner Mutter als mit seinen Gemahlinnen dargestellt

Titel:
Hmtnsw-wrt (hemet–nesu  weret)  „Große Königsgemahlin“mwtnsw (mut–nesu)  „Königsmutter“ HmtnTr n Imn  (hemet–netjer  en  Amun)  „Gottesgemahlin des Amun“

Grab KV 32:
(
nach "die Königinnen des Alten Ägyptens" von Joyce Tyldesley)

Das undekorierte Grab enthielt ein paar zerstörte Grabbeigaben, jedoch keine Mumie, auch sonst fand sich nirgendwo eine Spur ihres Leichnams.
Durch die Grabungen der "
MISR: Mission Siptah-Ramses X."kann dieses Grab nun einwandfrei der Königlichen Gemahlin Amenophis II., namens Tiaa zugeschrieben werden. Tiaa ist nicht wie man fälschlich früher glaubte, die Mutter König Siptahs, sondern die von Thutmosis IV.

Bruchstücke ihres Kanopenkastens aus Kalzit-Alabaster wurden verstreut vor dem Grabeingang gefunden. Sie wurden wieder zusammengefügt und mit Abgüssen der Stücke, die sich im Metropolitan Museum of Art (MMA) in New York befinden, ergänzt.

Nach N. Reeves war Tiaa von niedrigem Rang und nördlichen Ursprungs - allerdings begründet Herr Reeves nicht, woher er diese Weisheit hat. Der bisher einzigste Beleg für Tiaa als Gottesgemahlin stammt aus der Regierungszeit ihres Sohnes, somit wird sie diesen Titel erst im nachhinein von diesem verliehen bekommen haben.

Nefertiry C
- nach " Complete Royal Families"


_______________________________
Gemahlin von König Thutmosis IV.

Gezeigt auf acht Stelen ihres Gemahls aus Giza, auf einer Stele aus dem Luxortempel und genannt auf einem Skarabäus aus Gurob. 

Titel:
Hmtnsw wrt (hemet – nesu  weret)  „Große Königsgemahlin“

 

Jaret / Iaret
Vater: Amenophis II.
- nach " nach Königinnen des Alten Ägyptens"


_______________________________
Gemahlin von König Thutmosis IV.

Schwestergemahlin ihres Bruders nach dem frühen Tod von Nofretiri Gemahlin von König Thutmosis IV., - genannt ab dem Jahr 7 und 8. Iaret / Jaret muß eine Tochter Amenophis II. gewesen sein und trug den Titel:

Titel: 
sA.tnjswtwr.t. "Große königliche Tochter"

Im 7. Jahr des Königs erscheint sie als dessen  "Hm.tnjswt wr.t" (Große königliche Gemahlin) und gleichzeitig   sA.t njswt " und  "sn.tnjswt".

Mutemwia / Mw.t m wjA 
(
Mut ist  in ihrer Barke)
Eltern: unbekannt
Grab unbekannt

-
nach
"Complete Royal Families" -
-
und " Königinnen..." Tyldesley


______________________________
Gemahlin von König Thutmosis IV.
Mutter von König Amenophis III.

Nach Nofretiri, der Schwestergemahlin Jaret  und einer namentlich nicht bekannten mitanischen Prinzessin( Tochter des Mitannikönig Artatamas I. )  taucht eine vierte Gemahlin mit Namen Mutemwia, Mutter des nächsten Königs Amenophis III. erst mit der Thronbesteigung ihres Sohnes aus der Abgeschiedenheit des Harims auf. 

Königin Mutemwia

 

Bild: K. R. Lepsius: Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien - public domain

Wahrscheinlich war sie nichtköniglicher Abstammung und daher wenig bedeutend. Der Titel einer "Großen Königsgemahlin" wurde ihr wahrscheinlich erst nach der Thronbesteigung ihres Sohnes von diesem verliehen. Er ließ eine Statue seiner Mutter in seinem Totentempel aufstellen und man findet sie als kleine Darstellung neben dem linken Fuß des Memnonkolosses, die als einzigste noch dort vor dem verschwundenen Totentempel des Amenophis III. stehen.

Gezeigt wird sie im Grab des Prinzenerziehers Heqareshu ( TT 226),außerdem in der Geburtslegende von Amenophis III. im Tempel von Luxor. Eine leider heute zerbrochene Statue aus Karnak zeigt sie sitzend in einem Boot, beschützt von der Geiergöttin Mut, die sie mit ihren Schwingen ummantelt - heute im  Britischen Museum EA 43.  Diese Skulptur stellt ein Rebus des Namens von Mutemwia dar. ( Mut ist in ihrer Barke).

              Statue einer heiligen Barke aus schwarzem Granit
aus dem Sanktuar des Amun in Karnak. Sie wahr der königlichen Gemahlin Thutmosis IV. - Mutemwia geweiht.
Die verschiedenen Elemente der Skulptur ergeben zusammen eine dreidimensionale Schreibung, ein Rebus des Namens von Mutemwia,  

Bild:      StatueofSacredBoatofMutemuia-BritishMuseumAug.21.08.jpg
Autor:  
Captmondo / wikipedia
Lizenz: CC-BY-SA-2.5 

Bettina Schmitz schreibt in ihrem Buch: "Königssohn": 

Zitat: "Die andere Bekannte König Thutmosis IV. Mw.t-m-wjA ist nur durch Zeugnisse ihres Sohnes, Amenophis III., belegt, der sie als Hm.tnjswtwr.t und nachträglich auch als HmtnT r bezeichnet. Es ist durchaus denkbar, dass Mw.tmwjA zuerst lediglich die Position einer einfachen Königin neben J ar.t  innehatte und nach deren Tod zur Hauptgemahlin aufrückte."

 

unbekannte Mitanniprinzessin
Vater: König Artatamas I.'
Mutter: unbekannt

- nach " Kemet 2/2008" -
und "Complete Roayal Families"

( siehe unten unter Außenpolitik)
_______________________________
Ehefrau von König Thutmosis IV.

 

Amenemhat C
-
nach
"Complete Royal Families"
________________________________
Sohn von König Thutmosis IV.

Gezeigt im Grab TT 64 - er verstarb jung und wurde wahrscheinlich im Grab seines Vaters in KV 43 bestattet. Jedenfalls fanden sich seine Kanopenkrüge hier. Seine neu eingesargte und gewickelte Mumie ( heute Kairo CG 46037 - 9 ) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Expedition des Metropoliten Museum New York eventuell im Grab TT 64 gefunden, das in der Nähe der königlichen Cachette in Deir el - Bahari liegt.

Titel:
sA nsw  (sa – nesu) „Königssohn“

 

Amenhotep D
( der spätere König Amenophis III. )
-
nach
"Complete Royal Families"
________________________________
Sohn von König Thutmosis IV. und
dessen Gemahlin Mutemwia

Er erscheint im Grab des Prinzenerziehers Heqaerneheh TT 64 ( dem Sohn des Heqareshu), und einem Graffiti in Knossos.

Titel:
sAnsw  (sa–nesu)  „Königssohn “

 

Siatum
-
nach "Complete Royal Families"
________________________________
mögl.  Sohn von König Thutmosis IV.

Gezeigt auf einem Relief im Grab seines Erziehers Meryre in Saqqara.

Titel:
sAnsw  (sa–nesu)  Königssohn“

 

Pyihia / Pihy
-
nach "Complete Royal Families"
________________________________
Tochter von König Thutmosis IV.

Ihr gehören wahrscheinlich Kanopenkrüge, die aus dem Tal der Königinnen stammen.

Titel:
sAtnsw  (sat–nesu)  Königstochter

 

Tiaa B
- nach "Complete Royal Families" -
_______________________________
Tochter von König Thutmosis IV.

Ihr gehörten wahrscheinlich drei Kanopenkrüge, die aus dem Tal der Königinnen stammen. Genannt im Grab TT 63 des Sobekhotep.

Titel:
sAtnsw  (sat – nesu)  „Königstochter“

 

Tintamun//  &AntJmn
- nach "Complete Royal Families" -
_______________________________
Tochter von König Thutmosis IV.

Fragment von einem Kanopenkrug (Kairo CG 46040) gefunden im Grab KV 43.

Titel:
 sAt nsw  (sat – nesu)  Königstochter"

 

Amenemopet B / Amun-ipet
- nach "Complete Royal Families" -
_______________________________
Möglicherweise Tochter von König Thutmosis IV.

Ihre Mumie wurde in der 21. Dynastie wiederbestattet. 

Titel:
 sAtnsw  (sat–nesu)  Königstochter"

Brüder des Königs sind:
( nach "Lexikon der Pharaonen" von Thomas Schneider)

  1. Webensenu

  2. Amenhotep

  3. Amenemipet

  4. Ahmose

evtl. noch ein weiterer Amenhotep und Ancheprure
(falls es sich hierbei nicht um Söhne Thutmosis IV. handelt)

Innen- und Außenpolitik:

Die Zeit Thutmosis IV. war eine Zeit allgemeiner Befriedung. Mit dem Mitannireich unter König Artatama kam es zu einem Friedensschluss und ein (neuer) Vertrag wurde ausgehandelt, der anscheinend einen gewissen Rückzug der ägyptischen Einflusssphäre vorsah, so dass die neue Grenze nun zwischen Kadesch und Qatna verlief.

Ägypten hatte anscheinend die Städte am Mittleren Orontes, Sendjar und Nija, an die Mitanni verloren. Nur die Küstenstädte konnten dank der überlegenen ägyptischen Flotte gegen den Druck aus dem Osten gehalten werden. 

Es dürfte keine einfache Sache gewesen sein, die 70 Jahre andauernde Feindschaft zuwischen den beiden Großmächten zu beenden, die sich beide als Erben des Hyksosimperium ansahen. So spricht Thutmosis IV. auch noch einmal von seinem
„ersten Feldzug gegen Naharina“ – siehe Statue aus Karnak mit allerdings zerstörter Ortsangabe.

Der König wird auf einer Stele (Louvre C 202) zweimal „Eroberer von Syrien“ genannt.

Die Beute und nach Ägypten gebrachte Fürstenkinder von Naharina / Mitanni werden im Grab des Standartenträgers Nebamun erwähnt.   

Ungefährer Grenzverlauf zu Zeit des Friedensvertrages 
unter Thutmosis IV.
( Zeichnung nach: " Helck / Beziehungen / Harrassowitz-Verl. 1971
- bearbeitet von J. H. Pirzer)

Unbekannte Prinzessin aus Mitanni:
-
nach Kemet 2/2008 / Christoffer Theis - 
und "
Complete Royal Families"

Nachdem zwischen Ägypten und dem Mitannireich normale Beziehungen eingekehrt waren nahm Thutmosis IV. eine Tochter des Mitannikönigs Artatama I. in seinen Harim auf, allerdings musste er siebenmal darum Bitten, bevor der Mitannikönig seine Tochter nach Ägypten sandte (Tusratta spricht noch davon EA 29, Z. 16 f.). 

Amarnabrief EA 29: (aus der Zeit Amenophis III.)
„ ……….. Als Manahpiria meinem Großvater Artatama schrieb, hielt er um die Hand der Tochter meines Großvaters an, der Schwester meines Vaters, und zwar fünfmal, sechmal. Ein siebentes Mal schickte er zu meinem Großvater, und dann gab er sie sofort [zur Frau] …..…………………………………………… . “

Die Heirat des Königs kann den Umständen nach also kein Bestandteil oder Unterpfand des Friedensvertrags zwischen Ägypten und Mitanni gewesen sein, wie oft behaupt wird. Sie scheint aber von Thutmosis IV. nicht in den Stand einer Königsgemahlin erhoben worden zu sein, wovon eine Inschrift auf einem Grabkegel ihres Haushaltsvorstehers namens 
bng-Aj (Bengay) bezeugt (Quelle:
Christoffer Theis, Kemet, 4/2008, S. 45)

Vermutlich handelt es sich bei einer Frau mit dem ägyptischen Namen Henut–em–pet, deren Sarkophag nach der Plünderung am Ende des Neuen Reiches in die königliche Cachette von Deir el–Bahari überführt worden ist, um diese Mitanniprinzessin. Es wurde von einigen Gelehrte vorgeschlagen dieses Mitanniprinzessin Mut–em–weja  die Mutter König Amenophis III. zu sehen, jedoch ist dies abzulehnen, da es hierfür keinerlei Belege gibt (lt. Kent Weeks).

Grabkegel des Hausvorstehers 
der Vornehmen von Naharina, Bengay

Der Gesamttext lautet:
(Der) Osiris, der Große des Hauses/Hausvorsteher der Vornehmen von Naharina, Bengay “.

Die Prinzessin wird in dieser Inschrift mit ihrer einzigartigen Betitelung:  "Sps(.t) nhryn = Die Vornehme von Naharina" angesprochen. 

(Zeichnung nach N. Davies / F. –L. Macadam, Funerary Cones, Nr. 527)

Allerdings gab Thutmosis IV. aus Anlass der Aufnahme der Mitanniprinzessin in seinen Harim keinen Gedenkskarabäus in der Art heraus, wie später Amenophis III. mehrere Serien in großem Stil auflegte. Jedoch ließ der König eine Serie Großer Skarabäus herstellen, die in acht Hieroglyphenkolumnen den Empfang mitannischen Tributes feierlich verkünden. Der letzte Satz spielt darauf an, dass die Ausländer „...für immer Untertanen der Herrschaft des Aton “ seien.

Der Text lautet:

„Die Großen von Naharina mit ihren Abgaben, (Mencheperure)| hat sie erblickt, als er aus seinem Palast kam, sie hörten seine Stimme wie (die) des Sohnes der Nut, sein Bogen war in seiner Hand wie (die) des Sohnes des Thronerben des Schu. Als er sich ausstreckte zum Kampf, (da) war Aton vor ihm, er verwüstete die Berge, während er die Fremdländer zertrampelte und zog bis Mitanni und Kari, um die Bewohner der Fremdländer zu Untertanen zu machen und sie zu Aton zu führen ewiglich “     

(nach R. Gundlach in KSG 1)

  Großer Skarabäus über Tributempfang
Der ca. 5cm große Skarabäus trägt einen längeren Text, offenkundig zur Erinnerung an Gaben aus Mitanni, die der König anlässlich seiner Heirat mit einer Mitanniprinzessin erhalten zu haben scheint. Im Text heißt es auch, Aton habe dem König im Kampf vorausgestrahlt, der fremde Nationen unter die Botmäßigkeit des Gottes gebracht habe
(Text nach Reeves: Echnaton - Bild: aus Aldred(Echnaton)

Durch den Friedensschluss mit dem Mitannireich änderten sich die politischen Gegebenheiten in Syrien-Palästina grundlegend. Das Mitannireich sah sich damals massiv durch die Hethiter bedrängt – dies dürfte wohl der ausschlaggebende Punkt bei dem Friedensschluss mit Ägypten gewesen sein. Da in Hatti zur Zeit des Mitannikönigs Artatama I. jedoch ein schwacher Herrscher namens Arnuwanda I. herrschte, konnte das Mitannireich, welches  nun den Rücken frei hatte, seine Machtstellung konsolidieren. Ägypten begnügte sich währenddessen damit, seine Gebiete in Syrien–Palästina in Ordnung zu halten. Durch einen Amarnabrief wissen wir, dass sich Thutmosis IV. noch einmal persönlich in den asiatischen Besitzungen aufgehalten hatte - er besuchte die Handelsstadt Sidon. 

Vielleicht hing dieser Besuch mit einem Strafgericht gegen die Stadt Gezer zusammen, von dem uns eine Stele einen Hinweis gibt, die von „Xa–ru–Leuten aus qa–sa–[r] “ berichtet, welche als Tempelsklaven für den königlichen Totentempel angesiedelt waren; sie sind ausdrücklich als „von seiner Majestät erbeutet“ bezeichnet.

Dank des Friedensvertrags konnte Mitanni nun seine gesamte Militärmacht gegen das von den Hethitern besetzte Gebiet in Syrien einsetzen. Es gelang, die Hethiter, nun unter König Hattusilis II., nicht nur wieder aus der wichtigen Stadt Aleppo zu vertreiben, sondern sogar Kizzuwatna auf seine Seite zu ziehen. Damit wurde die Position Mitannis gegenüber Ägypten gestärkt und es ist darum nicht verwunderlich, dass Thutmosis IV. mehrmals um die Hand einer Mitanniprinzessin bei ihrem Vater Artatama vorstellig werden musste, bevor dieser einwilligte.  

Der Friedenschluss zwischen Ägypten und Mitanni zeugt von großer Einsicht auf beiden Seiten, allerdings dürfte die gemeinsame Bedrohung beider Staaten durch das expandierende Hethiterreich dieser Einsicht etwas nachgeholfen haben.  Die Folge dieses Friedensschluss war ein starker Aufschwung des internationalen Fernhandels. Mit den vielen fremden Kulturen, die vom Inneren Afrikas bis in den indischen Raum reichten, gelangten aber auch viele fremde Ideen und Einflüsse nach Ägypten. Waren zirkulierten nun vom Inneren Afrikas bis in den indischen Raum. 

Mit den vielen fremden Kulturgütern strömten aber auch fremde Ideen und Einflüsse nach Ägypten ein. Das Reich konnte dank seines gewaltigen Getreideüberschusses Luxusgüter aus dem Süden wie dem Norden einführen, die dann vom „Palast“ als Zentrum des Handels an die Beamten und von denen wiederum an ihre Untergebenen weitergeleitet wurden.

Ab der Zeit Thutmosis IV. zeigen die Grabbilder den wachsenden Wohlstand in reicher Kleidung der Dargestellten und einer kostbaren Ausstattung. Der Drang aber, neue Gebiete zu erobern und in fremde Länder vorzustoßen, verlagerte sich nun von der Politik auf das Geistesleben und bestimmte die Entwicklung der zweiten Hälfte der 18. Dynastie.

So herrschte an den Grenzen Frieden; die Kämpfe von denen Thutmosis IV. spricht, sind wohl nicht mehr als Polizeiaktionen gewesen, die sich gegen die immer unruhigen Beduinen in Südpalästina (Gefangene aus Gezer) sowie gegen die Nubier im Süden richteten.

Beziehungen zu Assur:
- nach Helck "
Beziehungen" -

Die diplomatischen Beziehungen Ägyptens zu Assur, die unter König Thutmosis III.  bestanden hatten, waren wohl durch die Eroberung Assurs durch "Sanstratar" unterbrochen worden. Doch bringt der Friedensschluss zwischen Artatama und Thutmosis IV. auch wieder assyrische Gesandtschaften nach Ägypten und ägyptische Geschenksendungen nach Assur. 

Nach Wolfgang Helck gab es durch die Beendigung der Feindseligkeiten zwischen den beiden Großmächten eine weitere nicht zu unterschätzende innenpolitische Veränderung in Ägypten.

Das großenteils in die Heimat zurückverlegte Militär – insbesondere die sich als Elite fühlenden Streitwagentruppe – wollte nicht auf ihre Freiheiten verzichten, die sie in den Kriegen in Asien gewonnen hatten Dort hatten die Soldaten manche der durch Tradition gegebenen Vorstellungen und Zwänge abgelegt, die ihnen nun in der Heimat wieder entgegentraten. In Ägypten herrschte weiterhin eine von der Tradition bestimmte und an der Vergangenheit orientierte Grundeinstellung, die auch außenpolitisch sich nach Süden orientierte und den Einfluss des Nordens mit seinem Ideal des Elitekämpfers (marjanun) ablehnte.

Schon unter Königin Hatschepsut war diese Vorstellungswelt schon einmal zum offiziellen Programm geworden. Allerdings wurde es später wieder unter dem Druck der aggressiven Mitanni durch das Militär unterdrückt. Die Vertreter des Traditionalismus konnten in der Folgezeit ihren Einfluss wieder vergrößern, vermutlich mit Zentrum in Karnak, der damals der reichste und bedeutendste Tempel in Luxor war.

Kurz nach dem Friedensschluss unter König Thutmosis IV. kam es dann wohl zwischen den verschiedenen Kräften zu Auseinandersetzungen. König Echnaton erinnerte sehr viel später auf seinen Amarnagrenzstelen an die schlimmen Vorkommnisse unter diesem König.

Urkunde IV. 1975. 8ff:
- die betreffende Stelle lautet:

„ ………………….. Wenn [man aber ihr ( = der Königsfamilie) Begräbnis nicht in ihm ( = Achetaton) durchführen wird], so ist das [schlim]mer als was ich im Jahr 4 hörte, so ist das [schlimmer] als [was] ich im [Jahr X] hörte, so ist das schlimmer als was [ich] [im Jahr 1] hörte, [so ist das schlimmer als was NbmAat]–Ra [hörte], so ist das schlimmer [als] was Mnxper[w] Ra hörte ( … )“

Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass dieses alles rein fiktiv ist - irgendwelche innenpolitischen Spannungen oder ideologische Auseinandersetzungen zur Zeit Thutmosis IV. sind rein hypothetischer Natur und durch keine Funde zu belegen.

Der einzige mögliche Hinweis auf ideologische Spannungen könnte in der Tatsache zu sehen sein, dass zu der damaligen Zeit das Amt des Aufsichtführenden über alle Tempel Ägyptens nicht mehr wie üblich an den Hohenpriester des Amun zu Karnak (damals wohl Amenemhet) vergeben wurde, sondern an einen Laien und Günstling des Königs, dem Rekrutenschreiber – also einem ranghohen Militär und Erzieher einer Prinzessin namens !rmHb / Haremhab (Grab TT 78), der bereits unter Amenophis II. gedient hatte und noch unter  Amenophis III. diente. Allerdings hatte der Hohepriester des Amun zu Karnak Ptahmose zu Beginn der Regierung Amenophis III. das Amt eines „ Vorsteher der Priester aller Götter beider Länder “ wieder inne.

Zu Militäraktionen im Süden:

Der König leitete ein oder zwei militärische Unternehmen (Jahr 7/8 bzw. zusätzlich Jahr 7.), die durch Texte aus Konosso belegt sind. Diese Aktionen sind als Polizeiaktionen zur Sicherung der Wege zu den Minengebieten in der Ostwüste östlich von Edfu/Assuan gegen nubische Überfälle zu werten. 

                               1. Felsstele aus dem Jahr 7 bei Konosso

Die eine Felsstele ist datiert in das Jahr 7., 3. Monat der prt, Tag 8. Nach der Königstitulatur und dem Datum ist der Rest des Textes ist zerstört. Im Bildfeld ist der König beim Erschlagen der Feinde vor zwei Göttern dargestellt, hinter dem König steht seine Schwestergemahlin namens Wadjit. Sie wird als Königstochter, Königsschwester und Große königliche Gemahlin bezeichnet.

Felsstele Thutmosis IV. bei Konosso, aus Jahr 7/ Helck Urk. IV, 1555 - 1556

„Horus mit erhobenem Arm, Herr des Opfers, König von Ober– und Unterägypten (Mn-xpr-Ra)|, Sohn des Re (+Hwt j-mc-xa-xaw)|“
und
„Königstochter, Königsschwester, große Königsgemahlin WADj.t“ 
vor
_dwn vor dem Nubierlande“
er sagt: 
„Ich habe dir die Nomaden übergeben“
und
!A, Herr der Wüste“ er sagt:  „Ich habe dir jedes Fremdland übergeben.“

Inschrift:
„Horus, Starker Stier, vollkommen an Kronen; die beiden Herrinnen, Dauernd an Königtum wie Atum; Goldhorus, Stark an Kraft, der die Neunbogen vertreibt. Der König von Ober– und Unterägypten ((Mn-xpr-Ra)|, Sohn des Re (+Hwt j- mc-xa-xaw)|, geliebt von Amun-re, dem Leben gegeben werde wie Re. Jahr 7, 3. pr.t, 8. Tag. [ .................................. ]. “

(Bild: Lepsius - LD III. 69e - gemeinfrei)

Der König ist dargestellt wie er in Anwesenheit seiner Gemahlin Nubier im Angesicht der lokalen Götter Dedwen und Ha erschlägt.

 

                Große Felsstele aus Jahr 8. König Thutmosis IV. 
     - Inschrift auf der Insel Konosso, vom 2 Tag, 3 Monat der pr.t–Jahreszeit, Jahr 8 -

Zuerst wird beschrieben wie dem König bei einem Aufenthalt in Karnak berichtet wird, dass ein Aufstand in Nubien ausgebrochen sei. Daraufhin begibt sich Thutmosis IV. am Morgen zum Tempel des Amun-Re, um das Orakel zu konsultieren. Er brachte seine Opfergaben dar und fragte den Gott, was er gegen „alle Vagabunden und Rebellen eines anderen Landes zu tun sei“ –  der gab ihm die entsprechenden Anweisungen „so wie ein Vater zu seinem Sohn spricht “ und versprach ihm Erfolg bei der Durchführung der angetragenen Maßnahmen. 

     Der Stelentext nach Helck Urk. IV, 1545 - 1548:

(1545) „ Es lebe der Horus, Starker Stier, vollkommen an Kronen; die beiden Herrinnen, Dauernd an Königtum wie Atum; Goldhorus, Stark an Kraft, der die Neunbogen vertreibt; König von Ober– und Unterägypten (Mn-xprw-Ra)|, dem Leben gegeben werde ewiglich. Jahr 8, 3. pr.t, 2. Tag. 
Seine Majestät war in der südlichen Stadt auf dem Gebiet des Karnak–Tempels, indem seine beiden Hände rein waren in der Reinheit eines Gottes, nachdem er seinen Vater  Amun zufriedengestellt hatte, weil er ihm eine Ewigkeit als König und eine Unendlichkeit des Bleibens auf dem Thron des Horus gegeben hatte. Da kam man, um Seiner Majestät zu melden: „Der Nubier ist heraufgestiegen ins Gebiet von Wawat (Unternubien), nachdem er  Rebellion gegen Ägypten beschlossen hattet. Er versammelt sich alle Vagabunden und die Rebellen eines anderen Landes.“

Am Morgen ein Hineinschreiten in Frieden in das Gotteshaus durch den König, große Opfer Geben dem Vater, der seine Schönheit geschaffen hat. Der König, Seine Majestät, er selbst, erflehte von dem Herrscher der Götter, indem er ihn fragte wegen des Planes seines Zuges, indem er wissen ließ, was von seiner Seite geschehen würde. Er (der Gott) nämlich möge ihn auf den richtigen Weg führen, um das zu tun, was sein Ka (1546) wünscht, so wie ein Vater mit seinem Sohn spricht, den er gezeugt hat und in dem sein Same ist. Dann schied er (der König) frohen Herzens von ihm. Er befahl, sogleich sein Heer sofort sammeln. Er sandte es aus in Tapferkeit und Stärke.

Danach Aufbruch Seiner Majestät, um den zu fällen, der ihn in Nubien angreifen wollte,  tapfer in seinem Schiff aus Gold, wie Re, wenn er sich in der Morgenbarke begibt, indem sein Segel aus hellrotem Leder und grünem Leinen bestand, und die Pferdegespanne in Abteilungen an seiner Seite, während das Heer mit ihm zog. Die Eliteeinheiten zu beiden Seiten, mit den Jungmannschaften neben sich und die Flotte bemannt mit den Gefolgsleuten.
Südwärts fuhr der König wie der Orion, nachdem er Oberägypten durch seine Schönheit erstrahlen ließ. Die Männer jubelten aus Liebe zu ihm, und die Frauen waren aufgeregt in Feststimmung. Der Gott Month aus Armant war der Schutz seiner Glieder, die Feuerschlange
an seiner Stirne führte ihn, jeder Gott Oberägyptens hielt den Lebensstrauß an seine Nase.

(1547) Die (Kronengöttin) Nechbet von Elkab festigte den Schmuck Meiner Majestät, ihre Hände hielten das Zepter und sie schnürte mir alle neun Bogen fest zusammen. Es geschah, dass der Zeitpunkt des Festes des „ Waschens der Gestalt “ (Titjau ein Fest in Edfu) war, da  machte ich halt in der Stadt Edfu. Der vollkommene Gott (der König) trat hinaus wie Month in all seinen Erscheinungen, angetan mit seinen Kriegswaffen, in Kampfesstimmung wie der Gott Seth von Ombos, doch war auch der Sonnengott Re hinter ihm, immer, ohne dass es Nacht wurde über den Bergen. Jeder Tapfere begleitete ihn, ohne zu zögern. Das Heer kam zu ihm [Er machte ein] zahlreiches [Gemetzel] mit seiner tapferen Kraft, indem der Schrecken vor ihm in aller Leiber eintrat. Es hatte Re die Furcht vor ihm in die Lande gegeben wie die vor der (Göttin) Sachmet im Jahr ihres Unheils. Sein Haupt war wach, er schlief nicht. Er durcheilte die östlich Wüste, indem er die Wege öffnete wie der Schakalgott von Oberägypten (Upuaut), wobei er die  Streitmacht des Angreifers suchte. Er fand jeden nubischen Feind in einem versteckten Tal, (1548) das man nicht kannte, wobei er verborgen war vor den Menschen hinter den Bergen. Er [war] fern im [ .............................. Da] trieb er weg die Siedlung und ihre Angehörigen, ihre Herden und allen ihren Besitz bei ihnen [ ............................... ].“ 

 


Lt. Wolfgang Helck (Urkunden) befinden sich hier noch einige Graffiti, die wohl im Zuge der beiden Kriegszüge hier von Beamten, die sich im Herr des Königs befanden, angebracht wurden (leider ohne Datierung). Nach dem Felsgraffiti zu urteilen, befanden sich unter dem Gefolge des Herres auch Höflinge unter der Führung des königlichen Herolds Re, darunter die Söhne des Königs die Prinzen Amenophis D und Aa–chereru–re 

Graffito des !qA-r-nHH bei Konosso           
-  Helck Urk. IV, 1575 -

„Erster königlicher Herold Ra, der das Leben wiederholen möge, Königssohn aA-xprw-Ra, des das Leben wiederholen möge. Königssohn Imn-Htp , Page !qA-r-nHH, der Gerechtfertigte."

Graffiti des !r-m-Hb bei Kanosso 
- Helck Urk. IV, 1597 -

a.  „königlicher Schreiber und Rekrutenschreiber !r-m-Hb.
      Der Begleiter seines Herrn auf seinen Zügen im nördlichen und südlichen Fremdland 
 
     !wj[ ... ]t j.
b.  "Vorsteher der Scheunen von Ober– und  [Unter]ägypten, Zählschreiber des [Getreides]
      des Herrn der beiden Länder Mnwj. Königlicher Schreiber und Rekrutenschreiber
    
!r-m-Hb.
Königlicher Schreiber Wp-wAw.t.mcw.

Graffiti des Imn-m-Hb bei Konosso
- Helck Urk. IV, 1601 -

„Page Imn-m-Hb genannt Kjk j

 

Erste Anzeichen einer Hinwendung zum Aton-Kult ?

Aus uns unbekannten Gründen (meist werden Spannungen zwischen der Priesterschaft des Amun und dem König angeführt, jedoch ohne die geringste Beweislage dafür) begann mit König Thutmosis IV. eine auffällige Begünstigung einer neuen Kultform des Sonnengottes Re von Heliopolis als Aton.

Bereits unter seinem Vater Amenophis II. scheint der Gott Aton an Bedeutung gewonnen zu haben.

Ein Text unter Thutmosis IV. sagt  über den König „ ……...…… den Amun selbst zum Herrn dessen, was Aton umkreist, erhoben hat, zum Herrn über die beiden Länder, (Mencheperre)|. “
König Thutmosis IV. ließ sich nach der Großen Sphinxstele nicht mehr von Amun–Re von Karnak, sondern von Harmachis zum König erwählen.

Mit Memphis / Giza / Heliopolis war nach Karnak im Reich ein zweiter kultischer Schwerpunkt entstanden. Das Gegensatzpaar Amu–Re von Karnak und Harmachios von Giza ergab sich aus der bereits unter Thutmosis III. erfolgten Teilung von Regierungssitz (Memphis) und Weltzentrum (Theben).
Der König nennt sich in einer Variante seines Horusnamens „ Sohn des Atum “

Zum Text des sog. „ Aton–Skarabäus
-
Es handelt sich um einen großen Skarabäus von 5cm Länge, der sich im Britischen Museum, EA 65800 befindet -

Der Text besteht aus acht Hieroglyphenkolumnen -
„Die Häuptlinge von Naharina, die ihre Abgaben herbeitragen, sehen (Mencheperure)| aus seinem Haus kommen. Sie hören seine Stimme, die der des Sohnes der [Himmelsgöttin] Nut gleicht, und sein Bogen ist in seiner Hand wie der des Sohnes von Schus Nachfolgern. Und wenn er sich reckt, um zu kämpfen, wobei Aton vor ihm ist, dann zerstört er die Bergländer, zertrampelt die Wüstenländer, stampft nach Naharina und Karai, um sicherzustellen, dass die Einwohner fremder Länder für immer Untergebene der Herrschaft des Aton sind “ 

andere Übersetzung:
Die Prinzen von Naharin [Mitanni], die ihre Geschenke tragen, erblicken (Mencheperure)|, als er aus seinem Palast tritt. Sie hören seine Stimme wie jene des Sohn der Nut, seinen Bogen in seiner Hand, wie der Sohn des Nachfolgers des Schu. Wenn er sich selbst aufrüttelt zum Kampf, Aton ihm voraus, zerstört er die Gebirgsländer, zertrampelt die Wüstenländer, zieht bis Naharin und Karoy, um die Bewohner der Fremdländer für immer zu Untertanen der Herrschaft des Aton zu machen.“

Die Echtheit des Textes ist mehrfach in Frage gestellt worden; abgesehen von textlichen Eigenheiten scheint es jedoch kaum einen Zweifel am Alter des Stückes zu geben, das auch keine Spuren einer nachträglichen Veränderung aufweist.


home

Sitemap

Gräber im T.d.K.

Literatur und Quellen


Beamtenschaft Thutmosis

Bauten Thutmosis IV.

Grab KV 43